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Kann man einen Narzissten wehtun?

G
Hab ich mich versehentlich in ein Kriegsgebiet verirrt ?

20.07.2018 22:42 • x 1 #271


Forenleitung
Die letzten Beiträge wurden gelöscht.

@Gretel
@bittermoon

Diesen Zirkus machen wir nicht länger mit. Ab jetzt bitte gänzlich ohne Anfeindungen. Ihr habt Post bekommen.

20.07.2018 22:49 • x 9 #272


A


Kann man einen Narzissten wehtun?

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L
Zitat von trauer37:
Du glaubst nicht wirklich, dass ein Narzisst Verständnis für irgendwas oder irgendwen aufbringen kann?


Ich habe in meinem näheren Umfeld 3 Personen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, alle drei im Rahmen einer bipolaren Erkrankung. Der eine ist mein Vater, die anderen beiden gute männliche platonische Freunde. Einer der beiden ist mir sogar seit dem Kindergarten ein guter Freund, eigentlich der beste. Auch zu meinem Vater habe ich ein gutes Verhältnis.

Was mir an meinem besten Freund und bei meinem Vater unglaublich gut gefällt ist, dass sie sehr amüsant sind, sehr gute Unterhalter. Es macht sehr viel Spaß die Freizeit mit ihnen zu verbringen, gemeinsam Ausflüge, Reisen etc. zu unternehmen. Beide sind auch noch überaus kontaktfreudig, wodurch ich viele neue Menschen kennen gelernt habe.
Weiterhin waren beide immer für mich da, wenn es mir schlecht ging.
Das sind quasi grob zusammengefasst die positiven Aspekte, die für mich dabei heraussprangen.

Jetzt kommt das große ABER!

Allen drei fehlt schlichtweg die Fähigkeit zur Empathie. Heißt: sie sind zwar für mich da, wenn es mir schlecht geht, aber nicht im Sinne von sie hören sich meine Probleme an, können abstrahieren, sich einfühlen und sich auf ein Gespräch einlassen, aus dem sich selbst rausnehmen können, sich zurücknehmen.
In der Regel fallen sie mir nach 3 Sätzen ins Wort und es geht nur um ihre Wahrheit und dann geht es sowieso wieder nur um sie. Sprich du wirst emotional total im Regen stehen gelassen. Sobald du dich wirklich öffnest, wird schnell abgewertet.

Selbstreflektion auch Fehlanzeige. Die werden auch sehr schnell übergriffig, eben im Sinne von Abwertungen oder auch an wiederholten Überschreitungen persönlicher Grenzen, die man kommuniziert hat.

Bei meinem Vater gibt es das Phänomen, dass auch er mir teilweise die unglaublichsten Dinge vorwirft. Ich habe unter anderem den Kontakt zu meiner Familie mütterlicherseits abgebrochen, weil sie meinen Vater unglaublich mies behandelten. Obwohl ich die Gründe teilweise nachvollziehen konnte, fand ich das, gerade aufgrund der bekannten Störung, übertrieben. Er ist sehr krank, keine Ahnung wie lange er noch lebt und selbst die Möglichkeit der Aussöhnung wird im verwehrt.
Daraufhin habe ich mich auf die Seite meines Vaters geschlagen. Bin auch nicht auf die Beerdigung meiner Mutter gegangen, dann aber trotzdem das Erbe angetreten. Irgendwann habe ich meinem Vater dann davon berichtet, was ich mit dem Geld machen möchte und er hat mir ziemlich direkt gesagt, dass mich zwischenmenschliches nicht interessiert und nur auf Kohle fixiert bin.

Was mich zu der Entscheidung bewogen hat, da ist er nicht in der Lage sich einzufühlen. Eigentlich müsste er mich kennen und wissen, dass ich unter normalen Umständen extrem loyal bin, nicht wegen jedem blöden Streit die Segel streiche und alles andere als geldgeil bin.

Kann ich aber mit leben. Ich weiß ja wer ich bin.

Was als Vater-Tochter-Beziehung oder Freundschaft bei mir sehr gut funktioniert, wäre in einer engen Liebesbeziehung UNMÖGLICH!

Da brauche ich Schutz, Empathie und offene, ehrliche Kommunikation.

21.07.2018 04:55 • x 5 #273


V
Zitat:
dass sie sehr amüsant sind, sehr gute Unterhalter.


Der Narzisst steht gerne im Mittelpunkt, genießt es, wenn sich alles nur um ihn dreht und wenn er sich dadurch profilieren kann.

Zitat:
noch überaus kontaktfreudig,


Viele Menschen, am besten noch einflussreiche und wichtige zu kennen, gefällt dem Narzissten selbstverständlich auch.

Zitat:
Weiterhin waren beide immer für mich da, wenn es mir schlecht ging.


Dahinter steckt aber nicht unbedingt der pure Altruismus. Sich später damit brüsten zu können, was man für andere alles getan hat, ist eben wieder die bekannte selbstwertdientliche Handlungsweise.

Zitat:
Allen drei fehlt schlichtweg die Fähigkeit zur Empathie.


Gut beobachtet - aber das wird ja auch in den nächsten Ausführungen von Dir noch sehr deutlich.

Zitat:
In der Regel fallen sie mir nach 3 Sätzen ins Wort und es geht nur um ihre Wahrheit und dann geht es sowieso wieder nur um sie. Sprich du wirst emotional total im Regen stehen gelassen. Sobald du dich wirklich öffnest, wird schnell abgewertet.


Sich oberflächlich einlassen im Sinne einer kurzfristigen Anpassungsleistung und dann schnell ungeduldig werden, wenn es mal nicht um einen selber geht. Kommt mir leider aus der eigenen Biografie nur zu bekannt vor. Rechthaberei und das Beanspruchen der alleinigen Wahrheit gehören leider auch zu diesem Muster.

Zitat:
Selbstreflektion auch Fehlanzeige. Die werden auch sehr schnell übergriffig, eben im Sinne von Abwertungen oder auch an wiederholten Überschreitungen persönlicher Grenzen, die man kommuniziert hat.


Wenn das als Kritik aufgefasst wird, ist die Kränkung schnell da. Das lässt der Narzisst nicht auf sich sitzen und feuert mit seinen bevorzugten Waffen zurück: Abwertung vom Feinsten. Und merke: Regeln und Grenzen gelten nur für die Anderen, nicht für den Narzissten selbst.

Zitat:
Was mich zu der Entscheidung bewogen hat, da ist er nicht in der Lage sich einzufühlen.


Ist er wahrscheinlich schon, aber er nutzt Empathie nur dann, wenn sie ihm für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse irgendwie instrumentalisierbar ist. Traurig aber leider wahr.

Zitat:
Da brauche ich Schutz, Empathie und offene, ehrliche Kommunikation.


Das wird leider mit den meisten Narzissten, die noch nicht aufgewacht sind, kaum möglich sein.
Natürlich besteht die Möglichkeit, daran zu arbeiten. Das setzt aber die Bereitschaft voraus. Leider sind die meisten Exemplare dieser Gattung, solange sie noch schlafen, aber gerade der Meinung, dass sie gar kein Problem haben. Und wenn sie z.B. beim Therapeuten aufschlagen, dann sind sie in der Regel geschickt worden oder es geht um sekundäre Kosten der Geschichte.

21.07.2018 07:11 • x 4 #274


L
Zitat von victim_reloaded:
Dahinter steckt aber nicht unbedingt der pure Altruismus. Sich später damit brüsten zu können, was man für andere alles getan hat, ist eben wieder die bekannte selbstwertdientliche Handlungsweise.


Ok - aber ich denke, dass es puren Altruismus bei keinem Menschen gibt. Der Unterschied zu einem gesunden Menschen ist wohl die extreme Ausrichtung auf die eigenen Interessen.

Trotz allem muss ich wieder betonen, dass ich zu meinem Vater ein recht gutes Verhältnis habe. Das ist ja ein positives Gefühl, dass man für jemanden hat, wenn das wirklich gravierend gestört wäre, dann hätte ich irgendwelche Mechanismen der Ablehung gegenüber ihm.

Jetzt kann man natürlich spekulieren, dass er möglicherweise gegenüber seinen Kindern etwas empathischer ist, weil er sie als eine narzisstische Verlängerung seiner eigenen Persönlichkeit sieht usw. usf.

Dennoch muss man doch sehen, was am Ende dabei rauskommt. Und egal ob sein größtenteils positives Verhalten mir gegenüber aufrichtig oder gefakt war - ich habe es als solches empfunden.

21.07.2018 07:24 • x 1 #275


G
Zitat von leilani1801:
Kann ich aber mit leben. Ich weiß ja wer ich bin.

Was als Vater-Tochter-Beziehung oder Freundschaft bei mir sehr gut funktioniert, wäre in einer engen Liebesbeziehung UNMÖGLICH!

Da brauche ich Schutz, Empathie und offene, ehrliche Kommunikation.


Sehr gut auf den Punkt gebracht, sehe ich genauso.

Mag sein, daß es mit einem aufgewachten Exemplar durchaus funktionieren könnte, möchte ich nicht ausschließen, jedoch habe ich diese Erfahrung bisher noch nicht gemacht.

@victim_reloaded

Zitat:
Das wird leider mit den meisten Narzissten, die noch nicht aufgewacht sind, kaum möglich sein.

Natürlich besteht die Möglichkeit, daran zu arbeiten. Das setzt aber die Bereitschaft voraus. Leider sind die meisten Exemplare dieser Gattung, solange sie noch schlafen, aber gerade der Meinung, dass sie gar kein Problem haben. Und wenn sie z.B. beim Therapeuten aufschlagen, dann sind sie in der Regel geschickt worden oder es geht um sekundäre Kosten der Geschichte.


Sehr deutlich auf den Punkt gebracht !

Ein Ex Lebensgefährte von mir hat tatsächlich den Weg der Therapie gewählt und geht diesen Weg bereits seit 10 Jahren. Die Kindheitserlebnisse waren wirklich grausam incl. körperlicher Gewalt.
Er hat sich mir geöffnet, mir vertraut. Problematisch waren seine extrem stark ausgeprägten Verdrängungsmechanismen, bedeutet Er konnte sich nach einem Gespräch am nächsten Tag nicht mehr erinnern, daß dieses Gespräch stattgefunden hat. Wenn wir uns dann unterhalten haben, kam die Erinnerung nur sehr langsam wieder.

Das hat Ihn selber sehr belastet und Ihn zu dem Entschluß kommen lassen in die Therapie zu gehen. Trotz 10 Jahren Therapie ist für mich wenig Veränderung erkennbar. Ich mag Ihn als Mensch immer noch,trotz all der Dinge, die vorgefallen sind incl. Lügen und Betrug. Vergebung war ein wichtiger Schritt. Er hat Einiges eingesehen von sich aus, sich später entschuldigt. Wir haben eine andere Ebene des freundschaftlichen und friedlichen Umganges miteinander gefunden, wenn wir uns mal treffen.

Mein Vater hingegen lehnt jegliche Therapie ab, weil Er der Auffassung ist, daß es ein absoluter Makel ist, wenn man so etwas nötig hat. Er betrachtet jegliche psychischen Probleme und Erkrankungen als Geistegestört und sieht es als Schwäche an. Er zeigt nur selten sein wahres Innerstes, läßt seine Maske fallen, öffnet sich kurz und verfällt dann umso stärker wieder in das gegenteilige Verhalten zurück, bestraft Denjenigen für den Einblick in sein Innerstes.

Denke nicht, daß Er das auf seine alten Tage noch ändern wird. Es gab bereits mehrere Schicksalsschläge, die Ihn anfangs etwas wach gerüttelt haben, für eine Bereitschaft zur Veränderung reichte es nicht aus. Für mich war es sehr traurig und schmerzhaft das Alles so mitzuerleben / anzuschauen, bis ich in die Akzeptanz Vergebung ging, das es so ist, daß Er so ist wie Er ist und vermutlich auch für den Rest seines Lebens keine Erlösung findet.

21.07.2018 08:07 • x 2 #276


Gretel
Darf ich mal Copy und Paste?


In der Regel sind Menschen, die eine auffallende narzisstische Persönlichkeitsstörung haben, nicht therapierbar. Sie wehren sich energisch gegen jegliche Beratung und Hilfe. Ein Narzisst empfindet sein Verhalten ja nicht als problematisch, und schon gar nicht als behandlungsbedürftig. Er leidet schließlich nicht unter seinen Eigenschaften. Im Gegenteil: Er hält sich für intelligenter, besser und gesünder als den Rest der Welt und kann gar nicht nachvollziehen, was man an ihm auszusetzen hat.

Dabei dürfte ohnehin fraglich sein, wie man es einem Narzissten anraten sollte, sich behandeln zu lassen, ohne dabei einen Hauch von Kritik zu äußern. Narzissten reagieren auf jede noch so kleine Form der Kritik ungehalten und äußerst empört. Sie empfinden diese als bösartige Verletzung und Geringschätzung ihrer Größe. Einsicht ist hier nicht zu erwarten. Wahrscheinlicher ist es, dass sich ein Narzisst den gutgemeinten Ratschlägen heftig widersetzen wird.
Die therapeutischen Möglichkeiten für Narzissten sind beschränkt

Die Diagnose erfordert eine umfangreiche und detaillierte Untersuchung durch einen Experten. Meist wird auch ein professionelles Gutachten erstellt, das die Komplexität der Störung erfasst und sie in genauer Abgrenzung zu einem gesunden Selbstbewusstsein beschreibt. Aufgrund der unterschiedlichsten Ursachen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist eine endgültige Heilung allerdings kaum zu erreichen. Man kann schon zufrieden sein, wenn sich das empathische Gefühl des Narzissten gegenüber den Mitmenschen verbessert und er sich den Auswirkungen seines Verhaltens bewusster wird.

Wenn sich ein Narzisst überhaupt auf das Thema einlässt und sich entschließt, eine Therapie zu machen, dann muss es schon der allerbeste Therapeut und die modernste Therapieform der Standford University sein. Er erwartet eine bevorzugte Behandlung und kommt nicht, um geheilt zu werden, sondern um mit den Schwierigkeiten in seinem Leben besser umgehen zu können. Er hat ja im Grunde gar kein Problem mit seiner Persönlichkeitsstörung. Er fühlt sich wohl in seiner Rolle und nimmt die Beratung lediglich an, um ein noch besserer Narzisst zu werden.

Aufgrund seines Unwillens und der schlechten Erfolge lehnen es viele Therapeuten ab, einen narzisstischen Patienten zu behandeln. Ein Narzisst gibt vor, alles besser zu wissen und glaubt, mindestens über dieselben Fähigkeiten und dasselbe Wissen zu verfügen wie der Therapeut. Auf der einen Seite wird er versuchen, den Therapeuten zu dominieren, zu unterwerfen oder ihn gnadenlos abzuwerten. Auf der anderen Seite wird er keinen Psychiater akzeptieren, dem er sich unterlegen fühlt. Daher ist es für einen Therapeuten unbedingt ratsam, einem Narzissten anfänglich nicht als allwissender und überlegener Fachmann zu begegnen, sondern als gleichberechtigter Mensch mit Fehlern und Schwächen.
Dem Narzissten fällt es schwer, seine Verletzlichkeit zuzugeben

In einer Therapiegruppe wird er versuchen, seine Schwächen zu verbergen. Sich schwach und bedürftig zu fühlen entspricht nicht seinem Eigenbild und erscheint ihm unerträglich, wogegen er sich in der Folge wehren und solche Störungen von sich weisen wird. Im schlimmeren Fall wird er die Vorzüge narzisstischer Verhaltensweisen betonen und auf seine bisherigen Erfolge verweisen. Um von sich abzulenken, wird er außerdem auf die Schwächen und Fehler anderer hinweisen und um sich selbst besser erscheinen zu lassen.

Es kann aber auch sein, dass sich ein Narzisst vollständig den Erwartungen des Therapeuten anpasst. Er solidarisiert sich mit ihm, will der perfekte Patient sein und sucht auf diese Weise nach Bewunderung und Anerkennung. Bedenklich ist auch, wenn der Narzisst nicht die Verantwortung für die Persönlichkeitsstörung übernimmt, sondern die Störung selbst für sein Leben verantwortlich macht, so als hätte er gar nichts damit zu tun. Eine Besserung kann aber nur erfolgen, wenn er erkennt, dass die Krankheit durch ihn selbst verursacht wurde.
Der Leidensdruck muss hoch genug sein

Damit sich ein Narzisst überhaupt für eine Therapie entscheidet, muss der Leidensdruck entsprechend hoch sein. Durch einen Schicksalsschlag wie z. B. den Verlust einer hohen Stellung, nicht ertragbare berufliche oder private Niederlagen (Kündigung, Scheidung, usw.), finanzielle Nöte, gesellschaftliches Abrutschen, eine langwierige Krankheit oder Einsamkeit kann das Weltbild zusammenbrechen und die Einsicht steigen, sich in eine Therapie begeben zu müssen.

Die Dauer einer Therapie umfasst in jedem Fall einen längeren Zeitraum, jedenfalls häufig einen größeren, als er für eine durchschnittliche Psychotherapie bei anderen Persönlichkeitsstörungen nötig ist. Es geht um die allmähliche Umgestaltung vieler, meist negativer Eigenschaften im Bereich des Erlebens, Befindens und des sozialen Verhaltens. Und das benötigt eben viel Zeit, Geduld und Ausdauer.

In der Regel ist eine narzisstische Persönlichkeitsstörung nicht heilbar und die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Narzisst irgendwann einmal ändert, ist verschwindend gering. Daher sollten Betroffene keine Kraft und Hoffnung in eine Therapie ihres narzisstischen Partners investieren, sondern lernen, ihn zu nehmen, wie er ist, und sich entsprechend darauf einzustellen oder sich von ihm zu trennen.

21.07.2018 08:38 • x 1 #277


V
Zitat:
Das hat Ihn selber sehr belastet und Ihn zu dem Entschluß kommen lassen in die Therapie zu gehen. Trotz 10 Jahren Therapie ist für mich wenig Veränderung erkennbar.


Auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite aber auch die Realität, dass diese Muster sehr veränderungsresistent sind und dass es Jahre oder Jahrzehnte dauert, Alternativen zu finden und zu leben.

Zitat:
Mein Vater hingegen lehnt jegliche Therapie ab, weil Er der Auffassung ist, daß es ein absoluter Makel ist, wenn man so etwas nötig hat.


Diesbezüglich würde er sich mit meinem alten Herrn vorzüglich verstehen. Die Ansicht ist fast identisch.

Zitat:
Darf ich mal Copy und Paste?


Wenn schgon Copy / Paste, dann vielleicht auch bitte mit Quellenangabe!?
Der Text ist nicht uninteressant und ich würde gerne wissen, woher er kommt.

Zitat:
Die therapeutischen Möglichkeiten für Narzissten sind beschränkt


Komplementäre Beziehungsgestaltung und klärungsorientierte PT sensu Sachse sind Ansätze, die eine gewisse Wirkung zeigen.

Zitat:
Die Diagnose erfordert eine umfangreiche und detaillierte Untersuchung durch einen Experten.


Das gilt für doch für jede Art von Diagnose.

Zitat:
Meist wird auch ein professionelles Gutachten erstellt, das die Komplexität der Störung erfasst und sie in genauer Abgrenzung zu einem gesunden Selbstbewusstsein beschreibt.


Was auch immer das bedeuten mag. Ich verstehe darunter die Entwicklung eines individuellen Ätiologie-Modells vor dem Hintergrund einer geeigneten theoretischen Konzeptualisierung, z.B. dem Modell der doppelten Handlungsregulation von Sachse.

Zitat:
Man kann schon zufrieden sein, wenn sich das empathische Gefühl des Narzissten gegenüber den Mitmenschen verbessert und er sich den Auswirkungen seines Verhaltens bewusster wird.


Das würde ich auch unterschreiben.

21.07.2018 09:06 • x 2 #278


Y
@Gretel

Zitat:
Aufgrund der unterschiedlichsten Ursachen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist eine endgültige Heilung allerdings kaum zu erreichen.


Und wie ist das mit allen anderen Nichtnnarzissten, die Therapie machen?
Wir alle gehen natürlich ganz geheilt aus der Therapie

Zitat:
und kommt nicht, um geheilt zu werden, sondern um mit den Schwierigkeiten in seinem Leben besser umgehen zu können.


auch das trifft auf viele Nichtnarzissten zu, die sich in Therapie begeben.

Zitat:
Damit sich ein Narzisst überhaupt für eine Therapie entscheidet, muss der Leidensdruck entsprechend hoch sein.


auch das trifft auf sehr viele Nichtnarzissten zu.

Zitat:
Bedenklich ist auch, wenn der Narzisst nicht die Verantwortung für die Persönlichkeitsstörung übernimmt, sondern die Störung selbst für sein Leben verantwortlich macht, so als hätte er gar nichts damit zu tun. Eine Besserung kann aber nur erfolgen, wenn er erkennt, dass die Krankheit durch ihn selbst verursacht wurde.


Zum Markierten: wurde sie doch gar nicht Wieso sollte die NPS durch ihn selbst verursacht sein?
Klar ist Übernahme von Verantwortung wichtig, aber ich glaube kaum, dass das am Anfang einer Therapie möglich ist.
Und wieder: auch bei Nichtnarzissten oder auch Expartnern von Narzissten und vielen anderenn kann man wohl kaum erwarten, dass sie in Therapie nicht ihre Kindheit, ihre Beziehung betrauern, beklagen, was auch immer, sondern gleich die Verantwortung für ihr Leiden übernehmen. Denke, dass das eher die Ausnahme ist.
Oder was meinst Du, wie die meisten Menschen bei der ersten Therasitzung aufschlagen?
Meistens heißt es doch: ich bin uglücklich wegen meiner Kindheit, weil mein Partner trinkt, weil ich gemobbt werde, weil mich nemand liebt, weil die Anderen. . .
Nichts ungewöhnliches.

Zudem halte ich es für wichtig in Therapie auch mal alle Gefühle rauszulassen, seine Kindheit zu betrauern usw. Als Kind war das unmöglich und als Erwachsener wird einem gesagt: jetzt bist du aber erwachsen! Und wohin dann mit all den unbewältigten Gefühlen?
Hab ich auch so erlebt, bis ich eine Thera fand, die erstmal alle Kiindergefühle mit mir durchging, ohne korrigierend einzugreifen. Meine Erfahrung: wenn das alles wirklich mal durchlebt bzw. durchfühlt wurde, hört das Klagen über das, was einem angetan wurde, von ganz alleine auf und man kann beginnen, Verantwortung zu übernehmen.

Zitat:
Wenn sich ein Narzisst überhaupt auf das Thema einlässt und sich entschließt, eine Therapie zu machen, dann muss es schon der allerbeste Therapeut und die modernste Therapieform der Standford University sein. Er erwartet eine bevorzugte Behandlung Er hat ja im Grunde gar kein Problem mit seiner Persönlichkeitsstörung. Er fühlt sich wohl in seiner Rolle und nimmt die Beratung lediglich an, um ein noch besserer Narzisst zu werden.

auch ich habe einen alten Freund, der eine NPS-Diagnose bekam. Auf ihn trifft nichts davon zu.

21.07.2018 09:12 • x 4 #279


Gretel
Zitat von victim_reloaded:

Auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite aber auch die Realität, dass diese Muster sehr veränderungsresistent sind und dass es Jahre oder Jahrzehnte dauert, Alternativen zu finden und zu leben.



Diesbezüglich würde er sich mit meinem alten Herrn vorzüglich verstehen. Die Ansicht ist fast identisch.



Wenn schgon Copy / Paste, dann vielleicht auch bitte mit Quellenangabe!?
Der Text ist nicht uninteressant und ich würde gerne wissen, woher er kommt.



Oh sorry - Quelle vergessen!
https://umgang-mit-narzissten.de/therap ... arzissmus/

21.07.2018 09:21 • x 1 #280


V
Zitat:
Eine Besserung kann aber nur erfolgen, wenn er erkennt, dass die Krankheit durch ihn selbst verursacht wurde.


Das ist leider totaler Quatsch. Ich kann erahnen, was der Autor / die Autorin gemeint haben mag, aber so wie es ausgedrückt wurde, ist es einfach Unsinn.

Es geht darum, dass der Narzisst erkennt, dass seine Probleme, die immer wieder in gleicher Weise in unterschiedlichen Situationen und mit den unterschiedlichsten Menschen auftreten, ihre Ursache in seinem Verhalten haben.

Die eigentlichen Ursachen der Erkrankung sind individuell verschieden. Folgt man Alice Miller, sind es vor allem Mikrotraumata durch andauernden emotionalen Missbrauch durch die oft selbst egozentrischen bzw. narzisstischen Eltern.

Der Autor ist Heilpraktiker - Psychotherapie. Hat also weder Psychologie studiert noch eine Therapieausbildung.

21.07.2018 09:23 • x 5 #281


fe16
Zitat von victim_reloaded:

Das ist leider totaler Quatsch. Ich kann erahnen, was der Autor / die Autorin gemeint haben mag, aber so wie es ausgedrückt wurde, ist es einfach Unsinn.

Es geht darum, dass der Narzisst erkennt, dass seine Probleme, die immer wieder in gleicher Weise in unterschiedlichen Situationen und mit den unterschiedlichsten Menschen auftreten, ihre Ursache in seinem Verhalten haben.

Die eigentlichen Ursachen der Erkrankung sind individuell verschieden. Folgt man Alice Miller, sind es vor allem Mikrotraumata durch andauernden emotionalen Missbrauch durch die oft selbst egozentrischen bzw. narzisstischen Eltern.


Kurze Frage von mir

Um das aber zu erkennen müsste er reflektieren ?

Wenn das nicht geschieht , ist für den betroffenen keine Chance ?

Nur um zu sehen ob ich es richtig verstanden habe
Danke

21.07.2018 09:29 • x 1 #282


G
Zitat von victim_reloaded:

Auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite aber auch die Realität, dass diese Muster sehr veränderungsresistent sind und dass es Jahre oder Jahrzehnte dauert, Alternativen zu finden und zu leben.


Ja, sehe ich ganz genauso. Ich wünsche Ihm, daß Er es für sich noch schafft seinen inneren Frieden zu finden.


Zitat:

Diesbezüglich würde er sich mit meinem alten Herrn vorzüglich verstehen. Die Ansicht ist fast identisch.


Er und meine Mutter haben sich passend gesucht und gefunden. Sie ist extrem kühl, introvertiert, deckelt, läßt fast Niemanden an sich heran und wenn auch nur für kurze Momente.

Ich hatte das Glück, daß es andere Familienmitglieder gab, die sehr liebevoll waren.

Magst Du mehr über Deine Erfahrungen erzählen ?

Zitat:

Wenn schgon Copy / Paste, dann vielleicht auch bitte mit Quellenangabe!?
Der Text ist nicht uninteressant und ich würde gerne wissen, woher er kommt.


Interessiert mich auch sehr. @Gretel
( sehe gerade hast bereits geantwortet Danke ! )

21.07.2018 09:32 • #283


Y
Zitat:
Hat also weder Psychologie studiert noch eine Therapieausbildung.


so liest sich der Text auch

21.07.2018 09:34 • x 2 #284


V
Zitat:
Um das aber zu erkennen müsste er reflektieren ?


Ja, ganz genau. Das ist immer der Knackpunkt und die Kunst innerhalb der Therapie: Schemata aufspüren, analysieren und schließlich die Konfrontation mit dem Umstand, dass die Ursachen für insbesondere die wiederkehrenden Schwierigkeiten im sozialen Miteinander in der eigenen Person liegen.

Zitat:
Wenn das nicht geschieht , ist für den betroffenen keine Chance ?


Dann wird es zwar auch einen gewissen Leidensdruck geben und Kosten, die verursacht werden, z.B. Depression, Burnout, Alk. und/oder Dro. usw. Aber solange die Einsicht bzw. Reflektion fehlt, ist es ziemlich aussichtslos.

21.07.2018 09:38 • x 1 #285


A


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