Kann man Liebe definieren? (Frage an Frauen)

R
Ich befinde mich gerade in der Ich möchte mich Trennen weiß nicht ob auf Zeit oder komplett Phase. Es gibt zwei Kinder und ein kuschliges Heim an die ich dabei mit Schmerzen denke.
Grund der Trennung wäre ein Seitensprung meiner Frau im Sommer der immer noch nicht beendet ist weil Es für Sie die große Liebe ist. Ich habe großes Misstrauen gegen meine Frau weil es nicht daß erste Mal war und weil Sie lange Zu Hause Gefühle mirgegenüber zeigte, die wie sie sagt soo nicht da waren!? Aber Sie sagt auch alles was Sie mir zeigte war ehrlich!? Wie soll ich daß verstehen
Sie sagt Sie hat für mich wieder Gefühle entdeckt braucht aber Zeit sich zu entscheiden wo Ihre Liebe zu Hause sein wird.
In den Monaten vorher habe ich mich schon sehr von Ihr entfernt und bin sehr skeptisch über Ihre Gefühleswendung (oder hatte Sie in der ganzen Zeit auch Gefühle für mich die nicht nur Mitleid waren - Sie schrieb mir mal eine Mail in der Stand Das hast Du nicht verdient)
Ich habe Ihr gesagt eigentlich ist es schon zu spät in mir ist schon zuviel kaputt gegangen
Ich meine Sie nicht mehr zu kennen. Wünsche mal die Geborgenheit mit Ihr zurück will dann einfach nur allein sein neu beginnen vielleicht mit jemandem dem ich wieder uneingeschränktes Vertrauen schenken kann. Habe große Angst Ihr wieder zu verzeihen und daß es dann immer wieder passiert (Ich hatte Ihr als es rauskam schon verziehen aber Sie lebte Ihre Liebe weiter und machte keine Anstrengungen an Uns zu arbeiten (sagt Sie selbst - sie konnte nicht anders weil Ihre Liebe so stark war/ist) Ein Satz von Ihr noch Wahrscheinlich war ich mir Deiner immer zu sicher

Ich würde gerne (wenn auch auf Zeit) mein Eigenes Leben leben ohne Sie um aus mir herraus zu entscheiden ob ich Sie so noch will aber kann man dafür die Familie aufs Spiel setzen ? (vielleicht auf die Gefahr hin das der andere Mann zu Ihr geht wenn ich weg bin)
Es fällt mir sehr auch sehr schwer von den Kindern zu lassen

Ich bin einfach nur müde und ausgelaugt und habe nicht mehr viel Kraft für Entscheidungen.


14.10.2002 09:11 • #1


E
Hallo,

ich weis genau was in dir vorgeht. Bin im Moment auch in einer Phase, wo ich nicht weis, was ich noch machen soll. In meiner Beziehung zu meinem Freund ist auch schon so viel passiert und wie du schon geschrieben hast, geht da einiges in einem kaputt. Wenn einem schonmal gesagt wird, dass es die große Liebe sei und sie sich nicht entscheiden kann, dann wäre die Sache eigentlich für mich schon entschieden. Was soll denn dass? Der eigentliche Grund, wieso du noch bei ihr bist, sind wahrscheinlich die Kinder....das macht das ganze noch viel schwerer.....das Grundvertrauen ist ziemlich angeknackst und ich weis, dass das nur schwer wieder zu gewinnen ist.

Aus eigener Erfahrung weis ich, dass einem das Vergangene immerwieder einholt und wenn noch alles so gut läuft....

Ich werde mich wahrscheinlich von meinem Freund trennen, da ich kein richtiges Vertrauen mehr zu ihm habe....
Was Liebe ist? Kann ich leider auch nicht sagen.....ich dachte sie mal gespürt zu haben, aber richtige Liebe kenne ich nicht. Zur Liebe gehört vertrauen, Ehrlichkeit......usw. Das kenne ich nicht.....

Du musst dir Zeit nehmen und dich von niemanden unter Druck setzten lassen.....hör auf dein Herz!

Liebe Grüße
Engel

14.10.2002 09:24 • #2


A


Kann man Liebe definieren? (Frage an Frauen)

x 3


S
Lieber Redmarut,

ich denke das Liebe von jedem anders definiert wird. Da Menschen so unterschiedlich sind hat wohl jeder seine eigene Vorstellung. Ich will Dir aber gerne meine Definition von Liebe erläutert...

Liebe ist.... wenn dieser Mensch den Ort darstellt an dem Du Dich am wohlsten fühlst...

Liebe ist... wenn dieser Mensch immer hinter Dir steht auch wenn er nicht Deiner Meinung ist...

Liebe ist... wenn Dich dieser Mensch immer auffängt ganz gleich wie ausweglos eine Situation scheinen mag...

Liebe ist... wenn Dir dieser Mensch die Wärem und Geborgenheit gibt die Du Dir immer gewünscht hast...

Liebe ist... wenn Du für diesen Menschen in jeder Beziehung bereit bist die Hand ins Feuer zu legen...

Liebe ist... diesem Menschen grenzenloses Vertrauen zu schenken...

Liebe ist..s das Vertrauen dieses Menschen in jedem Moment zu mind. 100% rechtfertigen können...

Liebe ist... wenn Dir dieser Mensch in die Augen sieht und Du das Gefühl hast etwas einzigartiges zu sein...

Liebe ist... dem anderen zu erlauben, so zu sein wie er es für sich selbst entscheiden hat, ohne dabei den Anspruch zu stellen das es der eigenen Vorstellung entspricht...

Liebe ist... ein Gefühl für dessen Definition die menschliche Sprache nicht ausreicht...

Der wohl schönste Satz den ich im Zusammenhang mit der Definition von Liebe gehört habe:
Lieben heißt...niemals um Verzeihung bitten zu müssen...

Genau das was ich mit diesen Sätzen definiert habe....habe ich in meinem Leben gefunden...und wieder verloren...

Wenn Du wirklich liebst....mach nicht den selben Fehler...denn sich selbst zu Verzeihen ist die wohl schwierigste Herausforderung des Lebens...

Liebe Grüsse
Sara

14.10.2002 10:06 • #3


E
Hallo Sara,

deine Definition von Liebe finde ich toll. Ich habe mir diese aufgehoben. Ich würde den Begriff Liebe genauso definieren.


Hallo Engel,

Ich bin einfach nur müde und ausgelaugt und habe nicht mehr viel Kraft für Entscheidungen

Auch ich fühle mich so. Meine Frau hat seit ca. 1 Jahr einen Geliebten, das habe ich durch Zufall erst vor kurzem herausbekommen.

Habe auch 2 Kinder. Möchte auch alleine Leben um dann mit klaren Kopf entscheiden zu können, aber will auch nicht meine Kinder verlassen. Ich verstehe Dich sehr gut. Aber ich muss in der nächsten Zeit eine Entscheidung treffen, das weis ich, aber es wird schwer und eigentlich will ich es nicht. Ich trauere auch, aber das hilft nichts, das bringt einem nicht weiter. Ich muss so weiterleben, sodass das Leben mir wieder Spass macht. Du musst dies auch machen.

Liebe Grüsse
Eric

14.10.2002 11:21 • #4


E
Lieber Redmarut,

solche Aussagen von Frauen fallen mir immer wieder auf, und mag sie nicht. Du warst mir zu sicher oder Du warst zu gut für mich. Sie versucht sich ihr schlechtes Gewissen wegzureden durch eine Art Entschuldigung, indem sie Dir die Verantwortung zuschiebt, es läge nicht an ihr. Geht es noch bequemer? That sounds really bad to me.
Bei sowas kannst Du getrost auf Durchzug schalten, absolut arrogant und oberflächlich find ich das. Ja, berechnend.

Am besten, Du nimmst sie nicht für voll und ignorierst sie wenn sie Dir so kommt.
Ich halte sowas für eine dumme Bemerkung, weiter nichts.
Frei nach dem Motto spiel mit ihm und halte ihn Dir gleichzeitig warm für Notfälle. Hauptsache die Nächste kommt nicht mehr an ihn ran. Vielleicht brauch ich ihn noch, meinen abgelegten
guten alten Angetrauten.  
Soll sie Dir doch mal genau sagen, ob es zB. die Mülltüte
ist, die Du schon seit vorgestern mit runternehmen willst.
Konkret, was sie stört! Dann könntet ihr ja mal weitersehen.

Sowas kann man z.B. verändern, aber was bitte schön macht sie anderes als Dich anzupinseln wie es ihr gerade gefällt?

Redet mal  über eine offene Beziehung. Das bedeutet, daß Du Dich auch um eine Freundin kümmerst. Das wäre doch mal was. Bevor sie zu dem anderen geht, erst mal soll sie gucken wie sie es Dir wieder gutmachen kann, und sich drum kümmern, daß Du auch für Dich eine schöne Zeit wird, die Du hast... ohne sie! Wie wärs mit kleinen Aufmekrsamkeitsbeweisen ihrerseits wie zB. einem Gutschein für nen Table-Dance ihrerseits, hää? Wäre sie zu soviel Gleichgültigkeit fähig?
Es ist nicht gut, nur wegen Kindern zusammen zu bleiben, ihnen eine heile  Welt vorzuspielen oder sie mitkriegen zu lassen wie ihr streitet. Momentan geht sie ihrem eigenen Ego nach und vielleicht könntet ihr vereinbaren, mehr mit den Kindern gemeinsam zu unternehmen so wie wenn eure Ehe am Sterben ist und da genießt man ja noch das ganze Ding, bevor es auseinanderbricht. Mit Ausflügen, Videos usw.

Schätze, das beabsichtigt sie mit ihrem zickigen arroganten Äußerungen und zwar ganz bewußt. Dich wegzudrängen, gleichzeitig warm zu halten.
Ich wünsche Dir Kraftund viel Selbstbewußtsein, das Du Dich nicht kaputtmachen läßt durch sie.

Lieben Gruß
wilde Flocke

14.10.2002 12:01 • #5


E
Hallo Ihr Lieben... Meine Frau und ich sind jetzt 10 Jahre zusammen, davon 7 verheiratet. Wie aus hinlänglicher Erfahrung im Freundes und Bekanntenkreis sind 10 sowohl wie 7 immer die ausschlaggebenden Zeiträume für Krisen, In Frage Stellungen, in sich horchen ob es das noch ist, ob sie/er noch die richtige ist, Trennungen, Abschiede aber auch Neuanfänge für sich selbst, mit dem Partner oder vielleicht einem anderen. Auch wir haben ein eigenes Haus, 1 Kind, keine finanziellen Probleme, harmonieren im Alltag als Team (Jeder kann alles...) aber trotzdem fragt sich jeder von uns in regelmäßigen Abständen für sich selbst: Wo ist der Kern - die Liebe - eigentlich geblieben? Ist sie noch da? Wenn ja: in welcher Form? Aber: wir suchen das Gespräch und können reden wenn Bedarf ist - auch sehr tief, offen und das wichtigste: ehrlich! Meine Frau hatte 98 und dann nochmal 2000/2001 ein Verhältnis zu einem andern Mann... Ich habe mich lange Zeit ebenso gequält, mit all den Gedanken die da weiter oben im Thread schon geschrieben stehen. Im nachhinein muss ich sagen: mehr über mich selbst und meine Stellung in dieser Frage die alle Menschen bewegt: Liebe/Partnerschaft habe ich noch nie in meinem Leben gelernt! Also: Solche Phasen sind ungeheuer wichtig und produktiv und eigentlich kein Grund zur Trauer. Es ist wichtig nicht auf den Partner zu sehen - auch wenn man schnell dabei ist Schuld zuzuweisen damit es einem besser geht. Seht in euch selbst und fangt an etwas für euch zu tun. Fangt neue Hobbys an, sorgt für Entspannung und relaxen (ganz allein/ohne Kind ins Schwimmbad oder Sauna), lasst den Job nicht hängen und seid stolz auf das was ihr selbst tut! Und das wichtigste: denkt über euch selber nach und nicht über euren Partner. Denkt darüber nach, was ihr von der Liebe eigentlich wollt. Es geht nur um die Liebe, nicht um die Beziehung! Ein gewisser Peter Lauster hat mal gesagt: Erst kommt die Liebe, dann das prüfen und dann die Beziehung. Beziehung vereinnahmt den Partner, man nimmt ihn in Besitz. Die Beziehung ist der Anfang vom Ende der Liebe. Aus heutiger Sicht kann ich nur sagen: das Stimmt! Wenn es um persönliche Herzensdinge geht, muss jeder der beiden Partner selbst fühlen und entscheiden. Ich habe es gelernt niemanden mehr zu drängeln, zu bequengeln, ein schlechtes Gewissen zu bereiten weil es mir so schlecht geht, ihm das Schicksal der Familie und des aufgebauten aufzulasten... usw. Das ist langes Lernen und ein Kampf zwischen kopf und bauch. Aber anders wird es nie gehen. In einer langen Beziehung muss man sich im Prinzip jeden Morgen neu in den Partner verlieben - aus freien Stücken und nicht weil man seine eigenen Bedürfnisse erfüllt bekommen will. Insofern sind die Liebesideale die da weiter oben im Thread stehen genau die falschen!!! Wer so denkt wird immer wieder auf die Schnauze fallen.
Ich habe meine Traumfrau gefunden. Für mich selbst entschieden das sie es ist, aber ich habe sie frei gelassen und sie ist immer noch da. Trotz andern Männern, trotz regelmäßigem Zweifeln an unserer Beziehung. Gerade vor zwei Wochen haben wir wieder dagesessen und hatten die Trennung schon besprochen. Jetzt haben wir wieder zueinandergefunden weil keiner Erwartungen an den anderen gestellt hat. Mieten jetzt noch eine kleine Wohnung zusätzlich und richten die ein. Da kann dann immer mal einer von uns wohnen wenn es mal wieder heißt auseinanderzugehen und sich selbst zu ordnen. Sind übereingekommen, dass wenn uns jemand fragt: Seid ihr zusammen? Seid ihr verheiratet? Habt Ihr eine Beziehung? eher zu antworten: Nein - sagt wir haben uns einfach lieb...

14.10.2002 14:16 • #6


E
Kleiner Nachtrag: das wirkliche m.E. einzig gescheite Buch zum Thema Liebe ist von Peter Lauster:

Peter Lauster
Liebe - Psychologie eines Phänomens

oder .peterlauster.de

hier kann man dann auch E-Books runterladen.

Und kleine Anregung: macht euch mal Gedanken darüber was alles keine Liebe ist:
- den anderen manipulieren weil er so sein soll wie man ihn sich wünscht
- die Vor- und Nachteile des Partners mit dem Denken abwägen
- den anderen dafür gebrauchen, um durch ihn seinem eigenen Ego und Selbstwertgefühl zu schmeicheln
- nicht mehr allein zu sein, jemand zu haben der stets an einen denkt
- sich an vergangene schöne gemeinsame Stunden erinnern, um diese möglichst oft wiederholen zu wollen
-sich anpassen um Anerkennung dafür zu erhalten, oder dies vom anderen zu verlangen
-Komplimente aus taktischer Strategie heraus machen, um zu gefallen
- Ängste vor einer Trennung mit dem Denken entwickeln
- nur das Gefühl von Lebendigkeit haben, wenn der Partner anwesend ist
- sich ärgern, sich innerlich sträuben, sich nicht trauen die Wahrheit dieser Gefühle zu äußern
- den Wunsch verspüren, den Partner einige Tage und Wochen nicht mehr zu sehen.
- ....


Liebst du etwas, lasse es los.
Kehrt es zu Dir zurück, ist es dein in diesem Moment.
Bleibt es fort, hat es Dir nie gehört.

14.10.2002 14:36 • #7


E
Hallo Jo,

alles in Frage zu stellen und dem Zufall, oder wie du es nennst der Liebe zu überlassen, finde ich sehr mutig. Ist es das was man möchte? Es ist schon komisch, dass du die Seitensprünge deiner Frau als geradezu erforderlich einstufst. Du hast sicher recht wenn du die Liebe als das Wichtigste zwischen zwei Menschen siehst aber das allein hat mit wirklichem Leben wenig zu tun. Wie verhält es sich bei euch mit Vertrauen, gegenseitigem Respekt und Harmonie? Und überhaupt, es muss einen Grund geben warum du in diesem Forum liest, so uneingeschränkt gut kannst du deine Position also nicht finden.
Die zweite Wohnung finde ich sehr zweckmässig und auch weitsichtig, denn ich vermute das eure Ehe schon seit geraumer Zeit in Agonie liegt und ihr langsam beginnen könnt rückwärts zu zählen. Ich falle in der Zeit vielleicht mal wieder auf die Schnauze, wohlgemerkt vielleicht, habe aber all jene Feinheiten des Zusammenlebens genossen die dir so trivial erscheinen, für sehr viele aber elementarer Bestandteil eines Lebens zu Zweit sind.
Verzeih meine bissigen Worte aber was ich brauche ist eine liebevolle, zuverlässige Partnerschaft mit dem vollen Programm, eine Wohngemeinschaft mit temporärem Vater, Mutter, Kind Spiel ist für mich eher unter der Sparte Dinge, die die Welt nicht braucht abzulegen. Aber: Leben und leben lassen, ich respektiere es wie ihr lebt und ich hoffe, dass ihr mit diesem Experiment dauerhaft glücklich sein könnt, allein mir fehlt der Glaube.....

Man kann es schön sehen und man kann es richtig sehen, es gibt immer jemanden der es anders sieht. Viel Glück, und das meine ich ehrlich, wünscht dir

Meatpunch

14.10.2002 15:17 • #8


J
Tja das ist es eben... Jede Beziehung und Liebesgeschichte ist etwas eigenes, hat ihre eigene Entwicklung Qualitäten so wie die beiden Personen die sie betreiben auch jede für sich einzigartig sind. Insofern ist es schwer zu verstehen für jeden Aussenstehenden und KEINER kann einem irgendwelche Tips für dieses oder jenes Verhalten geben, weil nichts miteinander vergleichbar ist und auch nicht miteinander verglichen werden darf!
Aber das unsere Ehe schon lange Jahre in Agonie liegt - lass dir versichern es ist nicht so... Es steht noch viel an an gemeinsamen Projekten und Planungen und guten S. gibts auch noch sowie viel Spaß an gemeinsamen Leben. Und dass ich hier schreibe hängt damit zusammen, dass aus unser letzten Krise viel positives entsteht, der geist und die Gefühle sich bewegen und es tatsächlich so ist das Lernen auch mal weh tut! Und das ist allemal besser als ein watteweiches vor sich hindümpeln in vermeintlich sicheren Ehegefilden. Und egal auf welche Bereiche seines Lebens man sieht: SICHERHEIT gibt es nie. Überall wissen und sehen wir das: Rente? Arbeitsplatz? 11.9.2001? Bali? beim Autofahren anschnallen undsoweiterundsofort. Nur beim Lebenspartner soll das anders sein? Das ist Romantik und uns über Generationen so eingetrichtert. Und tatsächlich - bei meinem Partner hätte ichs auch lieber so mit Sicherheit und zu erkennen das man die nie haben wird und auch nie verlangen kann - das tut tatsächlich weh! Und für mich heißt das Abschied nehmen von dieser großen allgemeinen Illusion und tatsächlich den Augenblick in der Beziehung zu leben. Ich bin mittlerweile davon überzeugt das es eine unserer Lebensaufgabe ist, mit Unsicherheiten zu leben, denn nur daraus kann man lernen und weiterkommen - vervollkommnen hört sich ziemlich esoterisch schwülstig an - triffts aber irgendwie.
Jeder der wirklich lange und noch liebevolle Beziehungen lebt kann denke ich bestätigen, dass es immer ein Wechselspiel ist zwischen Festhalten und Loslassen. Man kann nicht gleichzeitig festhalten und loslassen, man kann nicht zusammen und getrennt voneinander sein, nicht frei und gebunden. beide Partner müssen sich selbst darüber klarwerden und wenn man Glück hat, stimmen diese Phasen überein und die Beziehung fängt an zu schwingen. Dafür gibts keine Patentlösung sondern es zählt die Geduld.

Und ehrlich... wäre was anderes: Glück, Harmonie, Vertrauen über 20 30 40 Jahre gelebt nicht ungeheuer langweilig? Das gibt Agonie - erst recht wenn der Alltag sich so richtig eingeschliffen hat.

Übrigens: ich empfinde meine Frau als treu... Es war zweimal der gleiche Mann und außerdem hat sie immer gleich geredet. Das ist Vertrauen und ich hab zwei mal den Hut gezogen.

14.10.2002 19:05 • #9


E
Hallo Jo,

nur mal interessehalber zu dem Spruch
Laß die Liebe los....

Warum gibt es eigentlich so viele Scheidungen?
Warum begibt man sich in so eine Abhängigkeit,
damit man praktisch nicht gleich loslassen kann?

Wieso müssen gerade die am meisten leiden die
genau diesen Spruch praktizieren und loslassen
wollen bzw können.
Warum werden Charakterschwächen wie Eifersucht,
Egoismus, Besitzdenken entschuldigt bloß damit alles wieder ins Bild paßt, dem gemeinsamen Plan?
Wovon soll man loslassen, von der Liebe und wenn die Liebe
wie die Luft zum atmen ist was dann?
Lassen solch gepoolte Menschen auch los?

Und was ist der Unterschied zwischen Projektion und
Liebe?

Liebe ist in Deinem Herzen.
Wenn sie sich leicht anfühlt, und der andere verursacht das in
Dir und Du erwiderst diese Leichtigkeit des Seins ihm und es geht ihm genauso,
hat das nichts mehr mit Egoismus und Manipulationen und
Unnahbarkeit zu tun, oder? Mit Chemie, die stimmt, oder?

Ist es nicht gerade die Leichtigkeit der Liebe, die Dein Herz
beflügelt?
Ist es nicht dieser Blick und diese Wärme und Zärtlichkeit
die Du verspürst beim Anblick in sein Gesicht?
Ist es nicht gerade dieses Urvertrauen Dich auf den anderen
verlassen zu können?
Klar, laß die Liebe los.
Ehrlich gesagt, wieso zieht sie weiter und bleibt nicht da
wo sie zu hause ist und Dein Herz erwärmt?
Die Zeit verwandelt alles, alles ändert sich, auch das wahre
Gesicht der Liebe.
Bloß wie sich darum kümmern, das es leicht bleibt?
Durch Erziehungspoitik?

Wenn Liebe wie die Luft zum Atmen ist, möchtest Du Dich beim Tauchen von meiner Flasche bedienen, auch wenn ich
sie zum Überleben brauche?

Versteh mich bitte nicht falsch, auch ich denke, daß man den
Liebsten loslassen kann, aber was machen wenn der ganz anders denkt und reagiert, weil er seine eigenen Probleme,
Ängste und Unzulänglichkeiten hat? Sich wie die Weide im Winde verbiegen? Was ist wenn das Leben dazwischenfunkt
und Dir nichts weiter bleibt als Deine Einzigartigkeit ohne ihn?

Lieben Gruß
wilde Flocke

14.10.2002 19:57 • #10


F
Hi Redmarut,

wir kennen uns aus dem Urbia-Forum - ich bin die Roben dort. Ich habe Dir dort mein Senf gebegeben; versuche ich es auch hier.

Ich finde es hilft die Situation zu analysieren, wenn man nicht mehr durchschaut. Also, versuche eine Liste von Fragen die Du Dir selber stellen sollst, zu machen, z.B. :

1. Kann ich mit der Seitensprung meiner Frau leben?(ich denke NEIN!)
2. Ist sie bereit, diese Beziehung aufzugeben?
3. Wenn nein, kannst du so weitermachen, nur wegen den Kindern, , ohne kaputt zu gehen?
4. Wenn ja, liebst Du Deine Frau noch, kannst Du sie wieder vertrauen, könnt Ihr die Beziehung kitten?
5. Gibt es eine reale Chance, die Beziehung zu retten?

Diese Antworten wird Dir helfen, Deine Hauptfrage zu antworten: ...aber kann man dafür die Familie aufs Spiel setzen . Wenn Du ernsthafter Zweifel hast, daß irgendwas zu retten ist, MUSS Du, trotz allem, wirklich eine Trennung in Erwägung ziehen. Ich weiß, es ist unbeschreiblich hart, die endgültigbe Entscheidung sich zu trennen, zu fallen. Man gibt so viel auf; wie Du sagst, den gewöhnten schönen Umfeld, usw. und alles wird sich erstmal ändern. Ich habe selber sechs Monate dazu gebraucht, die Entscheidung zu treffen. Im Nachhinein weiß ich, daß es für mich aber viel besser gewesen wäre (und ich hätte mir viel Schmerz und Leid erspart), wenn ich schneller gehandelt hätte, es war ja gar nichts mehr zu kitten, aber das wollte ich mir nicht zugestehen; und noch mehr ist in mir und zwischen uns in der Zwischenzeit (Anfang der Krise bis endgültige Trennung) kaputt gegangen.

Ich kann es wirklich nachvollziehen, daß Du Trennungsangst hast; es ist ganz normal. Du mußt aber wirklich versuchen, vom Fleck zu kommen, nicht die gleiche Fragen immer wieder stellen. Versuche es in kleiner Schritten; dies hat mir auch geholfen.

Bis das nächste Mal im Netz
Deine Felidae

15.10.2002 10:21 • #11


B
Für mich ist Liebe:

Liebe ist...
wenn Du für mich der wichtigste Mensch auf der Welt bist. Wenn ich ohne Dich nicht klar komme, wenn ich Dich brauche.

Liebe ist...
wenn ich versuche Dich zu verstehen, egal was Du sagst oder tust.

Liebe ist...
wenn ich versuche, alles zu tun, damit Du glücklich bist.

Liebe ist...
wenn Deine Anwesenheit nie Gewohnheit ist, sondern immer wieder ein Ergeignis.

Liebe ist...
wenn ich jeden Tag versuche, ein Stück mehr von Dir kennenzulernen, obwohl ich weiß, daß ich Dich nie ganz kennenlernen werde.

Liebe ist...
wenn ich weiß, daß ich Dich nie besitzen werde, sondern nur ein Stück Weges mit Dir gehe.

Liebe ist...
wenn ich weiß, daß ich Dich irgendwann verlieren kann und das deshalb jede Stunde mit Dir kostbar ist.

BAD-CAT

15.10.2002 13:44 • #12


E
schöne Definition, habe sie mir gespeichert.

Eric

15.10.2002 20:09 • #13


B
Liebe ist......

Ein Gefühl, wie 1000 Schmetterlinge im Bauch.
Ein Gefühl, wie als wenn man auf einer großen Wolke schwebt.
Ein Zustand, wie im Trance.
Alles um einen herum verschwimmt.
Man sieht nur noch DICH.

Liebe was ist das ?

Ein Gefühl, wie als wenn die Welt untergeht,
wenn es nicht erwidert wird.
Wie eine Säure die das Herz ausbrennt,
als wäre das Gehirn explodiert.

Liebe was ist DAS ?

16.10.2002 23:12 • #14


E
Hallo bad-cat,

Ich möchte Deine romantische Ansicht über Liebe nicht schmälern, eher ergänzen, wenn ich mal behaupte daß es verschiedene Arten von Liebe gibt. Das was Du beschreibst ist leidenschaftliche Verliebtheit die durch einen gewaltigen Kick (auch durch Äußerlichkeiten oder einfach Attraktivität) und oftmals durch verschönende Projektion entsteht. Sie muss nicht aufhören, aber in den meisten Fällen wird sie es nachdem man den Partner im realen Licht sehen kann. Danach kommt die Liebe, die entsteht durch Kennenlernen, Gemeinsamkeiten, Vertrauen, Vertrautheit und Verständnis. Die genährt wird durch gegenseitige Achtung, menschliche Nähe und VERZEIHEN. Die erhalten bleibt durch KOMMUNIKATION, Kurzweile, Spontanität. Die abstirbt durch falschen Stolz, Mißtrauen, MISSVERSTÄNDNISSE (verursacht durch mangelnde Kommunikation), Intoleranz, große Enttäuschung, Achtungsverlust, Gleichgültigkeit und nachtragende Sturheit.
Beide Lieben können im optimalen Fall auch parallel laufen.
Es gibt natürlich noch die freundschaftliche/brüderlich-schwesterliche Liebe, die in einigen Fällen auch noch zusätzlich auftreten kann, oder bei langjährigen Beziehungen sogar die beiden anderen Liebesarten ersetzt. Diese Liebe zeichnet sich aus durch ein fast unzerstörbares Band zwischen den Partnern. Die platonische Liebe ist eine Spielart hiervon denn sie verbindet zwei Menschen sehr stark auf geistig/intellektuellem Niveau.
Jede Liebes-Art kann der Anfang sein für eine neue Beziehung, es ist also kein MUSS, daß die leidenschaftliche Liebe immer zuerst da sein muß! Ich persönlich bin inzwischen der Meinung, daß der Kuchen zuerst gebacken sein sollte, bevor man die süße Schlagsahne drauftut. Wer die Sahne zuerst will könnte den Rest trocken und fade finden, und die Realität zeigt uns daß es ja sehr häufig so ist nach einer Weile.
Ich glaube allerdings nicht daß sich junge Menschen jemals mit  den weisen Ansichten der Alten beschäftigen werden und deshalb immer wieder die Leidenschaft und das Leiden durchleben müssen wenn es halt nicht so klappt wie sie es sich in ihren Erwartungen vorgestellt haben. Das hat Vor- und Nachteile, jedenfalls ist es besser ab und zu zu leiden als leer, alleine und gleichgültig zu sein.

Ein Gefühl, wie als wenn die Welt untergeht,
wenn es nicht erwidert wird.
Wie eine Säure die das Herz ausbrennt,
als wäre das Gehirn explodiert.

Klar, es tut sehr weh wenn die Liebe einseitig ist. Man muß leider lernen, damit zu leben, daß der andere nicht genauso empfindet. Es hat keinen Sinn etwas erzwingen zu wollen. Ich habe das nach meiner Scheidung 1995 öfter erlebt und ich weiß inzwischen daß es geht, man kann sich auch nach einer schönen Affaire oder Beziehung entlieben. Indem man seine Gefühle und Erwartungen analysiert und relativiert, dann wird einem irgendwann klar daß man seiner eigenen Wunschvorstellung erlegen ist. Jedenfalls ist es falsch, dem anderen Vorwürfe zu machen solange der RECHTZEITIG ehrlich und offen ist. Aber das sind leider nur sehr wenige und deshalb kommt es dann zum Super-Gau mit irreparabler Enttäuschung, Rosenkrieg und Rachegefühlen, Hass und Frust.
Das Leben hat damit nichts zu tun, es ist ein schönes Geschenk. Man sollte annehmen was es einem bietet und nicht nur ständig Forderungen stellen die sich nicht einklagen lassen. Was kann das Leben dafür wenn man es sich durch seine zwanghaft planerischen Erwartungen selbst schwer macht und durchtrieben?

cu

18.10.2002 16:49 • #15


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