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Keinen richtigen Grund für Trennung

U
Hallo.

Ich lese hier seit zwei Wochen und melde mich nun auch mal. Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen.
Schieben Männer manchmal Gründen vor, um sich zu trennen?
Nach 8,5 Jahren hat sich mein Freund aus heiterem Himmel getrennt. Wir hatten keine Probleme. Normale Streitigkeiten ja, aber nichts Gravierendes.
Er hat auch keinen andere Frau oder so. Er hat einfach gesagt, er liebt mich nicht. Aber das hätte ich doch gespürt...
Er hat dabei nur geweint und will niemandem etwas sagen.
Ich kenne ihn so gut. Ich bin mir sicher, dass es ein anderer Grund ist. Vielleicht hat er kalte Füße, da der nächste Schritt nun eine Ehe wäre? Er will sich noch einmal ausleben. So etwas erscheint mir viel einleuchtender.
Noch drei Tage vor seinem Umschwung hat er gesagt, dass er mich sehr liebt. Plötzlich war er distanziert und dann war es fertig für ihn. Ohne Gründe, Versuche etwas zu retten... Nichts...

Ich kann gar nicht abschließen, da er Hals über Kopf ausgezogen ist. Er hat nur das Nötigste mitgenommen und in jeder Schublade sind seine Sachen. Es fühlt sich an, als ob er mal im Urlaub wäre... Wir sind nun seit 2 Wochen getrennt. Was soll ich davon halten?
Es ist doch nun höchstwahrscheinlich, dass er es bereuen wird, oder? Ich kann doch aber nicht warten...

Er sagt mir nichts zu meinen Fragen oder er denkt sich dann immer neue Anzeichen aus, die angeblich gezeigt hätten, dass er Zweifel hat, die ich aber direkt widerlegen kann. Das passt alles nicht zusammen...

19.02.2016 16:50 • #1


life_is_pain
Hallo untröstlich,

doch, er hat dir seinen Grund genannt...er liebt dich nicht mehr.

Bis die Liebe endgültig verschwindet ist es oft ein längerer Prozess. Das passiert nicht einfach so.

Und nein, ich denke nicht jeder Partner merkt einen solchen Prozess zwangsläufig. Oft merkt der der sich endliebt das erst einmal gar nicht so bewusst.

Du kannst keinen Reisenden aufhalten und eigentlich ist es auch egal was der eigentliche richtige Grund ist.

Er hat sich getrennt! Du musst lernen das zu akzeptieren und vielleicht siehst du in der Nachbetrachtung doch die ein oder andere Veränderung in der Zeit der Beziehung.

Kopf hoch! Lass dir und auch ihm jetzt einfach mal Zeit um sich zu sortieren. Weiteres Bedrängen treibt ihn nur noch weiter weg.

Und hoffe nicht, dass er es bereuen wird.

19.02.2016 17:17 • #2


A


Keinen richtigen Grund für Trennung

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U
Ich habe es versucht zu verstehen und zu akzeptieren. Aber es passt im Prinzip nichts zusammen. Und meiner Meinung ist der normale Weg zu sagen, was einem nicht gefällt und dann noch einen Versuch zu wagen. Vor allem nach einer solchen langen Zeit. Er zieht sich zurück und ich habe einfach das Bauchgefühl, dass da mehr dahintersteckt. Du hast aber Recht. Er sagt mir nun nichts und ich kann ihn nicht bedrängen, dadurch zieht er sich noch mehr zurück.
Mir würde ein Grund, warum die Liebe weg ist, was einen gestört hat etc. helfen. Unsere Beziehung war sehr gut. Immer eine Beispielbeziehung für unsere Freunde. Ich suche schon sehr angestrengt nach Anzeichen und negativen Aspekten, aber ziemlich erfolglos. Auch er sagt, dass alles perfekt war.

Ich will nicht so sehr hoffen, aber es ist noch gar nicht angekommen. Ich fühle mich nicht getrennt oder sonst etwas. Dazu kommt, dass seine Freunde und Familie alle auch warten und sagen, das wird wieder. Die drängen mich auch zur Hoffnung. Das ist nun sehr schwer. Ich hätte lieber ein normales Ende, von dem man sagen kann, es lief in letzter Zeit nicht mehr so. Das wäre alles plausibler als das. Er gab sogar mal zu, dass er Angst hat, etwas zu verpassen.

Aber wie du so schön gesagt hast, Reisende soll man nicht aufhalten

19.02.2016 17:31 • #3


life_is_pain
Das abrupte ist für den der Verlassenen wirklich schlimm gerade weil ja keine Erklärungen da sind und wie du so schön sagst... Kritikpunkte die du dann ggf. hättest ändern können.

Aber nicht jeder geht diesen Weg. Ich hatte auch einmal einen Partner der schwieg und wenn er dann was sagte war es für ihn abgeschlossen. Ich hatte da keine Chance ... für was auch immer.

Jeder ist anders gestrickt und ändern kannst du ihn nicht. Und wenn er meint etwas verpasst zu haben, dann wäre die Trennung irgendwann sowieso gekommen.

Du wirst jetzt einen Weg finden müssen wie du für dich abschließt. Keine Fragen mehr an ihn, keine Telefonate usw.. Er weiß wie der dich erreichen kann, wenn er denn was zu sagen hat.

Mach dein Ding und stell dein Leben auf andere Beine mit einer anderen Richtung.

19.02.2016 17:38 • #4


U
Danke für deine Worte.

Ich muss nun weiterleben. Zumindest es versuchen. Am WE treffen wir uns, um über die Wohnung zu sprechen. Seine Sachen müssen ja mal alle weg, damit ich wirklich etwas mitbekomme von der Trennung...
Die Anfrage für das Treffen kam schon mal von ihm. Das ist gut. Ich habe mich sehr zurückgehalten und ihn nicht kontaktiert. Das muss ich weiter machen.

Es ist ein sehr schwerer Weg. Ich weiß nicht, wann ich da heraus komme.
Hat jemand Tipps, um so etwas zu akzeptieren? Zumindest, dass es ma ankommt und man nicht nur Hoffnung hat?
Ich denke, die Hoffnung wird noch lange bleiben. Die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber sie sollte wenigstens nicht zu stark im Vordergrund stehen.

19.02.2016 17:43 • #5


M
Liebe Untröstlich,

Es tut mir leid zu hören, was Dir passiert ist.

Zwei Wochen ist noch keine lange Zeit und es ist vollkommen verständlich, dass Du zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung noch nicht aufgeben kannst. Ich kann Dir nur raten - lehne Dich erstmal zurück und lasse die Zeit für Dich spielen. In ein paar Wochen wirst Du von ganz alleine realisieren, was Dir gerade passiert ist.

Unmittelbar nach meiner Trennung habe ich mindestenst einen Monat lang jeden Morgen erstmal 5 Minuten gebraucht um zu verstehen, dass ich nicht nur schlecht geträumt habe. Aber irgendwann ist dieser Schockzustand überwunden und Du wirst die Realität akzeptieren.

Mit der Hoffnung ist das so eine Sache - ich persönlich habe mir in solchen Momenten immer versucht vorzustellen, auf was ich denn konkret hoffe. Und mir ist dabei relativ schnell aufgefallen: Die Situation, die ich mir erhoffe, also eine unbeschwerte Beziehung in der ich auf Sie vertrauen kann, die kann es nicht geben. Selbst wenn alles so geschehen würde, wie ich es mir bestmöglich vorstellen kann... unbeschwert und Vertrauen ist verloren. Ich denke, das ist genau der Punkt, warum der zerbrochene Spiegel so gerne zitiert wird. Manche Dinge kann man einfach nicht einfach wieder zusammenkleben.

Einen Grund habe ich auch nie genannt bekommen. Um ehrlich zu sein wäre es mir auch lieber gewesen, wenn Sie mich offensichtlich betrogen hätte. Dann hätte ich wenigstens einen Grund gehabt um wütend zu sein. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl: Wenn es keinen Grund gibt, macht das alles keinen Sinn. Und wenn das alles so sinnlos ist, dann ist es doch auch willkürlich! Und wenn es willkürlich ist, wie soll ich denn dann was daraus lernen?

Aber irgendwann versteht man, dass es nicht auf alles im Leben eine Antwort gibt. Und wahrscheinlich weiss sie selbst nicht, warum alles gekommen ist, wie es letztendlich kam. Letztendlich habe ich dann doch was gelernt: Man kann nicht alles im Leben kontrollieren und manche Dinge passieren einfach und man kann absolut nichts dagegen tun. Vielleicht habe ich also gelernt das Leben gelassener zu sehen. Ist doch auch was!

Ich wünsch Dir also viel Gelassenheit für die kommende Zeit! Alles wird gut - nur eben vielleicht nicht so, wie Du es Dir bislang vorgestellt hast!

Lg - Mellow

20.02.2016 18:31 • x 2 #6


U
Lieber Mellow,

vielen Dank für deine Worte. Ich habe damit das Gefühl, dass ich etwas mitnehmen kann. Ich habe die ganze Kotrolle über mein Leben verloren momentan, weil wir natürlich schon ein gemeinsames Leben hatten.
Wir waren noch nicht verheiratet, hatten aber eigentlich Pläne, die von ihm ausgingen.
Es kam nun anders. Ich denke auch, dass er mir gerade keine Antwort geben kann. Er ist in einer komischen Phase und mein Gefühl Saft mir, er muss sich selbst finden.

Ich versuche nun die Zeit abzuwarten und zu sehen, was kommt. Wir treffen uns morgen, um alles Weitere zu klären. Ich bin jetzt schon sehr nervös.
Ich möchte gerne einfach nichts zu der Emotion sagen und ihm einfach mal keine Vorwürfe machen. Dazu brauche ich sehr viel Gelassenheit. Hoffentlich werde ich diese haben...

Liebe Grüße

21.02.2016 11:44 • #7


U
Hallo,

mir geht es jetzt ganz furchtbar, obwohl eintlich nichts Negatives passiert ist. Leider ist aber auch nichts Positives passiert. Wir waren zwei Stunden Kaffee trinken und haben über viele Sachen gesprochen. Es war wie immer, nur halt ohne anfassen... Das hat mich fertig gemacht. Wir haben gelacht, aber auch ein paar Emotionen nicht ausgelassen. Wobei dies nicht so schlimm war. Über die Organisationsfragen sprachen wir einen kurzen Augenblick. Viel mehr erzählten wir uns, was in den letzten zwei Wochen so passiert ist.
Alles also ganz normal, nur er ist dann nach Hause gefahren und das nicht zu mir
Das hat mich total fertig gemacht. Ich bin nun sehr traurig, irgendwie habe ich doch auf mehr gehofft. Zumindest auf so etwas wie: Ich denke, wir treffen uns mal öfter, um zu schauen, wie es um die Gefühle steht (das war ja nach etwas Abstand der Plan). Aber es kam nichts...
Mein Kopf sagt mir, dass es auch nicht so schnell passiert. Mein Herz hofft aber immer noch wie verrückt. Ich verstehe mich nicht und bin sauer auf mich selbst.
Ich kann damit nicht umgehen. Es ist für mich wie ein Alptraum. Ich denke die ganze Zeit, gleich kommt er und wir essen. Es ist nicht mal in meinem Kopf angekommen

22.02.2016 19:12 • #8


C
hallo untröstlich,ich kenne dieses gefühl gut genug,bist nicht alleine damit

22.02.2016 19:18 • #9


E
Hallo untröstlich,
wirklich, du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen. Die geht es wir mir, auch wenn es bei mir schon etwas länger her ist. Ich denke auch immernoch dann und wann: hoffentlich ist das alles nur ein böser Traum. Lass all deine Gedanken und Gefühle raus, sei es bei Freunden und Familie oder hier. Das Unverständnis und die Fragen welche bei einem nach einem so plötzlichen und unvorhergesehenen Abgang immer wieder sind schwer auszuhalten. Und Antworten wirst du eventuell auch nicht bekommen. Zumindest keine befriedigenden. Ich habe mir auch wochenlang den Kopf zerbrochen wieso und warum es so plötzlich gekommen ist, warum man nicht gesprochen hat, etc. es mag sein, dass dein Ex selber nicht weiß was er will, sowas kann vorkommen. Aber begieb dich nicht in eine Warte- und Hoffenposition. Mach dich nicht klein. Und frag dich: ist es jemand wert, der sich meiner nicht mehr sicher ist, das ich dieser Person so nachtrauere? Schau jetzt lieber nach vorn und tue dir selbst etwas Gutes:)

22.02.2016 19:31 • #10


A


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