Zitat von Tony23:Ich bin eher der konservativere Typ in Sachen S. und Nähe. Ons, Affären, Freundschaft+ und sowas war nie mein Ding.
Was heißt eher - sind Dir konservative Werte nun wichtig, oder sind sie es nicht? Deiner Partnerwahl merkt man das jedenfalls letztlich nicht an, was übrigens auch ein Signal an Deine Freundin war, das sich nun als äußerst unfairer Zug entpuppen könnte...
Zitat:Sie ist jetzt nicht das komplette Gegenteil, sieht allerdings viele Dinge lockerer als ich.
Du schreibst diesen Satz in der Gegenwart, holst dann aber tief aus und greifst in die Mottenkiste ihrer Vergangenheit. Dabei wäre es aber sehr wichtig zu wissen, ob Deine Freundin lediglich eine lockere Vergangenheit hat, die man mit gutem Willen unter Jugendsünden abhaken kann, oder ob sie auch heute noch so aufgeschlossen ist wie früher. Wobei sie ja offenbar nur einmal wirklich
fremdgegangen ist - woran ihr damaliger Freund nicht ganz unschuldig war, wenn er sich lieber rund um die Uhr mit einem toten Computer beschäftigen wollte als mit ihr - und auch diese Affaire war nach 4 Monaten bereits beendet.
Zitat:Sie beteuert allerdings, dass sie nie auf ONS oder Affären aus war, sondern S. zum Kennen lernen für Sie dazu gehört.
Das ist zwar äußerst aufgeschlossen, heißt aber noch lange nicht, daß sie eine notorische Fremdgängerin ist, wenn das Kennenlernen positiv verlaufen und in eine feste Partnerschaft gemündet ist.
Zitat:Mich stört nicht die Vergangenheit sondern leider die Zukunft.
Die Zukunft stört Dich aber
aufgrund ihrer Vergangenheit - jedenfalls nennst Du ansonsten keine weiteren Anhaltspunkte dafür. Insofern ist da sehr wohl ein Zusammenhang. Wobei Du meines Erachtens nicht genau genug differenzierst, siehe oben.
Zitat:Schiss, dass sie einfach der Typ lockeres Mädchen ist.
Sie
war definitiv eins, ansonsten hätte sie ja nicht so eine Vorgeschichte. Aber letztlich läuft es doch darauf hinaus, ob sie Dir fremdgehen würde, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt und daß Du deshalb davor zurückscheust, Eure Beziehung in einen Lebensbund wie die Ehe übergehen zu lassen.
Zitat:, sie hat sich vielleicht nicht gut im Griff wenn die Hormone verrückt spielen. Dass sie fremd gegangen ist könnte ja daran liegen, dass ihre Moral nicht hoch genug hängt?
Die rot markierten Stellen deuten klar darauf hin, daß Du keinerlei feste Anhaltspunkte hast, die Deine Befürchtung konkret untermauern.
Zitat:und welche Aussicht auf Treue hat man bei einer Frau die so schnell und gerne sich den Männern hingibt?
Ich stelle mir die Frage gerade genau anders herum:
Welche Aussicht auf Respekt, Ehrlichkeit und weitere Festigung der Beziehung hat man zu einem konservativen Mann, der von Anfang an genau wußte, auf wen er sich einläßt und nun plötzlich so vehement nachkarten will, obwohl man ihm gar keinen konkreten Anlaß dazu gegeben hat?
Zitat:Ich weiß das klingt alles sehr chauvinistisch,
Es klingt, als ob Du
a) den Vergleich mit anderen im Bett fürchtest, den sie aufgrund ihrer Erfahrung natürlich leichter
ziehen kann als eine Jungfrau; s.uelle Vorerfahrung der Frau wirkt auf Männer mit solchen Ängsten
(oder darauf basierenden Kontrollbedürfnissen) nachvollziehbarerweise grundsätzlich bedrohlich
b) nicht wirklich zu ihr stehst, wie sie ist - also mitsamt ihrer Vergangenheit, die sich nun mal nicht
rückgängig machen läßt, selbst wenn sie es wollte
c) auch nicht wirklich zu Dir und Deinem Bedürfnis danach stehst, einer von wenigen Männern
(idealerweise sogar der Einzige) gewesen zu sein, mit denen Deine Partnerin intim geworden ist, was
im Endeffekt nichts anderes bedeutet, als daß Du etwas ganz Besonderes / Einzigartiges für sie
sein willst. Deine Partnerwahl hat dieses Bedürfnis leider total negiert, hast Du Dich mal gefragt,
warum?
Zitat:aber ich möchte euch ehrlich meine Gedanken mitteilen und meine Bedenken.
Wäre es nicht sinnstiftender gewesen, wenn Du diese Gedanken Deiner Freundin von vornherein offen und
ehrlich mitgeteilt hättest, so daß auch
sie eine Chance gehabt hätte, sich zu entscheiden, ob sie sich auf jemand
einlassen will, der
dermassen Probleme mit ihrem Vorleben hat, daß es dem Eingehen einer Ehe
so entgegensteht, wie Du uns hier schilderst?
Und wäre es nicht einfach nur fair, wenigstens jetzt mit
ihr darüber zu reden, statt mit uns?
Zitat:Ich habe an sich wirklich kein Problem mit der Vergnagenheit wenn sie denn so bleiben würde. Aber ich möchte halt später eine Familie haben und nicht nach 2 Jahren Ehe alleinerziehender Vater.
Meines Erachtens machst Du zwei Denkfehler:
a) hättest Du von vornherein die Finger von ihr lassen sollen, wenn Du so schlecht mit ihrer Vergangen-
heit klarkommst
b) solltest Du Dich von dem Gedanken lösen, die Ehe mit einer Jung- oder noch sehr unerfahrenen Frau
sei eine Garantie dafür, daß es nicht zum Fremdgang kommt. Das Gegenteil kann der Fall sein: Deine
Freundin hat sich reichlich ausgetobt und ist womöglich erleichtert, bei Dir nun gut aufgehoben zu sein,
während eine unerfahrene Frau womöglich eines Tages schmachtend den Werbungsversuchen eines
flotten Draufgängers erliegt, der sie Seiten an sich entdecken läßt, die sie bis dato noch gar nicht
kannte, weil sie ihre 6ualität nie so intensiv ausgelebt hat, um sich dessen bewußt zu werden.
Deine Freundin kann ihre Vergangenheit nicht rückgängig machen und ich kann Dir Deine Ängste nicht nehmen, eines Tages alleinerziehender Vater zu werden, obwohl es dafür derzeit gar keine konkreten Anhaltspunkte gibt - also abgesehen von eben dieser Vergangenheit, von der Du skurrilerweise dennoch behauptest, sie störe Dich nicht und die Dich dennoch nicht davon abgehalten hat, eine Festbeziehung mit ihr einzugehen.
Im übrigen wirkst Du auf mich sehr unsicher, nicht nur was die Vergangenheit Deiner Freundin, sondern auch den Einfluß der Außenwelt betrifft. Mag ja sein, daß um Euch herum bald alle möglichen Leute heiraten, aber das heißt noch lange nicht, daß Ihr beide es deswegen auch tun müßt.
Einer meiner Brüder hat sich fast 10 Jahre lang Zeit damit gelassen, weil er mit seiner ersten Freundin (nach immerhin 9 Jahren) eine sehr große Enttäuschung erlebt hatte und einfach als gebranntes Kind zurückgeblieben war, das nicht als nächstes noch eine Scheidung erleben wollte. Irgendwann ist er dann doch mit seiner Freundin nach Vegas aufgebrochen und mittlerweile sind sie schon fast 20 Jahre lang verheiratet und immer noch glücklich miteinander. Um ihn herum war damals auch alles längst verheiratet - und etliche davon auch irgendwann wieder geschieden - so what? Es war sein Leben und somit auch seine Entscheidung, wo steht denn geschrieben, daß man nach Ausbildung / Studium unbedingt sofort heiraten, ein Haus bauen und eine Familie gründen müsse?
Nochmal: Deine Freundin hat Dir keinerlei aktuellen Anlaß gegeben, ihr so dermaßen zu mißtrauen, wie es aus Deinen Zeilen trieft. Du schreibst, abgesehen von Deinen Bedenken laufe die Beziehung bislang sehr gut. Also wenn es wirklich nur darum geht, daß Du noch keine Ehe eingehen willst, warum sprichst Du nicht mit ihr, legst die Karten offen auf den Tisch und sagst, daß Du glücklich mit ihr bist, Dich aber noch nicht in dieser Weise binden, sondern erst noch soundsoviel Jahre abwarten und Tee trinken möchtest, bist Du bereit bist, einen Bund fürs Leben mit ihr einzugehen? Einfach, damit Ihr beide auf der sicheren Seite seid, was die Festigung Eurer Beziehung betrifft?
Absolute Sicherheit wird es natürlich auch dann nicht geben. Aber wieviel Zeit Du Dir nehmen willst, zu prüfen, bevor Du Dich auf ewig bindest, ist und bleibt Dir überlassen. Kann natürlich sein, daß es Deiner Freundin zu lang wird - vor allem, falls da eine biologische Uhr in Sachen Fruchtbarkeit ticken sollte. Darauf wird Deine Prüfzeit eben Rücksicht nehmen müssen. Aber bis dahin sollten die Jahre noch locker reichen, meinst nicht?