Ich versteh dich gut.
Du bist sein Lebensmittelpunkt, und doch nur ein Möbelstück in seiner Comfort Zone?
So habe ich mich in meiner letzten Beziehung gefühlt.
Desinteresse an mir, an uns, am Leben insgesamt seinerseits. Nur gehen, gehen solle ich doch bitte nicht, ich bin alles für ihn, das Beste, perfekt.
Und er war doch so lange mein bester Freund. Ich habe mir selbst unglaublich viele Vorwürfe gemacht. Egal, was ich wollte, für ihn war es zu viel, wie es war, Status Quo, genau so sollte es bleiben. Keinen Millimeter davon abweichen, bitte.
Er hat mich erdrückt, wie eine wachsende Pflanze von einem zu kleinen Topf. Und mag der Topf auch noch so hübsch sein, was bringt das, wenn er wehtut?
Es ist schwer, dir etwas zu raten. Das Gespräch mit ihm hast du ja offenbar mehrfach erfolglos gesucht.
Ich war 22 und wollte mehr vom Leben. Damit konfrontiert hat mein Ex Forderungen gestellt, damit er mitzieht, die ich nicht erfüllen konnte, ohne mich selbst zu verraten. Der beste Freund, der er mir so lange war, hat in diesem Moment aufgehört, zu existieren.
Ich denke, das ist die Frage, die auch du dir stellen solltest. Willst du das? Oder willst du mehr vom Leben?
Ich glaube mittlerweile, so traurig es auch ist, dass große Zuneigung beiderseits manchmal einfach nicht ausreicht. Und ich glaube, dass in dem Moment, in dem einer in der Beziehung unglücklich ist, irgendwas falsch läuft. Ob sich das beheben lässt, in Form von Kompromissen, oder ob da einfach zwei Gegensätze, die sich nicht (mehr) vereinen lassen, aufeinanderprallen, das muss jeder für sich entscheiden.