1536

Kinder hassen neuen Partner

Y
Zitat von unfassbar:
Wann wäre man deines Erachtens soweit? Dieses ständige „man darf jungen Erwachsenen nur die Verantwortung übergeben, die sie auch übernehmen ...

Ganz ehrlich. Das ist so falsch, da würde ich am liebsten in mein handy springen und dich schütteln.

1. Sie sagen nichts gegen die Beziehung, sondern wollen den Mann einfach nicht in der Wohnung haben, in der ihnen mit gehörenden Wohnung haben.
Und das ist ihr gutes Recht.

Sie sind erwachsen, aber sollen sich behandeln lassen wie Kinder, die keine eigenen Entscheidungen treffen können?! So sieht's nämlich aus. Unter dem Deckmantel von sie sind erwachsen sollen sie aber trotzdem noch springen und funktionieren, wie Kinder, denen man etwas vorschreiben kann.

Nein. Sie sagen Nein und sie müssen sich nicht einmal erklären. Sie brauchen kein Trauma, sie brauchen keine Rechtfertigung, sie brauchen gar nichts. Sie dürfen einfach für sich eine Entscheidung treffen und wer diese Entscheidung nicht respektiert, der wird mit den Konsequenzen leben müssen. Weil: sie sind erwachsen/fast erwachsen. Sie dürfen das. Mami hat ihnen nichts mehr vorzuschreiben.

2. Ein Suizid des Vaters ist eine total andere Geschichte als Kinder, die mal ein bisschen aufs krude Leben vorbereitet werden sollen. Es geht nicht um von einmal Tischabräumen brauche ich 3 Tage Erholung. Es geht um einen Schicksalsschlag und wer nicht versteht, dass jeder Mensch ein Recht auf Zeit zum Aufarbeiten, zum Verarbeiten, zum Trauern hat, der ist meiner Meinung nach in einem Trennungsforum völlig falsch aufgehoben. Da kann man sich besser auf Tik Tok und X austoben, als hier.

Das macht mich echt wütend.

Natürlich ist die Situation auch für die TE schlimm. Natürlich ist sie verzweifelt und ihre Bedürfnisse haben auch ihre Berechtigung, sollen gesehen werden, brauchen Raum.

Aber sie ist verdammt nochmal die Mutter. Mutter von zwei jungen Frauen denen etwas schreckliches passiert ist. Sie darf ihnen nicht die Last und Verantwortung, die Bürde ihrer eigenen Verzweiflung aufdrücken. Sie muss sich da andere suchen, die das auffangen. Einen verständnisvollen (!) Partner, Freunde, Arzt und Therapeuten.

Wenn überhaupt , dann kann sie Einfluss auf die Entscheidungen der Töchter nehmen in dem sie versteht. Sich zurück nimmt und zuhört. Das ist ihre einzige Möglichkeit ohne weitere Narben für alle, auch für sie, ihre Bedürfnisse gestillt zu bekommen.

Das ist einfach so. Und da kann man sich auf den Kopf stellen und was von verweichlicht schreiben, aber das ist einfach so. Psychologie ist am Ende des Tages einfache Mathematik, funktioniert bei uns allen gleich und folgt den gleichen Abläufen. Sie ist vorhersehbar. Machst du a, wird b ausgelöst. Kann man verstehen, kann man negieren. Völlig schnuppe. Der Ablauf wird gleich bleiben.

13.06.2024 18:14 • x 4 #346


U
Zitat von Waris07:
Hast du eigentlich auch nur ansatzweise eine Ahnung davon was ein schweres Traumata wirklich bedeutet?
Schon mal selber eins gehabt oder miterlebt bei einer dir nahen stehenden Person?
Was das für einen Betroffenen bedeute? Was das mit einem macht?

Allerdings und das nicht nur einmal!

13.06.2024 18:30 • x 1 #347


A


Kinder hassen neuen Partner

x 3


Waris07
Zitat von unfassbar:
Allerdings und das nicht nur einmal!

Okay dann bin ich ehrlich gesagt verwundert, dass du von zwei junge heranwachsenden Frauen erwartest, das sie mal eben ganz rational ihre Befindlichkeiten beiseite schieben sollen.

Ich kenne es halt anders. Ich war ein regelrechtes emotionales Frack.
Und es hat bei mir verdammt lange gedauert damit klar zu kommen. Es zu verarbeiten und damit weiter zu leben.

Aber wie bereits in meinem ersten Beitrag gesagt habe: Jeder trauert/ verarbeitet es anders und in seinem eigenen Tempo.

13.06.2024 18:54 • x 2 #348


S
Zitat von unfassbar:
Aber sie als Tochter darf natürlich glücklich werden, während die Mutter allein unglücklich wird.

Wer sagt, dass die Tochter glücklich ist. Sie hat eine Beziehung, aber die macht sie nicht automatisch zu einem glücklichen Menschen. Eben weil sie auch andere Baustellen hat, wie z.B. der Suizid ihres Vaters und ihre Trauer dadurch. Eine Beziehung allein bedeutet nicht das Lebensglück schlechthin.

Zitat von unfassbar:
Ich finde vor allem die große Tochter missgünstig und egoistisch.

Ich denke nicht, dass sie will, dass ihre Mutter unglücklich ist. Vielleicht hat sie Angst, dass ihre Mutter auch noch an den anderen Mann verliert. Vielleicht ging ihr das zu schnell. Ihre Mutter hat in ihren Augen vielleicht den Vater ersetzt, während sie noch um den Verlust trauert. Allein schon das trifft auf Unverständnis. Man geht ja immer von sich selbst aus. Sie vermisst ihn, warum ihre Mutter nicht? Der neue Mann kam einige Monate auf die Bildfläche, nicht Jahre.

Ich habe einen Mann um seine Frau weinen sehen. Ich dachte, er legt sich zu ihr in den Sarg und hört nun auf zu existieren. Fünf Monate später ist eine andere eingezogen. Ich bin da emotional nicht betroffen und kann es trotzdem rational nicht so richtig begreifen, wie das möglich war. Der Verdacht liegt nahe, dass es diese Frau schon vorher gab. Und wenn es verneint wird…beginnen jetzt auch noch Lügen?

Dazu kommt, dass die Mutter an einer ganz anderen Stelle stand. Sie hatte mit der Ehe schon abgeschlossen, emotional, und die Trennung verkündet. Ein Trauma bleibt es trotzdem sowas zu erleben, aber der Verlasser ist immer im emotionalen Vorsprung. Sie wird ihn wohl heute im Alltag weniger vermissen. Die Tochter wird nie so richtig mit ihrem Vater als Vater abschließen, wenn er nicht gerade ein riesiges @rschloch war. Er fehlt ihr sicher täglich.

Die Tochter sollte ihre Sorgen und ihren Kummer kommunizieren. Da bin ich dabei. Das kann sie (noch) nicht. Deshalb aber trotzig werden…als Mutter…da komme ich nicht mit.

13.06.2024 18:54 • x 1 #349


U
Zitat von Waris07:
Okay dann bin ich ehrlich gesagt verwundert, dass du von zwei junge heranwachsenden Frauen erwartest, das sie mal eben ganz rational ihre Befindlichkeiten beiseite schieben sollen.

Ja, vielleicht bin ich dabei auch zu empathisch. Nach dem Tod meines Vaters habe ich mir gewünscht, dass meine Mutter glücklich wird, zumal sie die letzten Jahre in der Ehe nicht glücklich war. Und ganz ehrlich, wenn der Mann Suizid begeht, war der Alltag durch seine Depressionen bestimmt, was vor allem für die Mutter nicht leicht war, da Mütter oder auch Väter immer versuchen, dies nicht zu nah an die Kinder herankommen zu lassen. Und von einer erwachsenen Frau erwarte ich, dass sie dies überblickt und entgegen der eigenen Gefühle Milde walten lässt und sich auch für die Mama freuen kann. Denn wenn die Mutter wieder glücklich wird, ist sie auch viel mehr für ihre Kinder und deren Sorgen da, weil sie selbst nicht so viele Baustellen hat. In der Situation Kummer und Trauer um den Verlust des Lebenspartners, der ihr Halt, Geborgenheit und glückliche Momente gibt, was glaubst du, wie die TE in den Momenten ihren Töchtern eine Stütze sein kann. Gar nicht, da sie erstmal an ihrem Leid in ein tiefes Loch fallen würde.
Zusätzlich zu dem Suizid des Mannes (auch wenn da keine Liebe mehr war, man fühlt sich dennoch mitverantwortlich) würde es die TE kaum verkraften. Mütter müssen nicht bis zur Selbstaufgabe für ihre erwachsenen Kinder oder Jugendlichen da sein. Das ist leider ein falsches Bild, was unsere Gesellschaft im reichen Westen vermittelt. Auf ein füreinander kommt es an, auf das gönnen, auf Rücksichtnahme, auf Liebe. Unsere Gesellschaft ist mittlerweile so getrimmt, das sogar Ü20 noch als Kind gilt, was wahrhaftig erschreckend ist!

13.06.2024 19:36 • x 4 #350


U
Zitat von So-What:
Wer sagt, dass die Tochter glücklich ist. Sie hat eine Beziehung, aber die macht sie nicht automatisch zu einem glücklichen Menschen. Eben weil sie auch andere Baustellen hat, wie z.B. der Suizid ihres Vaters und ihre Trauer dadurch. Eine Beziehung allein bedeutet nicht das Lebensglück schlechthin.

Sicher nicht, aber eine funktionierende Beziehung bedeutet Halt. Der wird aber der TE nicht gegönnt.

13.06.2024 19:38 • x 1 #351


A
Zitat von Yoffi:
Ganz ehrlich. Das ist so falsch, da würde ich am liebsten in mein handy springen und dich schütteln. 1. Sie sagen nichts gegen die Beziehung, sondern wollen den Mann einfach nicht in der Wohnung haben, in der ihnen mit gehörenden Wohnung haben. Und das ist ihr gutes Recht. Sie sind erwachsen, aber sollen sich ...


Danke
Genau : Sie sagen nichts gegen die Beziehung , sondern wollen den Mann einfach nicht in ihrer Wohnung haben .,

denn dieser Ort ist ein geschützter Raum , Zufluchtsort , insbesondere für die Tochter , die noch zu Hause lebt und das gilt es zu respektieren .Ein Ort , an dem sie ihre Trauer um den Vater , in Ruhe leben dürfen sollte .

Mich als Mutter mussten meine Kinder nicht einmal darum bitten und sie waren sogar beide volljährig , den neuen Lebenspartner nicht nach Hause zu bringen .
Er hatte Geduld und die Kinder haben sich ihm von alleine genähert , irgendwann .

13.06.2024 19:45 • x 5 #352


A
Bei der ich , meiner , mich denke geht soviel Gutes verloren .
Ich lebe nur einmal , ich will glücklich sein - wer will das nicht ?
Aber manchmal ist es gut , sich nicht nur selbst zu sehen .
Die Kinder hetzen nicht gegen den Mann ,fordern nicht von der Mutter , ihn aufzugeben , wollen ihn nur nicht in ihrer Privatspäre haben .
Das ist total verständlich für mich .
Zeit geben ist das Schlüsselwort für mich .

13.06.2024 19:50 • x 3 #353


U
Zitat von Mellely:
das habe ich versucht. Die Antwort war: Mama, du bist mit dem Papa gestorben. Das tat sehr weh. Und ganz ehrlich,ich brauche einfach auch diese neue Liebe um zu überleben und die Schmerzen zu ertragen. Meine Große hat ihren eigenen Freund der sie tröstet, meine jüngere hat mich….

Vielleicht sollte hier auch einige mal das Leid der TE sehen anstatt nur zu helikoptern. Es sind keine Kleinkinder mehr und alle haben ihr Päckchen zu tragen. Nur mit gegenseitigen Verständnis und Fürsorge funktioniert das und nicht mit dem Anspruch, die Mutter muss nur auf unsere Befindlichkeiten Rücksicht nehmen und ihre zurücknehmen. Nicht in dem Alter der Töchter. Aber deren Anspruch ist sehr sehr hoch! Das Unglück der Mutter als Preis für ihr empfinden.

13.06.2024 19:54 • x 3 #354


Y
Ich finde es irgendwie schon schwer zu ertragen, dass der Ansatz, die Bedürfnisse und das Trauma der Töchter im Auge zu behalten verwechselt wird damit, dass die Bedürfnisse der Mutter nicht zählen.

Falsch.

Einen Blick auf die Emotionen aller ist meiner Auffassung und Erfahrung nach der einzige Weg, der das langfristige Glück der Mutter mit im Blick hat. Als Mutter, als Mitglied einer geheilten Familie und auch als Partnerin, die sich nicht grämt, weil sie einen schlechten Kontakt zu den Töchtern hat. Auch der Partner profitiert langfristig von Geduld viel mehr als von Druck.

Mal abgesehen davon ist das Argument sie sind erwachsen wirklich abgedroschen und perfide, will man ihnen im gleichen Zug eine erwachsene Entscheidung unter dem manipulativen Deckmantel der trauernden Mutter direkt mal wieder absprechen.

Und zu guter Letzt: wenn eine Beziehung davon abhängig ist wo man sich trifft fehlt es möglicherweise an ein paar stabilisierenden Faktoren mehr, als die Töchter überhaupt beeinflussen könnten.

13.06.2024 19:59 • x 8 #355


U
Zitat von Mellely:
Nochmal, ich möchte nicht mit ihm zusammenziehen in dieser meiner Wohnung. Sie soll nicht sein Zuhause werden! Ich könnte gefühlsmäßig auch gar nicht hier mit ihm wohnen. Ich möchte nur das er auch mich besuchen darf. Er soll hier auch noch gar nicht übernachten, das möchte er selbst noch gar nicht. Nur mal mich abholen, dabei reinkommen, zusammen Zeit auch mal bei mir verbringen.

Und dies sollte ja wohl, bei aller Trauer nach zwei Jahren kein Problem sein!
Es geht weder um eine Übernachtung noch ein zusammen wohnen. Die große Tochter wohnt eh nicht mehr zu Hause und die jüngere Tochter ist ziemlich oft unterwegs (durchaus altersgemäß), sie dürfen ihr Leben gestalten, sich ablenken, sich von den Gedanken frei machen.

13.06.2024 20:04 • x 1 #356


U
Zitat von Yoffi:
Und zu guter Letzt: wenn eine Beziehung davon abhängig ist wo man sich trifft fehlt es möglicherweise an ein paar stabilisierenden Faktoren mehr, als die Töchter überhaupt beeinflussen könnten

Sehe ich anders, Kinder sind (wie auch hier immer wieder zu lesen) ein maßgeblicher Bestandteil der Familie.
Auch das zu Hause, ist Bestandteil. Man will sich nicht immer irgendwo treffen müssen, den Kindern aus dem Weg gehen müssen, vor allem, wenn man berufstätig ist. Das raubt einen Kraft und Energie in diesem Alter.

13.06.2024 20:09 • x 1 #357


S
Ja, sehe ich auch so (wie @Yoffi ). Natürlich zählen die Bedürfnisse der Mutter. Aber zählen für sie nicht auch die Kinder und deren Bedürfnisse? Sie begibt sich auf ihre Stufe. Alle sind bockig.
Kann man so machen und am Ende ist das Verhältnis am @rsch. Wenn ihr es wichtiger ist, dass ihr Freund ins Haus kommt, kann sie das ja tun. Die Kinder sind nun mal, wie sie sind und handeln, wie sie handeln. Sie hat zwei Möglichkeiten. Entweder sie macht es trotzdem oder eben erst mal noch nicht. Beim ersten ist sie die Kinder los. Beim zweiten gibt sie nach. Sie wird durch Trotz nichts am Widerstand der Töchter ändern. Ob sie oder wir nun Verständnis haben oder es blöd finden. So ist es nun mal. Ich kann die Kinder verstehen, sie ein Stück weit auch.

Aber ja, die Beziehung kann auch auf anderem Terrain gepflegt werden. Habe ich auch lange Zeit so gemacht, von mir aus schon, aus diversen Gründen. Mein Freund wäre nie auf die Idee gekommen irgendwas zu forcieren. Da er mir sehr wichtig war/ist, habe ich Wege gefunden beiden gerecht zu werden. Da ich ihm wichtig war/bin, war er geduldig und ist auch mal von sich aus einen Schritt zurückgetreten, zugunsten meines Kindes.

Sie könnte auch beiden formulieren, was sie sich in Zukunft wünscht (Akzeptanz), sich Kommunikation wünscht (Gründe), dass die Töchter sich ihr anvertrauen (Kummer und Sorgen) und sich Zukunftsvorstellung äußern. Und ebenfalls offen sein. So handhabe ich das immer noch bei Bedarf. Und immer einen Schritt nach dem anderen.

13.06.2024 20:30 • x 1 #358


U
Zitat von So-What:
Die Kinder sind nun mal, wie sie sind und handeln, wie sie handeln

Sie doch aber auch und deswegen müssen sich alle aufeinander zubewegen und nicht nur die Mutter auf die Töchter.
Auch die TE hat traumatische Erfahrungen gemacht, sie ist auch kein Teenager mehr, der oft auf die Piste geht oder keine Ü20, die mit ihrem Freund zusammenlebt.
Warum wird immer vorausgesetzt, dass Eltern auf die Kinder Rücksicht nehmen sollen (in diesem Alter) aber die Kinder nicht angehalten werden, dies gegenüber den Eltern zu tun?

13.06.2024 20:36 • x 1 #359


A
Zitat von unfassbar:
Und dies sollte ja wohl, bei aller Trauer nach zwei Jahren kein Problem sein! Es geht weder um eine Übernachtung noch ein zusammen wohnen. Die große Tochter wohnt eh nicht mehr zu Hause und die jüngere Tochter ist ziemlich oft unterwegs (durchaus altersgemäß), sie dürfen ihr Leben gestalten, sich ablenken, sich ...
.

Zitat aus dem Eingangspost der TE
Ich möchte auch mal gemütlich bei mir auf ihn warten, für ihn kochen, ihn in meinem Bett haben. Ich denke ihr versteht was ich meine. Er wiederum ist auch sehr traurig,das er so abgelehnt wird und sagt, er kann weiß nicht, wie viele Jahre er das mitmachen kann,
Er droht indirekt mit dem Satz , er weiß nicht wie lange er das noch mitmachen kann und setzt die TE zusätzlich unter Druck , ja das ist wahre Liebe .

13.06.2024 20:39 • x 2 #360


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag