Kann nicht schlafen.

T
...mache mir Sorgen, Gedanken, grüble... meine Kinder... ich weiß nicht was ich sagen soll, wie ich das beschreiben soll... lese soviele Bücher, stöber im Netz, in Foren, rede und diskutiere mit gleichgesinnten und mit der anderen Seite, also AE-Müttern, ich begreif das einfach nicht, es will mir nicht in den Kopf. Ich soll anfangen zu akzeptieren, dass meine Ehe nicht mehr existiert, dass es keine heile Welt Familie gibt, dass ich eben (vorerst?) nur der 14 Tage Wochenend-Papa bin. Eine Person unter vielen, mit denen meine Kinder kontakt haben, absichtlich ohne grund vom Leben meiner eigenen Kinder von all diesen Personen emotional am weitesten ausgegrenzt. Werde gezwungen an feste Umgangstermine. Nachbarn haben ein ungestörteres, ubgezwungeneres Verhältnis zu den Kindern, die sehen sie auf der Straße, grüßen, gehen in die Hocke und kitzeln meine Kinder und der eigene leibliche Vater sitzt nen Km entfernt in seiner Bude und traut sich kaum anzurufen und zu fragen, wie's denn den Kindern geht. Gut. Punkt. Darf ich sie sprechen? Was für ein Hohn. Darf ich meine Kinder sprechen... Darf ich... Muß ich um Erlaubnis betteln mit meinen Kindern zu sprechen? Ich begreife das nicht. Ich fasse das nicht. So fremd... Dann will die Große nicht ans Telefon. Die Mutter befiehlt Ihr, Wieso willst Du denn nicht? Sag doch dem Papa, dass wir heute am See baden waren!, ich mag aber nicht... höre ich durchs Telefon... Jetzt sprich halt mit dem Papa. Sag Ihm, dass Du müde bist! und die Kleine kommt ans Telefon, wiederholt die Worte der Mutter Papa wir waren heute am See, baden, mit Oma und Opa, Ihre Stimme wird freudiger, als Sie's mir erzählt, Ich bin jetzt müde, gerhorcht Sie dem Befehl wie in der Spur laufend, Ihre Stimme wird wieder freudiger, als Sie erzählt, dass Sie Eis gegessen haben, dass es ganz toll war, und ich freu mich mit Ihr, obwohl ich elend traurig bin, dass ich jetzt am Telefon mit Ihr rede, statt dabeigewesen zu sein, dass Sie jetzt auf Befehl am Telefon mit Ihrem Papa reden muß. Was ist das für ein schei.. Noch vor drei Wochen, wären die Kinder Sonntags bei mir gewesen und cih wäre heute wohl mit Ihnen Schwimmen gegangen... Stattdessen sitz ich wie versteinert zu Hause und grüble. Ist es egoistisch von mir, wenn ich meine Kinder sehen möchte, oder egoistisch von Ihr, dass Sie mich die Kinder nicht sehen läßt? Es ist so unendlich sinnlos... Der Kleine brabbelt die ersten gelernten Wörter Hallo Papa!, Eis, Uhu in den Hörer. Fünf Minuten. Höchstens. Fünf Minuten. Per Telefon. Es ist so wirklichkeitsfremd. Ich sitze einen Km entfernt. Jeder andere könnte und dürfte spontan vorbeikommen auf einen Plausch, einen Kaffee. Fünf Minuten per Telefon, das ist einfach nicht fassbar.
Es ist nicht die Ehe, dessen Ende ich nicht akzeptieren kann. Im Gegenteil. Ich wiederhole mich: Ich habe keine Gefühle mehr für diese Frau. Ich mag Sie nicht. Ich hasse Sie nicht. Was ich hasse ist diese ohnmächtige, sinnlose, beschissene Situation. Wegen der Liebe zu seinen Kindern und der Liebe der Kinder zu Ihrem Vater dieser sinnlosen Einschränkung, dieser sinnlosen Ohnmacht ausgeliefert zu sein... Ich solle akzeptieren, dass ich halt nur Wochenendpapa bin. Ich bin der Vater, ich empfinde mich als verantwortlichen, fürsorglichen, liebevollen Vater, nicht als irgend einen stundenweisen Verwandter der Kinder. Es schmerzt so. Ich solle MEIN Leben endlich mal in die Hand nehmen. MEIN Leben liegt aber nicht mehr nur in meinen Händen allein. Leuchtet das nicht ein. Mit der Entscheidung für ein Kind habe ich einen Teil meines Lebens in die Herzen der Kinder gegeben. Jetzt ist dieser Teil so weit weg, obwohl so nah. Und so fühlt sich das an in meiner Brust. Als ob etwas fehlt und der Rest deshalb besonders hart arbeiten muß, damit was geht...
Ich hab doch noch mein ganzes Leben vor mir. Ich solle doch nicht verzweifelt an etwas festhalten, dass ich eh nicht allein verändern kann. Klar hab ich mein Leben noch vor mir. Und ich werde mich nicht immer so fühlen wie jetzt - hoffentlich. Aber nicht ich halte verzweifelt an etwas fest. Sondern ich werde festgehalten, durch die Liebe meiner Kinder zu mir und meine Liebe zu meinen Kindern, die ich nicht einfach so wegtherapieren kann... Klar muß ich lernen damit zu leben. Aber darf ich deshalb nicht trauern. Darf ich deshalb nicht ohnmächtig und verzweifelt sein. Und wahnsinnig glücklich, wenn meine Kids bei mir sind? Es sind diese Kontraste, die mich so beanspruchen. Die irre Vorfreude auf den nächsten Umgangstag. Gleichzeitig die Verzweiflung wegen der erzwungen, fehlenden Zeit bis zum nächsten Umgangstag. Kuck mal an: Jetzt wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass die Verzweiflung meistens die Vorfreude gar nicht zuläßt, hmm, da muß ich wohl mal die Prioritäten verschieben...

Da mach jetzt dann mal Schluß, mit meinem Roman. Das ist was, was ich jetzt mal schnell umrogrammieren muß in meinem verrückten Oberstübchen...

Krasser Stimmungswandel gerade wieder... Irre...

gute Nacht

04.08.2003 00:14 • #1


E
Hallo TabSel ,

so sehr das schmerzt, Du bist nicht mehr im Spiel und mußt ein paar Runden aussetzen. Das Verhalten deiner Ex und deiner Kinder ist verständlich und Du solltest Dir keine Sorgen machen. Die Kinder sind halt noch sehr klein und mehr auf die Mama fixiert. Also Ruhe bewahren und stur am Ball bleiben. Nutze alle rechtlichen Möglichkeiten aus, die Kinder zu sehen, bleib aber immer freundlich dabei, auch wenn Du Deiner Ex am liebsten in den Hintern treten würdest:-)
Die Kinder werden Dich irgendwann öfter sehen wollen, und da kann auch eine Mutter nichts dagegen ausrichten, und wenn sie noch so schlimm über Dich reden sollte, was ich nicht hoffe.
Habt ihr denn gemeinsames Sorgerecht?

cu

04.08.2003 13:51 • #2


T
Ja, wir sind noch verheiratet.

Mir fehlt halt ein bißchen die Zuversicht... Hab so wenig Geduld...

04.08.2003 15:00 • #3




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