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Kein Vertrauen ggü Freunden, brauche Rat!

Kagorinho
Hallo Zusammen,

nach langer Zeit melde ich mich nun wieder – ob ich mit meinem(n) Problem(en) hier
richtig bin weiß ich nicht. Liebeskummer/Trennungsschmerz habe ich nicht mehr. Da ich aber immer nur positive Erfahrungen in diesem Forum gesammelt habe, bin ich mir sicher, dass Ihr ein offenes Ohr und vielleicht auch Tipps haben werdet, die mir eventuell helfen können.

Leider weiß ich nicht wo ich anfangen soll, deshalb schreibe ich einfach mal darauf los.

Ich tue mir wahnsinnig schwer mit Vertrauen haben gegenüber Allem und Jeden (außer meiner Mutter). Überall und an jeder Ecke wittere ich Verrat und Lästereien – überwiegend in meinem Freundeskreis. Ich kann wahnsinnig schwer mit dieser Last umgehen. Ich habe auch schon öfters das Gespräch mit meinem vermeintlich besten Freund gesucht und gefunden (bereits mehrmals).

Dieser behauptet steif und fest das alles in Ordnung ist und ich mir immer zu viele Sorgen mache und Sachen einbilde. Aber…. aber warum kann ich immer noch nicht vertrauen, nicht nur Ihm sondern auch meinen anderen Freunden… wenn ich mal keine Zeit habe, dann ist es sehr schlimm für mich zu wissen, dass Sie alle zusammensitzen.

Mir geht es dann auf den Schlag schlecht und ich denke Sie lästern über mich. Das ich so gestimmt bin, geht schon ziemlich lange.. ich weiß nicht wie lange. Meinen Exfreundinnen konnte ich leider auch nie immer zu 100 % vertrauen. Ich hätte es gern getan. Die Trennungen und Verluste von nahen Angehörigen haben es, denke ich nicht besser gemacht und tragen ihren Teil zu dem fehlenden Vertrauen hinzu… ich weiß nicht wie das weitergehen soll.. am liebsten würde ich weg von hier und meine Ruhe haben und nochmal von vorne beginnen! Geht es jmd hier ähnlich wie mir und wie geht Ihr damit um?

Mein anderes Problem ist, dass ich oft ziemlich in mich gekehrt bin und das von meinen Freunden nie so wirklich verstanden wird. Am Schlimmsten ist es in größeren Gruppen. Hier tu ich mir sehr schwer zu Reden vor Allen. Wenn ich was sage dann wird das meistens überhört oder es interessiert Niemanden – so kommt es mir zumindest vor. Dieses WE war ich mit 9 weiteren im Ausland, 4 der Mitreisenden kenne ich gut.. den Rest nicht. Mir hat der Kurztrip generell schon Spaß gemacht, aber ich kam mir immer etwas ausgeschlossen und Fehl am Platz vor. Viel geredet habe ich nicht… einmal musste ich mir auch anhören „warum ich so still sei“.. naja, da fehlen mir halt meistens auch die Worte für eine Antwort

In zwei Wochen steht ein größerer Urlaub an = eine Woche, auch hier wieder ein Gruppenurlaub – hier kenne ich Alle. Leider mache ich mir jetzt schon wieder riesige Gedanken vor diesem Urlaub. Am Anfang wollte ich nicht mitfahren, weil mich die letzten Gruppenurlaube einfach immer ausgelaugt und belastet haben, sogar noch wenn ich wieder daheim war. Letztendlich habe ich mich aber doch überzeugen lassen. Nur mache ich mir jetzt wieder Sorgen, dass die anderen Probleme haben mit mir weil ich vielleicht eher stiller bin und halt nicht hier die ganze Gruppe unterhalte mit lustigen Geschichten etc…
Auch hier würde mich interessieren wie Ihr damit umgeht und ob es jmd hier gibt den es auch so geht? Sogar in Gruppenchats ob WA oder FB melde ich mich so gut wie nie zu Wort.

Allgemein, wenn ich ehrlich zu mir bin, geht es mir zurzeit nicht gut! Nach Außen verstecke ich es, aber wenn ich tiefer in mich blicke stimmt etwas nicht mit mir. Morgens komme ich schlecht aus dem Bett und bin über den Tag müde… Gestern und heute lag ich auch die meiste Zeit im Bett – trotz relativ schönem Wetters. Ich fühle mich sehr sehr einsam – trotz meiner, ja Freunde. Selbst mag ich mich nicht. Wenn ich mich nicht mag, wie sollen mich dann andere mögen? Ich hätte so gern wieder eine Freundin. Ich möchte so gern Liebe schenken und auch mal wieder empfangen.. Meine Mutter meinte ich hätte vielleicht auch Depressionen und ich sollte jetzt mal einen Termin mit einem Neurologen machen. Aber wie fühlen sich Depressionen so an? Ich kann das irgendwie nicht glauben…

So ich bin gespannt ob hier jemand Ratschläge und oder Tipps für mich hat!

Ich bedanke mich schon jetzt ganz herzlich.

LG Kagorinho

01.08.2016 21:08 • #1


A
Hört sich nach wenig Selbstvertrauen und Selbstsicherheit an, wieweit vertraust du dir ?
deinen Wahrnehmungen,
deinen Gefühlen,
deinen Gedanken,
deinen Taten
oder deinem Nichthandeln ?

Erst wenn du dir selbst vertrauen kannst,
wirst du gelassener und kannst entspannter mit den Situationen umgehen
und dein Kopfkino hört auf.

Alles Gute !

01.08.2016 21:21 • x 1 #2


A


Kein Vertrauen ggü Freunden, brauche Rat!

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Kagorinho
Danke für deine Antwort Anne55!

Vertrauen tue ich mir selbst auch nicht wenn ich so überlege. Habe oft ein schlechtes Gewissen und frag mich ob ich alles richtig mache.

Wie kann ich mir wieder vertrauen?

Jetzt liege ich grad wieder im Bett und komm einfach nicht raus.. am liebsten würde ich liegen bleiben und nicht in die Arbeit. Habe echt keinen Bock mehr.

02.08.2016 06:26 • #3


N
Hallo Kagorinho,

ich erkenne mich in deinen Worten zum Teil wieder. Das Vertrauen in andere fehlt mir nicht; aber auch ich fühlte mich oft in meinem letzten größeren Freundeskreis nicht so wohl. Gruppenreisen sind mir auch eher ein Graus, da ich dann das Gefühl hätte immer funktionieren zu müssen und lustig zu sein. Mich strengen große Gruppen im Allgemeinen eher an.
Ich habe für mich selber herausgefunden, dass ich zu den Introvertieren Menschen (nicht mit Schüchtern zu verwechseln!) gehöre - dazu gibt es auch gute Artikel im Internet, wenn es dich interessiert. Ich fühle mich im Zweiergespräch tausendmal wohler und ziehe da mehr Energie raus - da ich Gespräche mit Tiefgang brauche und das geht nun mal besser zu zweit. Von daher treff ich mich eher selten in größeren Gruppen, eher gut dosiert mal an nem Samstag Abend usw. Ich lebe sehr gut mit dieser Entscheidung und bin nur manchmal traurig, dass ich nicht funktioniere in großen Gruppe. Aber andererseits werde ich für meine anderen Fähigkeiten auch sehr geschätzt, und ich denke genauso verhält es sich bei dir. Gerade stille Menschen werden doch oft als sehr angenehm empfunden, und als ehrlich. So meine Erfahrung.

Zu dem, dass du nicht aus dem Bett kommst: Das könnte schon eine depressive Verstimmung sein. Könnte aber auch an der Schilddrüse, Eisenmangel usw liegen. Wenn du dich über einen längeren Zeitraum ( 2 Wochen) niedergeschlagen und erschöpft fühlst, gibt es keinen Grund warum du nicht zum Arzt gehen solltest und dich mal durchchecken lassen solltest (mit Blutbild usw).

Ich bin vergangene Woche zu einem sehr guten Hausarzt gegangen, der auch Psychotherapeut ist, und auch bei mir wurde eine depressive Episode festgestellt. Bei mir standen die körperlichen Symptome im Vordergrund (über einen langen Zeitraum: unnormale Erschöpfung, ständig Kopfschmerzen und Bauchschmerzen ohne körperliche Ursache, morgens habe ich mich gefühlt wie vom Laster überfahren). Ich bin nun bei ihm in Behandlung und habe ein leichtes Mittel verschrieben bekommen, da ich noch großen Lerndruck standhalten muss. Sonst hätte ich es eventuell ohne probiert. Weiß ich aber nicht. Möchte endlich wieder zu alter Kraft und Optimismus zurückkehren.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Input und Feedback geben und ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht! Bei mir tut sich schon was, und dann klappt das bei dir erst Recht!

Liebe Grüße und drück dich,
Nettie

02.08.2016 08:09 • x 2 #4


sappy
Hallo Kagorinho,
Erstmal ein paar Fragen FÜR dich:
Welche Vorraussetzungen müssen für dich innerhalb einer (Freundschafts-) Beziehungen denn da sein,
damit dir Vertrauen möglich wäre? Warum haben deine Freunde dein Vetrauen nicht verdient, und warum fürchtest Du, dass sie über dich lästern? Misstrauen kommt oftmals NICHT von nichts!
Hast Du jemals mit Jemanden ausser deiner Mutter über deine negativen Gedanken bzw. Stimmungen gesprochen? Schlechte Erfahrungen gemacht mit anderen, denen Du vertraut hast? Oder denkst Du einfach nur, die anderen würden schlecht über dich denken und bist deshalb in der Interaktion gehemmt?

Meiner Meinung nach belasten dich vor allem deine negativen Gedanken und deine Niedergeschlagenheit- im Sozialleben erhälst du zudem durch deinen aktuell introvertierten Stil nicht ausreichend Feedback um aus dir herauszukommen.
Negative Denkmuster sind kein Schicksal ! Du kannst deine Probleme hier ja schon sehr gut schildern, vielleicht sind deine Freunde (und deine Mutter) momentan nicht die kompetentesten Ansprechpartner um dich zu beraten, wie du deine Situation verbessern kannst.
Ich würde dir eher raten,erstmal eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen bevor du dich neurologisch behandeln lässt, es sei denn Du willst es sofort mit Medikamenten versuchen.

Liebe Grüße!sappy

02.08.2016 11:10 • x 1 #5


Kagorinho
Haalloo,
@nettie
vielen Dank für deine Antwort! Tatsächlich habe ich mich heute mit dem Thema Introversion und Extraversion befasst. Laut dem was ich gelesen habe, gehöre ich wohl auch zu den introvertierten Menschen, da ich mich in seeehr vielen Punkte wiedererkannt habe. Ich war sehr berührt als ich das Alles gelesen habe… So, wie gehe ich jetzt nun mit dieser Eigenschaft um? Ich will mich am liebsten so akzeptieren wie ich bin, aber ich habe Angst das meine Freunde mich nicht verstehen werden. Wie hast du das geschafft? Wie soll ich mich am besten jetzt auf dieser Gruppenreise verhalten?
Wegen dem „nicht-aus-dem-Bett-kommen“ habe ich auch schon auf ein Blutbild erstellen lasssen. Auf das Ergebnis warte ich aktuell noch. Wirkt sich Eisenmangel oder etwas mit der Schilddrüse auch auf eine trübe, traurige Stimmung aus?
Ich drücke dich auch und freue mich, dass es bei dir bergauf geht!

@sappy
auch Dir vielen Dank für die Antwort!
Meine Freunde müssen einfach hinter mir stehen und ich möchte es spüren das ich Ihnen was bedeute- was nicht bedeuten soll, dass ich Ihre 100%-ige will, so bin ich nicht! Leider ist in der Vergangenheit in unserem Freundeskreis viel passiert.. es gab immer kleine Auseinandersetzungen zwischen Einzelnen.. auch oft Neid etc. Konkurrenzkampf. Der Eine lästert über den Anderen usw. trotzdem hängen alle immer miteinander ab.. das ist auch so eine Sache die ich nicht verstehe. Keiner hat die „Eier“ mal persönlich was zu sagen. Es wird gelästert und am nächsten Tag hängt man sich wieder in den Armen. Manchmal habe ich das auch schon mit eigenen Ohren gehört (oder eingebildet?) dies behauptet zumindest immer mein Bester.
Leider hat mich ein Freund nach der Trennung von meiner Freundin ziemlich enttäuscht da er danach noch weiterhin Kontakt mit ihr hatte. Grundsätzlich ist es ja sein Recht. Aber er hat mir immer Sachen reingedrückt die ich nicht hören wollte. Zum Beispiel sie trifft sich mit dem und bla sie hat jetzt einen neuen Freund. Ich wurde quasi aufgehetzt und angestachelt. Warum erzählt man sowas? Das war für mich schon so eine große Enttäuschung – das ist fünf Jahre her. Da ich bisher immer verlassen wurde, hat sich das meiner Meinung nach auch schlecht auf das Vertrauen von mir ggü. Anderen ausgeübt.
Und ja.. meine schlechten Gedanken beeinträchtigen mich derzeit schon sehr. Wie soll ich denn dieses „Feedback“bekommen und aus mir rauskommen?
Grundsätzlich möchte ich schon so gut es geht auf Medikamente verzichten und werde mir dein Rat mit einer psychologischen Beratung zu Herzen nehmen.

Danke dir und LG Kagorinho!

02.08.2016 19:53 • #6




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