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Keine Arbeit verzweifelt

Sashimi
Zitat von Bea34:
Habe schon über 150 Bewerbungen und es waren vielleicht 15 Vorstellungsgespräche.

Zitat von Bea34:
Wenn ich so ein schlechtes Gefühl habe, dann bringt es doch nichts, Angst vor Zusage und vor ersten Arbeitstag, ich mag das schon gar keinem mehr erzählen, weil es nur heißt, wenn ich nicht länger arbeitslos sein will, dann muss ich halt was nehmen, was nicht so passt.

Ich denke das ist auch ein wichtiger Faktor. Gerade mal 10% Erfolg in den Bewerbungen und dann im Gespräch,quasi den letzten Metern, verlierst Du den Mut. Wenn alle Stricke reißen, wurde ich einen temporären Dienstleister (Zeitarbeit) in erwägung ziehen. Du lernst mehrere Arbeitsorte kennen, kannst selbst entscheiden ob Du da bleiben möchtest und kannst dein Selbstbewusstsein wieder aufbessern. Du hast mehr Geld als Hartz4, kannst Dich eventuell sogar in den Unternehmen vor Ort bewerben und hast einfach weniger Stress.

20.02.2018 17:49 • x 2 #16


U
Zitat von Sashimi:
Du lernst mehrere Arbeitsorte kennen, kannst selbst entscheiden ob Du da bleiben möchtest und kannst dein Selbstbewusstsein wieder aufbessern


Hmm. Die Zeitarbeiter die hier angestellt wurden, hatten die gleiche Arbeit, viel weniger Geld und wurden von den festangestellten Kollegen nicht für voll genommen.

Wobei, eine positivie Ausnahme gibt es auch, die wurde wegen Kompetenz + Freundlichkeit in ein festes (befristetes) Arbeitsergebnis übernommen.

Die Zeiten für normale Bürojobs sind echt hart. Als IT-Kollege kann man es sich mehr oder weniger aussuchen, also Sachbearbeiter (nicht spezialisiert) ist es wirklich nicht einfach.

Ich würde an Stelle der TE auf jeden Fall versuchen mich zu spezialisieren.

20.02.2018 17:59 • #17


A


Keine Arbeit verzweifelt

x 3


VictoriaSiempre
Es ist eine blöde Situation, wenn Bewerbungen nichts bringen und es nagt am Selbstbewusstsein, wenn man so häufig Absagen bekommt (oder erst gar nicht zum Gespräch eingeladen wird).

Ich war auch länger im Personalbereich tätig und würde Dir unbedingt zu einem Coaching raten. Bei einem Coach, der auch Deine Bewerbungsunterlagen ggfs. optimieren kann und mit Dir Vorstellungsgespräche übt. Wie sehen Deine Zeugnisse aus? Dass es da bestimmte Codes gibt, sollte sich ja mittlerweile rumgesprochen haben.

Du hast in einem großen Industrieunternehmen gearbeitet und dort selber gekündigt. Nun ist groß ja relativ, aber oftmals haben große Firmen auch einen vernünftigen Tarifvertrag, einen Betriebsrat (den man bei Mobbing einschalten kann) und einen internen Stellenmarkt, auf dem man sich wegbewerben kann. Auch wenn es ungerecht ist, aber als Personaler, der einstellt, fragt man sich natürlich, warum jemand dort kündigt. Auf die Frage mit ich wurde gemobbt oder das Betriebsklima war nicht gut zu antworten, ist ungünstig. Erzähle lieber was von neuen Herausforderungen suchen oder persönlicher Weiterentwicklung. Bloß keine Verantwortung Richtung Arbeitgeber schieben (selbst wenn es dort total mies war) - kommt nicht gut.

Natürlich ist es super, in einem bombastischen Betriebsklima mit angemessener Bezahlung zu arbeiten. Ich habe das noch nicht gefunden - irgendwas ist eigentlich immer, wobei vieles sehr gut aushaltbar ist. Erkennen kann man das jedoch erst, wenn man eine zeitlang reingeschnuppert hat. Natürlich ist es wichtig, auf das eigene Baugefühl zu achten, aber Du solltest trotzdem erst einmal offen sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kennst Du außer Deinem bisherigen Arbeitgeber (bei dem Du auch gelernt hast) keine andere Firma. Neues macht oft Angst - versuch trotzdem, ihm eine Chance zu geben.

Den Vorschlag von @Sashimi finde ich gut: Versuch es bei einem Personaldienstleister. Die zahlen zwar nicht üppig, aber mehr als HartzIV und Du kommst nicht ganz aus dem Job raus. Parallel könntest Du - falls finanziell machbar - Dich weiterbilden. Mit guten Office- und/oder SAP-Kenntnissen kannst Du punkten.

Last but not least, so fiese wie das ist: Du bist im gebärfähigen Alter. Das ist oft ein K.O.-Kriterium, auch wenn das natürlich kein Arbeitgeber zugeben wird (da flöge ihm das Antidiskriminierungsgesetz um die Ohren!), aber es ist leider so. Grade bei (mein ich nicht böse) Wald- und Wiesenberufen spielt das immer noch eine Rolle; bei Spezialisten sieht das anders aus. An Deinem Alter kannst Du nichts ändern, aber Du kannst das als Aspekt sehen, dass es nicht an Dir persönlich liegt, sondern an dieser Gegebenheit. Trotzdem: Nicht aufgeben, ich drück die Daumen!

20.02.2018 18:19 • x 3 #18


Scarlett2016
@bea34

Die User, welche Dir bisher antworteten haben schon vieles gesagt, was mögliche Gründe sein könnten, dass Du keine Arbeit findest.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir anzusehen ist, dass Du ängstlich bist bzw. Dir nicht viel zutraust. Damit bist Du bei erfahrenen Personalern raus.

Ich hoffe, Du hast niemals Mobbing thematisiert.

Die Zeit rennt Dir bis HartzIV davon.

Bitte gehe zum Arbeitsamt und lasse Dir einen Weiterbildungsgutschein geben. Dieser steht jedem zu, wird nur nicht gern freiwillig vergeben. Meist kommt man in irgendeine unsinnige Weiterbildungsmassnahme mit Anwesenheitspflicht, damit ist aus deren Sicht alles getan.

Mit diesem Weiterbildungsgutschein kannst Du Dir ein Coaching geben lassen. In meinem Bundesland 2 x 60 Minuten die Woche.
Während dieser Zeit bist Du bei der Anrechnung der Arbeitslosenzeit ausgesetzt. Also ein bisschen Luft nach hinten.

Diese Coachings helfen nicht nur bei den Bewerbungen sowohl inhaltlich als auch vorbereitend. Sie coachen ein Bewerbungsgespräch, sind psychologisch oftmals geschult und gehen auch auf Deine psychische Situation ein bzw. stärken Selbstvertrauen.
Bitte gehe morgen gleich zum Arbeitsamt!

Desweiteren muss Dein Selbstbewusstsein generell gestärkt werden. Denn es kann nicht nur das erfahrene Mobbing (wie hat sich das geäussert) sein, dass Du schon beim Anblick einer streng ausschauenden, vielleicht zukünftigen Kollegin Ängste bekommst.

Du hast auch ein typisches Rückzugsverhalten (Selbstkündigung, Du möchtest den Job nicht, weil...)

Weisst Du, das sage ich jetzt etwas ungern, aber Du hast m.E. ein Problem, dass Du durch Krankzeiten Deine Verlängerung bis zu HartzIV erreichen kannst. Also ab zum Arzt. Du bist nervlich angeschlagen.

Es ist nicht einfach heutzutage was Passendes zu finden. Und je länger Du eine Auszeit hast, umso schwieriger kann es werden.

Einstieg mittels Zeitarbeitsfirma ist definitiv eine Lösung. Denn auch das ist eine Chance nicht nur wieder in den Arbeitsmarkt mti Option der Übernahme zu kommen, sondern macht sich wiederum in Deinem Lebenslauf gut, gibt Selbstsicherheit, falls Du parallel Dich weiter bewirbst. Nutze diese Chance.

Du schaffst das - glaube an Dich!

20.02.2018 18:35 • x 3 #19


U
Zitat von VictoriaSiempre:
Erkennen kann man das jedoch erst, wenn man eine zeitlang reingeschnuppert hat. Natürlich ist es wichtig, auf das eigene Baugefühl zu achten, aber Du solltest trotzdem erst einmal offen sein.


Das kann ich nur unterstreichen. Meine im nachhinein zwei coolsten Arbeitgeber als Angestellter boten die beiden schlimmsten Bewerbungsgespräche. Erstmal ausprobieren - dann ist die Probezeit ja genau das richtige, wieder zu kündigen, wenn es nicht passt. Dafür ist sie geschaffen.

20.02.2018 18:55 • #20


K
Zitat von Scarlett2016:
Bitte gehe zum Arbeitsamt und lasse Dir einen Weiterbildungsgutschein geben. Dieser steht jedem zu, wird nur nicht gern freiwillig vergeben. Meist kommt man in irgendeine unsinnige Weiterbildungsmassnahme mit Anwesenheitspflicht, damit ist aus deren Sicht alles getan.

Mit diesem Weiterbildungsgutschein kannst Du Dir ein Coaching geben lassen. In meinem Bundesland 2 x 60 Minuten die Woche.
Während dieser Zeit bist Du bei der Anrechnung der Arbeitslosenzeit ausgesetzt. Also ein bisschen Luft nach hinten.

Diese Coachings helfen nicht nur bei den Bewerbungen sowohl inhaltlich als auch vorbereitend. Sie coachen ein Bewerbungsgespräch, sind psychologisch oftmals geschult und gehen auch auf Deine psychische Situation ein bzw. stärken Selbstvertrauen.
Bitte gehe morgen gleich zum Arbeitsamt!


@udi74 was für dich eventuell auch? Guter Rat find ich!

20.02.2018 19:03 • x 1 #21


V
Ob Leistungen nach Sgb 2 und 3 gewährt werden, ist oft eine Ermessensentscheidung des Vermittlers. Einen Anspruch hat man da nicht. Aber gerade bei der Agentur wird zumindest bei uns sehr großzügig mit den Fördermöglichkeiten agiert, weil ja überall Arbeitskräfte benötigt werden - auch bei teuren Weiterbildungen. Im Jobcenter sieht das oft anders aus, nämlich restriktiver. Schon das ist ein Grund Alg 2 zu vermeiden.

20.02.2018 19:13 • x 1 #22


Scarlett2016
Ja, es ist manchmal eine Ermessensentscheidung gewesen.

Aber ein Widerspruch bzw. der Gang zum Vorgesetzten oder ein Schreiben an das Beschwerdemanangemnt half immer.

Es ist traurig, dass manche Angestellten beim Jobcenter nicht von selbst die Gutscheine ausgeben.
Sie haben alles zu versuchen, den Arbeitssuchenden in den Markt zu bringen.

20.02.2018 19:17 • #23


V
Zitat von Scarlett2016:
Ja, es ist manchmal eine Ermessensentscheidung gewesen.

Aber ein Widerspruch bzw. der Gang zum Vorgesetzten oder ein Schreiben an das Beschwerdemanangemnt half immer.

Es ist traurig, dass manche Angestellten beim Jobcenter nicht von selbst die Gutscheine ausgeben.
Sie haben alles zu versuchen, den Arbeitssuchenden in den Markt zu bringen.


Ja, alles unter dem Verwaltungsgrundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit
Es hängt wirklich oft an der Person des Vermittlers.

20.02.2018 19:21 • #24


E-Claire
Also ich finde die Idee mit dem Coaching richtig gut.

Ich kenn beide Perspektiven ein bißchen und meine persönliche Erfahrung ist, daß beim Vorstellungsgespräch so man die generellen formalen Kriterien erfüllt dann doch Sympathie entscheidet. Die zu erzeugen ist dann aber extrem schwierig, wenn das eigene Selbstbewußtsein im Keller ist.

Schau mal, ich habe ja vorhin ein zitat von Dir gebracht und ich Nachgang habe ich mich gewundert, daß Du geschrieben hast, daß sie (die Kollegin) zwar freundlich aber eigentlich nicht an dir interessiert war, weil es im Grunde ja auch andersherum laufen kann. Nämlich, daß Du an ihr interessiert bist.

Du brauchst ganz dringend mehr Selbstbewußtsein und Sicherheit.
Was Du aber lernen mußt, ist das eine Arbeitsstelle, schönes Büroklima hin oder her, ein Austauschverhältnis ist. Arbeitsleistung gegen Entgelt.
Natürlich entwicklen sich über Jahre dann Bindungen, so daß Du, wenn es gut rennt, eben einen Arbeitgeber hast, der Dich auch mal dabei unterstüzt, wenn Krisen herein brechen. Allerdings ist das schon auch so wie beim Daten, deshalb finde ich das Thema eigentlich ziemlich passend hier, von dem ersten Date zu erwarten, daß alles perfekt läuft, daß Du Dich angenommen fühlst und das es total passt, ist eine sehr überzogene Erwartungshaltung.

Im Gegensatz zu zwischenmenschlichen Beziehungen sind Übergangslösungen, also ein rebound-job, nun gar nicht verwerflich. Vielleicht kannst Du Dich mit dem Gedanken anfreunden, erst einmal eine Stelle zu finden und dann weiter zu schauen.

Es würde Deine Verhandlungspositionen in Einstellungsgesprächen auch ungemein stärken. Personaler tendieren dazu, Bewerber, die sich aus Anstellung heraus, vorstellen, anders zu begegnen, als solchen die das nicht tun.

Ist eine unangenehme Wahrheit, aber von solchen gibt es einige was Vorstellungsgespräche angeht.

20.02.2018 19:39 • #25


Scarlett2016
Erwähnenswert auch noch: Du kannst Deinen Berater auch anrufen und telefonisch um den Weiterbildungsgutschein bitten. Sage ihm/ihr, dass Du dies als eine große Chance siehst, Dich weiterzuentwickeln und undbedint wieder in den Arbeitsmarkt kommen möchtest. Ausserdem, dass Du unbedingt Hilfe bei den Bewerbungen benötigst.

Alternativ kannst Du - falls Du es finanziell erübrigen kannst - Dir auch ein Coaching privat geben lassen. Die Rechnung dafür kannst Du absetzen.

20.02.2018 20:01 • x 1 #26


E-Claire
Zitat von Scarlett2016:
Erwähnenswert auch noch: Du kannst Deinen Berater auch anrufen und telefonisch um den Weiterbildungsgutschein bitten. Sage ihm/ihr, dass Du dies als eine große Chance siehst, Dich weiterzuentwickeln und undbedint wieder in den Arbeitsmarkt kommen möchtest. Ausserdem, dass Du unbedingt Hilfe bei den Bewerbungen benötigst.


Guter Vorschlag, im Sinne der Dokumentationspflicht (also Handhabe, wer schreibt, der bleibt), wäre ich aber für Email.

20.02.2018 20:04 • #27


Scarlett2016
Wenn Du im Jobcenter anrufst, wird alles dokumentiert. Rückrufe müssen innerhalb 48 h erfolgen. Ich habe jemanden betreut, mit dem ich im Nachgang eine E-Mail verfasst habe, was im Telefonat besprochen wurde und um Bestätigung gebeten.

20.02.2018 20:12 • #28


E-Claire
Zitat von Scarlett2016:
Wenn Du im Jobcenter anrufst, wird alles dokumentiert. Rückrufe müssen innerhalb 48 h erfolgen. Ich habe jemanden betreut, mit dem ich im Nachgang eine E-Mail verfasst habe, was im Telefonat besprochen wurde und um Bestätigung gebeten.


OK, super Einwand. Ich gebe zu, ich weiß das nicht.
Bin ein Wirtschaftsflüchtling. Habe einfach den anderen Weg gewählt.
Den kann ich aber nicht @bea34 in instabilen Situationen empfehlen. War sicher bei mir anders, ich war extrem instabil und Mut der Verzweiflung und so, aber so OT.

Jedenfalls danke für die Aufklärung, das war mir nicht klar!

20.02.2018 20:18 • #29


S
Es war vielleicht ein bisschen voreilig, in der alten Firma zu kündigen, ohne etwas Neues zu haben.
Auf mich wirkst du wie eine eingeschüchterte Mimose, die die Worte Mobb mich schon auf der Stirn stehen hat. Daran solltest du arbeiten. An diesem Eindruck. Es ist natürlich kein Freifahrtschein für andere, dich schlecht zu behandeln, aber es wird nunmal immer Menschen geben, die gezielt nach Angriffsglächen suchen und diese dann nutzen. Der Gemobbte zieht sich zurück, die Welt ist schlecht usw.
Diese Menschen wirst du nicht ändern können, aber du kannst an DIR arbeiten.
Suche dir einen Therapeuten und dann vielleicht ein Ehrenamt. Geh aktiv auf Leute zu, mach nicht alles vom Jobcenter abhängig. Suche dir selber etwas (vielleicht einfach mal Kellnern nebenbei, einfach, um unter Leute zu kommen). Und dann ist halt mal wer blöd zu dir. Na und? Du weißt doch, was du kannst und kannst dir auf die Meinung der anderen ein Ei backen.

20.02.2018 20:20 • #30


A


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