Das Leid des Ex nimmt sie natürlich in Kauf. Sein Leiden oder Freuen haben für sie keine Bedeutung mehr. Und zwar mit Ansage.
Das Leid der Kinder wird sie so sehen, wie ihr es für euch seht: Im Zweifel die Schuld des anderen und nicht in eurer Hand.
Aber darum geht es ja gerade nicht.
Der Quirl heißt nicht: Womit habe ich das verdient, was meine Ex mir und den Kindern antut.
Der Quirl heißt: Was kann ich tun, damit es mir und den Kindern gut geht.
Und wenn die Antwort darauf ist, verschwinden und warten, ob's jemand merkt, dann seid ihr genau auf der Linie eurer Ex. So hat sie das am liebsten. Bestätigt alles, was sie schon immer von euch dachte.
Und natürlich sind Kinder für Frauen ein Teil ihres Körpers und Väter austauschbar. Das ist die Muttersicht.
Aber warum zum Teufel setzt ihr euch damit Auseinanderbund arbeitet euch daran ab?!
Euch muss nach der Trennung allein die Kindersicht interessieren. Die Muttersicht doch nur noch so weit, als sie euch eure Grenzen aufzeigt. Und entlang dieser Grenzen lässt sich wunderbar eine Vater-Kind Beziehung aufbauen. Es sei denn, das eigene Ego (ich bin gleich viel wert wie die Mütter und muss gleichberechtigt mitbestimmen) hindert einen.
Was ist wichtiger? Väterrechte oder Dein Kind?
Wenn Solskinn das gemeinsame Sorgerecht hat und seine Tochter keinen Kontakt zu ihm will, dann hindert ihn keiner daran, sich für sein Kind im Rahmen dieser Grenze zu interessieren. Wenn das zu schmerzhaft ist, weil es nicht reicht, kann ich das verstehen, könnte selbst aber nie die Schlüsse daraus ziehen, die ihr zieht.
Vielleicht weil ich eine sie bin.
Die Hälfte der Geschichten, die in diesem Thread aus eurer Sicht erzählt werden, kenne ich aus Anschauung. Allein der Aufstand um eine konfiszierte Chipstüte und was da alles reininterpretiert und der Kindsmutter an Gedanken und Motiven unterstellt wurde. Sagenhaft.
Und ich kenne auch ganz schlimme Geschichten über ganz schlimme Väter, die mir das gute Gefühl geben könnten, alles richtig zu machen und diese per se verachten zu dürfen.
Nur was hat das mit meiner Liebe und meiner Beziehung zu meinen Kindern zu tun?
Wenn die Kindsmütter über euch nur halb so schlecht denken und reden wie ihr über sie, ist der Loyalitätskonflikt der Kinder unvermeidbar. Und die entscheiden sich nach Opportunitätsgründen. Weil sie halt Kinder und keine Heiligen sind.
Aber sich davon abhalten lassen, sich zu sorgen und (anonym!) zu kümmern und neben der offenen Tür zu stehen und ein Auge aufs Kind zu haben, damit man es noch kennt, wenn man es wiedersieht, könnte mich nichts und niemand. Das gemeinsame Sorgerecht bietet soooo viele Möglichkeiten, am Leben des Kindes in aller Stille teilzunehmen und ihm Gutes zu tun. Klar, wäre es befriedigender, wenn ihr dabei gesehen und anerkannt und zurückgeliebt würdet. Aber wenn das nicht gewünscht oder möglich ist, dann eben eine Nummer kleiner. Aber sich mit gar nichts zufrieden geben, könnte ich nicht. Das ist ja selbstverletzend. Und ihr nennt es Selbstschutz. Dabei führt es nur in Resignation und Bitterkeit.
Und dann zu langen Threads, in denen man über Väterrechte phantasieren, Mütter ablästern, sich auskotzen und gegenseitig auf die Schulter klopfen kann, dass man ja doch nichts hätte besser machen können und die neue Freundin das genauso sieht.
Dabei könnt (könntet) ihr so viel mehr.
08.05.2019 22:04 •
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