Ich wuerde um ihn kaempfen, auch wenn keine wahre Liebe mehr da ist. Sie war intensiv, schnell und schmerzhaft. Wir sind nach 4 Monaten zusammengezogen und obwohl ich es ihm gegenueber nie zugegeben habe, ist in diesem Moment etwas in mir gestorben.
Ich wollte mit ihm zusammen sein aber bei der Wohnung habe ich Angst bekommen und die Zuneigung zu ihm erlosch von einem Tag auf den anderen.
Ich habe mir gewuenscht, er wuerde mich betruegen, mir einen Grund geben diese Sache zu beenden. Ich war einfach zu feige zu mir selbst zu stehen. Nun denn, ich habe mich daran gewoehnt und meine Selbststaendigkeit verloren. Ich tat nur noch das, was er wollte - was ihn auch sehr genervt hat. Aber da ich nicht mehr mit reinem Herzen in dieser Beziehung steckte, wusste ich es einfach nicht besser.
Als dann der Tag der Trennung kam, spuerte ich keinerlei Erleichterung. Ich hatte das Gefuehl jemand sei gestorben. Wir haben uns im Guten getrennt und sind uns einig, dass es besser so ist, soll aber nicht heißen, dass es die Sache einfacher macht. Ich habe nachdem er zur Arbeit gefahren ist, die gemeinsame Wohnung verlassen und musste erstmal raus. Am Abend haben wir uns wieder zusammen gesetzt und nachdem ich gesagt habe, ich bin bereit dafuer zu arbeiten, blieb er sich selbst treu und meinte: Nein, ich moechte das beenden und es auch nie wieder neu probieren.
Wir kommen auch spaeter nicht nochmal zusammen. Diese Entschlossenheit, dass wir niemals wieder mehr zueinander finden werden als Paar, sondern nur als Freunde hat mich noch mehr fertig gemacht. Auch wenn ich mich selbst belogen habe und eine Beziehung nur fuer den Anderen gefuehrt habe. Aber gerade die Routine, die sich droht einzuschleichen, ist das was uns letztendlich fehlt. Diese Sicherheit jemand ist da, wenn man nach Hause kommt und man hat immer ein wir und uns in jedem zweiten Satz. Aber wenn Dir jemand ein Ultimatum stellt dann ist es immer schwierig und man geraet sehr schnell auf den falschen Weg. Ich habe am naechsten Tag unter Traenen und Kraempfen meine ganzen Sachen gepackt und bin am darauf folgenden Tag ausgezogen.
Ich hatte das Gefuehl mir faellt die Decke auf dem Kopf und ich werde von allen Seiten erdrueckt. Auch wenn ich mir immer wieder sagen muss, dass ich ebenfalls ungluecklich war, der Verlust eines geliebten Menschen legt sich wie ein Schleier auf mein Gemuet und ich kann leider keinen klaren Gedanken erfassen. Ich lebe momentan aus Kisten, weil ich die Moebel noch abholen muss, was die ganze Situation nicht gerade leichter macht. Ich muss mir immer wieder laut sagen, dass es das Beste ist und wenn wir wieder zueinander finden werden, dann werden wir das.
Denn Liebe verdreht einem immer den Kopf und das Herz.
Ich habe mir sehr viel in der Beziehung erlaubt, habe ihn zwar nie mit einem Anderen betrogen aber gedanklich und gefuehlsmaeßig
war das ebenfalls Routine fuer mich geworden. Die Angst, jemals wieder einen solch tollen Menschen zu finden, gab mir die Kraft bei ihm zu bleiben - was der voellig falsche weg war und ist. Ich habe mich selbst verloren, muss wieder von vorne Anfangen und alles was gemeinsam aufgebaut wurde, landet in einer Kiste voller Erinnerungen.
Letztendlich ist es auch egal wie romantisch man sich begegnet oder wie schoen doch manche Momente waren. Wenn Du nicht gluecklich bist
und Dich selbst verlierst und Du nimmst es sogar in Kauf, dann stimmt da etwas nicht. Ich weiß, dass es ihm bestimmt nicht besser geht.
Er sitzt in der großen leeren Wohnung und Er ist auch mit den Erinnerungen konfrontiert. Genau wie ich, hat er unter Traenen diese Entscheidung gefaellt. Ich werde nun meine Selbststaendigkeit wieder aufbauen und mein Leben in den Griff kriegen.
Dabei hilft es mir auch mich mit dem Thema zu konfrontieren und somit mich hier diesem Forum zu widmen.
07.03.2011 15:11 •
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