Ich lese nun seit ein paar Tagen mit, und es tut gut, zu merken, dass ich nicht alleine bin und andere auch vor den gleichen Fragen stehen wie ich.
In vielen Dingen bin ich wohl besser dran; deswg weiß ich auch gar nicht, ob ich hier schreiben darf, weil es keine Trennung gibt, nur einen sehr sehr schweren Verlust. Aber vielleicht mag ja doch jemand was dazu sagen.
Es war also keine Beziehung, sondern mehr etwas Lustbezogenes mit freundschaftlichen Anteilen und allein meinerseits ist es ist eben auch heute noch Liebe.
Diese Gefühle waren ausgesprochen, schon vor Jahren, aber das zwischen uns gab es weiter, immer mit vielen Unterbrechungen seinerseits, v.a. wenn andere Frauen im Spiel waren, dann auch immer mal wieder mit rein freundschaftlichen Zeiten, in denen wir nur geschrieben oder geredet haben.
Wir bezeichnen uns beide bewusst als nicht monogam (wobei mich andere Männer nur in geringem Maße reizen, auch wenn ich versuche, mich in den Modus zurückzuversetzen, um mich wieder lebendig zu fühlen), so dass diese Tatsache anderer Menschen in unseren Leben allein keinen Grund zum Abbruch darstellen muss, sondern auch ganz gut mal eine rein zuneigungsgeprägte Zeit einläuten könnte.
Seit einigen Monaten hat er nun eine Freundin. Und wir keinen nennenswerten Kontakt mehr. Da das bei uns nichts Handfestes war, wurde sich auch nicht getrennt - er ist einfach weg.
Wir schreiben ganz ab und zu mal, natürlich geht es immer von mir aus.
Letztens bat ich ihn zu telefonieren, das mussten wir aber abbrechen, weil ich so geweint habe, dass kein Gespräch zustande kam.
Viel rumzudeuten gibt es an der Situation nicht. Er braucht mich nicht. Er will mich nicht. So weit so schlecht.
Umso mehr gibt es zu tun: vergessen, hinter sich lassen, loslassen, aufhören zu phantasieren, aufhören zu vermissen, lernen, dass er ja eh nie wirklich da war und so weiter und so fort.
Was mein Hirn nicht alles sieht und weiß.
Aber die Übermittlung ans Herzchen, die klappt einfach nicht.
Es tut weh. Körperlich weh, was, wie ich gelesen habe, einige kennen.
Es bleibt oft nur übrig, zu weinen, ins Kissen schreien, und wieder weinen.
Es bleibt oft nur übrig, zu schlafen, um zu vergessen, wenn schlafen denn drin ist und beten, dass man nicht von ihm träumt, nicht wach wird und feststellen muss, diese Stimme im Ohr, diese Hand, die man gehalten hat, diese Augen in die man geschaut hat und realisieren zu müssen: Das war nur´n Traum und das wird so vermutlich nie wieder so passieren.
Ich weiß, ich sollte mich nicht in den alten Zustand zurückwünschen, denn schon der war nicht wirklich gut.
Mein Herz unterscheidet leider nur zwischen früher = er war da und heute = er ist weg und fällt eine eindeutige Entscheidung, was es sich wünscht.
Mein Kopf hält dagegen und schimpft und tobt und zeigt dem Herz ´nen Vogel, aber das ist ihm auch egal.
Ich möchte, dass das vorbeigeht und ich wieder froh sein kann.
Richtig, tief empfunden froh. Und frei.
Und nun die Preisfrage: Wie kann das funktionieren?
29.10.2015 21:12 •
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