Kinderentzug durch Ex für nichts

Zitat von Timeconsumption:

was sagen denn die Termine beim Anwalt und JA?

Der Anwalt hat erst mal den minimalen Unterhalt berechnet und einen Vorschlag gemacht, was ich zahlen könnte wenn sie in verschiedene Sachen einwilligt. Das letzte was offiziell ihrerseits vom Anwalt kam war die Benachrichtigung, dass sie die Elternzeit verlängert mit entsprechender Forderung von weiterem Unterhalt für sie.

Beim Jugendamt habe ich erst am Dienstag einen Termin, sobald ich da schlauer bzw. sicherer bin wird mein Anwalt das Konzept losfeuern. Inzwischen fühle ich mich damit gut. Letztlich ist es nur Geld was mich das ganze am Ende kostet aber wenn alles aufgeht sehe ich meine Kinder so oft eben möglich.

Wollte euch eine kurze Rückmeldung zum Termin beim JA geben. Bin tatsächlich positiv überrascht das war ein sehr gutes und informatives Gespräch.

Die Dame schlägt vor, dass wir es zunächst mit einer Elternvereinbarung versuchen sollen beim JA, das kommt einer Mediation letztlich doch sehr nahe. Dabei soll geregelt werden und eben schriftlich fixiert werden wie wir künftig mit Urlauben, Feiertagen, Geburtstagen umgehen. Darüber hinaus wie wir mit Entscheidungen bzgl. der Kinder umgehen, sprich was gemeinsam entschieden werden soll, was jeder alleine entscheidet. In dem Zusammenhang sollen auch die Unterhaltszahlungen schriftlich dokumentiert werden und die ganze normale Umgangsregelung.

Was die normale Umgangsregelung anbelangt war ich sehr verwundert aber pauschal empfohlen hat sie alle zwei Wochenenden + 1 festen Tag in der Woche wissentlich meines Dienstplanproblems. Sie riet dann eher dazu die Kinder, sollte es nicht hin hauen, fremdbetreuen zu lassen von Oma und Opa z.B. das sorge für Beständigkeit. Sie sagte das, weil sie nun nur mich hört. Wenn wir zusammen zum Termin kommen würden könnte man darüber sprechen das individuell zu lösen aber eben auch mit in die Elternvereinbarung aufzunehmen.

Diese Elternvereinbarung dient im worst case auch vor Gericht als Grundlage und man würde sie in einer Erprobungsphase durchziehen und nach 3 Monaten nochmal schauen wie es allen, vor allem den Kindern, damit geht.

Finde die Idee gar nicht schlecht, letztlich ist es doch dasselbe wie ein Mediator.

Jetzt mache ich mir den restlichen Tag mal darüber Gedanken, wie ich das selbst finde und spreche auch nochmal mit dem Anwalt. Wenn ich da zu einer Entscheidung gekommen bin muss ich das ganze nur noch meiner Ex verkaufen

Zitat von B747:

Was die normale Umgangsregelung anbelangt war ich sehr verwundert aber pauschal empfohlen hat sie alle zwei Wochenenden + 1 festen Tag in der Woche wissentlich meines Dienstplanproblems. Sie riet dann eher dazu die Kinder, sollte es nicht hin hauen, fremdbetreuen zu lassen von Oma und Opa z.B. das sorge für Beständigkeit.

Ist das denn in deinem Sinne? Ich hatte es so verstanden, dass du eure Kinder als gleichberechtigtes Elternteil betreuen, unterstützen und fördern möchtest. Mit diesem Modell siehst du deine Kinder, wenn es blöd läuft, ein paar Wochen nicht, weil gerade dann in der Weltgeschichte unterwegs bist. Die Kinder sehen zwar Oma und Opa, verlieren aber möglicherweise den beständigen Papa-Kontakt. Also, ich verstehe diesen Vorschlag wirklich nicht. Dafür brauchst du keine Mediation. Die benötigst du, wenn deine Ex und Du eine auf eure spezielle Situation zugeschnittene Lösung im Sinne des Kindeswohls sucht. Davon ist die von der Dame vorgeschlagene 08/15 Lösung allerdings meilenweit entfernt.

Das dachte ich mir auch. Alle vierzehn Tage Wochenende und ggf. ein Tag pro Woche ist das, was das JA selbst bei verhärteten Fronten vorschlägt, sonst wird mehr Kontakt begrüßt und befürwortet. Auch flexible Absprachen, sofern sie im Sinne der Kinder sind.
Ich hatte es anfangs auch so verstanden, dass du deine Kinder gerne öfter sehen möchtest, @B747..?

Ja wie gesagt ich war selbst verwundert und auf Nachfrage sagte sie das sei die pauschale Empfehlung wenn ein Elternteil in Elternzeit ist.

Aber das ist natürlich nicht das was ich will, der Plan ist mit meiner ex zusammen einen Kompromiss mit dem JA zu finden was gut für die Kinder ist (und da sehe ich z.B. nicht meine Eltern regelmäßig einspringen) was aber auch nicht allzu viel von meiner Ex abverlangt und mir dennoch die Kinder regelmäßig bringt.

Ich halte es schon für eine Lösung meine Ex da aktiv mit einzubinden weil sie somit nicht übergangen wird. Das JA arbeitet dabei als Mediator/Korrektiv oder unabhängige dritte Instanz. Finde das ehrlich gesagt gar nicht so schlecht.

Es ist weniger Druck eben weil wir gemeinsam die Möglichkeit haben unsere Anliegen vorzutragen und eine Lösung zu finden.

Aber vielleicht bin ich gerade auch auf dem Holzweg

Zitat von B747:

Ja wie gesagt ich war selbst verwundert und auf Nachfrage sagte sie das sei die pauschale Empfehlung wenn ein Elternteil in Elternzeit ist. Aber das ...

Ach, sie haben Dir nicht vorgeschlagen, Dir ihren Wohlwollen via Unterhalt bei der Ex zu erkaufen? Merkwürdig .

Ich denke auch, dass das JA als Mediator ein guter und richtiger Schritt ist, den ihr gehen könnt. So weiß auch Deine Ex, dass sie nicht nach Gutdünken handeln und ihre Meinung ständig ändern kann, sondern es gibt Vereinbarungen von/mit Menschen, denen das Wohl der Kinder am Herzen liegt. Und nicht das, der Ex.

Gehe mal den Weg mit dem JA weiter. Deine EX ist aber schon in juristischen Händen und ich lese so ein bisschen raus, da wird schon mit Strategien gearbeitet und es geht um den lieben Unterhalt. Auch ist die Dame eifersüchtig etc. Das sind nicht so dolle Voraussetzungen für das JA. Und manche sehen in so einer Einschaltung plötzlich einen Grund zur Eskalation. Nur so als Hinweis. Sie muss da gar nichts großartig beim JA regeln. Rein gar nichts. Ihr Anwalt wird davon evtl. abraten. Er verliert Streitwert und zukünftiges Geld und Hebel Dich für den Unterhalt etc. gefügig zu machen. Nur so meine Einschätzung. Sie wird natürlich vor dem JA mit Dir erscheinen. Dann wird da ein bisschen auf die Tränendrüse gedrückt. Deine schlechten Arbeitszeiten thematisiert. Dein sonstiger schlechter Charakter ausgebreitet. Das Kindswohl in den Vordergrund geschoben. Über das Kindswohl kann nur sie als Mutter bescheiden. (Sarkasmus). So dann geht man da mal so drei Monate oder vier Monate hin. Und es scheitert. Meine Erwartung. Aus meiner Erfahrung heraus.

Was kommt dann? Es bleibt Dir nur noch die Klage vor Gericht. Darin enthalten ist noch mal das ganze in grün. Eine gerichtlich angeordnete Mediation bei einer Familienhilfe. Das sollen die Eltern ein Konzept erarbeiten wie der Umgang stattfinden kann,. Das ganze geht auch ca. 3 Monate. Es gibt Berichte darüber an das Gericht. Auch darüber wer hier kooperiert und wer nicht. Kommt am Ende nichts dabei raus, muss das Gericht entscheiden. Unter Anhörung der Kinder. Die Entscheidung kommt dann als Urteil und da Urteile vollstreckbar sein müssen, wird es dann nur eine starre Regelung geben können. Da Du nicht planen kannst wegen deinen Einsätzen, wird das auf die 2 WE hinauslaufen.

Das ist nur so eine Skizze für Dich wie die Großwetterlage aussieht. Einzelne Gewitterzellen kann es noch geben oder auch mal ein wenig Sonnenschein und weniger Turbulenzen. But your EX is having the controls right now.

Danke für deinen Beitrag @Solskinn2015 das sind düstere Aussichten!

Ist das deine Prognose wenn ich die Sache mit dem JA angehe? Soll ich die Finger davon lassen und den Weg lieber komplett mit dem Anwalt gehen?

Was wäre denn dein Vorschlag für einen Königsweg? Oder zumindest den Versuch eines Königsweges?

Bin hier wirklich dankbar über Erfahrungen. Letztlich obliegt die Einschätzung der Situation mit meiner Ex eh mir und ich muss entscheiden. Aber es ist nicht so einfach, das muss ich zugeben. Ich schwimme noch etwas und überlege hole mir Rat bei anderen die in einer ähnlichen Situation waren. Aber jede Frau tickt anders, ich kann heute nicht wissen wie sie reagiert.

Den Kindern zuliebe bin ich am ehesten dazu geneigt es erstmal sanft zu probieren aber die Sache mit dem Anwalt gibt mir doch schwer zu denken weil die Motivation Streitwert aus seiner perspektive nicht unerheblich ist. Gleichzeitig habe ich das Gefühl mir läuft die Zeit weg, weil ich nie weiß was sie im Hintergrund plant.

Eigentlich hatte ich die letzten 2 Wochen den Eindruck I have control aber gut, dass du für das Gegenteil sensibilisierst

Das mit dem JA ist schon ok und der richtige Weg.

Was ich aufgezeigt habe ist halt das, was ich erfahren habe und andere durchaus auch. Aber
Der Weg ist richtig. Es kann nur sehr steinig werden.

Da wir uns bezüglich Umgang außergerichtlich und erstaunlicherweise wie Erwachsene geeinigt haben, hatte ich mit dem JA nur wegen dem Kindesunterhalt und dessen Titulierung zu tun. Wollte das Gericht vorliegen haben damit es da keine Streitereien gibt später. Und musste Feststellen es gibt solche und solche Mitarbeiter dort. Das heißt es kommt auch auf das JA bei dir an @B747 .
Zunächst, die Dame die mit mir den Unterhalt besprach und ihn Titulierte hatte Ahnung und auch sehr nett und neutral beiderseits. Das ist viel Wert und leider selten wenn man hier so liest. Ich hatte aber im Vorfeld auch mit ihrer Davor-Gesetzten zu tun. Eine Bissgurke ohne Ende. Ich glaube die reißt Männern bei Widerworten bevorzugt den Kopf ab. Zumal ich es nicht haben kann wenn mir jemand kommt als wenn ich auf der Erbsensuppe daher geschwommen komme.
Darum, der Weg zum JA ist schon sinnvoll und richtig aber du mußt Glück haben mit den Sachbearbeitern.

Außergerichtlich geht alles und so soll es ja sein. Aber wenn ein Elternteil blockt kann auch ein JA nix machen. Und beim TE sehe ich red flags bei der EX. Starke Eifersucht, evtl. latente Aggression, Unterhalt wird schon anwaltlich begleitet etc.

Noch als Tipp. Bleib ehrlich. Authentisch. Bemüht. Kindsorientiert. Damit kannst Du auch nach solchen Verfahre noch in den Spiegel schauen.

Ich habe mir jetzt heute nochmal intensiv Gedanken gemacht und werde versuchen den Weg über das JA mit meiner Ex gemeinsam zu gehen.

Voraussetzung ist natürlich ihre Zustimmung. Um dies und andere anstehende Themen zu besprechen habe ich mich für morgen Abend mit ihr verabredet. Dann schaue ich einfach ob meine ambitionierten Pläne womöglich da schon ihr Ende findet.

Übrigens fand auch mein Anwalt die Idee nicht allzu clever.

Letztlich ist es aber so, ohne den goodwill meiner Ex komme ich in keinem Szenario wesentlich weiter. Wenn sie sich quer stellt dann wird das JA die 2 Wochenenden + 1 Tag festlegen weil es vollstreckbar ist. Vollstreckbar ist nur, was sich klar definieren und regeln lässt.

Ich bleibe jetzt einfach erstmal positiv und versuche zwar wach und aufmerksam aber nicht zu voreingenommen in die Gespräche mit ihr einzusteigen.

Zitat von Solskinn2015:

Noch als Tipp. Bleib ehrlich. Authentisch. Bemüht. Kindsorientiert. Damit kannst Du auch nach solchen Verfahre noch in den Spiegel schauen.

Ja, das nehme ich mir zu Herzen.

Danke, dass ihr eure Erfahrungen mit mir teilt und auch ein großes Dankeschön an alle anderen Hilfesteller und Unterstützer, Tröster und Gutzureder das ihr euch hier einlest und Zeit opfert.

Zitat von B747:

Übrigens fand auch mein Anwalt die Idee nicht allzu clever.

Hat er dir auch erklärt, warum..?

Das Mindestmaß an Umgang bekommst du immer (als anständiger, rechtschaffener Mensch), das kann dir keiner nehmen.

Ich drücke dir die Daumen, dass deine Ex sich einsichtig verhält. Nicht dass sie sich sobald du Jugendamt sagst bereits unter Generalverdacht fühlt (da sie bezüglich der Kinder doch zuletzt relativ kooperativ verhielt?), ich würde das Thema vorsichtig ansprechen und erklären, dass es dir um die Mediation dort geht, nicht darum, ihr in den Rücken zu fallen.