@alleswirdbesser
Finde ich als Argument immer seltsam. Der Generationenvertrag sieht ja vor, dass die Gemeinschaft sicherstellt, dass die Kinder gebildet und ausgebildet werden. Nicht, weil es so nett ist, sondern damit die Gemeinschaft gut weiterbestehen kann. Nachdem die Bildung, Ausbildung und das Überstehen der Kinderkrankheiten (für die die Gemeinschaft mitbezahlt), wechselt der Nehmer in die Kategorie der Geber - wenn alles gut läuft. In der Mitte des Lebens finanziert er die Bildung, Ausbildung und Gesundheit der nächsten Generation mit und - weil bei uns alte Menschen nicht wie früher bei den Inuit ohne wärmende Bekleidung im Packeis ausgesetzt werden - auch aus Dankbarkeit für das eigene Versorgtsein als Kind und junger Mensch, die alte Generation mit. In der Mitte des Lebens gibt man an also Junge und Alte ab. Auch, weil man von de alten oft noch etwas erbt. Das ist der normale Kreislauf.
Seltsamerweise glauben aber viele, dass sie besonders viel in einen Kreislauf einbrächten und das total ungerecht sei. Selbst kostenfrei zur Schule gegangen, kostenfreie Ausbildung und oft Uni, aber, Teufel noch mal, jetzt soll man vom hart verdienten Geld was abgeben? Hell, no!
Auch schön die Gewissheit vieler Eltern, dass ihre eigenen Kinder gesellschaftliche und finanzielle Stützen werden. So, als gäbe es dafür eine Garantie, und als käme nie ein Sprössling in die Situation staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen oder als Halbtagsbeschäftigte nur begrenzt in die Rentenkasse einzuzahlen, oder während die gesamte Zeit für sie vielleicht sogar mit einem Krankenkassenbeitrag von irgendjemand voller Versicherungsschutz besteht.
Solidarisch und verantwortungsvoll. Das wäre mal schön. Am besten ohne zu meckern und zu behaupten, man hielte allein das System aufrecht.
16.10.2021 12:31 •
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