Hallo zusammen,
Ich hab jetzt einige Beiträge gelesen und möchte mir meine derzeitige Situation auch von der Seele schreiben. Entschuldigt bitte, dass dies so lang ist.
Kurz zur Situation: Meine Partnerin 36 und ich 37 haben beide sehr schwierige Beziehungen gehabt.
Ich war 10 Jahre mit einer Borderlinerin verheiratet, sie lebte ca. 1,5 Jahre mit einem Narzisten zusammen und war davor 2 Jahre verheiratet und hatte davor keine richtige Beziehung.
Wir haben uns kennengelernt und uns gegenseitig aus diesem Strudel rausgeholt.
Wir sind dann auch eine Beziehung eingegangen und es war alles perfekt.
Sie brachte einen Sohn im Teenager-Alter mit und ich zwei kleinere Mädchen.
Wir haben jedes Wochenende als Familie verbracht. Jeden Mittwoch kam sie auch zu mir. In den Ferien waren beide immer bei mir. Wenn meine Mädchen nicht da waren, dann war ich bei ihr und ihrem Sohn.
Wir haben unter der Woche täglich jede freie Minute telefoniert und WhatsApp geschrieben. Guten Morgen, Gute Nacht,. telefoniert auf dem Weg zur Arbeit und zurück. abends, wenn die Kinder im Bett waren, bis wir schlafen gingen und das fast eineinhalb Jahre.
Unser Ziel war es zusammen zu leben und wir haben daraufhin gearbeitet. Nebenbei gab es aber auch belastende Situationen. Ich bin aufgrund meiner vorherigen Ehe bereits seit 2 Jahren in Therapie. Nebenher lief das Jahr auch noch ein Sorgerechtsstreit aber wir haben es trotzdem irgendwie hinbekommen und es war echt harmonisch und das Schönste was ich je erlebt habe.
Ausflüge an den Wochenenden, Freunde kamen wieder, die sich zuvor abgewandt haben. Auch bei ihr haben sich Kontakte wiederhergestellt, die sie vorher abgebrochen hatte. Auch das Zusammenleben war total super, wir waren zusammen einkaufen und sie hat von sich aus Teile des Einkaufs abgenommen.
Es war völlig selbstverständlich für sie und ich fand das toll, obwohl ich weiß das sie nicht viel hat, da sie bereits 4 Jahre arbeitslos ist.
Sie hat sich am Haushalt beteiligt und ist eine Bezugsperson von meinen Mädchen geworden. Auch ihre Mama kam uns letzten Sommer bei mir besuchen und das war für mich auch ein komplett neues Erlebnis.
Ich muss dazu sagen, dass ich aufgrund der Sorgerechtsverhandlung noch im Haus leben musste, in dem zuvor meine Ex-Frau gelebt hat. Wir haben die Zimmer mit unseren Farben renoviert und dekoriert und es uns gemütlich gemacht - dachte ich. Im Zimmer für ihren Sohn habe ich ein Schlafsofa hingestellt, ein Fernseher und Weihnachten 23 hat er eine xBox für zu Hause und eine von mir, für hier bekommen.
Irgendwann kam aber der Alltag dazu und ich habe eine Leitungsfunktion, im Herbst letzten Jahres angenommen, wodurch ich tagsüber weniger schreiben konnte und sie sich wieder vermehrt in Handygames flüchtete. In den Herbstferien kam es das erste mal zu einem kleinen Streit, als wir uns über ihre berufliche Zukunft unterhalten haben. Sie möchte unbedingt eine Umschulung machen und benötigt dafür ein neues Gutachten, wegen gesundheitlicher Probleme, damit die Kosten übernommen werden. Ich hatte ihr gesagt, dass sie auch proaktiv eine Umschulung/Muttiausbildung suchen kann und dann aufstocken kann, was sie energisch verneinte, sie würde eine Sperre bekommen. Als danach der Termin für das Gutachten kam, hat sie diesen zweimal verschoben und nie wieder darüber gesprochen, obwohl sie mich mal fragte, ob ich sie fahren würde.
Dieser Abend hat Spuren an mir hinterlassen, weil ich den Tonfall von ihr so nicht kannte und ich damit sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Es war nicht einmal böse gemeint von mir.
In den Weihnachtsferien lief es dann richtig schlecht. Plötzlich beteiligte sie sich nicht mehr an den Einkäufen. Die Weihnachtsgeschenke für unsere Mütter musste ich bezahlen. Ihr Sohn hat erneut eine Fernbedienung vom Fernseher kaputt gemacht. (Ich muss dazu sagen, dass ich 2 Handys repariert habe, er in der Zeit 2 gebrauchte von mir bekommen hat und ich mich beim 5. geweigert habe, ihm wieder eins zu organisieren. Stattdessen hat sie ihm 2 Monate vor Weihnachten noch ein Neues gekauft.) Weihnachten selber zeigtenihr Sohn ein undankbares Verhalten. Er hat bekommen was er sich wünschte, ich hab mir das Gleiche auch nochmal geholt, damit wir etwas zusammen machen können und vielleicht das gleiche Interesse haben. Leider nein, sie tat mir einfach nur leid, sie ist ihrem Sohn andauernd hinterhergerannt. Hat sich um sein Geschenk gekümmert. Ich konnte nicht ertragen, wie sie sich bemüht hat und habe sie auf das Verhalten von ihm angesprochen, sie meinte nur, ich würde ihren Sohn immer kritisieren. Sie und ihr Sohn fingen auf einmal an, etwas am Mittagessen auszusetzen. Als ich versucht habe mit ihr darüber zu reden und das sie bitte Vorschläge machen soll, was ich kochen soll, kam leider nichts. Stattdessen mussten meine Kinder und ich auf Dinge verzichten, die wir mögen und ab da bin ich in einen negativen Strudel geraten. Ich fühlte mich ausgenutzt, nicht mehr wertgeschätzt, verstanden und als jemand der sich vergebens aufopfert.
Ich war nach den Ferien das erste Mal froh, mal kurz durchatmen zu können.
3 Tage später war wieder Wochenende und an diesem haben wir uns das erste Mal richtig gestritten mit offenem Ende. Sei es das Thema Kochen: Ich hatte sie gefragt, warum sie am Wochenende nicht kocht und sie entgegnete nur, sie kocht schon unter der Woche. Worauf ich antwortete, davon haben meine Kinder und ich nichts, wir leben hier am Wochenende als Familie zusammen.
Ich hab ihr gesagt wie ich mich fühlte, das ich mir vorkommen, als würde nur noch ich auf unser gemeinsamen Ziel hinarbeiten und habe sie auch gefragt welches Ziel wir noch gemeinsam verfolgen und unsere Beziehung in Frage gestellt. Ich habe darauf keine Antwort bekommen.
Es muss ein Wochenende später gewesen sein, als ich meinte, dass meine Mutter vorübergehend bei mir einzieht, sofern sie nicht rechtzeitig eine Wohnung finden sollte. Sie fragte mich dann nur, ob ich sie noch bräuchte. Ich habe nicht verstanden was sie da von mir wollte.
Die nächsten Wochen wurden meiner Meinung dann auch wieder besser. Ich war ihr wieder zugewandter und wir haben die Wochenende mehr oder weniger kuschelnt auf dem Sofa verbracht, da es ihr nicht gut ging.
Jetzt vor 4 Wochen, ein paar Tage vor meinem Geburtstag und 2 Wochen vor der Verhandlung, haben wir morgens noch ganz normal telefoniert. Sie hat mir davon erzählt, dass sie ein tolles Geschenk für mich hätte und auch für die Mädchen, damit sie nicht überrascht sind, dass ich Geburtstag habe. Ich musste an dem Tag länger arbeiten aber sie kam her, hat die Mädchen vom Bus abgeholt und als ich dann nach Hause kam, haben wir zusammen Abendbrot gegessen und ich hab sie noch gefragt, ob ich sie nach Hause bringen soll, damit wir noch etwas Zeit haben. Sie verneinte und stieg in den Bus. 20 Minuten später bekam ich eine WhatsApp, mit Screenshots von einem Text, in der sie Schluß gemacht hat.
Danach habe ich im Affekt um mich geschlagen und ihr alles an den Kopf geknallt, was mich belastet hat. Sie schrieb dann nur, dass ich nur sehe, was ich machen würde. wir haben dann Freitag gleich noch unsere Sachen ausgetauscht, sie hatte meine in die Garage gestellt,. kam mir entgegen aber wollte kein Wort mit mir reden. Wir haben uns danach per WhatsApp noch gegenseitig sehr verletzt, sie hat mir aufgelistet, wann ich schlechte Laune hatte und was sie als Streit empfunden hat. danach hat sie mich blockiert. Eine Aussprache hat bis heute nicht stattgefunden und sie lässt es auch nicht zu.
Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich realisiert habe was eigentlich passiert ist.
Musste mein Frust erst heraus lassen um das drumherum zu sehen.
Ich weiß, dass wir es nicht geschafft haben zu reden. Die größte Schwäche von uns beiden. Unser Ziel war eigentlich ein Neuanfang in einem neuen Zuhause aber ich war nur noch darauf versteift, hier alles herzurichten für uns und hab unseren gemeinsamen Traum nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich fühlte sie sich dadurch auch unter Druck gesetzt,. zumal sie einen Führerschein gebraucht hätte, den sie aber eigentlich nicht machen will - aus Angst. Mir ist aufgefallen, dass ich schon Sachen für den Garten für dieses Jahr Sommer gekauft habe. Ich war irgendwie in einem Hamsterrad und hab den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen und war nur noch auf den Sommer fokussiert. Musste auf Arbeit plötzlich unbequeme Entscheidungen treffen, was ich ins Privatleben mitgenommen habe und es nicht geschafft habe den Modus zu wechseln. Ihr Sohn und meine Mädels hatten mehrfach gefragt, ob wir im Sommer hier zusammenleben würden, von meinen Mädchen weiß ich, dass sie sich das sehr gewünscht haben. Für ihren Sohn und meiner Großen steht ein Schulwechsel in die Nachbarstadt an und es hätte alles gepasst.
Bis auf, dass wir nur zusammenleben können, wenn sie arbeitet. Eigentlich völlig egal wie viel,. es liegt ja eigentlich nur an der Krankenversicherung, da sie sonst keine Leistungen mehr bekommen hätte.
Ich hatte ihr dann nochmal geschrieben, dass ich meine Fehler eingestehe, alle die ich an mir erkannt habe, habe ich aufgelistet und mehr versuchen hätte müssen, irgendwie mit ihr zu reden. Aus Angst vor ihrer Reaktion konnte ich es nicht und umgekehrt genauso. Ich verstumme und geh auch mal raus an die Luft, weil ich nichts verletzendes sagen möchte. Sie hat es als ignorieren aufgefasst. Ich hätte sie eigentlich nur in den Arm nehmen müssen, so wie wir uns es anfangs mal gegenseitig versprochen haben, wenn mal etwas sein sollte.
Ich habe die letzten 4 Wochen genutzt,. Habe massiv mit mir gekämpft. Ich weiß, dass ich an der Situation nicht alleine schuld bin. Es gehören immer 2 dazu.
Ich habe aber das verloren, was wir am wichtigsten war und was mich gerade teilweise in den Wahnsinn treibt, weil ich Situationen dreimal zerdenke, immer wieder mit einem anderen Ergebnis.
Um den ursprünglichen Plan wieder zu verfolgen, war ich ziemlich radikal,. die Wohnung meiner Mutter in unmittelbarer schulnähe musste her, ein neues Haus für die Mädels und mich auch. Ich wollte mich massiv verkleinern,. hier ist alles etwas zu groß und damit mit viel Arbeit verbunden. Ich liebte ihr minimalistisches Leben und hatte so sehr gehofft, das es auf mich abfärbt. Tat es leider nicht,. ich habe nur das hier gesehen. Ich wollte mit meinen Kindern hier weg und neuanfangen. Habe das aber irgendwann aus den Augen verloren. , stattdessen muss es ihr wohl so vorgekommen sein, dass ich meine Ex-Frau durch sie ersetzen wollte, bin sogar in alte Verhaltensmuster zurückgefallen, was aber nie meine Absicht war. Hier erinnert mich gerade alles nur noch an sie. Die Familienbilder abzunehmen, schaffe ich allein der Mädels wegen nicht. Ich möchte ihr die Tür nicht verschließen. Eine Rückkehroption offen halten.
Zusätzlich schein es so, dass sie von meiner Nachbarin über alles informiert wird, was hier passiert. Keine Ahnung aus welcher Richtung das kommt. Meine Nachbarin hat sich damals schon in meine Ehe eingemischt ohne sich meinen Standpunkt anzuhören und tut es jetzt gerade wieder. Ich weiß aber, dass sie über alles bescheid weiß, was offensichtlich ist.
Ich habe mich bei ihr für mein Verhalten aufrichtig entschuldigt und ihr auch nochmal gesagt, dass ich sie hier nicht reinzwängen wollte.
Ihre Antwort war weiterhin kalt aber nicht mehr ganz so hart, wie vor 2 Wochen, sie rechtfertigt sich, macht mir Schuldzuweisungen, meint sie wäre nie genug, meint meine Aussagen sind widersprüchlich: Weil ich gesagt habe, dass ich verstehe, dass sie Angst hatte ein klärendes Gespräch zu führen aber auch meinte, dass ich mir eins wünschen würde.
Auch wenn der Inhalt der Nachrichten nicht gut waren, so ging es aber nicht mehr um uns und unsere Zeit als Paar, sondern um die 1. Woche der Trennung, in der wir uns gegenseitig fast zerstört haben.
Insgesamt: wirklich ignorieren tut sie mich irgendwie doch nicht und parallel dazu hat sie gestern auch plötzlich meiner Großen geschrieben. Ich hab gerade keine Ahnung mehr, was ich noch denken soll.
Ich hab alles an mir erkannt, was ich konnte. Zerfleische mich nicht mehr selbst und falle nicht mehr dauerhaft in dieses tiefe Loch.
Es schmerzt aber noch sehr.
Ich will ihr nur noch antworten, wenn sie schreibt. Hoffe das sie sich meldet und wir endlich reden können aber meine Chancen male ich mir eher als gering aus.
Was denkt ihr?
27.03.2025 00:28 •
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