Hallo Sternchen,
Du klingst nun schon viel besser.
Nicht mehr so panisch, reflektierter.
Das ist doch schon mal ein Anfang.
Siehst Du, dann habt Ihr ja schon ein paar Krisen gehabt im Leben und diese auch gemeistert. Ihr werdet auch diese schaffen.
Ich verstehe aber sehr gut, dass Du bei der jetzigen Krise etwas krasser reagierst. Nicht jede Krise hat schließlich eine lebensbedrohliche Krankheit eines nahestehenden Verwandten zum Ausgangspunkt. Wenn so etwas ins Leben tritt und man das noch nicht erlebt hat, ist das nochmal ein anderes Level.
Ich bin daher auch nicht ganz einig mit Alena, dass Du unbedingt genauer erforschen musst, woher diese massiven Ängste kommen.
Ich würde eher sagen, sie sind doch ganz normal in Anbetracht einer Krebskrankheit. Auch wenn wir erwachsen sind, dürfen wir ja wohl Angst davor haben, dass ein geliebtes Elternteil stirbt. Und es darf uns natürlich auch erst mal aus der Bahn werfen.
Es hört sich für mich auch nicht so an, als würde Dich diese Angst so lähmen und derart aus der Bahn werfen, dass Dein eigenes Leben damit vor die Hunde geht.
Du bist halt einfach sehr berührt und belastet und flüchtest Dich jetzt gerne mal in Traumwelten. Das ist auch eine Art, die Belastung erst auch mal abzuschirmen und nur in erträglichen Portionen in Dein Leben zu lassen.
Ich find das ok.
Klingt auch wie ein guter Plan, die Hochzeit entweder zu verteilen oder zu verschieben. Es gibt gute und schlechte Zeitpunkte für so etwas. Wenn Deine Mama nicht dabei sein kann, ist definitiv ein schlechter Zeitpunkt.
Und es hört sich ganz gut an, wie Deine Mutter die Chemos verträgt.
Arbeitet sie tatsächlich, obwohl sie behandelt wird? Ob sie nicht lieber mal komplett entspannen sollte?
Aber das weiß sie sicher selbst am Besten, und sie wird es hoffentlich auch einstellen, wenn die Behandlung mehr Kräfte fordert.
Im Übrigen, ich möchte Dir mal meine Einstellung zu Krisen erzählen, vielleicht kannst Du davon etwas brauchen.
Ich glaube daran, dass es ganz sicher eine höhere Macht gibt. Aber nicht sie, sondern wir selbst haben uns irgendwann einmal die größeren Aufgaben und Knackpunkte dieses Lebens gestellt. Denn an jeder Krise wachsen und entwickeln wir uns, und meiner Ansicht nach ist der Sinn des Lebens, dass unsere Seele Liebe und Weisheit/Entwicklung erlebt.
Ohne Krisen also keine Entwicklung, denn wie Du so schön schreibst - einfach kann jeder. Es gibt aber auch viele einfache Phasen im Leben, wo man die Früchte der vorigen Krisen einfach genießen kann und neue Kraft tankt.
Tja, und das Leben ist tatsächlich nicht dazu da, dass es uns glücklich machen soll. Das müssen wir schon selbst tun, und das jeweils immer in Anbetracht der Umstände, die mal mehr und mal weniger schön sind.
Ein schöner Spruch dazu (sinngemäß):
Leben heißt nicht zu warten, dass der Sturm vorüberzieht, sondern lernen, im Regen zu tanzen!
In diesem Sinne wünsche ich Dir weiter alles Gute.
LG
Belinda