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Kann meinen eigenen Kontrollwahn nicht verarbeiten

M
Hallo zusammen,

nach einiger Zeit, muss ich mich mal wieder an Euch wenden.

Wie einige von Euch verfolgt haben, ist meine Trennung jetzt 2 1/2 Monate her. Er hat mich verlassen, nachdem das Eis dünn geworden ist und ich einige Lügen von ihm aufgedeckt habe.

Seit der Trennung leide ich sehr. Wie ich jetzt analysiert habe, jedoch weniger wegen Sehnsucht nach ihm, sondern wegen der schlechten Erinnerungen an die Beziehung.

Nachdem ich wegen verschiedener Dinge den Verdacht hatte, dass hier irgendwas nicht stimmt, habe ich angefangen, in seinem Handy zu lesen (hab ich vorher in keiner einzigen Beziehung getan!). Und so kam es, dass ich ständig Sachen wusste, von denen er nicht wusste, dass ich es weiß. Es war nie ganz eindeutig. Aber ich merkte, dass er mir den Kontakt zu verschiedenen Frauen verheimlichte, die er auch zum Essen und Kochen traf. Was genau lief, weiß ich nicht. Schließlich kam raus, dass er sich eine Zeitlang nicht zwischen mir und seiner Nachbarin entscheiden konnte, mit der er sich einige Wochen parallel getroffen hat.
Ich verzieh ihm und versuchte zu vertrauen. Aber mein Mißtrauen wurde noch schlimmer. Ich fing an, ihn zu kontrollieren, wo es nur ging. Las bei jeder Gelegenheit sms und vermutete hinter allem etwas anderes. Wenn er friedlich schlief, machte ich mir Gedanken, wie ich verschiedenes rausfinden könnte...total krank.

Und so kommt es, dass ich jetzt keine positive Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit habe, weil ich bei jeder Erinnerung auch das bedrückende Gefühl habe, wie es war, als ich diesen Kontrollwahn hatte. Ich war nicht mehr ich selbst.
Ich fühle mich so schlecht. Habe sogar Alpträume von einigen Situationen..

Klingt abgefahren, ich weiß. Kennt irgendwer von Euch das?
Ich möchte so gern, dass es aufhört.

21.12.2011 22:49 • #1


M
Zitat von Mäusekind:
...Ich möchte so gern, dass es aufhört.

Ganz einfach, ich habe sie Gestern gebeten, ihre Passwörter zu ändern, seitdem hab ich 90% mehr Ruhe.

21.12.2011 22:53 • #2


A


Kann meinen eigenen Kontrollwahn nicht verarbeiten

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A
hallo mäusekind

dein frühwarnsystem(bauchgefühl) hat dich mal gewartn - hey das stimmt was nicht - du hast kontrolliert und bestätigung gefunden - dein partner hatte sich mit jemand anderen getroffen.

jetzt hat sich diese erfahrung bei dir manifestiert - du musst ständig kontrollieren - da solltest du wieder aussteigen !

du musst lernen dem leben wieder zu vertrauen! das ist dir bei deinem freund abhanden gekommen und deshalb musst du immer wieder kontrollieren - und sicher war nicht alles bei euch schlecht!
das solltest du dir immer wieder bewusst machen.

schreibe es schriftlich nieder - und immer mehr dazu, alles positive was dir zur partnerschaft und leben einfällt!

wenn du wieder zwanghaft wirst - stoppe dich innerlich und lese es dir immer wieder durch - das wäre eine möglichkeit - und natürlich ablenkung!
mach was, gehe raus, treffe dich mit freunden, pflege deine hobbys!

ich wünsche dir alles gute!

21.12.2011 22:59 • #3


M
Danke für Eure Antworten.

Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt.
Wir sind getrennt und seitdem habe ich diesen Kontrollzwang nicht mehr.
Ich suche überhaupt keinen Kontakt zu ihm. Im Gegenteil, es belastet mich, ihn zu treffen. Ich will noch nicht mal meine Sachen bei ihm holen, weil ich ihn nicht sehen will. Ich stalke ihn nicht und suche auch keinen Kontakt zu seinen Freunden.

Es geht nur um die vergangenen Monate der Beziehung. Das lässt mich nicht los, was ich da alles erlebt habe. Schon der Gedanke, an mein ständiges Mißtrauen, zerfrisst mich.
Ja, evtl. fallen mir positive Dinge unserer Beziehung ein. Aber im gleichen Gedankengang erinnere ich mich daran, was ich heimlich alles gemacht hab, um ständig seine Aussagen mir gegenüber zu überprüfen.
Fühle mich, als hätte ich ein Trauma.

21.12.2011 23:10 • #4


A
mäusekind - das ist ja auch eine hammerharte erfahrung, die du gemacht hast - es braucht seine zeit um das zu verarbeiten. z.z. zweifelst du sicher auch die positiven seiten an - die sicher auch da waren - ich könnte mir vorstellen - das du jetzt anzweifelst ob die ehrlich waren - und blendest jetzt positivere dinge mit ihm aus.
dazu kommt, das du dein kontrollierendes fremdes verhalten im nachhinein nicht verstehen kannst.

es bringt dir auch nicht jetzt zwanghaft darüber nachzudenken. es ist so wie es ist - und vor alllem --- es ist VORBEI - AUS --- lass es los.

konzentriere dich mehr auf das was JETZT da ist - immer wieder !
dann kommst du auch wieder bei dir in der gegenwart an.

21.12.2011 23:21 • #5


M
Ja, genau. Das Loslassen der negativen Erfahrungen ist das Problem.
Ich mache eigentlich schon wieder so viel. Treibe viel Sport, treffe Leute, motiviere mich immer wieder neu. Für vieles habe ich eine Lösung gefunden.
Nur eben noch nicht gegen die zwanghaften Gedanken an die Vergangenheit. Die sind ständig da.

Wie Du gesagt hast. Mir fehlt das Vertrauen in diese Welt.
Wenn Du meinen Ex sehen könntest. Er schien nach außen der liebste Mann, den es gibt. Er hat mich so liebevoll behandelt. Er hatte vorher nie feste Beziehungen. Und mit mir wollte er sogar zusammenziehen.

Und bei der Trennung hat er gesagt, er hatte nie das richtige Gefühl mit mir, sondern immer das Gefühl, es passt nicht. Er wünscht mir jemanden, der mich liebt, wie ich bin. D.h. er hat mich tatsächlich nicht geliebt.

Die bedrückenden Gedanken an die Vergangenheit wirken sich übrigens stark körperlich aus. Es liegt ein Stein auf meiner Brust. Ich schlafe schlecht und habe Magenbeschwerden..
Das krieg ich auch nicht weg, wenn ich wirklich versuche, nicht an das Vergangene zu denken..

21.12.2011 23:35 • #6


E
Was Du ja vielleicht auch hast, ist ja nicht gerade angenehm zu erfahren, daß man hintergangen wird....

Deine Geschichte erinnert mich ein wenig an eine frühere Trennung von mir...mein Freund hatte mich mit einer Freundin betrogen, dann Schluß gemacht, ein paar Tage mit ihr zusammengewesen, war nicht das Richtige, nach 4 Monaten kamen wir wieder zusammen, ich hab mich wahnsinnig gefreut, aber es war immer das Mißtrauen da, dieses war ein für mich so zermürbendes Gefühl, daß ich trotz aufrichtiger Liebe Schluß machte....so ein Mensch wollte ich nicht sein, der einen anderen kontrolliert und so eifersüchtig ist...war damals (ich war 17) der einzige Weg für mich damit umzugehen, insofern ich kann verstehen, daß so ein Konrtollzwang sehr zermürbend sein kann..

Im Moment ist es bei mir auch einfach so, daß ich mit viel Abstand merke wie krank unsere Beziehung eigentlich war und wieviel von seiner Erkrankung da eigentlich reinspielte....habe gerade heute morgen an Weihnachten gedacht, erster Gedanke Weihnachten war so schön letztes Jahr mit ihm Zweiter Gedanke Was denkst Du da, da war gar nichts schön, er hat Streit angefangen, ein Geschenk abgelehnt und den extra von ihm bestellten Nachtisch verweigert, war ihm zu süßKurz er hat sich mal wieder super unangepaßt( alle müßen auf mich Rücksicht nehmen bin ja so krank) daneben benommen. Ich bin fast im Boden versunken und habe die Tage damit zugebracht zwischen den Parteien zu vermitteln.

Da Du ,wie ich es verstanden habe, auch aus so einer problematischen(narzistischen?) Beziehung kommst, könnte ich mir vorstellen, daß es Dir ähnlich geht wie mir...es fallen einem plötzlich die Schuppen von den Augen und man fragt sichwas hab ich da bloß so lange gemacht? Warum hab ich nicht das gesehen, was andere schon lange sahen? Warum hab ich dem nicht früher Grenzen gesetzt? Warum hab ich mich so manipulieren lassen? Warum habe ich zugelassen, daß Liebe mich so verändert(in Deinem Falle die Kontrollsucht)?Und und und In meinem Falle kommt noch hinzu, daß meine ganze Familie involviert war....das muß man sich erstmal selbst verzeihen können....

Ich bin mir sicher, wenn Du das kannst, dann wirst Du Dich besser fühlen!

21.12.2011 23:38 • #7


E
Zitat von Mäusekind:
Wenn Du meinen Ex sehen könntest. Er schien nach außen der liebste Mann, den es gibt. Er hat mich so liebevoll behandelt. Er hatte vorher nie feste Beziehungen. Und mit mir wollte er sogar zusammenziehen.

Und bei der Trennung hat er gesagt, er hatte nie das richtige Gefühl mit mir, sondern immer das Gefühl, es passt nicht. Er wünscht mir jemanden, der mich liebt, wie ich bin. D.h. er hat mich tatsächlich nicht geliebt.



selber Mann?

21.12.2011 23:43 • #8


M
Du schreibst:

Da Du ,wie ich es verstanden habe, auch aus so einer problematischen(narzistischen?) Beziehung kommst, könnte ich mir vorstellen, daß es Dir ähnlich geht wie mir...es fallen einem plötzlich die Schuppen von den Augen und man fragt sichwas hab ich da bloß so lange gemacht? Warum hab ich nicht das gesehen, was andere schon lange sahen? Warum hab ich dem nicht früher Grenzen gesetzt? Warum hab ich mich so manipulieren lassen? Warum habe ich zugelassen, daß Liebe mich so verändert(in Deinem Falle die Kontrollsucht)?

Ja, genau. Das ist das eine Gefühl. Und das andere Gefühl ist, dass er mich auf Händen getragen hat und furchtbar anhänglich war. Er konnte nur engumschlungen mit mir einschlafen, ihm war nie etwas in Bezug auf mich zu viel...
Und diese beiden Gefühle krieg ich nicht unter einen Hut.

Das Mißtrauen hat mich zermürbt und richtiggehend krank gemacht. Gleichzeitig hab ich aber die mir entgegengebrachten Zärtlichkeiten empfangen.

Habe mir schon überlegt, ob ich nochmal eine Aussprache suchen soll, um ein für alle mal zu wissen, wann er tatsächlich gelogen hat. Damit diese Hirngespinste vielleicht endlich aufhören. Ich weiß, das mir das eigentlich nichts mehr bringt, aber vielleicht gibt es mir meinen Frieden zurück. Ich weiß es nicht.

21.12.2011 23:51 • #9


A
Zitat von Mäusekind:
Mir fehlt das Vertrauen in diese Welt.

Er schien nach außen der liebste Mann, den es gibt. Er hat mich so liebevoll behandelt. Er hatte vorher nie feste Beziehungen. Und mit mir wollte er sogar zusammenziehen.

Und bei der Trennung hat er gesagt, er hatte nie das richtige Gefühl mit mir, sondern immer das Gefühl, es passt nicht. Er wünscht mir jemanden, der mich liebt, wie ich bin. D.h. er hat mich tatsächlich nicht geliebt.

Es liegt ein Stein auf meiner Brust. Ich schlafe schlecht und habe Magenbeschwerden..
Das krieg ich auch nicht weg, wenn ich wirklich versuche, nicht an das Vergangene zu denken..


doch du bekommst es wieder weg - deine seele ist tief verletzt - weil dieser mann dich von anfang an belogen und betrogen hat - wenigstens zum schluss war er ehrlich als dir.
lege es als eine lernerfahrung ab - und achte besser auf dein bauchgefühl damit du beim nächsten mal achtsamer sein kannst !

vor allem brauchst du überhaupt nicht glauben - das nur weil dieser lüger dich nicht lieben konnte - du selbst deshalb weniger liebenswert bist ! du bist liebenswert - genauso - wie du bist!

das solltest du dir immer wieder bewusst machen - du bist nicht von seiner liebe abhängig ! es hat keine bedeutung für dich - wenn du dich wirklich liebst !

21.12.2011 23:56 • x 1 #10


M
Danke, Alena.

Ja, er war von Anfang an nicht ehrlich. Ich hätte die Warnzeichen ernst nehmen müssen. Je länger wir zusammen waren, desto mehr haben wir beide uns eingeredet, dass es das sein wir mit uns. Dabei hatte er Zweifel und ich spürte das in Form von Mißtrauen.
Ich habe auch gemerkt, dass er viele Seiten, die andere an mir so toll finden, an mir nicht mochte. Unbewusst hab ich vieles an mir dann unterdrückt. Ich hätte in dieser Beziehung nie ich selbst sein können.

Aber auch wenn ich im Nachhinein Grund hatte, zu kontrollieren, schäme ich mich für mein krankhaftes Verhalten. Du glaubst nicht, auf welche Ideen ich gekommen bin. Es gibt Dinge, die habe ich keinem erzählt. Und ich glaube, genau darunter leide ich jetzt so.
Eigentlich habe ich ja einen psychologischen Berater, der mich ab und zu begleitet. Aber nicht mal dem könnte ich diese Dinge erzählen..

Unbewusst beschäftigt mich evtl. noch der Gedanke, dass er mich für krank hält. Er weiß ja von einigen Aktionen von mir. Ja, ich weiß. Das sollte mich nicht beschäftigen..

22.12.2011 00:20 • #11


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