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Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

W
Die Kombination müde durch Corona und Schlafstörungen durch Kopfkino ist echt blöd.
Ich stehe jetzt eventuell vor der Entscheidung zwischen 2 Jobs + 2 Städten. Und begeistern kann mich gar nichts, dabei sind wahrscheinlich beides sehr gute Möglichkeiten, über die ich mich vor ein paar Jahren sehr gefreut hätte. Und jetzt kann ich mich nicht mal darauf konzentrieren, was ich lieber machen würde, weil sich immer nur der Gedanke ohne ihn ist es eh egal aufdrängt. Das ist ja eine sehr wichtige Entscheidung, die meine Zukunft beeinflusst, aber ich schaffe es nicht, da überhaupt rauszufinden, was mir wichtig ist.

04.02.2022 11:27 • #121


DieSeherin
mensch katze... da sind noch über 20 berufsjahre vor dir und noch mehr lebensjahre!

04.02.2022 11:42 • #122


A


Kein Halt mehr nach Trennung, alles ist vorbei

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ma777
Zitat von WeisseKatze:
Die Kombination müde durch Corona und Schlafstörungen durch Kopfkino ist echt blöd. Ich stehe jetzt eventuell vor der ...

Eine gute Art, wenn du eine wichtige Entscheidung zu treffen hast, ist eine Münze zu werfen. In dem Moment, bevor sie auf der einen oder anderen Seite landet, wirst du wissen, worauf du hoffst. Und Entscheidung getroffen!

04.02.2022 14:17 • x 5 #123


Ayaka
Zitat von ma777:
Eine gute Art, wenn du eine wichtige Entscheidung zu treffen hast, ist eine Münze zu werfen. In dem Moment, bevor sie auf der einen oder anderen Seite landet, wirst du wissen, worauf du hoffst. Und Entscheidung getroffen!

und wenn´s eh egal ist hilft das auch^^

04.02.2022 14:24 • x 2 #124


W
Zitat von ma777:
Eine gute Art, wenn du eine wichtige Entscheidung zu treffen hast, ist eine Münze zu werfen. In dem Moment, bevor sie auf der einen oder anderen Seite landet, wirst du wissen, worauf du hoffst.

Das stimmt. Letztendlich ist es trotz allem eine Entscheidung gegen eine Möglichkeit noch mehr als gegen die andere.
Zitat von DieSeherin:
mensch katze... da sind noch über 20 berufsjahre vor dir und noch mehr lebensjahre!

Ja, ich weiß. Daher sagt mir mein Verstand ja auch, dass das jetzt eine wichtige Entscheidung ist, die die Zukunft beeinflusst. Ich arbeite in einer recht kleinen Branche, so viele Jobs gibt es nicht und ich weiß, dass ich nicht ewig raus sein darf, wenn ich in dieser Branche bleiben möchte. Jetzt sind 2 Jobs in Reichweite, auch wenn natürlich noch nichts in trockenen Tüchern ist. Beide ablehnen wäre dumm, weil ich nicht weiß, ob solche Möglichkeiten noch mal kommen. Und wer sagt, dass es mir in 2 Monaten / 4 Monaten / wann auch immer anders geht als jetzt?

Heute kam ein Teil meiner Sachen, seither bin ich schon wieder nur am Heulen. Seine Schrift auf dem Paket, ich bekomme auch die Bilder nicht aus dem Kopf, wie er alle Sachen in den Karton räumt. Und wahrscheinlich froh ist, dass der blöde Krempel jetzt weg ist. Und auch, wie ich die Sachen damals voll freudiger Erwartung gepackt habe. Ich komme mit dieser Leere, dieser Ziellosigkeit nicht zurecht. Ich benutze die Formulierung Als ich noch ein Leben hatte. So fühlt es sich an. Oder ich wache auf und mein erster Gedanke ist Mein Leben ist ein riesiger Haufen sch. Ich merke auch, dass meine Freunde langsam genug von mir haben, was ich auch verstehe. Ich hab mich ja vor der Trennung eh zurückgezogen, hab über die Stimmung in der Beziehung alle im Unklaren gelassen und jetzt will ich plötzlich wieder Aufmerksamkeit und Ablenkung, so läuft das natürlich nicht. Vor allem, weil es ja für niemanden die großartige lustige Unterhaltung ist, wenn man momentan mit mir telefoniert. Ich hab seit der Trennung vor gut 4 Wochen nicht gelacht. Vielleicht ein Fake-Lachen, wenn jemand anders einen Witz gemacht hat, aber es klang hohl und ist mir fast im Hals steckengeblieben, angestrengt und unehrlich. Weil es unhöflich wäre nicht zu lachen. Ich geh mir selbst auf die Nerven.

05.02.2022 15:00 • #125


DieSeherin
Zitat von WeisseKatze:
Ich benutze die Formulierung Als ich noch ein Leben hatte

hey, dann fang gefälligst an, an genau solchen sachen zu arbeitet! überlege dir eine andere wortwahl, such dir andere themen, mach konstruktive pläne! bekomm deinen allerwertsten dir selber zuliebe hoch!

mach eine liste, was für münchen und was für berli n sprich und eine, was gegen diese städte spricht... usw....

07.02.2022 10:16 • #126


W
Zitat von DieSeherin:
überlege dir eine andere wortwahl, such dir andere themen, mach konstruktive pläne!

Ich benutze diese Worte niemand anderem gegenüber, sie drängen sich einfach auf. Jeder sagt das ja gerade Du baust dir ein neues Leben auf ... Da kannst du dir ein neues Leben aufbauen, alles ist offen, wie toll. Und in Gedanken schreie ich Ich hatte ein Leben, ich will kein neues
Zitat von DieSeherin:
bekomm deinen allerwertsten dir selber zuliebe hoch!

Manchmal denke ich, mein Allerwertester ist eher zu hoch als nicht hoch genug. Ich hab eigentlich von Tag 1 funktioniert. Ich hab mir ein Hotelzimmer gesucht, saß im Taxi und konnte mit dem Taxifahrer ganz normal reden, habe einen Flug gebucht, den ganzen Papierkram mit den Ämtern geregelt, mir einen Aushilfsjob gesucht und eine vorübergehende Unterkunft, Auto organisiert, Flug für die Katze, ärgere mich mit der Arbeitsagentur rum, habe mir Winterkleidung gekauft, Bewerbungsbilder gemacht, Bewerbungen geschrieben, Vorstellungsgespräche gehabt, jeden Tag Sport gemacht, ein Wellnesswochende inklusive Covid-Infektion, Quarantäne ... ich hör mir Probleme von Freunden an und frage nach. Der Kopf funktioniert, aber das Herz kommt nicht mit. Manchmal fühlt sich dieser Aktionismus ungesund an, aber wenn ich nur rumsitze und heule, werde ich irgendwann hysterisch. Eigentlich bin ich ordentlich, aber es sieht hier schlimm aus, das schaffe ich nicht. Ich kann mir nichts kochen, ernähre mich von Fertigessen. So weit reicht der Aktionismus nicht. Und so sitze ich am Laptop und recherchiere Wohnungen, Möbel, Jobs ...
Zitat von DieSeherin:
mach eine liste, was für münchen und was für berli n sprich und eine, was gegen diese städte spricht... usw....

Im Moment fühlt sich Berlin besser an. Oder jedenfalls nicht so schlimm wie München. Ich hatte eigentlich von Anfang an ausgeschlossen, wieder nach München zu gehen. Auch ist der Job in Berlin vermutlich herausfordernder, weil es ein kleineres Team, mehr Verantwortung und doch anderes als mein voriger Job ist.
Ich fühle mich aber undankbar, weil mir ein Job, in der Nähe meiner alten Freunde, direkt auf dem Silbertablett serviert wird. Sehr sehr ähnlich zu dem Job, den ich vorher gemacht habe. Es ist der direkte Mitbewerber, ich kenne teilweise die Kollegen. Also nicht undankbar dem Unternehmen gegenüber, sondern eher dem Universum. Gestern habe ich mit einer Ex-Kollegin gesprochen und die hat mir auch eher zu dem Job in Berlin geraten, weil ich sonst wohl immer nur vergleichen würde, weil es so ähnlich ist. Und ich habe ihr auch gesagt, dass ich mich dem Universum gegenüber undankbar fühle, ihre Reaktion war Du, ich glaube, nach dem, was dir gerade passiert, ist dir das Universum was schuldig

07.02.2022 13:43 • x 1 #127


DieSeherin
du, ich meine das gar nicht böse! und du hast es dir verdient, dass du erst einmal trauern darfst

meine große frage ist trotzdem...

Zitat von WeisseKatze:
Ich hatte ein Leben, ich will kein neues


... was ist denn die alternative? liegenbleiben?

Zitat von WeisseKatze:
Gestern habe ich mit einer Ex-Kollegin gesprochen und die hat mir auch eher zu dem Job in Berlin geraten, weil ich sonst wohl immer nur vergleichen würde, weil es so ähnlich ist.


das klingt gut durchdacht von ihr!? du hast mit dem ex in münchen gelebt, oder?

07.02.2022 13:49 • x 1 #128


W
Zitat von DieSeherin:
das klingt gut durchdacht von ihr!? du hast mit dem ex in münchen gelebt, oder?

Nein, ich habe in München gelebt, bevor ich zu ihm gezogen bin, wir hatten eine Fernbeziehung. Ich hab München aber damals so bewusst, zufrieden und kein bißchen wehmütig den Rücken gekehrt, da will ich eigentlich wirklich nicht zurück. Stecken ja auch trotzdem sehr viele Erinnerungen dort. Wenn mir dieser Job nicht angeboten worden wäre, wär ich nie auf die Idee gekommen. Jede andere Stadt, nur nicht München. Sie hat sich da eigentlich wirklich nur auf den Job bezogen, der wahrscheinlich sehr ähnlich wäre wie mein voriger Job, aber eben etwas schlechter. Dann lieber etwas, das nicht ganz so ähnlich ist.
Zitat von DieSeherin:
was ist denn die alternative? liegenbleiben?

Nein, natürlich nicht. Deshalb mache ich das ja auch alles. Es fühlt sich nur so falsch an, weil ich dieses Leben, für das ich arbeite, halt nicht will. Ich hab viele Jahre alleine gewohnt, ich kenne es und es war auch irgendwie ok, ich hab mich selten einsam gefühlt. Aber zu zweit wohnen ist einfach viel schöner, ich hab es so genossen. Ich hab es geliebt Platz zu haben, auch für die Tiere, selbst angebautes Gemüse und einen großen Tisch für Gäste. Ich bin eigentlich eine Macherin, ich hab immer sehr viel gearbeitet und es gerne gemacht. Jetzt ist jeder Schritt mühsam, zu allem muss ich mich zwingen und ich empfinde keinerlei Freude oder auch nur Erleichterung, wenn etwas geschafft ist. Eine Wohnung brauche ich nun mal, kann ja nicht auf der Straße schlafen, aber ich will sie nicht. Einen Job brauche ich auch, muss ja Geld verdienen und ich hoffe, dass Arbeit mich ablenkt.

07.02.2022 17:25 • #129


W
Nachdem ich endlich nicht mehr in Isolation war, bin ich nach Berlin zum Vorstellungsgespräch gefahren, es lief gut, das ist wirklich ein recht schöner Job, Gehalt passt auch und ich habe heute die Zusage bekommen. Daraufhin hab ich erstmal geheult, weil es jetzt irgendwie wirklich konkret wird, ich mir wirklich ein neues Leben aufbaue. Ein Leben, dass ich so nach wie vor nicht will, das aber derzeit alternativlos ist.

Meine große Angst ist ja, dass ich nie wieder glücklich werde. Ich rechne ja damit, dass dieser starke Schmerz irgendwann besser wird, das braucht halt Zeit. Selbst das macht mir aber Angst. Die Vorstellung, das so noch lange aushalten zu müssen, ist ziemlich heftig. Viele schreiben ja, dass es etwa ein Jahr gedauert hat. Kann man das ein Jahr aushalten? Diesen Schmerz, keine Lebensfreude, nicht lachen?

11.02.2022 20:09 • x 1 #130


hai
Glückwunsch zum neuen Job.
Wie lange es dauert eine Trennung zu verarbeiten kann niemand sagen - aber auch Du wirst sicher wieder glücklich. Trennungsschmerzen sind übel aber meine Erfahrung ist es das es im Laufe der Zeit besser wird. Mal mit Hochs und Tiefs aber die Lebensfreude kommt wieder. (Bei mir ist es 6 Wochen seit der Trennung und ich habe das Gefühl das das Loch nicht mehr gar so tief ist und ich schon immer mal wieder über den Rand schaue).

11.02.2022 20:36 • x 1 #131


W
Bei mir sind es jetzt auch fast 6 Wochen. Klar, ich weine nicht mehr den ganzen Tag und ich esse wieder regelmäßig. Aber der Schmerz erschlägt mich immer noch und der Blick in die Zukunft ist tiefschwarz. Ich habe wirklich seit 6 Wochen nicht gelacht. Aber das macht Hoffnung, wenn du sagst, dass es bei dir schon besser wird.

11.02.2022 21:18 • #132


hai
Der Schmerz erschlägt mich auch immer mal wieder. Am Anfang war es ein unendlich tiefes dunkles Loch aber mittlerweile sehe ich wieder einen Ausgang.

Das Leben geht weiter und hat sicher noch so viel schönes zu bieten... auch wenn es gerade manchmal sehr traurig ist.

Nach lauthals Lachen ist mir im Moment bei weitem auch noch nicht - aber wenn ich sehe wie draußen die ersten Winterlinge in der noch schlafenden Natur erwachen stimmt mich das optimistisch...
Denke es braucht einfach Zeit - sich von alten Plänen und Träumen zu verabschieden und sich wieder neue Wege zu suchen.

Eine solche Zeit des Umbruchs ist ja auch eine riesen Chance sich zu reflektieren und sich neu zu sortieren.

11.02.2022 21:41 • x 2 #133


ma777
Auch von mir Glückwunsch zum Job, schön dass es geklappt hat! Wann ziehst du denn nach Berlin?
Klar, dass du noch nicht wieder super fröhlich bist. Aber versuche, gespannt zu sein, darauf, was das Leben als nächstes mit dir vorhat. Grade wenn man in allen Lebensbereichen neu anfängt, sollte man sich wachen Auges ein bissel treiben lassen und schauen, welche neuen Dinge sich so auftun! Bald ist es Frühling und dann ist voraussichtlich Coronamäßig auch das schlimmste vorbei. Wird schon. Viel Glück!

12.02.2022 10:39 • x 1 #134


Hola15
Zitat von WeisseKatze:
Bei mir sind es jetzt auch fast 6 Wochen. Klar, ich weine nicht mehr den ganzen Tag und ich esse wieder regelmäßig. Aber der Schmerz erschlägt ...

Ich würde deine Situation und deine Gefühle jetzt einfach als normalen Trauerprozess verstehen. Du hast nicht nur deinen Partner verloren, sondern auch deinen Traum vom Lebensmodell etc.

Das nicht-wahrhaben- wollen und die Abwehr sind einfach eine normale Phase.

Auch wenn es nicht schön ist und ich dir etwas anderes wünschen würde, vllt. kannst du es besser annehmen wenn du es als Trauerprozess siehst, der einfach dauert und durch den gegangen werden muss.

12.02.2022 10:52 • x 1 #135


A


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