261

Keine Freunde im Leben

G
Ich bekomme beim Lesen so das Gefühl dass es sehr schwer ist neue Freunde zu finden. Das hat ja schon so was von Tinder. Es muss so viel passen und matchen. Das macht mir echt Angst.

So ist es auch.

Ich habe viele Leute dieses Jahr über Bumble Bff oder spontacts kennengelernt.

Hier meine Bilanz:

Person 1: Mit ihr habe ich täglich Kontakt, wir sind sehr eng befreundet. Aktuell steht sie mir sogar am nächsten.
Person 2: Ebenfalls täglich Kontakt, allerdings etwas weniger tiefgründig.
Person 3: Eher eine Bekannte da unterschiedliche Hobbies und Interessen, man sieht sich aber alle 2 Monate mal.


Nun zu den negativen Erfahrungen:

Person 3: Schrieb mich über FB an, mehrere Treffen. Immer wieder die Bestätigung, wir würden uns ja sooo gut verstehen... dann sagte sie treffen stets sehr kurzfristig ab, ich musste teilweise nachhaken und erfuhr dann erst wenige Stunden später, dass es doch nicht klappt. Angeblich war sie wegen Migräne eine Woche im Krankenhaus und ist gerade erst entlassen worden? Naja alles sehr seltsam. Mittlerweile herrscht Funkstille. Sie hat aber auch sonst keine Freunde, hat nun einen Heiratsantrag bekommen und braucht wohl keine Freunde...

Person 4: Ebenfalls großes Hallo, ich lud sie zu unserer Grillparty ein und sie mich auch auf einen Mädelsabend. Ihre beste Freundin war wohl total begeistert von mir, wie sie mir per Sprachnachricht am nächsten Tag mitgeteilt hat... danach hörte ich nie wieder was. Da hatte wohl jemand Angst, dass ich ihren Freundeskreis crashe...

Person 5: Wir haben noch Kontakt, aber irgendwie harmoniert es nicht so wirklich. Sie ist sehr ruhig, ich eher impulsiv, sie fühlt sich davon oft auf den Schlips getreten. Im Endeffekt erzählt sie mir ihre Datingstories, ich habe nicht wirklich einen Mehrwert und sie will glaube ich eher weniger was über meine Beziehung erfahren... ich hatte mit ihr bereits einige Irritationen. Ich nahm sie mit zu einer Party und sie lästerte die ganze Zeit über das schicki-micki Publikum... naja das weiß man ja, wenn man in Düsseldorf ist, oder? Ich fuhr sie auch nach Hause und holte sie vorher ab, das war schon sehr undankbar.

Person 6: Ein Treffen, zwei Stunden geredet. Sie war ganz nett, suchte aber eher Singles zum Feiern gehen... nie wieder was gehört.

Person 7 ist eine Ex-Freundin eines Bekannten. Sie wohnt 70km entfernt. Einige schöne Treffen, sie arbeitet aber in der Woche und hat am WE noch einen Nebenjob, was Treffen quasi unmöglich macht. Es heißt immer wir müssen uns mal wieder treffen- es wurde mir dann doch abgesagt. Nun möchte sie sich mal spontan treffen... wertschätzend geht anders. Sie hat genug Leute vor Ort, ebenfalls Singles. Ich lasse es nun gut sein.


Das ist übrigens der Casus Knaxus in meinem Fall. Sämtliche Frauen, die bei Bumble Bff neue Freundinnen suchen, haben im Profil stehen, gerade frisch getrennt zu sein und auf der Suche nach Singles, mit denen man um die Häuser ziehen kann. Liierte Frauen gibt es dort so gut wie gar nicht.

Ich habe das Gefühl, dass sich viele Singles eher nicht mit einer glücklich vergebenen Frau anfreunden wollen. Obwohl ich nie etwas über meine Beziehung erzähle- sie wissen, dass ich einen gutaussehenden und erfolgreichen Partner habe und allein die Tatsache stört sie. Da kommen Sprüche wie den hätte ich aber auch bei tinder gematcht und wow du Glückliche....

Gerade jetzt zum Jahresende werden doch eher die Singles bevorzugt, mit denen man feiern gehen und sich über erfolglose Dates austauschen kann. Gleich und gleich gesellt sich eben gern...

Kinderlose, liierte Frauen über 40 gibt es offenbar wenig bis gar nicht...

Ich treffe nächste Woche eine nette Frau, verheiratet, Ärztin, laut Whatsapp-Nachrichten was im Kopf und gemeinsame Interessen. Da hoffe ich auf eine potenzielle neue Freundschaft.

Aber ja, es ist hart und anstrengend und ich bin auch sehr ernüchtert... ich bin eine sehr nette Person, merke mir sämtliche Arzt- oder Geschäftstermine, frage nach, wünsche einen schönen Tag...

01.12.2023 09:20 • x 1 #76


W
Zitat von Guestin:
Das ist übrigens der Casus Knaxus in meinem Fall. Sämtliche Frauen, die bei Bumble Bff neue Freundinnen suchen, haben im Profil stehen, gerade frisch getrennt zu sein und auf der Suche nach Singles, mit denen man um die Häuser ziehen kann. Liierte Frauen gibt es dort so gut wie gar nicht.

Diese Plattformen sind wie eine Auffangstation für Ausgesetzte. Bitte nicht ernst nehmen - ich gehörte auch mal dazu und war echt happy unter seinesgleichen zu sein. Ich hatte vor Monaten noch einen gemischten Treffen beigewohnt, bei dem fast jeder single war. Irgendwie ist das jetzt nichts mehr für mich. Gerne kommt das Thema OD auf den Tisch und man tauscht sich über missglückte Tindergeschichten aus.

01.12.2023 10:12 • x 2 #77


A


Keine Freunde im Leben

x 3


O
Worauf ich gar keine Lust hätte sind negative Menschen. Ich habe dieses Jahr eine Frau kennengelernt die sehr negativ war. Beim ersten Treffen habe ich es nicht gemerkt, nach dem zweiten Treffen will ich sie jetzt nicht mehr sehen.

01.12.2023 10:45 • x 2 #78


G
Zitat von WhatHappend:
Diese Plattformen sind wie eine Auffangstation für Ausgesetzte.


Das sagt mir mein Freund auch ständig und rät mir, die Finger davon zu lassen.

Da geht es nur um die Themen Party, Dating und tinder- alles nicht meine Lebenswelt.

01.12.2023 11:51 • #79


G
Die vernünftigen Paare ohne psychische Schäden haben halt bereits ihre jahrzehntelangen Freundeskreise, sei es aus Schule, Nachbarschaft oder die Kinder spielen miteinander.

Da herrscht kein Bedarf an neuen Freunden!

Ich empfinde es auch so, dass zu 95% die Langzeit-Singles auf der Suche nach Freizeitkontakten sind. Man darf dann halt solange den Bespaßer und Seelenklempner spielen, bis die Dame wieder liiert ist- dann kommt der sichere Abschuss.

Ich kenne eine Frauenclique über 40, jedes Wochenende geht es auf die Piste, nach Mallorca oder Cocktails schlürfen. Dabei handelt es sich um eine reine Zweckgemeinschaft- wären die Frauen vergeben, würde es die wochenendlichen Zusammenkünfte überhaupt nicht geben. Maximal einmal im Monat ein Mädelsabend im Kino, that`s it.

Aber als Single muss man halt sehen, wo man bleibt...

Eine frisch getrennte Freundin hat sich auch im Internet nach einer Freundin zum Feiern umgeschaut und wurde fündig, dreimal dürft ihr raten... richtig! Eine frisch getrennte Frau, der Ex-Mann schwerer Alk., sie selbst übergewichtig und jetzt schon wieder stark auf der Suche... jede ü30 Party wird nun mitgenommen...

01.12.2023 13:10 • x 1 #80


G
Mein Fazit- ich habe nur noch eine Freundin, die ich seit 20 Jahren kenne. Der Rest sind neuere Kontakte, die erst einige Jahre bestehen, eher Bekannte, die man alle paar Wochen/Monate mal trifft.

Ich hoffe sehr auf die verheiratete Ärztin am Montag! Sie meinte schon am Telefon, dass es echt gut passt vom ersten Eindruck her.


Der Rest ist unzuverlässig oder man hat sich auseinander gelebt.

Seit ich meinen Partner habe und 35km weiter weg wohne, meldeten sich die fake friends sowieso nicht mehr. Man ist halt nicht mehr spontan, geht weniger aus und ist nicht mehr vor Ort- da sind die neuen Singlefreundinnen, die eine Straße weiter wohnen, halt deutlich spannender und bieten einfach mehr... *Sarkasmusaus.

01.12.2023 13:14 • x 1 #81


Caya
Zitat:
Ich habe das Gefühl, dass sich viele Singles eher nicht mit einer glücklich vergebenen Frau anfreunden wollen. Obwohl ich nie etwas über meine Beziehung erzähle- sie wissen, dass ich einen gutaussehenden und erfolgreichen Partner habe und allein die Tatsache stört sie. Da kommen Sprüche wie den hätte ich aber auch bei tinder gematcht und wow du Glückliche....

Ich hab damit gar keine Probleme, ganz im Gegenteil, und solche Sprüche würden von mir niemals kommen.
Finde ich auch sehr befremdlich.
Ich kenne das Problem aber anders herum, daß die verpartnerten Frauen halt meist familiär sehr eingebunden sind, und es sehr schwierig ist, Zeitfenster für berufstätige zu finden, die für beide passen. WE geht da zb grundsätzlich nicht, da die zeit für Familie und Partner reserviert ist. Man bekommt halt ständig signalisiert: Du kommst erst an ganz hinterer Stelle, ich hab nur Zeit für Dich, wenn wirklich sonst gar nichts ansteht. Auch wenn es noch so nachvollziehbar ist, fühlt es sich nicht gut an.

Und da sind wir dann auch wieder bei dem Punkt Wertschätzung.

Mir gehts ja gar nicht drum, sich jedes WE zu treffen, aber ab und zu mal sollte halt schon möglich sein.

Ich sortiere zb Leute (darunter zählt auch Dating, auch wenn ich aktuell da nicht mehr aktiv bin), die am WE scheinbar nie Zeit haben, sofort aus, außer es sind wirklich langjährige sehr gute Freunde, oder reine Zweckverbindungen

10.12.2023 12:35 • x 4 #82


G
Caya, ich treffe mich auch mit meinen Single-Freundinnen am Wochenende.

Das ist überhaupt kein Problem, da sowieso alle 14 Tage Kinderwochenende ist und ich mich da oft rausziehe, damit die Kleine den Papa mal für sich hat.

Von daher trifft das auf mich nicht zu.


Aber vermutlich hast du Recht- allein das wissen, dass bei mir jemand im Hintergrund ist, macht mich wohl als Freundin für Singles weniger attraktiv.

12.12.2023 12:39 • x 1 #83


W
@guestin Wie war das Treffen mit der Ärztin?

Warum hebst du den Beruf hervor? Für mich ist das kein Garant, ob jemand frei von mentalen Diskrepanzen ist.

16.12.2023 18:30 • #84


Z
Zitat von WhatHappend:
Wie war das Treffen mit der Ärztin?

Warum hebst du den Beruf hervor? Für mich ist das kein Garant, ob jemand frei von mentalen Diskrepanzen ist.



Sehr gut, wir haben uns nun ein weiteres Mal gestern getroffen und engen Kontakt.

Natürlich ist der Beruf kein Garant, sie erzählt auch viel und gerne über die Situation in der Klinik. Aber sie hat schon ein gewisses Niveau.

17.12.2023 10:43 • #85


A
Ich bin zum Jahresende auch in der Reflektion, wer tut mir gut, wer nicht?

Ich ziehe gerade Bilanz, bin auch online auf der Suche nach neuen Frauen, die besser zu mir passen.

Zum Glück habe ich einige gute Freunde. Mit zunehmendem Alter werde ich diesbezüglich wirklich wählerischer.

24.12.2023 09:50 • x 2 #86


O
Mir ist auch aufgefallen wie viele Bekanntschaften man intensivieren könnte. Und wie viele neue Menschen man durch diese Menschen kennenlernen könnte. Ich persönlich bin leider wieder im Alltagstrott gelandet und ein Tag vergeht wieder wie der andere ohne aktiv zu werden.

24.12.2023 12:57 • #87


Blanca
Zitat von Zanzibar:
Natürlich ist der Beruf kein Garant, sie erzählt auch viel und gerne über die Situation in der Klinik.

Sei mir nicht böse, aber sofern Du sie nicht explizit danach gefragt hast, halte ich das eher für ein Red Flag. Normalerweise spricht man mit Freunden doch nicht viel und gerne über den Berufsalltag, sondern trennt diesen vom Privatleben, schon um auch selbst in der freien Zeit besser davon abschalten zu können.

Natürlich flößt ein bestandenes Medizinstudium Respekt ein und daß Arztsein nicht nur Job, sondern Berufung ist - geschenkt. Aber Ihr seid doch nicht Kolleginnen, die sich auf dem Ärztekongress fachlich miteinander austauschen, sondern zwei Menschen, die sich (wegen was genau eigentlich?) füreinander interessieren und die Absicht verfolgen, erst eine Freizeitpartnerschaft, dann eine gute Bekanntschaft und - falls Eure Sympathie dann immer noch erhalten bleibt - eine Freundschaft miteinander aufbauen zu wollen. Stell Dir mal vor sie sei kaufmännische Sachbearbeiterin in einem Ingenieurbüro und würde Dir viel und gerne über ihre Büroerlebnisse dort erzählen - wäre das nicht etwas seltsam?

IMO ließe es zumindest einen ersten Schluß zu, daß sie sich selbst (!) weitgehend über ihren Beruf definiert - also falls da sonst nicht viel mehr kommt als das. Und letzteres würde mir für eine Freundschaft nicht wirklich reichen, selbst wenn sie die beste Ärztin in der Stadt wäre. Denn wäre das alles worum die Gespräche sich drehen (also ihr Beruf), dann liefe es darauf hinaus, daß Du für sie ein Ablassventil und sie für Dich eine reine Zweckbekanntschaft ist (kann ja nicht schaden, sie im Krankheitsfall zu kennen, und sei es nur, daß sie Dir ggfs. gute Experten oder Kliniken dafür empfehlen kann).

Zitat von Zanzibar:
Aber sie hat schon ein gewisses Niveau.

Sie wird sicher intelligent sein, auch ein hohes Mass an Disziplin und Leistungswillen darf man bei jemand mit diesem Hintergrund voraussetzen. Und sie hat sich definitiv als studierfähig erwiesen. Womöglich stammt sie auch bereits aus einem gutbürgerlichen Umfeld und hat früh gelernt sich ordentlich zu benehmen - etwa um z.B. auf Ärztebällen an der Uni später nicht unangenehm aufzufallen und sich auch darüber hinaus gut vernetzen zu können.

Woran konkret machst Du ihr Niveau darüber hinaus fest? Also was ihren Charakter und den Umgang mit Dir als Mensch betrifft, der evt. mal mit ihr befreundet sein wird, falls alles positiv weitergeht?

27.12.2023 14:32 • #88


W
@Blanca Danke, dass du die Fragen aufgreifst, die mir auch durch den Kopf gegangen sind. Es käme darauf an, ob ich daran interessiert wäre Geschichten aus dem Krankenhaus (oder Berufsalltag) zu hören oder ob sie mir aufgeschwatzt werden (als Ventil um Dampf abzulassen).
Niveau allein würde mir nicht reichen. Die, die mich abserviert hat, war studiert und hatte einen sehr gut bezahlten Job. In Sachen Beziehung war sie allerdings nicht klug. Da ich hier vieles gelernt habe ️, habe ich ihr erstmal die Augen geöffnet
Andere Werte spielen bei mir eine größere Rolle aber die kristallisieren sich ja bekanntlich erst später heraus.

27.12.2023 18:08 • x 1 #89


W
Ich fange, obwohl ich vllt. gesundheitlich öfters ausfalle, im Januar einen Pilateskurs an. Die Gruppe ist nett durchmischt und die Trainerin lustig drauf. Die Stunde Ablenkung in der Woche tut mir gut.

An Weihnachten habe ich es ganz besonders gemerkt. Wenn da niemand ist... Ich befinde mich in einer Abwärtsspirale Jetzt lasse ich meine schlechte Laune an mein Umfeld aus. Der Grund ist, weil ich mich nicht traue über meine Situation konkret zu sprechen. Auf meine Traurigkeit wird mit Du bist in letzter Zeit echt komisch oder du bist ganz schön empfindlich reagiert.
Es ist sogar so schlimm geworden, dass wenn ich meinen negativen Gedanken zuviel Spielraum lasse, ich körperliche Symptome, ähnlich wie bei einer Panikattacke, bekomme. Das ist dann der Punkt, wo ich den Kreis durchbreche. So arg zu leiden ist es dann doch nicht wert. Apropos leiden: Es gibt ein Buch mit dem Titel Der Fehler liegt beim Leidenden. Ich habe es nicht gelesen. Vielleicht kann mir jemand die Aussage näher erläutern?

Ich muss nur noch Silvester überstehen, dann geht's vielleicht wieder besser. Ich habe mir noch nie einen Kopf um Silvester gemacht aber jedes Jahr werde ich kurz vorher panisch und versuche noch auf den letzten Drücker irgendwas interessantes zu finden, damit ich unter Menschen bin. Das ist doch verrückt sich selbst so zu stressen.

27.12.2023 19:04 • x 1 #90


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag