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Kann man einen Narzissten wehtun?

S
Die TE möchte hier nicht mehr schreiben und ich verstehe sie. Während ich das schreibe, wird gerade ein weiterer Thread,bei dem es sich um Narzissmus handelt, zerschossen. Einfach nur traurig.

17.07.2018 22:52 • x 5 #181


W
Zitat von Tempi-Gast:
Im Moment der Aufnahme der hintere Zwitter.


Gratuliere, Tempi - damit hast Du den Hauptpreis gewonnen!
Fast hätte ich mich ja selber angeboten, aber das wäre mir gar zu narzisstisch gewesen. Somit hast Du noch einmal Glück gehabt!

Zitat von ysabell:
wenn ich mich richtig erinnere, gab`s in den achtzigern und neunzigern nicht so einen Persönlichkeitsstörungshype. Wie sind eure Erinnerungen? Ich erinnere auch damals in irgend einer Weise durchgeknallte, unmögliche. . .Leute, aber nie fiel der Begriff narzisstisch, Borderliner, Komplementärnarz usw.


Zu meiner Zeit, also etwas früher, waren Neurosen sehr in! Da war es sogar schick, über all seine Neurosen zu erzählen. Nur die Profilierungsneurose hing mehr zum Abgrund der Abwertung hin (das ging dann auch bereits in Richtung Narzissmus).
Und Phobien waren ebenfalls sehr beliebt. Agoraphobie etwa. Da sind die Leute noch reihenweise im Supermarkt oder in der Kirche bleich geworden und teilweise umgekippt. Ich glaube, heute gibt es das gar nicht mehr.

Zitat von ysabell:
Das fängt ja schon damit an, dass man kaum noch sagt, jemand trauert, nein, er hat eine Depression.
Wie kommt das? Wenn es überhaupt so ist?


Naja, das ist doch ein tolles Geschäftsmodell! Depression erwirtschaftet viel mehr als Trauer.
Zu früheren Zeiten gingen die Leute, wenn sie etwas bedrückte, teilweise ja sogar noch zum Seelsorger, ein Gratisdienst. Oder zu einem halbwegs weisen Eremiten oder auch zu einem Wender. Heute hingegen braucht es da schon einen Therapeuten.
Ein Rädchen greift ins andere. Und das ist auch gut so, damit das Werkl läuft!

Zitat von Tempi-Gast:
Ich mach' mir ein feines Leben. . . . und gleich ein feines Fresserchen


Hoffentlich keinen Trumpus Schneckikus auf Weichei-Aspik mit Schurkensalat und genarztem Depribrot!

18.07.2018 02:12 • x 3 #182


A


Kann man einen Narzissten wehtun?

x 3


G
Zitat von Sarina80:
Die TE möchte hier nicht mehr schreiben und ich verstehe sie. Während ich das schreibe, wird gerade ein weiterer Thread,bei dem es sich um Narzissmus handelt, zerschossen. Einfach nur traurig.


Das scheint ja auch das Ziel zu sein. Notfalls auch durch wiederholte direkte oder indirekte Beleidigungen und Abwertungen eines oder mehrerer Forenmitglieder. Das zieht sich bereits wie ein roter Faden durch das Forum. Spricht doch ein Sprache für sich.

18.07.2018 06:50 • x 6 #183


E
Zitat von GiuliettaV:
Das scheint ja auch das Ziel zu sein.

Manchmal ganz subtil und der Groschen fällt (bei mir) oftmals später.
Der ganze Aufwand nur für ein wenig Bauchpinselei und/oder ganz stumpf und plump... . .


Moin Moon!

18.07.2018 07:01 • x 2 #184


V
Auch meine Wahrnehmung deckt sich mit dieser Erkenntnis:
Man / Frau kann hier einfach nicht sachlich und ohne unnötige Emotionen über das Thema Narzissmus diskutieren.
Bin selber Betroffener (allerdings von der dunklen Seite) und hätte mich über einen vernünftigen Austausch gefreut.
Was hier völlig untergeht: Die armen sog. bzw. selbsternannten Opfer sollten sich auch mal an die eigene Nase packen und sich fragen, welchen Anteil SIE an der ganzen Entwicklung hatten. Denn zum Tangotanzen gehören immer Zwei!
Die narzisstische Dynamik im Sinne von Kollusion funktioniert am besten mit einem Counterpart, der eine etwas andere Form von Narzissmus, eben den weiblichen, praktiziert. Und dabei geht es ebenfalls um Utilisation der Beziehung und Manipulation, die nach außen aber als nicht so schlimm und destruktiv wahrgenommen wird, da sie auf den ersten Blick mit Altruismus und selbstloser Aufopferung verwechselt werden kann. Auf den zweiten Blick steckt aber nichts anderes dahinter als die schon bekannte externe Selbstwertregulation. - Also meine Damen: Wer von Euch ohne Sünde ist, der/die werfe den ersten Stein!
Sorry, ich bin mittlerweile ziemlich direkt geworden in meiner Ausdrucksweise, aber das musste mal gesagt werden.

18.07.2018 07:38 • x 7 #185


E-Claire
Zitat von ysabell:
wenn ich mich richtig erinnere, gab`s in den achtzigern und neunzigern nicht so einen Persönlichkeitsstörungshype. Wie sind eure Erinnerungen? Ich erinnere auch damals in irgend einer Weise durchgeknallte, unmögliche. . .Leute, aber nie fiel der Begriff narzisstisch, Borderliner, Komplementärnarz usw. Und auch in den Psychobüchern wurden PS eher neutral wie andere psychische Krankheiten auch beschrieben. Soweit ich es richtig erinnere, wurde z.B. über Narzissmus genauso distanziert, bzw. nicht betroffen wie über Depressionen, Süchte usw. geschrieben.
Ich erinnere genau, wie eine Freundin um 2OOO herum zum ersten Mal von einem Borderliner sprach und dann ging`s wie eine Welle los. Und heute wird sehr viel gleich in psychiatrische Kategorien gesteckt. Das fängt ja schon damit an, dass man kaum noch sagt, jemand trauert, nein, er hat eine Depression.
Wie kommt das? Wenn es überhaupt so ist?

Zitat von whynot60:
Zu meiner Zeit, also etwas früher, waren Neurosen sehr in! Da war es sogar schick, über all seine Neurosen zu erzählen. Nur die Profilierungsneurose hing mehr zum Abgrund der Abwertung hin (das ging dann auch bereits in Richtung Narzissmus).
Und Phobien waren ebenfalls sehr beliebt. Agoraphobie etwa. Da sind die Leute noch reihenweise im Supermarkt oder in der Kirche bleich geworden und teilweise umgekippt. Ich glaube, heute gibt es das gar nicht mehr


Ähnlich wie @whynot60 glaube ich, daß es einfach schon immer bestimmte Trend-Diagnosen gab. Man denke an die Hysterikerinnen des 19. Jahrhunderts.
Darüber hinaus hat sich unser Zugang zu (vermeintlichen) Informationen geändert. Der Versuch der Validierung der eigenen Wahrnehmung führt hat heute schnell zu Google. Wenn dies auf einen (zu) hohen emotionalen Zustand trifft, kann dies eben auch zu Ferndiagnosen führen oder führt eben noch weiter in die Emotionen hinein, als zu helfen.
Wenn ich Kopfweh habe und bei Google nachfrage woran dies liegen könnte, kann ich drauf kommen, daß es Sommer ist und ich zu wenig trinke, es kann aber ebensogut ein Hirntumor sein.
Das ersteres deutlich wahrscheinlicher ist, mag zB im Zuge der Aufarbeitung einer belastenden hochgradig emotionalen Situation eben auch nicht in voller Gänze gesehen werden.

Zitat von victim_reloaded:
Man / Frau kann hier einfach nicht sachlich und ohne unnötige Emotionen über das Thema Narzissmus diskutieren.
Bin selber Betroffener (allerdings von der dunklen Seite) und hätte mich über einen vernünftigen Austausch gefreut.

Darüber habe ich gestern noch ein bißchen nachgedacht. Mein Gefühl ist ein anderes, ich glaube, es ist einfach sehr, sehr schwer die unterschiedlichen Positionen im Prozess der Auseinandersetzung und Verarbeitung überein zu bringen.

Wenn wir mal das Problem von Ferndiagnosen ein bißchen Außen vorlassen, dann bleibt doch noch immer ein recht langer Weg zurück zu eigenem Selbstwert und Vertrauen auf die eigene Wahrnehmung. Ich erinnere meinen Anfang als völliges dazed and confused. Meine Position als Angehörige mag noch mal eine andere sein, aber überhaupt erst einmal an den Punkt zu kommen, der das Chaos von nagendem innerem Gefühl, falscher (verrückter) Normalität, Entwertung der eigenen Wahrnehmung und dementsprechend fehlendem Vertrauen auf diese thematisiert ist schon ein großer Schritt.

Was dann folgt ist ein langer Prozeß, idealerweise professionell begleitet, in welchem verschiedene Phasen durchlaufen werden müssen, damit Anerkennung, Aufarbeitung, Einordnung und schließlich Integration der Erfahrung erfolgen kann.
Befindet sich jemand gerade erst in der Phase überhaupt sichtbar zu machen, was passierte, dann ist es wahrscheinlich, daß eine ganz große Empfindlichkeit besteht gegenüber anderen Einordnungsversuchen. Wenn ich gerade erst beginne, zu sehen, daß ich eben Opfer diese oder jener Technik geworden bin, besteht mein Hauptziel erst einmal darin, meiner Wahrnehmung Wert zu verleihen.

Wenn dies auf jemanden trifft, der diesen Teil des Prozesses schon vollzogen hat und an einer anderen Stelle ist, glaube ich, kann ganz schnell wieder das Gefühl der Entwertung der Wahrnehmung eintreten und dem muß erst einmal entgegengeschrie(b)en werden.
Hinzu kommt, daß ja in der Aufarbeitung es dann auch dazu gehört, die begleitenden Gefühle wirklich auszuleben. Da ist Wut, Trauer, Scham, Schuld, Ohnmacht und Kränkung. All diese Gefühlen sollen gelebt werden und es gibt halt, so sehr wir das auch manchmal anders wollen, keine Abkürzung.

Die Kontroverse um Teile dessen, was @Ex-Mitglied schreibt, zeigt es durchaus ganz gut. Ich lese einige ihrer Beiträge mit großem Interesse, weil sie mir immer wieder Einblicke in den praktischen Umgang geben. Diese Kühlschrank-Poster-Geschichte fand ich sehr spannend, weil sie sich mit meiner emotionalen Wahrnehmung (Stichwort Bedrohung) deckt und einen Weg des Umgangs aufzeigt.
So also würde es gehen (Perspektivwechsel), allerdings (Einordnung) nicht für mich, da ich aus der Position der Tochter heraus, weder diejenige sein kann noch will (wichtige autonome Entscheidung), die meinen Vater die Aufgabe abnimmt, Umgang mit seinen Emotionen zu finden. Ich kann sehen, daß dies unter bestimmten Umständen in einer Partnerschaft tatsächlich funktionieren könnte, aber meine ursprüngliche kindliche Bedürftigkeit, die eben nicht nur komplett ignoriert wurde, sondern in der Rollenumkehr stattgefunden hat, findet sich in einem solchen Umgang nicht wieder.
Ich lerne also eine Möglichkeit des Umgangs und entscheide dann, daß dies aber nicht meine ist.

Ich lerne genauer zu sehen, warum die Interaktion mit meinem Vater immer wieder eben scheitert, kann das Scheitern aber nicht nur besser einordnen sondern auch hinnehmen, da ich Lösungsansätze kennenlerne, mich aber gegen diese entscheide.

Das ABER wäre mir vor drei Jahren sicher nicht gelungen. Da mußte Wut, Trauer und Bitterkeit durchlebt werden, so daß ich sicher auf den Vorschlag eines solchen Umgangs mit eben diesen Emotionen auch reagiert hätte.

Zitat von victim_reloaded:
Was hier völlig untergeht: Die armen sog. bzw. selbsternannten Opfer sollten sich auch mal an die eigene Nase packen und sich fragen, welchen Anteil SIE an der ganzen Entwicklung hatten. Denn zum Tangotanzen gehören immer Zwei!
Die narzisstische Dynamik im Sinne von Kollusion funktioniert am besten mit einem Counterpart, der eine etwas andere Form von Narzissmus, eben den weiblichen, praktiziert. Und dabei geht es ebenfalls um Utilisation der Beziehung und Manipulation, die nach außen aber als nicht so schlimm und destruktiv wahrgenommen wird, da sie auf den ersten Blick mit Altruismus und selbstloser Aufopferung verwechselt werden kann. Auf den zweiten Blick steckt aber nichts anderes dahinter als die schon bekannte externe Selbstwertregulation. - Also meine Damen: Wer von Euch ohne Sünde ist, der/die werfe den ersten Stein!


Auch hier ist das Problem, glaube ich, den individuellen Fortschritt im Prozeß nicht zu unterschätzen. Mir passiert das inzwischen ab und zu im Forum, daß ich auf bestimmte hochgradig emotionale Zustände nur noch bedingt gut eingehen kann.
Es gehört in der Verarbeitung dazu, zeitweilig ganz tief im Schmerz zu sein. Im Rahmen der Aufarbeitung wird dieser gelebt und vergeht dann irgendwann, um anderen Perspektiven Platz zu machen. So eben auch der Frage nach Eigenanteilen. Die Fragen nach dem inneren eigenen Mangel, dem eigenen Beitrag usw. stellen sich. Auch diese sind wiederum schmerzhaft, aber fundamental, um aus der Opferrolle aussteigen zu können.
Aber das setzt notwendigerweise voraus, daß eben die vorangegangene Opferschaft auch anerkannt und gelebt worden ist.

Erst dann kann man darauf aufbauen und Wege erarbeiten, die aus dieser Position führen.

@victim_reloaded auch eine Boarderline-Störung kann durchaus komplementär sein, weil das Spiegeln und die Überhöhung des Borderliner das narzißtische Ego extrem befriedigt, währenddessen das Drama des Borderliner, welches zwangsläufig folgt, außerhalb der narzißtischen Kränkung eher abprallt.
Mir scheint aber, daß allen Beziehungen, die auf einer Komplementärstörung aufbauen, ein Dilemma zugrunde liegt, nämlich daß Weiterentwicklung, also besserer Umgang etc. kaum bis gar nicht erreicht werden kann, weil beide Partner die Störung des anderen brauchen.
Führt also eine solche Verbindung anfänglich zunächst erst einmal in die Stabilität, wird recht schnell Statik daraus. Der Partner muß im Zustand der Störung verbleiben, im Grunde ist es also eine Fortführung des Mißbrauchs, die ursprünglich die Entstehung der Störung begünstigt hat.

Deshalb @MoLuLe verstehe ich die Frage nach der Rache sehr gut, der andere soll die Wut und die Verletzung so spüren, wie Du es jetzt tust, aber davon wird es weder Dir noch ihm besser gehen. Es ist die Fortsetzung eines sehr traurigen und für alle Beteiligten schlimmen Zustands.
Wir können andere nicht heilen. Und verbleiben wir in dem Wunsch, den anderen (ewig) bestrafen zu wollen, dann werden wir vom Opfer zum Täter.

Wir werden also zu denen, deren Opfer wir geworden sind.

Ich für meinen Teil habe mich dagegen entschieden, nicht weil ich ein besonders guter Mensch sein will. Papperlapapp Gutmenschentum, . Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich keinen Bock mehr drauf habe, daß ewig das Gleiche passiert. Keine Ahnung, ob das Neue auch das Bessere sein wird, aber beim ewig gleichen Alten, weiß ich, daß es uncool ist.

Out with the old, in with the new.
Viel Glück für Dich.

18.07.2018 11:36 • x 4 #186


E
Das sehe ich gar nicht so, dass hier ganz generell von eigener geblümter Unschuld ausgegangen wird. Eher fällt mir auf, dass sehr viele Partner/innen von NPS-lern zuviel Selbsthinterfragung betreiben, oft im Nachhinein den eigenen (momentane bzw. phasenweise) geschwächten Zustand erkennen, sich das Füttern des Partners aber nicht verzeihen können. Und so viel länger als nötig, vor allem länger als der so geliebte (vergötterte) Ex im destruktiven Jammertal hängen bleiben.

18.07.2018 11:38 • x 6 #187


V
Zitat:
auch eine Boarderline-Störung kann durchaus komplementär sein, weil das Spiegeln und die Überhöhung des Borderliner das narzißtische Ego extrem befriedigt, währenddessen das Drama des Borderliner, welches zwangsläufig folgt, außerhalb der narzißtischen Kränkung eher abprallt.


Keine Frage. Wenn ich bei Kernberg bleibe, ist das strukturelle Niveau bei beiden Störungen auch nicht so unterschiedlich.

18.07.2018 11:46 • x 3 #188


G
Zitat von Holylake:
Das sehe ich gar nicht so, dass hier ganz generell von eigener geblümter Unschuld ausgegangen wird. Eher fällt mir auf, dass sehr viele Partner/innen von NPS-lern zuviel Selbsthinterfragung betreiben, oft im Nachhinein den eigenen (momentane bzw. phasenweise) geschwächten Zustand erkennen, sich das Füttern des Partners aber nicht verzeihen können. Und so viel länger als nötig, vor allem länger als der so geliebte (vergötterte) Ex im destruktiven Jammertal hängen bleiben.


@Holylake

Danke !

Verunsicherung, Selbsthinterfragung, Zweifel, fehlende Selbstvergebung
Expartner/in wird dann letztendlich früher verziehen als sich selber, kommt in umgekehrter Konstellation ja auch vor.

2 gegensätzliche Menschen : der eine hinterfragt zu viel, der andere zu wenig.

18.07.2018 11:59 • x 3 #189


E
Hallo,

@E-Claire vielen Dank für diesen sehr offenen und persönlichen Beitrag.

@MoLuLe wie geht es Dir heute? Hast Du etwas mitnehmen können für Dich?

Du musst uns Emoseifenspender entschuldigen, wir sind alle sehr nah dran an diesem Thema und manchmal blubbert es eben auch über mit uns....



Hast Du neue Gedanken und Fragen?

LG
Ex-Mitglied

18.07.2018 13:29 • x 3 #190


MoLuLe
@MoLuLe wie geht es Dir heute? Hast Du etwas mitnehmen können für Dich?

Du musst uns Emoseifenspender entschuldigen, wir sind alle sehr nah dran an diesem Thema und manchmal blubbert es eben auch über mit uns....

Hast Du neue Gedanken und Fragen?

@Hallo Ex-Mitglied, danke der Nachfrage. Mir geht es ein bisschen besser, weil ich sehr viel nachdenke. Und je mehr ich nachdenke, desto wird mir klarer, dass es gut ist, dass mit diesem Mann nicht geklappt hat. Mir fehlt nur eins: Der fast ständige Kontakt zu ihm - so blöd es klingeln mag! Ich vermisse unsere Kommunikation, seine spontanen Fotos, seine Likes bei Insta, seine Wie geht´s?, die gemeinsamen Mittagspausen und die Vorfreude auf ein neues Treffen. Das alles fehlt mir. Auf der einen Seite. Und ich bin immer noch geschockt, dass es Schluß ist mit ihm. Dass ich ihn nie wieder mich auf dieser Ebene mit ihm treffen kann. Manchmal wache ich auf und kann es einfach nich glauben, dass es vorbei ist.

Auf der anderen Seite jedoch ist mir klar geworden, dass er es nie ernst gemeint hat mir mir.
Ich habe ihn seitdem im Büro nicht gesehen, da er nicht jeden Tag da ist und ich auch nicht. Und ich frage mich jeden Tag, wie ich reagieren soll, wenn er an mir vorbeikommt? Soll ich Hallo oder Hi sagen, soll ich dabei lächeln, viel lächeln oder nur leicht. Oder soll ich einfach vorbeigehen und ihn keines Blickes würdigen? All das frage ich mich. Und das Dumme dabei ist leider noch, dass ich insgeheim immer noch hoffe (mein Ego), dass er zurückkommt - trotz allem, was passiert ist...

18.07.2018 14:18 • x 4 #191


E
Liebe @MoLuLe

danke für Deine Rückmeldung. Es ist gut, dass Du zu dieser Erkenntnis gekommen bist. Denn dann ist es richtig. Niemand hier kann jemals sagen, was richtig ist, denn das womit Du Dich am Ende wohl fühlst, ist richtig.

Diese Gedanken kenne ich gut, die Du beschreibst, ein völlig normaler Prozess. Lass Dir Zeit und versuche alles auf Dich zukommen zu lassen und hab Vertrauen in Dich. Du wirst sicher richtig reagieren denn auch das ist letztlich wieder nur ein Ausdruck dessen, wobei DU dich gut fühlst. ER hat darin keine Rolle mehr.

Lass Dir Zeit, alles was da bei Dir los ist, ist normal und wird verblassen.

Geh viel raus und tu Dir gutes, dann verblasst es umso schneller.

LG
Ex-Mitglied

18.07.2018 17:03 • x 2 #192


W
Zitat von E-Claire:
Man denke an die Hysterikerinnen des 19. Jahrhunderts.


Ja, und ebenso an die Behandlungsmethoden. Das kann auch nur Männern einfallen.
Jedenfalls - es stimmt, die HysterikerInnen sind auch schon völlig aus der Mode gekommen. Ich glaube, das nennt man heutzutage histrionische PS, beheimatet im Cluster B. Zumindest, solange sie nicht als polyfragile limbische Hyperemesis nongravidarum in den Muckheap 7d umzieht.
Wenn es nun gelingen sollte, diese Unart den Menschen vielleicht gänzlich auszutreiben, am besten gleich genetisch, dann wäre es wohl auch mit dem Schauspiel, als Kunst verstanden, endgültig vorbei. Wieder so ein unnötiger Schmarren weniger. Da hätte die Masse der ungestörten Persönlichkeiten gleich wieder einen tiefen Jubelgrund!

19.07.2018 02:11 • x 1 #193


W
Zitat von victim_reloaded:
Was hier völlig untergeht: Die armen sog. bzw. selbsternannten Opfer sollten sich auch mal an die eigene Nase packen und sich fragen, welchen Anteil SIE an der ganzen Entwicklung hatten. Denn zum Tangotanzen gehören immer Zwei!
Die narzisstische Dynamik im Sinne von Kollusion funktioniert am besten mit einem Counterpart, der eine etwas andere Form von Narzissmus, eben den weiblichen, praktiziert.


Das ist grundsätzlich nicht falsch. Allerdings scheint das Problem hier ja doch zu sein, daß es den sogenannten Narzissten im Allgemeinen noch weniger gelingt, ihren Anteil zu erkennen und auch offenzulegen als den vermeintlichen Opfern.
Mein Eindruck ist der, daß die Opfer den Täter zunächst ja bestärken und ihn dadurch erst recht in die narzisstischen Höhen treiben. Diese ganze unheilvolle Dynamik wird durch das Opfer - im Allgemeinen - durchaus befeuert, bis es darin selber verbrennt. Aber auch hier muß einem bewußt sein, daß jemand, der sich nicht als Counterpart eignet, für einen Narzissten ja auch gar nicht in Frage kommt.
Wenn Du selber betroffen bist, wirst Du sicher wissen, daß Du nur bei Damen in Schwung kommst, die das große Leuchten in den Augen haben. Denn auch Deine Selbstwertregulation wird ja externalisiert sein.

19.07.2018 02:29 • x 2 #194


V
Zitat:
daß es den sogenannten Narzissten im Allgemeinen noch weniger gelingt, ihren Anteil zu erkennen und auch offenzulegen als den vermeintlichen Opfern.


Da bin ich ganz bei Dir. Aber ganz unmöglich ist es nicht. Ich wehre mich halt nur etwas vehemmenter gegen das Gerücht Narzissmus sei unheilbar bzw. untherapierbar.

Zitat:
daß die Opfer den Täter zunächst ja bestärken und ihn dadurch erst recht in die narzisstischen Höhen treiben.


Vollkommen korrekt. Das macht die Anziehung am Beginn einer Beziehung aus. Das Feuerwerk, dass der Narzisst dann aufführt, wird nicht zu Unrecht als Love Bombing bezeichnet.

Zitat:
Diese ganze unheilvolle Dynamik wird durch das Opfer - im Allgemeinen - durchaus befeuert, bis es darin selber verbrennt.


Und zwar so lange, wie sich das Opfer das erweiterte Selbst des männlichen Parts überstülpen lässt und dessen Erwartungen erfüllt. Man(n) sollte aber nicht vergessen, dass auch das Opfer dadurch einen Zugewinn an Selbstwert erfährt! So ist das für beide Seiten zunächst eine Win-Win-Situation. Schwierig wird es nur, wenn das Opfer nicht mehr Willens ist, den (impliziten) Erwartungen nachzukommen, bzw. dem Bildnis zu entsprechen, nach dem es geformt werden soll.

Zitat:
Aber auch hier muß einem bewußt sein, daß jemand, der sich nicht als Counterpart eignet, für einen Narzissten ja auch gar nicht in Frage kommt.


Auch hier muss ich Dir Recht geben: Partnerwahl ist nie zufällig.

Zitat:
wenn Du selber betroffen bist, wirst Du sicher wissen, daß Du nur bei Damen in Schwung kommst, die das große Leuchten in den Augen haben. Denn auch Deine Selbstwertregulation wird ja externalisiert sein.


Ja, die Erkenntnis war wichtig, aber auch schmerzhaft, weil mir schlagartig klar geworden ist, wodurch die meisten der früheren Beziehungen gescheitert sind. Mein großtes Glück derzeit ist, dass ich mit einer Frau zusammen bin, die ähnliches erlebt und bereits eine ganze Zeit an sich gearbeitet hat. Dadurch können wir gegenseitig die früheren Muster besser erkennen und gegensteuern. Das setzt natürlich die Erkenntnis und Akzeptanz selbiger voraus. Nach mittlerweile über einem Jahr muss ich sagen, dass sich die Suche nach bzw. die Rückkehr zum wahren Selbst als sehr gewinnbringend für die persönliche wie gemeinsame Entwicklung erwiesen hat.

19.07.2018 06:07 • x 3 #195


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