Erstmal ein liebes Hallo, habe mich neu angemeldet, lese aber schon länger bei einigen Themen mit.
Habe auch lange überlegt, überhaupt einen Text zu schreiben, aber ab einen gewissen Punkt sind wohl unabhängige Meinungen ratsam, besonders wenn an selbst garkeinen objektiven Blick mehr hat. Vielleicht ist es auch heilsam.
Ich befinde mich seit vielen Wochen in einer Art Dauerschleife von Trennung/reden/versuchen mit meinem Parnter, wobei es einfach nie zu einer Lösung gekommen ist und es immer wieder eskaliert.
Wir sind beide Anfang 30 und seit 3 Jahren zusammen. Als ich meinen Freund damals kennengelert habe war auch dieser Anfang der Beziehung auch mit vielen Problemen behaftet. Er ist teilweise sehr einfach gestrickt, kann mit Problemen nicht umgehen und hat keine Ziele für sein Leben gehabt (oder auch hat). Sehr schnell habe ich erkannt, dass er mit seinem Leben sehr überfordert ist. Seine Wohnung glich einer Bruchbude voller Dreck, Unhygiene und nichts funktionierte. Es gab nichtmal ein Bett, keinen Kühlschrank, kein Licht, keine Mistkübel. nichts. Selbst eine Maus beherbergte er schon wohl einige Zeit, die erst ich entdeckte. Von den Teppichen mit Urin und Kot wollen wir nicht reden.
Da er aber ein gutes Herz hatte und ich ihn doch sehr mochte, bestand die erste Zeit darin sein Leben zu ordnen und diese Wohnung total auf den Kopf zustellen. Heute fühle ich mich zwar immer noch nicht wohl in dieser Wohnung, aber es ist sauber und man hat alles, was man braucht. Damals wollte ich eigentlich nach kurzer Zeit mit ihm eine neue Wohnung nehmen (weil ich auch keinen Sinn sah diese Wohnung zu entwirren), dies wollte er aber nicht. Meine Eltern haben mir dabei auch sehr geholfen, da er wirklich nichts hatte und sie ihn auch aufgenommen haben wie einen Sohn. Ich wohnte dann etwa die Hälfte der Zeit bei ihm und die andere Hälfte bei meinen Eltern.
Seine Mutter war eine Stunde zum Putzen da, wollte aber dann nicht mehr. Gefragt oder geredet wurde über diesen Wohnungszustand nie wieder mit seiner Familie. Dieses Verhältnis mit seiner ganzen Familie ist sehr oberflächlich und es wird nie über irgendwelche Problematiken geredet. Er sieht dies nicht so und ansprechen darf man dieses Thema mit ihm auch nicht. Ich für meinen Teil habe ein sehr offenes und vertrautes Verhältnis mit meinen Eltern.
Etwa 7 Monate als wir zusammen waren kam es zu einem Schicksalschlag, mein Vater hatte einen schweren Schlaganfall und die nächsten 5 Monate verbrachten wir nur im Krankenhaus und auf Intensivstationen, da dann leider eines ins andere ging und wir uns mehrmals verabscheiden mussten. Mein Freund unterstützte mich und meine Mutter soweit es ging, mit Autofahrten und einfach nur da sein. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar.
Gleich im Anschluss kam Corona, wir holten meinen Vater von einer Remobilisation nach Hause um ihn zu schützen und die nächsten Monate versuchten meine Mutter und ich so gut es ging meinen Vater vor diesem Virus zu schützen. Ich war im Home-Office und mein Freund und ich sahen uns nur auf Abstand. Mein Freund unterstütze uns zwar mit hin und wieder Erledigungen, aber oft war dies mit Diskussionen verbunden. Er macht es zwar, aber nicht von Herzen.
Mein Leben hat sich seitdem sehr verändert, als mein Vater erkrankte bzw. wieder zu Hause war. Bei seinen Eltern ist man immer Kind, doch plötzlich war alles anders, überhaupt sind meine Eltern noch sehr jung.
Bei uns sind auch schon die meisten Verwandeten gestorben, ich habe nur mehr meine Eltern. Die Pflege meines Vaters haben meine Mutter und ich uns gut bis heute aufgeteilt, leider hat er kognitiv große Einschränkungen, ein Leben allein wäre nicht mehr möglich. Für mich ist es sehr wichtig meine Mutter zu unterstützen bzw. selbstverständlich. Corona macht natürlich auch alles sehr schwierig, da er schwer krank ist und auch keine Antikörper aufgebaut hat.
Daher schützen wir uns natürlich sehr.
Meine Situation ist natürlich das eine, mein Freund unterstützt mich dabei auch mit Erledigung etc., ich nehme ihn da aber auch viel raus, bis auf hin und wieder Krankenhausfahrten ist eh nichts von Nöten. Die andere Seite ist, dass mein Freund nie Pläne für unsere Zukunft gemacht hat, generell hatte er bei Zukunftsplänen sofort Angst und wollte nicht darüber reden. Er ist sehr passiv und das meiste muss eigentlich von mir kommen. Er ist für sein alter noch sehr unreif, sieht den Ernst im Leben nicht und glaubt es geht immer alles so weiter.
Ich habe natürlich durch die Pflege meines Vaters andere Werte entwickelt, sehe wie schnell sich alles ändern kann und bin sehr gereift. Weiterhin wohne ich etwa die Hälfte der Zeit bei meinen Eltern und die andere Hälfte bei ihm.
Im Sommer letzten Jahres wollte ich einfach so nicht weitermachen und wollte, dass wir eine Wohnung nehmen. Man muss auch hier sagen, dass eben wenn, ich die Tatkräftige sein muss, da mein Freund eben keine Pläne für sein Leben hat.
Da meine Eltern zwei Wohnsitze haben und wir ein Grundstück haben mit einem kleinen Sommerhaus, bot uns meine Mutter an, dass wir das Grundstück haben können und ein neues Haus bauen können.
Da ich die Sommer immer in diesem Haus vebracht habe und mir Natur und Gartenarbeit viel bedeutet und es ein tolles Grundstück ist, wollte ich das natürlich sofort. Meine Mutter hätte auch auf diese Sommerresidenz ganz verzichtet, sie wollt eimmer nur das ich glücklich bin. Für mich ist es immer sehr schweirig gewesen, meine Mutter alleine zu lassen, wenn ich bei meinem Freund bin, trotzdem ich in einer halben Stunde dort sein könnte und auch öfter natürlich vorbeikommen kann. Dieses Gefühl hatte viel mehr mit mir zu tun, dass mir das schwer viel. Meine Mutter hat diese Zeit natürlich auch sehr gezeichnet, und natürlich geht zu zweit alles leichter, überhaupt reagier mein Vater auf mich besser.
Das kann auch denk ich nur jemand beurteilen, der selber pflegender Angehöriger ist.
Meiner Mutter war jedoch immer wichtig, dass ich mein eigenes Leben lebe, wir haben halt einfach so einen Mittelweg gefunden, wie es für mich auch sich richtig anfühlte.
Der Plan war dann jedoch, dass wir einen Wohnkeller bauen, wo meine Eltern auch leben können. (sei es zu Besuch oder auch ganz, was natürlich auch finanziell Vorteile hätte). Ich wollte meine Eltern eben bei mir haben, die Möglichkeit haben meine Mutter zu unterstützen und natürlich wollte ich ihnen ermöglichen, dass auch sie ihren geliebten Garten nutzen können. Meine Eltern hätten uns mit dem Großteil der Kreditrate unterstützen können.
Das alles war meine Idee und mein Gefühl, wie ich mit allem gut leben könnte.
Denn noch dazu kommt, dass mein Freund sehr viel arbeitet. Abwechselnd Montag bis Sonntag von 6:00-18 00 Uhr, und in der anderen Woche bis 15 Uhr und manchmal das Wochenende frei, aber nicht immer. Das heißt ich bin sowieso die meiste Zeit allein, mein Freund ist immer müde (verständlich) und auch in der kurzen Woche ist halt wenig dann mit ihm anzufangen, sodass ich eh die meiste Hausarbeit erledige, mich um ihm kümmere etc. Somit habe ich versucht mit diesen Bedingungen einen Plan zu schaffen, wie es auch mir gut geht dabei. Das heißt ich kann meine Eltern unterstützen, mein Freund würde profitieren, da für ihn ein geregelter Alltag doch recht wichtig ist, finanziell wäre es um einiges einfacher und natürlich ich wäre in der Natur und könnte einen Garten bewirtschaften (was einfach für mich ein Ausgleich darstellt). Naturlich hätte es auch Vorteile wenn wir ein Kind bekämen.
Mein Freund stimmte zu und wir begannen Angebote einzuholen, (eher ich mein Freund verhielt sich eher wie immer passiv). Plötzlich vor etwa 2 Monaten, wir hatten noch einige Termine und iegentlich ein gut kalkuliertes Angebot und standen vor Finanzierungsterminen warf er mir einfach hin, dass er nicht mit meinen Eltern zusammenleben will. Einfach so, ohne Erklärung, nur er wäre unglücklich. Meine Vermutung ist, er hat mit seiner Mutter geredet, die sich darüber abfällig geäußert hat. Denn es kamen pltzöich Aussagen die nicht von ihm kommen können. Ich hole mir nicht den Teufel ins Haus etc.
Dies tat mir sehr weh, denn er hat sich total verändert plötzlich. Solche Aussagen sind auch total aus den Haaren herbeigezogen, denn es hätte im Haus sehr wohl unseren Bereich gegeben und den meiner Eltern. Er denkt nicht an die Zukunft, an das wie viel er arbeitet, wie schweirig die Situation für mich ist und kann auch nicht mehr nachvollziehen, dass ich meine Eltern bei mir haben möchte.
Mein Freund mag meine Eltern sehr eigentlich, und meine Eltern bzw. meine Mutter würde sich nie irgendwo einmischen oder sonst was. Man muss auch wissen mit wem man so ein Projekt macht.
Meine Mutter hat dann wieder gesagt, wir sollen dies alleine machen, da sie natürlich nicht mit jemanden so etwas machen möchte, der so viel Ablehnung zeigt.
Und er hätte einfach mich unterstützt, ich habe einfach nur versucht aus dieser Situation das Beste zu machen. Und für mich stellt sich shcon die Frage, wenn er für mich so wenig Verständnis zeigt, was das Ganze noch bringt.
Denn er will jetzt einfach eine Wohnung nehmen mit mir, damit er seinen Frieden hat. Für mich würde das natürlich bedeuten, dass ich mich hinten anstelle. Vom logischten und finanziellen Aspekt wäre ein Haus das Sinnvollste, überhaupt mit dem Grundstück, anstatt teure Miete zu zahlen.
Ich sehe nicht ein, dass alles für mich noch schwieriger wird. Denn er ist immer nur arbeiten und ich kann dann zusätzlich zu meiner Arbeit meine Eltern unterstützten , trotzdem einen Garten bewirtschaften (wo auch meine Schidlkröte wohnt) und dann in unsere Wohnung und dort alles machen, da er ja aufgrund der Arbeit kaum etwas schafft.
Ich habe ihn wirklich sehr lieb und er mich auch, nur in dem Punkt kommen wir überhaupt nicht mehr zueinander.
Er hat mir diese Entscheidung einfach hingeworfen, wenn ich versuche mit ihm darüber objektiv zu sprechen kommt nur Ablehnung und er flippt aus wie ein kleines Kind. Probleme zu besprechen war immer schwierig, jedoch jetzt ist es schier unmöglich einen Konsens zu finden.
Ich möchte keine Wohnung nehmen und ich habe für mich auch beschlossen, nicht mehr in seine Wohnung zu gehen (da auch dies ein Konsens war, wir machen in der Wohnung weiter, aber wir planen eben das Haus). Ich habe 3 Jahre mit dieser Wohnung gelebt, obwohl dies eine Bruchbude ist und ich mich wirklich nicht wohlgefühlt habe und das einfach nichts ist worauf eine 32 jährige Frau aufbauen kann. Er würde wohl einfach so weitermachen, er hat keine Wünsche.
Deswegen verstehe ich bis heute nicht warum er plötzlich alles geändert hat.
Ich kann verstehen wenn er seine Meinung ändert, (da dies natürlich ein großer Schritt ist), nur macht man das anders, bespricht es und nennt Gründe und man kann erwachsen darüber reden. Es intressiert ihn einfach nicht mehr, alle Termine die noch waren, musste ich absagen oder selber noch machen. Den Bauträgern, für den wir uns entscheiden hätten, muss ich auch noch absagen. Ihm ist das alles egal, obwohl wir gemeinsam dort waren.
Nur im Grunde ist eine Beziehung durch Dick und Dünn zu gehen, ich habe nunmal eine Verantwortung, das ist so, aber dass er garnicht die Vorteile daran sieht und auch mich einfach sieht, wie ich teilweise leide, mir sorgen mache, sieht er einfach nicht.
Er hätte keine Nachteile durch das Haus, nur Vorteile gehabt. Und er hätte mich entlastet. Und das ist momentan ein großes Problem, dass ich mit seiner Lebenseinstellung und seinen Werten nicht klarkomme. Denn Dinge passieren numal und darauf muss man einfach reagieren. . Er ist sehr wahrscheinlich noch zu unreif.
Er hat mir einfach kurzerhand alles genommen, was mir wichtig war, einfach so, ohne Grund. Und ich wäre sogar bereit gewesen mir doch eine Wohnung zu nehmen, doch schlussendlich komme ich mit dieser Einstellung von ihm nicht klar, dass er sein Leben wie immer hat und nur ich lauter Erschwernisse habe, denn er ist eh nie da.
Ich weiß es ist schwierig, da das alle schon sehr verfahren ist. Für mich hat alles mit ihm keinen Sinn mehr, ich sehe keine Zukunft. Wir können auch nicht mehr miteinander reden.
Er will einfach nur, dass alles wieder gut ist und wir nie wieder davon sprechen. Aber das funktioniert für mich nicht, da er mich fast ein Jahr in einem falschen Glauben gelassen hat und er eigentlich eh immer wusste, dass er das nicht will.
Für mich heißt Liebe, dass ich mit dem Partner gemeinsam den Weg bestreite. Er möchte aber generell keine Veränderungen, einfach stupide weiterleben. Mir ist das zu wenig und ich möchte mit meinem Partner reden können. Das funktioniert einfach nicht mehr. Ich habe dadruch einfach gesehen, dass er auch für mich kein Verantwortungsgefühl hat.
Vielleicht möchte jemand etwas dazu schreiben, es ist wahrscheinlich schwierig, das alles zu verstehen
Aber danke falls es doch jemand liest.
12.04.2022 14:56 •
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