17

Keine Erreichbarkeit/ Depression

Notperfect
Guten Morgen zusammen,

normalerweise halte ich mich für einen sehr rationalen Menschen. Aber diese Situation überfordert mich und daher hätte ich gerne ein paar Tipps.

Ich kenne jemanden seit 3,5 Monaten und es gab täglichen Kontakt. Derjenige leidet leider unter Depressionen. Nun näherte sich ein Tag, der für ihn mit negativen Erinnerungen verbunden ist und seitdem ist das Handy aus und er nicht erreichbar. Also jetzt seit zwei Tagen. Er hat keinerlei Kontakt zur Familie und uns trennen ca. 300 Kilometer. Frage ist jetzt, was tun? Ruft man in so einem Fall die Polizei an oder tut man nichts? Moralisch gesehen schwer, anderseits möchte man auch nicht übergriffig sein.

21.05.2024 05:54 • x 1 #1


A
Naja, pragmatisch gedacht, wenn er sich was angetan hätte, wär’s 2 Tage später jetzt eh schon zu spät. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er nur in ein Loch gefallen ist und Ruhe braucht und deswegen zu macht. Ist leider der Klassiker bei Depressionen. Wenn du den Kontakt zu ihm haben willst, wirst du dich daran gewöhnen müssen. Alles Gute!

21.05.2024 05:58 • x 1 #2


A


Keine Erreichbarkeit/ Depression

x 3


Notperfect
Danke. Ja natürlich wäre es zu spät. Ist auch leider nicht so, dass ich das mit den Depressionen nicht kenne.

Denke mir aber ehrlich gesagt auch wirklich, dass seine Familie da überhaupt nicht nachhaken wird und sollte er sich was angetan haben, dann liegt er unbemerkt ein paar Wochen in der Wohnung. Finde die Vorstellung gruselig. Und natürlich wäre es schöner, dass er sich einfach eine „Auszeit“ nimmt. Ganz egoistisch betrachtet, ist diese Ungewissheit natürlich auch sehr quälend.

21.05.2024 06:05 • #3


Z
Ich würde nicht die Polizei rufen. Ich vermute auch, dass er in einem Tief steckt und Ruhe will. Wenn Du Dich am Anfang direkt so involviert und verantwortlich (?) fühlst, kann ich aus Erfahrung nur dazu raten, zu überlegen, ob man das auf Dauer kann. Du kannst mit depr. Menschen wochenlang eine schöne und meistens sehr intensive Zeit haben. Und dann geht's ad hoc von 100 auf 0. Damit muss man leider leben können. Ich habe es außerdem so erlebt, dass der depressive Mensch sich da keine Gedanken macht und sein Verhalten völlig okay findet. Muss man akzeptieren oder gehen. Es ist ab irgendeinem Zeitpunkt ein Tanz auf rohen Eiern. Und wenn Du denkst, ja! Jetzt ist gerade alles gut (wahrscheinlich, weil Du vorher wieder irgendwas aus eigener Kraft geradegebogen hast)! Kommt wieder eine Situation, die wieder zu Rückzug/Ablehnung/Schweigen/Gleichgültigkeit führt.

Aber...Depr.hat viele Gesichter. Es kann anders laufen. Kommunikation ist enorm wichtig. Aber nach 3,5 Monaten schon so ein unfaires Verhalten, mal ohne einen Ton oder Satz....mittlerweile, aus leidvoller jahrelanger Erfahrung, klares Nein.

21.05.2024 07:46 • x 4 #4


E
Ich möchte Dir raten , die Beine in die Hand zu nehmen und Dich nicht mental einnehmen zu lassen .

Wir hatten einen ähnlichen Fall , einer depressiven Bekannten , wo sich auf einmal die Post im Briefkasten türmte ist sie nicht mehr erreichbar war. Weder auf Klingeln noch Anrufen

Mit einer ganzen Gruppe von mitfühlenden Menschen haben wir überlegt was zu tun ist .
Und sind tatsächlich zum Entschluss gekommen die Polizei zu verständigen

Ende vom Lied war , diese rückte aus und klopfte an die Tür , Aufmachen Polizei
und es öffnete eine Person im desolaten Zustand mit einer Weinflasche in der Hand und 5 ausgetrunkene auf dem Sofa

Da konnte die Person sofort öffnen und war beleidigt, dass sie gestört wurde

21.05.2024 07:55 • x 1 #5


Notperfect
@zimt

Vielen Dank. Du hast ganz bestimmt Recht. Ich merke ja zumindest gerade auch, dass ich das wohl nicht mental einfach einstecken kann. Das ist definitiv von 100 auf 0 und damit hatte ich bisher null Erfahrung. Zumindest wieder etwas gelernt.

21.05.2024 08:06 • #6


Notperfect
@123ABC

Es ist vermutlich dieses Gefühl, irgenwas tun zu müssen.
Du hast natürlich dann genau das erlebt, was ich mir ja eigentlich erhoffe. Ich möchte und kann ja niemanden zwingen, Kontakt zu halten, aber dieses Ungewisse, ist sehr schwierig auszuhalten.

21.05.2024 08:07 • #7


E
Zitat von Notperfect:
@123ABC Es ist vermutlich dieses Gefühl, irgenwas tun zu müssen. Du hast natürlich dann genau das erlebt, was ich mir ja eigentlich erhoffe. Ich ...

Deshalb gebe ich Dir den Rat , den Kontakt einzustellen.

Von dieser besagten Person , über die ich hier spreche , gibt es noch zu berichten , dass sie es genau wusste , wie man Mitleid manipuliert und wehe man wagte es anzumerken , die depressive Stimmung mit Alk. und Psychopharmika Tabletten in Massen gleichzeitig zu bekämpfen, sei bestimmt nicht der beste Weg..
ging die Person wieder auf Abtauch Station

Nachdem sich das Spiel einige Male wiederholte , blieb nur der Kontaktabruch.

21.05.2024 08:14 • x 2 #8


E
@Notperfect
Du kannst den Sozial Psychiatrischen Dienst in seiner Nähe kontaktieren oder den Krisendienst an seinem Wohnort. Wenn du denen deine Sorge schilderst und die Gefahr von Selbstgefährdung/Suizid besteht, dann gehen die nach der Person schauen. Es kann ja auch sein, dass die Person schon von selbst in die Psychiatrie gegangen und deshalb nicht erreichbar ist. Du könntest das in Erfahrung bringen, in dem du die psychiatrischen Kliniken in seiner Nähe anrufst.

21.05.2024 08:20 • x 1 #9


Z
@123ABC das habe ich leider auch erlebt. Und wir hatten ein tolles erstes Jahr, erst danach wurde es dann aber ziemlich plötzlich und immer wieder, völlig absurd. Und das macht es noch schwerer. Ich habe sehr sehr lange gehofft, es würde wie am Anfang. Ich wusste von den Depr.und anderen psych. Erkrankungen. Aber man denkt, Empathie und Liebe und eine Art von Bedingungslosigkeit müssen doch helfen. Weit gefehlt. Das Gegenüber hat es genutzt und manipuliert und hat nichts für das Miteinander, was mal war, getan. Oder wenn, dann in kurzen Momenten. Stunden. Dann wieder Hoffnung, aber fühlst Du Dich dann sicher, gehst wieder lockerer mit dem anderen um: zack, wieder Tür zu. Und von Mal zu Msl macht es Dich kaputter und lässt Dich an der eigenen Wahrnehmung zweifeln.
Kann so-muss nicht. Aber geh nicht mit hinunter in den Abgrund, liebe TE.

21.05.2024 08:30 • x 1 #10


Cocolores
Zitat von Eliza57:
Du könntest das in Erfahrung bringen, in dem du die psychiatrischen Kliniken in seiner Nähe anrufst.

Ich denke nicht, fällt unter den Datenschutz.

21.05.2024 08:43 • x 1 #11


Notperfect
@123ABC
Ich weiß, was du meinst. Ich habe mich mit dem Thema ja insgesamt über Jahre auch schon auseinander gesetzt.
Dieses Manipulieren funktionert leider sehr gut...

21.05.2024 08:53 • #12


Notperfect
@zimt
Das hört sich ganz schlimm an. Hat sicher sehr lange gedauert, bis du dich davon erholt hast. Das tut mir leid.
Danke für deine Erfahrungen. Nein, mit in den Abgrund möchte ich ganz sicher nicht.

21.05.2024 08:55 • x 1 #13


E
Zitat von Notperfect:
@123ABC Ich weiß, was du meinst. Ich habe mich mit dem Thema ja insgesamt über Jahre auch schon auseinander gesetzt. Dieses Manipulieren ...

Vielleicht solltest Du wirklich die Polizeidienststelle in seinem Ort kontaktieren und den Fall schildern .
Sie fahren dann vorbei und schauen nach

21.05.2024 08:55 • x 1 #14


E
Leider haben diese besagten Personen auch oft ein Alk. und Medikamenten / Dro. Problem in Kombination und es ist eine Zumutung für die Angehörigen / Freunde und Partner mit anzusehen, wie sich sich körperlich zu Grunde richten und spätestens dann früh an Organversagen früh sterben .
Das macht die beste Leber nicht mit

21.05.2024 08:59 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag