Ich denke ich kenne diese Dynamik, die ihn reitet. Hatte selbst damit zu kämpfen. Er fühlt sich durch die Depressionen schwach, innerlich einsam, hilflos und hoffnungslos. Und da neigt man dazu, den Partner als Anker, als Retter zu sehen. Erhofft sich Verständnis, Anteilnahme, Aufgefangen zu werden. Daher ist es echt schwer, unbeschwerte Zeit mit dem Partner zu teilen....man hat Angst, dass der Partner über das eigene Leid hinweggeht und deshalb thematisiert man ständig die Probleme, weil man hofft, dass der Partner einem irgendwie hilft.
Auf Facebook oder mit Dritten, ist es viel einfacher, mal unbeschwert zu sein...denn dort erwartet man sich keine Hilfe und keinen Halt, sondern tatsächlich nur Ablenkung.
Derjenige, der einem am Nächsten steht, bekommt den Müll ab.
Das Problem ist aber tatsächlich nicht die Beziehung...denn das Problem hat ER. Es mag kurzzeitig besser sein, wenn er im Hormonrausch der ersten Verliebtheit ist oder sich ablenkt. Aber es holt ihn immer wieder ein. Und da kann auch nicht helfen, dass man einen Partner liebt.
Für Dich ist die Situation überfordernd und Du fühlst Dich in Deinen eigenen Bedürfnissen übergangen und hast das Gefühl, dass die Beziehung oder die Liebe nicht stimmt.
Wichtig ist es aber, beim Kern des Problems anzusetzen, bei SEINER Depression.
Depression hat oft mit innerer Leere zu tun, mit einem Abgeschnittenheitsgefühl und tatsächlich mit einer Störung von Beziehungen. Aber nicht einer spezifischen Beziehung zu DIR, sondern es ist ein generelles Problem. Seine Beziehung zu sich selbst, zur Welt und zu Gott ist gestört.
Er muß für sich den Sinn im Leben finden, die Wahrheit über sein Sein. Er muß wieder vollmächtig das Ruder übernehmen und die Verantwortung für sich und seine Probleme. Es kann nicht der Partner der Fixpunkt für alles sein, sondern ER. Und er schafft es nur, Dir auch zu geben statt Dich auszusaugen, das DU und WIR zu sehen anstatt nur das ICH und Veränderung in seinem Leben zu bewirken, wenn er das Problem angeht und einen anderen Fixpunkt findet als Dich.
Für mich persönlich war dieser Fixpunkt der Glauben. Denn den kann ich nicht verlieren (so wie meinen Partner). Ich kann mich darauf 100% verlassen und ich kann meinen Partner auch mit seinen Fehlern gelassener lieben, denn nicht ER ist mein Retter, sondern mein Glaube.
Jeder muß selbst seinen Weg finden. Aber man sollte niemals den Fehler machen, persönliche Probleme mit Beziehungsproblemen zu verwechseln. Hilf ihm den Weg zu beschreiten, steh ihm bei. Aber lass Dich nicht runterziehen. Viel Erfolg'
26.02.2015 00:34 •
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