Klammern und Verlustangst?

Kompliment Lighty, du hast schon viele Schritte zur Gesundung hinter dir! Hut ab.

Aber jetzt geh weiter. Mach weiter (wenn du magst).

Ich halte es die nochmal deutlich vor Augen:
Wieso achtest du nicht mehr auf deine Warnlampen? Sie sind an dich zu warnen. Sie blinken sehr deutlich.

Aber du schielst auf die "Verführung", auf das Ungreifbare, auf das dir unbewusst sehr Bekannte / Vertraute aus der Kindheit - und bist damit *schwupp* im alten Muster deiner Alk-Eltern / deiner Kindheit. (Merkst du das?)

Was hast du in der Therapie erlernt? Wie behältst du einen guten klaren Blick für dein Leben, eine gute klare Wahrnehmung, wie beachtest du die Warnlampen?

Zitat von Lighty2508:

Alles was man so über Borderline liest, klingt immer so, als wären Betroffene furchtbar gemeine Menschen, die aus purer Boshaftigkeit handeln.. ich habe irgendwie Hemmungen, jemanden alleine zu lassen, der eine psychische Erkrankung haben könnte.

Nein, sie sind keine schlechten Menschen und leiden am allermeisten von allen unter der Störung. Du lässt sie auch nicht wirklich alleine - denn Du hilfst ihr durch Dein Verharren in der Beziehung auch nicht.
Denn: BL haben sehr starke Antennen für Deine wahren Gefühle und sie hat längst gecheckt, dass da bei Dir schon ein Fuß draußen ist. Die Reaktionen werden dann immer heftiger werden - bis hin zu Selbstmorddrohungen und auch Versuchen. In hellen Momenten wird sie ihr Verhalten reflektieren, sich selbst noch mehr abwerten und im nächsten Moment noch härter reagieren.
Sie machen sich selbst und andere dabei kaputt und jeder Mensch, der sich freiwillig in einer solchen Beziehung befindet, sollte diese schleunigst verlassen. Bestimmt nicht weil der BL böse ist - das ist er im Grunde nicht. Trotzdem geht das ganze Umfeld daran kaputt - Du kannst Dich retten!
Ich z.B. nicht - denn ich bin die Mutter einer solchen Person und werde mein Kind auch nach der 100. Beleidung, Manipulation und Einschränkung lieben. Aber es kostet meine ganze Kraft.

Zitat von Lighty2508:

Mir graut es jetzt schon davor das Thema aufzugreifen ich habe die Befürchtung, dass sie nicht lange sachliche diskutieren wird, sondern recht zügig persönlich beleidigend wird..

Kennst du den Satz : Besser ein Ende mit Schrecken , als ein Schrecken ohne Ende ?
Du bist nicht für ihr Leben verantwortlich und könntest diese Last auch nicht tragen .
Ist nicht deine Aufgabe , du würdest dich nur von einem uneisichtigen Menschen abhänig machen , der keine Einsicht zeigt Hilfe zu benötigen .
Ist alles keine Basis für eine Beziehung .

Zitat von Lighty2508:

ich habe das Gefühl, dass es sich bei unseren Problemen gar nicht mehr um uns dreht, sondern irgendwie was anderes in ihr schlummert, das sie noch nicht verarbeitet hat

Das ist nicht nur dein Gefühl, das ist so. Jeder kann mal überreagieren, aber die von dir beschriebenen Verhaltensweisen sind jenseits von normal

Zitat von Lighty2508:

ich habe irgendwie Hemmungen, jemanden alleine zu lassen, der eine psychische Erkrankung haben könnte.

Das ehrt dich. In erster Stelle kommst du aber selber. Wenn sie nicht sehr hart an sich arbeitet, machst du dich selber kaputt, das merkst du ja schon nach dieser kurzen Zeit.

Du tust ihr auch keinen Gefallen, wenn du ihr diese Verhaltensweisen durchgehen lässt, damit signalisierst du nur ist ok, so kannst du mit mir umgehen.

Also, Grenzen aufzeigen, Konsequenzen definieren und dann auch durchziehen.

Persönlich kann ich nicht glauben, dass das mit euch Zukunft hat. So ein Verhalten (wenn es kein BL ist, habe da keine Ahnung) lässt sich nicht so schnell ändern, da müsste sie lange (Jahre) an sich arbeiten.

Du hast natürlich auch die Option, dich zu trennen und ihr lediglich freundschaftlich zur Seite zu stehen. Aber auch in diesem Szenario gilt: Grenzen wahren!

Ich habe das Thema heute früh nochmal angeschnitten bei ihr, nachdem ich mich gestern mehrfach rechtfertigen musste, dass ich die Nacht nicht bei ihr verbracht habe, weil sie bis 23.00 noch bei ihrem Ex zu Besuch war..

Allerdings ist es ziemlich schnell ausgeartet. Nach wenigen Minuten fiel bereits der Satz "Ich bin so sensibel, bin immer 1000% mit dem Herz dabei, du begehrst mich nicht mehr, .."
Jetzt bekomme ich nur noch kurze antworten und ich habe das Gefühl, sie versucht mich mit "Liebesentzug" zu strafen..

Und wie lange oder wieviele Runden machst du dieses Drama jetzt noch mit, Lighty?

Wo ist deine Grenze?

Zitat von DieDirekte:

Und wie lange oder wieviele Runden machst du dieses Drama jetzt noch mit, Lighty? Wo ist deine Grenze?

Eigentlich bin ich schon an dem Punkt, wo ich merke, dass ich meine Grenze erreicht habe. Zumindest in der Form, möchte ich die Beziehung eigentlich nicht weiterführen.

Ich hatte bisher immer sehr lange Beziehungen (einmal 10 und einmal 5 Jahre), aber ich bin der Meinung, dass eine Beziehung nicht bereits in den ersten Wochen so kraftraubend sein sollte..

Und über die ganzen Red Flags hatten wir ja schon gesprochen..

Irgendwie ists auch komisch, wenn sich der Anfang einer Beziehung für einen plötzlich anfühlt wie das Ende einer Beziehung..

Von der Leichtigkeit, Sorglosigkeit, Freunde ist nicht viel geblieben..

Klink' Dich da aus, sonst gehst Du unter.
Manipulationen, Schuldumkehr und Dramen am laufenden Band werden Dich sonst irre viel Kraft kosten.
Du springst viel zu sehr nach Lehrbuch darauf an.
Dabei gäbe es durchaus Alternativen:

Aha. gut zu wissen, dann weiß ich ja woran ich bin. Mit mir möchtest du ja nichts machen.
Das stimmt, ich möchte jetzt meine Familie sehen. Mit Dir habe ich jetzt bereits eine Woche Zeit verbracht. Wenn Dir das zu wenig ist, solltest Du ein vernünftiges Gespräch mit mir suchen, anstatt die Beleidigte zu geben.

Such dir halt eine, die englisch kann.
Die Idee ist nicht schlecht, aber ich sehe eigentlich kein Problem darin, diesen Knopf für die Untertitel zu drücken.

Sie haut ja nonstop provokante statemens raus, die Dich permanent widersprechen lassen sollen, inklusive Liebesschwur.
Das ist flach und einer erwachsenen Frau nicht würdig.
Also kannst Du den erpressten Widerspruch konsequent verweigern.

Das Anschreien eines Hundes solltest Du nicht unkommentiert lassen, ebenso Ihre Raserei.

Aber schlussendlich hast Du es mit einer Frau zu tun, die keine gesunde Beziehung führen KANN.
Sie hat Dich geschickt mit den klassischen Methoden gebunden, jetzt fällt die Maske.

Sei froh, nach zwei Monaten sollten sich die Schmerzen in Grenzen halten.

Zitat von Lighty2508:

ich habe sie gefragt, warum sie absolut nichts deeskalierendes beitragen kann und sie antwortete nur wie kannst du so mit mir reden, wenn ich weine

Zitat von Lighty2508:

Ich meinte ich würde meinen Rucksack in den Kofferraum legen und dann könnten wir reden

In diesem Punkt kann ich sie absolut verstehen. Sie hat Angst, dich zu verlieren/dass du gehst und mit der Aussage ich lege meinen Rucksack schon mal ins Auto hast du ihre Verlustangst noch ein Mal mehr extrem getriggert. Auch wirkt das Handeln auf mich irgendwie schräg.
Deine Freundin ist emotional völlig aufgewühlt und du bringst erstmal deinen Rucksack raus?!
(mal ganz davon abgesehen, dass ihre Reaktion natürlich sehr sehr extrem ist).

Ebenso deine Frage im ersten Zitat, in diesem Moment. Wirkt auf mich extrem kühl. Ich würde mich an ihrer Stelle irgendwie auch nicht verstanden fühlen.
Wie gesagt, ihr Verhalten ist drüber raus, keine Frage, aber deine Fragen/Handeln waren auch recht... Wie soll ich sagen.. Unempathisch und eben so wenig deeskalierend

Zitat von MarMer:

In diesem Punkt kann ich sie absolut verstehen. Sie hat Angst, dich zu verlieren/dass du gehst und mit der Aussage ich lege meinen Rucksack ...

Ja sie war emotional aufgewühlt, aber aufgrund einer Nichtigkeit. Das mag sie anders beurteilen aber wir sind uns ja einig, dass das Verhalten unangemessen war.

Mein Hinweis, dass ich nur den Rucksack ablege und dann zurück komme, um das Gespräch weiterzuführen, fand ich an dieser Stelle nicht unangebracht. Zumal das bereits zu einem Zeitpunkt war, an dem sie mich mit Beleidigungen überschüttet hatte. Trotzdem wollte ich in der Situation nicht einfach gehen und es auf sich beruhen lassen.

Aber welche Möglichkeit hätte ich gehabt, auf diese Situation zu reagieren?

Zitat von MarMer:

In diesem Punkt kann ich sie absolut verstehen. Sie hat Angst, dich zu verlieren/dass du gehst und mit der Aussage ich lege meinen Rucksack ...

was wäre denn grundsätzlich die Alternative, um ihre Verlustangst nicht zu triggern?

Ich gehe nach drei Tagen für einen Tag nach Hause, wir küssen uns und verabschieden uns eine halbe Stunde lang an der Tür.. sie fragt kommst du wieder? Bist du noch glücklich? was soll ich denn immer wieder darauf reagieren? Natürlich antworte ich ihr darauf, aber sie scheint es mir nicht zu glauben..

ich sage, dass ich für eine Stunde nach dem
Aufstehen ins Sportbad gehe um zu schwimmen.. sie sagt warum machen wir nicht gemeinsam Sport? Hast du schon genug von mir? Erträgst du mich nicht?

letztens wollten wir an den Badesee, ich habe ein Buch eingepackt. Sie hat das so verstanden, dass ich mich an dem See nicht ausschließlich mit ihr beschäftigen möchte..

Zitat von Lighty2508:

Gerade da ich aus einem kaputten Elternhaus komme und immer froh war über jeden, der mir zur Seite stand

Dieses Gefühl hatte ich von Anfang an. Das ist nicht böse gemeint, ich selbst komme auch aus einem solchen Elternhaus.

Die Sache ist nur die, es ist sehr unrealistisch, dass sich ein Partner, einfach so, völlig grundlos, plötzlich so krass verändert.

In den allermeisten Fällen, und gerade auch in Borderline- oder narzzistischen Beziehungen, ist der andere Partner das perfekte Gegenstück.

Kann es nicht vielleicht doch sein, dass du nach eurem Urlaub plötzlich bewusst oder unterbewusst auf Distanz gegangen bist?

Personen die aus einem solchen Elternhaus kommen haben sehr oft ein Nähe/Distanz-Problem.
Da kann ein gemeinsamer Urlaub gerne mal nach sich ziehen, dass man erstmal schleunigst im Anschluss Distanz aufbauen muss. Könnte das eventuell sein?

Wenn Sie tatsächlich in Richtung BL gehen sollte, (Sie ist der Nähesuchende) wärst Du in dieser Konstellation vermutlich der, der Distanz aufbaut. Das ist das verrückte, an solchen Paarkonstellationen.

Ich lese hier auch fast ausschließlich, sie hat dies, sie hat das. Die Täter-Opfer-Rolle hast du klar verteilt.
Es wirkt auf mich alles irgendwie auch so emotionslos.

Wie gesagt, das ist nicht böse gemeint aber hier fehlt es irgendwie an Selbstreflektion an der ein oder anderen Stelle.

Mein Gefühl sagt, dass du einen größeren Anteil an der derzeitigen Situation hast, als man es aus den Beiträgen hier heraus lesen kann.
Und das muss gar nichts bewusstes sein.

"was wäre denn grundsätzlich die Alternative, um ihre Verlustangst nicht zu triggern?"

Mensch Lighty, ich schreibe es jetzt nochmal extra scharf (und will dich damit nicht verletzen, sondern dir die Augen öffnen):

Wieso hinterfragst du so einen Murks? Warum tust du dir freiwillig so etwas an? Warum willst du so eine anstrengende Person in deinem Leben haben?

Wieso achtest du nicht auf die Warnlampen, bist in deiner Männlichkeit, bist konsequent, gehst dir zuliebe einfach weiter und suchst dir eine normalere, gesündere, wohltuendere Frau?

Zitat von MarMer:

Dieses Gefühl hatte ich von Anfang an. Das ist nicht böse gemeint, ich selbst komme auch aus einem solchen Elternhaus. Die Sache ist nur die, es ...

Nach dem Urlaub haben wir uns eigentlich genauso oft gesehen wie vorher.. wir haben für kommende Woche wieder einen Urlaub gebucht.. zumindest habe ich nicht bewusst die Distanz gesucht.

Ich habe mich jetzt erst etwas zurückgezogen, nachdem ich mit der Situation überfordert bin. Aber darum suche ich ja nach Ratschlägen.

Ich glaube ich habe ja schon geschrieben, dass ich die Einordnung in Gut/Böse und Täter/Opfer nicht möchte und dass ich versuchen möchte, mit der Situation umzugehen, statt einfach die Flinte ins Korn zu werfen