Hallo Mandarina,
Zitat von Mandarina: Da mir ein friedliches Miteinander immer wahnsinnig wichtig war und ist, hab ich dann immer zurück gesteckt.
Ein friedliches Miteinander hat man erst, wenn alle Beteiligte gerecht bedacht wurden, sich niemand im Nachteil sieht und besonders nicht für irgend etwas zurück stecken muss.
Du hast als Mutter deine Pflichten. Soweit klar. Dein Ex hat als Vater seinem Kind gegenüber eben auch Pflichten, die er dir nicht aufhalsen kann. Das tut er aber.
Da ist zum einen die Pflicht auf Umgang. Ja, das ist kein Recht, sondern eine Pflicht. Dein Kind hat nämlich ein Recht auf Umgang gegenüber seinen Eltern, das kann er nicht mit Unterhalt gegenrechnen.
Auf der anderen Seite hat dein Kind das Recht auf Unterhalt.
Das heißt auf gut Deutsch: Dein Ex hat sich verdammt noch mal um sein Kind zu kümmern, er hat Umgang zu pflegen und er hat dafür zu bezahlen, dass du ihm die Sorge und Pflege um das gemeinsame Kind abnimmst.
Da würde ich auch überhaupt nicht mit ihm diskutieren. Größere Anschaffung für Fahrrad, Klassenfahrten.. ok, ja ist nice, wenn Kinder sowas haben. Aber dafür auf die so wichtige gemeinsame Zeit mit der Mutter zu verzichten, damit die rund um die Uhr knüppeln gehen kann, um all das zu finanzieren?
Dein Kind erlebt bei Euch genau diese Diskrepanz in den Lebensverhältnissen, die laut unserem Rechtssystem nicht sein dürfen. Das Leben in Saus und Braus auf der Seite des Vaters und ein armes Leben voller Einschränkung auf der Seite der Mutter. Um genau das zu verhindern, wurde ja das Unterhaltsrecht in Deutschland so gestaltet, wie es ist. Und du versuchst nun krampfhaft mit dem Status des Vaters gleich ziehen zu können und opferst dafür genau das, was für dein Kind das wichtigste ist und was es am meisten braucht.
Zeit!
Damit spielt dich dein Ex auch noch nach Jahren der Trennung voll gegen dein Kind aus. Denn wenn es erwachsen ist, wird es nicht danach schauen, wer hat mir das und das gekauft, sondern wer war für mich da, wenn ich jemanden gebraucht habe?
Welches Fazit soll dein Kind einst von dir ziehen? Meine Mutter? Ja, meine Mutter war eigentlich nie da.. Die war immer nur arbeiten. Aber ja.. sie hatte es ja nie leicht. Aber mein Vater.. ja der hatte Zeit und Geld..
Natürlich wird dein Kind spätestens wenn es erwachsen ist, selbst die Augen aufmachen und sehen, WIE sein Vater dieses Leben bestritt. Und da sage ich auch gern mal : Abgerechnet wird, wenn wir alle in Rente gehen und da ist es mehr als fraglich, ob dein Ex dann noch wirklich was vorweisen kann. Spätestens, wenn seine Frau irgendwann selbst keine Lust mehr auf so einen Mann hat, steht er mit null komma nothing in den Taschen da. Natürlich wird dein Kind da auch noch eine eigene Meinung zu entwickeln.
Zitat von Mandarina: Natürlich bin ich andererseits so stolz darauf, was ich für mein Kind erreicht habe und vorallem wie! Wenn es groß ist, hoffe ich, dass es erkennen wird, welcher Weg erstrebenswert ist und dass man sich ein komfortables Leben hart erarbeiten muss. Ohne Fleiß kein Preis!
Und das wird dir kann dir niemand mehr nehmen. Zu recht bist du stolz darauf und auch dein Kind wird diese unterschiedlichen Lebensmodelle nehmen, bewerten und gegenüber stellen.
Aber als Mutter, die selbst einen Sohn allein groß gemacht hat, sage ich dir:
Die Kunst daran ist Kind und Job unter einen Hut zu bringen und zwar so, dass es sich am besten voll in der Waage hält. Du wirst diesen Kompromiss machen müssen. So das beide Seiten gleich gut bedient werden.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.