Kein S. seit Geburt von Baby

@Femira , klagen die Großeltern jetzt das Umgangsrecht ein?

Raucher riechen es halt selbst oft nicht.
Mein Ex hat nur draußen auf der Terrasse geraucht. Trotzdem hat das Baby manchmal nach Rauch gerochen, wenn er es getragen hat - einfach weil der Rauch in der Kleidung hängt. Sonst nur wenig wahrnehmbar, aber am Baby durch die Wärme und den engen Kontakt dann halt schon.
Ich fand das immer ultraeklig, vor allem mag ich auch den Gedanken nicht, dass die Kinder dann mit dem Geruch von Nikotin und Zig. was Positives verbinden.
Er muss dann immer in Jacke rauchen und die draußen ausziehen.
Trotzdem konnte man es bemerken.
Aufzuhören hat er nicht geschafft (Wenn das Baby da ist....wenn die Kleine 1 Jahr alt wird....Grade zu stressig....blablabla).

Kann man den Großvater nicht einfach bitten sich die Hände zu waschen?
Also nicht: Fass das Baby nicht an, du hast geraucht.
Sondern: klar kannst du das Baby halten, aber wasch dir bitte die Hände.

Wie gesagt: was macht man mit Müttern oder Vätern die rauchen?
Kinder wegnehmen? Sich trennen?

Ja, es ist unachtsam und respektlos. Aber Familie ist auch für die Kinder später wichtig und für die entscheidet man immerhin mit, dass sie dann keinen Kontakt zu den Großeltern haben.
Das finde ich auch nicht richtig.

Zitat von Femira:

diese erstmal bei sich liegen zu lassen

Verstehe ich nicht.
War es eine Einbauküche?
Ansonsten spricht doch wenig dagegen, die Sachen anzunehmen und einfach bei sich selbst Zuhause im Schrank zu bunkern, bis man sie verwenden möchte?

Ich könnte mir niemals und unter keinen Umständen vorstellen, dass ich mit meinen Eltern wegen einer Sache, bei der es rein ums Prinzip geht, brechen könnte.

@Sporty87:

Zitat von Sporty87:

Es gibt keinen Rückhalt mehr aus der Familie. Klar alle lieben das Kind aber jeder auf seine Weise und “am besten” niemand respektiert dass es nicht mit verrauchten Händen angefasst werden soll, dass es nun mal weint weil es sich nicht anders ausdrücken kann dass wir dennoch keinen Schnuller rein stecken wollen weil wir doch auch meckern wenn uns was nicht passt, dass es eben nicht isst als hätte es den Knigge selbst verfasst und das es eben ständig an Grenzen stößt weil es ja gefahren noch nicht einschätzen kann.

Dass ein Säugling nicht mit verrauchten Händen angefasst wird, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Und ich frage mich, warum man, wenn man das Enkelkind besucht, nicht für die paar Stunden darauf verzichten kann.

Dass man Babys nicht schreien lässt, dass sie nicht jedem Onkel und jeder Tante auf den Schoß gesetzt werden und Küsschen geben müssen, völlig richtig.

Auch in meiner (großen) Familie wachsen Kinder bedürfnisorientiert auf. Und ja, manches kann ich nicht nachvollziehen. Und ja, dieses Gematsche am Tisch regt mich auch auf. Ein Säugling ist motorisch nicht in der Lage, selbstständig zu essen. Warum stellt man trotzdem einen Teller vor das Kind und freut sich, wenn anschließend alles eingesaut ist? Und denken die Eltern auch daran, dass sich Jemand Mühe gegeben hat mit dem Essen, dass (im Restaurant) ein Anderer Tisch, Kinderstuhl und Fußboden sauber machen muss?

Und für mich hat es etwas mit Fürsorge zu tun, dass ein Kinde nicht im Winter ohne Jacke vor die Tür geht, weil es selbst herausfinden will, ob es kalt ist.

Und es erschließt sich mir auch nicht, warum Kinder nicht mehr Bitte, Danke sagen oder grüßen brauchen.

Jeder Säuger zieht seinen Nachwuchs instinktiv groß. Nur der Mensch erfindet in jeder Dekade eine neue, ultimative Erziehungsmethode. Aktuell ist es bedürfnisorientiert, Kommunikation auf Augenhöhe. Echt jetzt? Mit einem Säugling? Hatten wir alles schon, nannte sich in den 80ern antiautoritäre Erziehung, war schon damals ein Flopp.

Versteh mich nicht falsch: nicht alles ist schlecht, ich schrieb es oben. Aber ein Kind ist heute kein Kind mehr, es ist ein Projekt. Und das muss gelingen. Da wird gelesen, gefolgt und gebloggt, die eigenen Bedürfnisse treten völlig in den Hintergrund und das Kind wird heillos überfordert, weil es nahezu jede Entscheidung in seinem Leben selbst treffen soll. Eltern treten als wissende Alleskönner auf. Dass das bei Menschen, die selbst Kinder großgezogen haben, auf Unverständnis stößt, kann ich nachvollziehen.

Einen Mittelweg zu finden, scheint unmöglich.

Zitat von Woelkeline:

Kommunikation auf Augenhöhe. Echt jetzt? Mit einem Säugling?

Hat meine Schwester auch gemacht. Pack ich mir an den Kopf.
Da wird lang und breit irgendwas erklärt, weil einfach was verbieten ja Out ist...und ich steh daneben, höre mir das an (habe im Zuge meines Studiums viel zu Neurologie und Hirnentwicklung sowie Entwicklung der Kognition gelernt) und denke: stark. Das Baby hört wahrscheinlich genau: Blablablabla....Mama...blablabla....ham....Blabla...Mama...

Bei der Bedürfnisorientieriung wird leider oft vergessen, dass ein zentrales Element von Sozialisation und Erziehung auch die Regulation von Bedürfnissen ist. Im Kleinen gilt das auch schon für 6 Monate alte Kinder.

Zitat von Femira:

Grundsätzlich wäre es leichter, sich einfach bei mir zu entschuldigen

So wird das nicht laufen, denke ich. ihr habt Euch gegenseitig unbewusst verletzt, weil ihr anders denkt und fühlt.

Empathie stünde allen gut zu Gesicht.

Aber naja, wenn brechen das ist, was das Ziel sein soll. Eure Entscheidung und damit ok.

OT:
Ich war länger im Ausland und fasziniert davon, dass dort Kleinkinder einfach in der Lage sind, drei Stunden ohne abzunerven im Bus fahren. Ohne Spielzeug, Tablet und 13 Bilderbücher und ohne Eltern, die einen ganzen Rucksack an Entertainment mitführen.

@Renama , die Zeiten haben sich ja auch gerade in der Erziehung und der Betreuung bei Kindern komplett geändert.
Wenn ich das mitunter gerade bei Bloggern, Nachbarn usw sehe, wie heutzutage mit den Babys umgegangen wird, bekomme ich im Nachhinein ein schlechtes Gewissen.
Mein Kind wird demnächst 40 und wir wurden mit 18 Jahren zum Studienbeginn gleich Eltern.
Damals gab es nicht mal ein Rooming in, die Neugeborenen waren auf der Säuglingsstation und zum Stillen durften wir dann alle 4 Stunden zu festgelegten Zeiten in ein Extrazimmer, die Babys wurden uns dann gebracht.
Danach gleich wieder abgenommen.
*beep* habe ich mein Baby nur bei der Entbindung gesehen und dann am Tage der Entlassung, als die Klinikleidung gegen eigene Kleidung ausgetauscht wurde.
Zu Hause wurde alle 4 Stunden gestillt. Wir haben unsere Kinder auch nicht den ganzen Tag umher getragen, es lag in der Wiege ...
Somit hatte ich auch Zeit, den Haushalt zu erledigen und wenn mein Mann nach Hause kam, war alles erledigt.
Mein Kind ging nach 20 Wochen in die Krippe, ich weiter in die Vorlesungen.
Kind hat studiert, ist Ärztin. Lebt mit ihrem Mann im Ausland.
Falsch gemacht haben wir offensichtlich auch nichts.
Wenn ich heutzutage sehe, wie sie Babys betüddelt und rund um die Uhr gestillt und umhergetragen werden, denke ich auch oft an die Zeit zurück und akzeptiere es aber, dass es jetzt eben anders ist.

Das gibt mir noch lange nicht das Recht, mich in die Erziehung heutzutage einzumischen und die jungen Mütter oder Väter zu belehren oder zu bevormunden.

Mir würde es schon reichen, wenn er sich nach dem Rauchen entweder die Hände wäscht ODER das Kind nicht anfasst. Das habe ich ihm mehrfach gesagt und jedes Mal ist er beleidigt, geändert wird aber nix weil es beim nächsten Besuch wieder vergessen scheint.

Scheinbar will er es nicht akzeptieren. Und da geht es meiner Meinung nach nicht mal um „bedürfnisorientiertes“ worüber man diskutieren kann sondern um ein Nervengift, das an Babys und Kindern nix zu suchen hat genauso wenig wie Alk..

Im ersten Moment dachte ich noch, er sei vielleicht sauer auf dich selbst weil er es wieder vergessen hat und reflektiert das jetzt. Meine Mutter meinte aber das würde er nicht tun.

Keine Ahnung wie ich damit umgehen soll ehrlich gesagt. Sorry auch für den themencrash aber das musste mal raus. Hilft mir zu lesen, dass es dem ein oder anderen ähnlich geht/ging

@tina1955

Zitat von tina1955:

Das gibt mir noch lange nicht das Recht, mich in die Erziehung heutzutage einzumischen und die jungen Mütter oder Väter zu belehren oder zu bevormunden.

Nein, das wollten wir als Mütter ja auch nicht. Wobei ich mir schon den einen oder anderen Rat von meiner Mutter geholt habe.

Allerdings ist es so, dass es mir den Appetit verdirbt, wenn der 8-jährige beim Essen sein Stück Fleisch mit der Gabel aufspießt, mit den Zähnen ein Stück rausreißt (hat nie gelernt, ein Messer zu benutzen) und dann mit offenem Mund kaut. Und inzwischen sage ich das auch.

@Sporty87

Zitat von Sporty87:

Das habe ich ihm mehrfach gesagt und jedes Mal ist er beleidigt, geändert wird aber nix weil es beim nächsten Besuch wieder vergessen scheint.

Das finde ich auch schwierig. Zumal es ja mit Hände waschen nicht getan ist, der ganze Opa riecht ja nach Rauch. Hat Deine Mutter keinen Einfluss?

Sie hat ihm das auch schon mehrfach gesagt, auch dass er z.B. beim Rauchen eine Jacke oder Pulli anzieht, die er dann wieder auszieht.

Entweder er vergisst es wirklich ständig oder er ignoriert es mit Absicht.

@Sporty87 , Du hast doch das Recht, darauf hinzuweisen, dass Du es nicht möchtest, dass Dein Kind mit Qualmfingern angefasst wird.

P.S. als ich entbunden habe, mussten wir uns sogar die Hände desinfizieren, bevor uns die Babys zum Stillen übergeben wurden.

@Sporty87 :

Ich würde ihm noch 1x ganz deutlich sagen, dass nicht geraucht wird, wenn er das Baby besucht. Nicht in der Jacke, nicht im Pulli - gar nicht. Das sollte doch möglich sein, oder ist er stundenlang bei euch?

Lass es eskalieren. Dann kann er eben nicht mehr kommen.

Ich rauche auch. Aber zum Glück sind die Zeiten vorbei, wo Kinder vollgequalmt wurden. Zu meiner Kindheit wusste man es nicht besser, heute schon.