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Ehemann hat mich vor langer Zeit betrogen

Blackbox
Ein Erklärungsversuch….
Fakt ist, das die TE vor ca. 30 Jahren betrogen wurde. Vor ca. 3 Jahren hat sie von diesem Versuch erfahren.
Der Betrug hat sie verletzt. Und in dieser Verletzung steckt sie jetzt fest. Dabei spielt es keine Rolle wann der Betrug stattgefunden hat, den die „Verletzung“ kennt keine Zeit.

Es ist zum einen nun an ihr, dass sie all die damit verbunden Gefühle der Verletzung, Wut, Trauer usw. zulässt, damit sie das Geschehene verarbeiten und ihrem Ehemann möglicherweise verzeihen und das Vertrauen neu aufbauen kann.

Heißt aber auch, dass sie all ihre Glaubenssätze, welche sie schon immer hatte und möglichweise über die Zeit der Ehe neu geschaffen oder auch im Laufe dieser Zeit verfestigt haben, überschreiben muss. Z.B. aus ich kann meinen Mann zu 100 % vertrauen „wird“ ich kann meinen Mann nicht mehr vertrauen. Aus ich kann mich zu 100 % auf meinen Mann verlassen „wird“ ich kann mich auf meinen Ehemann nicht verlassen usw.

Die Krux dabei ist, wenn sie dies so macht, sie damit dann auch ihre Ehe (das Vertrauen zu ihrem Ehemann) komplett in Frage stellen muss, obwohl ihr der Ehemann ihr in den letzten 30 Jahren (bereits) bewiesen hat, dass sie ihm z.B. zu 100 % vertrauen und sich zu 100 % auf ihn verlassen kann.

Lüge hin oder her. Sie ändert daran nichts.

Das überschreiben ihre Glaubenssätze ins Negative ist aufgrund dessen von der Logik her für sie allerdings unmöglich, wenn sie die Ehe (wie die letzten 3 Jahre geschehen) weiterhin fortführen möchte. Die einzige Möglichkeit für ist also, dass sie ihre ursprünglichen Glaubenssätze zwar weiterhin beibehält, diese aber zumindest aber aufgrund der letzten 30 Ehejahre (ich nehme mal 30 glückliche Ehejahre an) nicht mehr so stark gewichtet, damit sie in diesem Widerspruch (Auslöser ist die Verletzung) nicht stecken bleibt, damit ihre Ehe überhaupt wieder eine Chance bekommt.

Von der Logik her muss sie auf den ersten Blick also erst einmal sehr unlogische erscheinende Entscheidungen treffen, damit sie ihm eventuell verzeihen, ihm wieder vertrauen und auch ihre Ehe weiterführen kann….

kein einfacher und sehr schmerzhafter Prozess…

09.07.2024 18:13 • x 1 #136


VictoriaSiempre
Zitat von Laetitia2024:
Erstens handelte ich nicht “isoliert“, was auch immer das heißen soll.
Zweitens handelte ich nicht “nach so vielen Jahren“.
Komisch, dass du gar nichts dazu zu sagen hast, dass er mich zwei Jahre lang belogen und betrogen hat.
Und drittens: Ich möchte hier gar kein Vorbild sein, sondern habe lediglich meine Meinung gesagt.

Viertens geht es in diesem Thread nicht um Dich und Deine Geschichte, sondern um die von @Sasana

Habe ich es überlesen: Wie lange ging denn die damalige Affäre? Bzw. war es überhaupt eine oder „nur“ ein einmaliger Betrug? Ich will das Geschehene damit nicht klein reden - oder vielleicht doch?

Da hat ein 22jähriger junger Familienvater einen Fehler gemacht und das 30 Jahre später weißderGeierwarum gestanden. 30 Jahre, 2 weitere Kinder, 3 Enkelkinder und somit ein Erwachsenenleben (das hoffentlich glücklich war) später.

Wenn das zu so einem Zusammenbruch wie bei der TE führt und auch 3 Jahre nach dem Geständnis nicht heilt, dann ist aus meiner Sicht noch ganz anderes im Argen, was eben nicht nur an diesem ewig zurückliegenden Seitensprung festgemacht werden kann.

Menschen ändern sich und werden im besten Fall auch reifer. Selber habe ich mit Anfang 20 auch durchaus mal relativ unbedarft Mist gebaut, den ich nur 10 Jahre später definitiv nicht wiederholt hätte

Würde mir das gar 30 Jahre später wiederholt (!) vorgeworfen werden, dann wäre ich irgendwann schwer genervt. Allerdings hätte ich es auch nicht gestanden, sondern mit mir selber ausgemacht. Es sei denn, ich würde meinen Partner bewusst verletzen wollen. Dann gäbe es allerdings ganz andere Probleme in meiner Beziehung.

Zitat von Sitamun:
Wenn du es nicht verarbeiten und verzeihen kannst, dann sei konsequent und trenne dich.

Das sehe ich auch so. Wenn Du das nicht verzeihen kannst, dann trenne Dich. Dein Mann kann es nicht rückgängig machen und auch nicht für die gesamte Dauer Eurer künftigen gemeinsamen Zeit ein Büßerhemd tragen. Dein Umgang mit dieser Situation liegt in Deiner Verantwortung, es ist Deine Entscheidung und damit zu akzeptieren. Da gibt es kein richtig und kein falsch.

09.07.2024 20:39 • x 6 #137


A


Ehemann hat mich vor langer Zeit betrogen

x 3


ElGatoRojo
Zitat von VictoriaSiempre:
Wenn das zu so einem Zusammenbruch wie bei der TE führt und auch 3 Jahre nach dem Geständnis nicht heilt, dann ist aus meiner Sicht noch ganz anderes im Argen, was eben nicht nur an diesem ewig zurückliegenden Seitensprung festgemacht werden kann.

09.07.2024 22:34 • #138


S
Zitat von VictoriaSiempre:
Wenn das zu so einem Zusammenbruch wie bei der TE führt und auch 3 Jahre nach dem Geständnis nicht heilt, dann ist aus meiner Sicht noch ganz anderes im Argen, was eben nicht nur an diesem ewig zurückliegenden Seitensprung festgemacht werden kann.


Wie darf denn eine Reaktion auf so eine Info ausfallen, damit sie noch im normalen Rahmen ist?

09.07.2024 22:41 • x 3 #139


ElGatoRojo
Vom stillen Weinen bis zum Messer in der Hand = das Sofortige. Eben Trauer, Enttäuschung und Wut. Meinetwegen auch Leidenschaft. Und innerhalb von ein paar Monaten dann eine Action. Trennung, Verzeihen, was auch immer.

Aber diese jahrelange Niedergedrücktheit und kreisen in der Blase des Opfers könnte ich mir als Partner wirklich keine 3 Jahre ansehen, wenn sie nicht von sich aus da heraus kommt. Ist dann ja schon unterlassene Hilfeleistung des Partners. Daher gehe ich davon aus, dass wir hier nur die Oberfläche erfahren aber nicht die wirklichen Probleme dieser Ehe.

09.07.2024 22:47 • x 4 #140


S
Eine Entscheidung zur Trennung, das kann innerhalb von Monaten passieren, bei manchen passiert das ja auch sofort.

Eine Affäre oder sonstigen Betrug innerhalb von wenigen Monaten tatsächlich zu verzeihen und hinter sich zu lassen, ist mMn eher eine absolute Ausnahme. Da sind die meisten ja noch im Schock….

09.07.2024 23:01 • x 1 #141


Sitamun
Zitat von ElGatoRojo:
Und innerhalb von ein paar Monaten dann eine Action. Trennung, Verzeihen, was auch immer

Was steht denn noch so im Buch der Roten Kater? Wie lange darf man beispielsweise nach dem Tod eines Freundes, Partners trauern, darf man sich über blöde Schiedsrichter ärgern und wenn ja, wie lange? Darf man eifersüchtig sein oder ist das mittels Logik aber sofort zu unterbinden?

Angst ist ja meist sinnlos, was wenn man sie doch hat? Wie ist das zeitliche Limit Herr Kater? Wieviel Zeit hat man, S..ellen Missbrauch zu verarbeiten, bis man selbst schuld ist, dass man es nicht hinkriegt? Weil es ist ja lt. dir eine logische Entscheidung ist, die man bei Gefühlen treffen soll / muss.

Ich bin froh hier endlich einen Menschen gefunden zu haben, der mir das alles beantworten kann.

Spaß beiseite: Ich finde diese Aussagen von dir und einigen anderen hier so empathielos, das es weh tut.

10.07.2024 04:32 • #142


B
Ich glaube, Einigkeit besteht darüber, dass jeder Mensch eine unterschiedliche resilienz aufweist. Daraus resultiert natürlich eine unterschiedliche Reaktion auf die gleichen Tiefschläge.
Ich denke auch dass 3 Jahre Schockzustand schon ungewöhnlich sind. Dies zeigt mir dass in diesem Fall halt andere Hilfe notwendig ist als die virtuellen Taschentücher des Forums.
Und deswegen ist es jetzt müßig über die Ehe zu spekulieren sondern diese Diskussion und Überlegungen müssen auf später verschoben werden.

10.07.2024 05:26 • x 4 #143


S
Mir zeigt dieser „Fall“, der kein Fall sondern ein verletzter Mensch ist, leider v.a. mal wieder wie das hier im Forum funktioniert.

Für jeden Sch. eiss ist gefälligst Verständnis zu haben:

voe.gelt die Schwägerin, lässt Frau mit 3 Kindern sitzen und wirft sie aus dem Haus, betrügt Mann seit 18 Jahren, versucht seit 8 Jahren ihren verheirateten AM aus der Familie zu kriegen, Tbc……

Aber können ja alle nichts dafür, weil ja Gefühle und Recht auf was weiß ich was.
Und offenbar ist die Erwartung als erwachsener Mensch hier mal 3 Gehirnzellen zu nutzen oder einen Funken Anstand oder Empathie zu haben, völlig überzogen.

Aber wehe, die Menschen, die durch diese Ungeheuerlichkeiten verletzt werden, reagieren nicht perfekt. Da kommt sofort jemand um die Ecke , der meint mitteilen zu müssen, dass ja ins Handy schauen ganz schrecklich ist, oder man sich nicht so anstellen soll, oder gefälligst nicht an sich sondern die Kinder denken.

( Ich nehme da übrigens VictoriaSempre und ElGatoRojo explizit aus, die Beiträge der beiden schätze ich sehr)

10.07.2024 06:53 • x 4 #144


B
@SchlittenEngel
Ich habe gewissen indirekte persönliche Angriffe gelesen. Wenn du mich meinst, weil ich mich gegen Handyspionage aussprechen,( und nebenbei auch drei Gründe aufgeführt habe) und die Formulierung in diesem Fall verwendet habe, dann nenne doch ross und Reiter.
Warum du allerdings damit insuniierst, ich würde von der te erwarten sich nicht so anzustellen oder auf die Kinder zu schauen, bleibt dein Geheimnis.

10.07.2024 07:34 • #145


VictoriaSiempre
Zitat von Sitamun:
Spaß beiseite: Ich finde diese Aussagen von dir und einigen anderen hier so empathielos, das es weh tut.

Dein Empfinden steht Dir zu, allerdings sind Deine herangezogenen Vergleiche für mich (!) eher geschmacklos. Ich (!) sehe nämlich Unterschiede zwischen dem Tod eines Partners, Ärger über die Entscheidung eines Schiedsrichters und Verzweiflung über das Auffliegen einer Affäre

Mir das abzusprechen wäre ebenfalls empathielos.

Natürlich gibt es keine vorgegebenen Zeiten, in denen etwas verarbeitet zu sein hat. Aber meinen Umgang mit Betrug (wohlgemerkt: Meinen Umgang damit (nicht den Betrug an sich) kann ich aktiv beeinflussen und entscheiden, wie ich das angehe. Den Tod und eine blöde Schiedsrichterentscheidung muss ich passiv hinnehmen.

Wenn jemand 3 Jahre nach so einem Geständnis weiterhin leidet und damit nicht klar kommt, dann ist das einerseits völlig legitim. Dann gibt es jedoch andererseits die einen, die dafür voller Verständnis sind und die TE in ihrer Verzweiflung bestärken und jene, die dazu raten, aktiv etwas zu ändern. Love it, change it or leave it. Ebenfalls völlig legitim und absolut kein Grund für das beliebte User-Bashing in „diesem Forum“.

10.07.2024 08:01 • x 5 #146


ElGatoRojo
Zitat von Sitamun:
Wie lange darf man beispielsweise nach dem Tod eines Freundes, Partners trauern, darf man sich über blöde Schiedsrichter ärgern und wenn ja, wie lange?

Letuztlich so lange man will. Aber sollte man es? Und - in diesem Fall viel wichtiger - sollte man es als Partner aktionslos begleiten und den Partner in seinem selbstgewählten Labyrinth der Verzweiflung allein lassen?

Brächtest du es wirklich über das Herz dir drei Jahre anzusehen, wie dein Partner in seiner Traurigkeit versinkt?

Wenn man ganz fies denkt, kann man auf die Idee kommen, er hätte ihr das mit der Affäre erzählt im Wissen um ihr psychisches Tempertament und läßt sie jetzt dort schmoren. Deswegen - da liegt mehr im Argen zwischen den Beiden.

10.07.2024 08:52 • x 2 #147


B
Naja, es kann aber auch sein, dass der Ehemann keinen Zugang zum Kummerknoten findet. Letztendlich ist die te ja auf einem guten Weg, weil sie sich externe Hilfe holt.

10.07.2024 08:57 • #148


E
Zitat von VictoriaSiempre:
Wenn Du das nicht verzeihen kannst, dann trenne Dich. Dein Mann kann es nicht rückgängig machen und auch nicht für die gesamte Dauer Eurer künftigen gemeinsamen Zeit ein Büßerhemd tragen. Dein Umgang mit dieser Situation liegt in Deiner Verantwortung, es ist Deine Entscheidung und damit zu akzeptieren. Da gibt es kein richtig und kein falsch.

Ganz genau.
Zitat von SchlittenEngel:
Wie darf denn eine Reaktion auf so eine Info ausfallen, damit sie noch im normalen Rahmen ist?

Da gibt es wissenschaftliche Studien darüber. Natürlich darf jeder trauern, so lange er trauern möchte. Jeder verarbeitet das Geschehene anders. Es gibt aber Studien, die belegen, wann jemand in ein ihm schadendes chronisches Leiden verfällt. Die TE leidet. Die Konstellation aber, wann der Betrug passiert ist, und die vielen gemeinsamen, ich gehe davon aus, guten Jahre danach, passen nicht zur Länge der Trauer, so dass man davon ausgehen muss, dass sich das bei ihr festgesetzt hat, aus dem sie alleine nicht mehr raus kommt.

Um das geht es. Um nichts mehr.
Zitat von ElGatoRojo:
Daher gehe ich davon aus, dass wir hier nur die Oberfläche erfahren aber nicht die wirklichen Probleme dieser Ehe.

Davon gehe ich unterdessen auch stark aus. Die TE öffenet sich hier diesbezüglich nicht. Was sie auch nicht muss. Aber dann verstehe ich ihren Ansatz des Hilfesuchens nicht.
Zitat von Sitamun:
Wieviel Zeit hat man, S..ellen Missbrauch zu verarbeiten, bis man selbst schuld ist, dass man es nicht hinkriegt?

Du vergleichst jetzt ernsthaft se xuel len Missbrauch mit einer Affäre? Ich bin sprachlos.
Zitat von BernhardQXY:
Ich glaube, Einigkeit besteht darüber, dass jeder Mensch eine unterschiedliche resilienz aufweist.

Meinerseits ja.
Zitat von SchlittenEngel:
Aber wehe, die Menschen, die durch diese Ungeheuerlichkeiten verletzt werden, reagieren nicht perfekt.

Ungeheuerlichkeiten? Meinst du wirklich, dass du der TE hilfst? Meinst du wirklich, dass du der TE hilfst, aus diesem Loch so rauszukommen, in dem du sie darin bestärkst, weiterhin in ihrem Leidensloch zu hängen und keinen Weg heraus zu finden? Nochmal: im Verhältnis zu der Beichte (3 Jahre) und der noch länger zuürckliegenden Tat ist ihre Trauerarbeit nicht mehr für sie gesund.

Da kannst du jetzt zetern und mir Empathielosigkeit vorwerfen, es hilft der TE nicht, da raus zu kommen.

10.07.2024 09:06 • x 1 #149


S
@BernhardQXY

Das sind keine „indirekten“ Angriffe.
Würde es mir um jemand persönlich gehen, würde ich ihn persönlich nennen.

Das ist meine kumulierte Wahrnehmung übers Forum hinweg und meine persönliche Meinung und es steht jedem frei sich angesprochen zu fühlen oder eben nicht.

10.07.2024 10:25 • #150


A


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