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Kann man ein Liebesgefühl steuern?

J
Ich bin mir da nicht so ganz schlüssig. Im Gespräch mit anderen hörte ich Aussagen wie: Falls er dies oder jenes nicht an Eigenschaften hat, dann entliebe ich mich halt.
Mir persönlich ist es allerdings passiert, dass ich mich total unmöglich verliebt habe.
Je stärker ich mich dagegen wehre, umso intensiver holt es mich ein.
Ich stehe dem Ganzen irgendwie völlig ratlos gegenüber und verusche es zu ergründen.

Was mich wirklich interessieren würde, ist die Frage, ob man es beeinflussen kann, in wen man sich verliebt und ob man sich überhaupt in jemanden verliebt.
Bei einigen Menschen scheint es zu klappen, sich da gedanklich zu lenken.
Andere so wie ich, stehen dem ganz willenlos gegenüber.

Also mit anderen Worten: Wie kann man denn selbst schuld sein, wenn man sich z.B. in ein Charakterschwein verliebt? Wie kann soetwas passieren?
Man hat ja Werte im Leben.

Ich hätte da so gerne eine Antwort drauf!

Es geht jetzt nicht um eine spezielle Geschichte, sondern eher um das Phänomen des Verliebens.

Warum verliebt man sich in ein A.?

11.09.2014 16:27 • #1


H
Hey Jonathan,

man lernt das mit der Zeit, so man dazugelernt hat, wenn man beispielsweise einmal so richtig daneben gegriffen hat. Es ist möglich, sich eine gewisse Skepsis anzugewöhnen, wenn es um die eigenen Gefühle geht. Wer sich allerdings wie ein unreifer Teenie verliebt, läuft schnell Gefahr, immer wieder in Fallen zu tappen und eventuell sogar gewissen Mustern zu folgen. Manchmal hat der Ar. nämlich mehr mit einem selbst zu tun als einem lieb ist. Aber auch da gibt es Ausnahmen und die A.'s entpuppen sich erst später als solche.
Ich empfehle, sich mit dem Verlieben Zeit zu lassen und nicht gleich der ersten Glasperle hinterher zu rennen, die einem vor die Füße rollt und wie ein Diamant in der Sonne funkelt. Es ist und bleibt eine Glasperle, die nur wie ein Edelstein aussieht. Dass zu erkennen, hängt allerdings von der Reife und dem Erfahrungsschatz des Menschen ab, denke ich.
Und es hängt immer von der Grundmotivation ab, ob man sich verliebt. Ist man einsam und sucht jemanden, der einem die Leere füllt? Vorsicht! Das kann derbe in die Hose gehen. Genau so wie für den, der auf einen so suchenden herein fällt. Solche, innerlich leeren Menschen, können nämlich sehr ero. auftreten und extrem darum kämpfen, ihr Opfer gefügig zu machen, obwohl die Intuition das okay eigentlich verweigert. Da spielen Mechanismen einer narzisstischen Disposition oft eine große Rolle. Bei Frauen UND Männern, obwohl der Narzissmus meist als rein männliches Phänomen betrachtet wird, was, objektiv gesehen, falsch ist.

Das Verlieben, wie auch immer das für den Einzelnen aussieht, kann nur dann wirklich echt sein, wenn eigentlich kein Bedürfnis besteht, sich zu verlieben. Zumindest ist das meine Ansicht. Wer dieses Gefühl als Kick im Leben braucht, wird irgendwann eine Sucht danach ausbilden, die weder ihn noch andere glücklich machen wird. Im schlimmsten Falle führt das in ernsthafte psychische Probleme; auf beiden Seiten.

Und die Frage ist: warum verliebt man sich in einen Menschen? Sind es nur Äußerlichkeiten und s3xuelle Reize oder ist es der Mensch als Wesen mit Eigenschaften, die einen faszinieren.

Liebe Grüße!

11.09.2014 16:49 • x 1 #2


A


Kann man ein Liebesgefühl steuern?

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A
Zitat von Jonathan.:
Je stärker ich mich dagegen wehre, umso intensiver holt es mich ein.

Was mich wirklich interessieren würde, ist die Frage, ob man es beeinflussen kann, in wen man sich verliebt und ob man sich überhaupt in jemanden verliebt.

Also mit anderen Worten:
Wie kann man denn selbst schuld sein, wenn man sich z.B. in ein Charakterschwein verliebt? Wie kann soetwas passieren?

Es geht jetzt nicht um eine spezielle Geschichte, sondern eher um das Phänomen des Verliebens.

Warum verliebt man sich in ein A.?
die liebe fragt nicht - sie liebt einfach - den armen, den reichen, den großen, den kleinen - den intelligenten, den verrückten - es ist unser ego-urteil was uns sagt wen wir zu lieben haben und wen nicht.
ego-liebe will oder will nicht - wahre liebe ist einfach da und liebt!

kopfmenschen können sich besser von einer person distanzieren, die ihren vorstellungen nach nicht zu ihnen passt.

von charakterschweinen können wir viel lernen - nichts ist ohne sinn !

gefühle lassen sich nicht rationalisieren - wo die liebe hinfällt ... fällt se hin
- ob wir diese liebe auch leben wollen entscheidet jeder anders - der eine mehr vom kopf aus, der andere mehr vom gefühl - das eigentliche problem sehe ich darin, dass bei den meisten kopf und herz nicht verbunden sind, mit dem herzensverstand ... unserer intuition, würden wir uns davon leiten lassen würde es viele dramen nicht geben.

11.09.2014 16:54 • #3


M
Zitat von Jonathan.:
Ich hätte da so gerne eine Antwort drauf!


Die ist so individuell wie die Menschen selbst. Ich zum Beispiel verliebe mich unglaublich schnell... Aber ebenso schnell erlischt das Strohfeuer auch wieder. Und wie Alena sagt: Ob ich jedem Strohfeuer nachgeben, das entscheide immer noch ich.

Wenn ich jedoch einmal LIEBE, dann mit allen Konsequenzen. Aber das dauert eine ganze Weile, bis es soweit ist. Der ideale Hattrick ist bei mir: Sehen - verlieben - Liebe entwickeln.

Kam bisher genau 2mal in meinem Leben vor...

LG
Manfredus

11.09.2014 17:04 • #4


J
Also kann man es nicht beeinflussen.
Es lässt sich nicht lenken und ist wahrscheinlich in uns selbst verankert und von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren im Unterbewusstsein abhängig, die wir nicht ergründen können.
Es gibt verkopfte Menschen, die eher nach anderen Faktoren gehen und dann Menschen, die emotional agieren.

Ob es pubertär ist, sich in einen Menschen zu verlieben, der sich nicht grade wohlwollend verhält ist fraglich.
Sicher ist da auch eine Art der Herausforderung mit der man sich konfrontiert sieht.
Ich glaube so richtig verliebt war ich häufig in ganz schwierige und oft schwer ergründbare Menschen.
Selbst bin ich das eigentlich eher nicht, obwohl manche das Gegenteil behaupten.

Es gibt ja verschiedene Theorien.
Eine Theorie besagt z.B. man würde sich in jemanden verlieben, der den Wuschvorstellungen der eigenen Person nahe kommt. Also ein unsicherer Mensch verliebt sich in eine selbstsichere Persönlichkeit.
Man verliebt sich in jemanden, der gewisse Dinge verkörpert, erreicht oder lebt, die man selbst nicht verwirklichen kann.
Bei mir ist es immer wichtig, dass ich Respekt vor dem Menschen habe.
Ich könnte mich nicht in jemanden verlieben, wenn er bedingungslos alles machen würde, was ich von ihm will. Dabei sagt man doch, man würde in der Liebe oft dem Anderen die Wünsche von den Augen ablesen. Sicher will ich auch niemanden an meiner Seite, der ein egozentrisches Individuum ohne Empathie verkörpert.
Ich frage mich nur, warum ich Männer, die alles für mich tun würden oft einfach nicht lieben kann, obwohl ich sie liebenswürdig finde.
Also da ist dann wieder die Sache mit dem A..

Liegt es vlt. in meiner schwierigen Kindheit? Ich würde jetzt gerne schmunzeln aber so richtig kann ich das auch nicht.

11.09.2014 17:31 • #5


A
Zitat von Hinrich:
Und die Frage ist: warum verliebt man sich in einen Menschen? Sind es nur Äußerlichkeiten und s3xuelle Reize oder ist es der Mensch als Wesen mit Eigenschaften, die einen faszinieren.
hallo hinrich

die frage möchte ich gern aufgreifen und beantworten, auch wenn sie nicht jeder verstehen will oder kann, für mich ist das stimmig, von der erfahrung her. ich zitiere dazu osho, aus tantrischer transformation :
Zitat:
Tant. sagt : Du trägst das Bild einer Frau in dir, du trägst das Bild eines Mannes in dir. Jeder Mann hat eine Frau in sich, und jede Frau hat einen Mann in sich.

Sobald jemand deinem inneren Bild entspricht, verliebst du dich - das versteht man unter Liebe. Ihr versteht es nicht. Ihr zieht ratlos die Schultern hoch und sagt : Es ist eben einfach passiert.

Aber es gibt da einen ganz subtilen Mechanismus. Warum passiert es gerade mit dieser Frau ? Warum nicht mit einer anderen ? Weil das Bild in dir nur auf diese eine Frau passte, deshalb.

Die äussere Frau entspricht irgendwie dem Bild deiner inneren Frau. Irgendetwas passt da zusammen, und du fühlst, das ist meine Frau oder das ist mein Mann. Dieses Gefühl ist das, was man unter Liebe versteht. Aber die äussere Frau wird dich nicht erfüllen, denn keine äussere Frau entspricht letztlich vollkommen deiner inneren Frau.
Die Realität ist einfach nicht so. Vielleicht passt sie ein bischen - es gibt eine gewisse Faszination, eine Anziehungskraft, aber das wird früher oder später nachlassen. Schon bald wirst du feststellen, dass es tausend Dinge gibt, die dir an der Frau nicht gefallen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du das herausfindest.

An Anfang bist du ganz vernarrt. Die Ähnlichkeit mit dem Bild, das du in dir trägst, überwältigt dich. Aber ganz allmählich wirst du tausend Dinge entdecken - Kleinigkeiten im Alltag, die nicht passen, und du wirst erkennen, dass ihr einander fremd seid. Ja, du liebst sie immer noch, aber die Liebe ist keine Leidenschaft mehr; die romantische Vorstellung verschwindet.

Und auch die Frau wird sehen, dass du zwar immer noch anziehend bist, aber dass deine Totalität nachgelassen hat. So kommt es, dass jeder Ehemann seine Frau verändern und das jede Ehefrau ihren Ehemann ummodeln will. Was wollen wir eigentlich damit erreichen ? Warum ? Warum will die Ehefrau ständig ihren Mann umkrempeln ? Wozu eigentlich ? Kaum hat sie sich in ihn verliebt, schon fängt sie an, ihn zu ändern. Kaum sind ihr die Unterschiede bewusst geworden, will sie sie auch schon beseitigen. Sie möchte einfach ein paar störende Brocken von dem Mann absäbeln, damit er dann vollkommen ihrer Idealvorstellung entspricht.

Und der Mann versucht das gleiche - nicht so heftig, nicht so stur wie die Frau, denn gewöhnlich gibt der Ehemann schneller auf - die Frau gibt die Hoffnung nicht so schnell auf.
Was schlägt Tant. vor ? Was muss getan werden ?

Tant. sagt : Es ist unmöglich, das Glück draussen zu finden; du musst nach innen gehen.
Du musst deine innere Frau oder deinen inneren Mann finden und die Verschmelzung mit deinem Inneren suchen

das andere ist unser fortpflanzungstrieb, der durch hormone gesteuert wird und uns duften läßt. wenn wir finden, dass wir uns gut riechen können sind wir zur paarung und vielleicht auch für nachwuchs bereit.

ich meine wenn ich zu mir SELBST zurückfinde, habe ich alles, was ich brauche, und brauche um gut überleben zu können niemand anderen als mich selbst, das bedeutet aber nicht, dass ich ohne andere sein möchte. glück ist das einzige was sich verstärkt, wenn ich es teile.
es ist nur mein ego was mich davon trennt, auch von meinem wahren selbst.

11.09.2014 17:47 • #6


S
Hallo,

Alena, wenn ich Dich mal frei rezitieren darf?
Wir lieben immer gerade den/die Richtige/n. Mit dem Verstand hat das wenig zu tun. Meistens gibts viel zu lernen und das sieht der Kopf natürlich nicht so gerne
Natürlich wollen wir einfach Harmonie, eine erfüllende Beziehung...aber auch eine unglückliche Liebe ist immer eine Art Echo.
Achten wir uns selbst im Inneren, werden wir uns in keinen Partner verlieben, der uns nicht achtet. Haben wir z.B. unterdrückte Aggressionen, kann es passieren, dass wir einen impulsiven, zur Wut neigenden Partner haben; sind wir totale Kopfmenschen, verlieben wir uns möglicherweise in jemanden, der nur seinem Gefühl folgt
Oder wir sind außerstande, allein zu sein,dann kann es passieren, dass wir uns in jede/n Dahergelaufene/n verlieben oder jeden Kompromiss eingehen; oder wir wollen unbedingt unsere Minderwertigkeitsgefühle, unseren Geltungsdrang aufpolieren und füruns kommen nur erfolgreiche, sehr atraktive Partner infrage, die uns aber vielleicht nicht so lieben, wie wir es gerne hätten. Tja, vielleicht liegt es daran, dass auch sie für uns heimlich nur Teil einer Kosten-Nutzen-Rechnung sind?
Und dann wollen wir das Ganze mit dem Kopf lösen- nämlich indem wir den Partner nach unserem Gusto verändern wollen. Klappt aber erfahrungsgemäß nicht
Ist klar, wo wir ansetzen müssen oder?

liebe Grüße

11.09.2014 18:00 • #7


J
Tant. sagt : Es ist unmöglich, das Glück draussen zu finden; du musst nach innen gehen.
Du musst deine innere Frau oder deinen inneren Mann finden und die Verschmelzung mit deinem Inneren suchen.



Interessant. Doch wie soll denn der Mann in mir sein, um mich als Frau glücklich zu machen?
Ist das vlt. der Part, den ich weiter oben schrieb. Also nicht im aussen suchen, sondern es selbst in sich entfalten? Dann bräuchte ich niemanden mehr!

Ich glaube es ist nicht gut, wenn der Andere alles vom Anderen weiss.
Es ist immer gut, sich innere Geheimnisse zu wahren.

Es muss ermüdend sein, ein Buch in- und auswendig zu kennen.
In einer Partnerschaft finde ich es sehr wichtig, wenn jeder noch seine eigenen Anteile selbständig leben kann!

Doch wir Menschen sind zum Glück keine statischen Wesen!

11.09.2014 18:01 • #8


M
Das ist ein Reich der unendlichen Vielfalt an jeder Betrachtung ist ein Happen Wahrheit.

Bei einer Co-Dressur auf eine xy-Klatsche kann sich unter Liebe auch satt Selbstschädigung, Entzug oder simple Unbrauchbarkeiten finden.

Als herbes Beispiel eine Analogie zum Pawlowschen Wauwi, wer ewig erst aufs Maul bekommen und dann an die Brust und aufn Arm gekommen ist , der verwechselt schnell was. Dann geht's erst über Schmerz zu Liebe, was anderes ist überhaupt nicht gelernt.

Die Partner mit erst aufs Maul sind dann begehrt, geliebt und richtig ist es offensichtlich nicht.

Und nu?

11.09.2014 18:07 • #9


J
MannmitBekannter, ich hoffe, das ist bei mir nicht so!
Das kann ich mir auch nicht vorstellen aber ich denke darüber nach.
Zum Glück bin ich kein Wautzi!

Mir hat mal einer gesagt, man müsste mich übers Knie legen....
ich denke heute noch darüber nach, was es wohl zu bedeuten hatte

11.09.2014 18:12 • #10


A
Zitat von Jonathan.:
Liegt es vlt. in meiner schwierigen Kindheit? Ich würde jetzt gerne schmunzeln aber so richtig kann ich das auch nicht.
ja, meiner vorstellung nach schon - weil sie zu deiner inneren trennung geführt hat, deshalb suchst du im aussen weiter - völlig sinnlos - alles, was du brauchst, ist in dir und du kannst das, was du mit dem partner zu erreichen glaubst auch mit dir selbst erleben - nur keinen nachwuchs selbst erzeugen.

jungs wird z.b. beigebracht: jungs dürfen nicht weinen, müssen stark sein - aber er hat auch weibliche anteile in sich, die er so unterdrücken muss weil seine eltern anderes von ihm erwarten.
jetzt sehnt er sich aber das zu erleben und sehnt sich später immer nach diesen mütterlichen apsekt einer weichen frau, und sucht sie im aussen, weil er sich nicht mehr traut seine gefühle zu leben, soll die frau das für dich tun.
so kommt dann ein hart getrimmter mann zu einer weich getrimmten frau - aber bald merkt man dann, dass es auf dauer nicht passt.
Zitat:
Interessant. Doch wie soll denn der Mann in mir sein, um mich als Frau glücklich zu machen?
den mann in dir musst du finden, es sind abgetrennte männliche aspekte deiner persönlichkeit. überlege mal was du als braves mädchen nicht sein durftest ?
wild sein, raufen, bäume klettern, wütend sein, aggressiv sein - das darfst du in dir wiederbeleben - dann sind deine anteile wieder zusammen, du kannst dich wieder eins fühlen -im einklang mit dir selbst sein.
die wilde frau in dir ist es - du kannst sie wiederbeleben - wenn du sie wahrnehmen und dasein und leben läßt.

11.09.2014 18:22 • #11


J
Ja Alena, ich glaube Du hast mit vielem nicht unrecht. Ich habe sie verloren diese Anteile und vlt. ist es das was ich eigentlich suche. Ich glaube manchmal traue ich mir einige Dinge einfach nicht zu und vermeide sie schon im Vorfeld.

Sehr interessant, wirklich!

Bringt mich sehr ins nachdenken!

11.09.2014 18:27 • #12


A
Zitat von straight:
Ist klar, wo wir ansetzen müssen oder?
klar ! meine rede - anfangen mit uns selbst im einklang, in harmonie zu sein - wenn ich mit mir zufrieden und glücklich bin - ist es mein partner auch, denn der ganze erwartungsdruck fällt weg und ich kann meinen partner auch mal in jogginghose beim abendessen aushalten ohne ein drama draus zu machen

11.09.2014 18:33 • #13


M
Ich habe hier ein ganz gutes Beispiel zum Thema was Liebe ist oder auch nicht ist... ich weiß nämlich so langsam gar nicht mehr was Liebe ist. Bzw. ich merke wieviel mein Ego immernoch mit dem Liebesgefühl zu zun hat..ich sehe es, aber kann es nicht ändern.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine ganz schlimme trennung... er war meine große Liebe sozusagen, aber er hat sich irgendwann getrennt. Das war wahnsinnig schlimm für mich... er hatte immer gesagt, dass er mich liebt aber keine Beziehung führen kann. Hab 2 Jahre gebraucht um mich davon zu erholen. Habe viel über Buddhismus gelesen, mich auch etwas in der Spiritualität entdeckt. Ich bin langsam stärker geworden, hab mehr Selbstbewusstsein bekommen und war relativ gut drauf. Mir hat aber die partnerschaftliche Nähe gefehlt und so hab ich mir die Nähe oft bei anderen Männern gesucht und natürlich nicht gefunden Ich brauche für mich leider diesen vermeidlichen emotionalen Halt einer Partnerschaft. Das ist mein Problem... aber ich habe in den 2 jahren single darsein gelernt bei mir zu sein und mehr Halt in mir zu finden.

Dann die neue Partnerschaft... mein innerer Isntinkt hat immer gesagt, dass das kein Lebenspartner ist. Ich habe ihn sehr wohl geliebt, aber ich fand nie die Tiefe, die ich mir wünschte. Dennoch bin ich bei ihm geblieben, weil es sich so schön anfühlte weil jemand da war, mich liebte, für den ich da sein kann etc. Ich habe mich wohl in seiner Nähe gefühlt, auch wenn es nicht die Tiefe meiner letzten Beziehung erreichte. Ich habe gedacht, vielleicht brauch ich das nicht mehr so... aber irgendein Gefühl nagte immer in mir. Wir hatten eine Fernbeziehung und da war es eh ganz schwer mit der nähe und distanz. Ich hatte arge Probleme damit, aber hatte lieber ein bißchen nähe als gar keine... hab mich dann letztlich wieder so in das gefühl der Partnerschaft reingesteigert, dass ich nach der trennung jetzt, er hat mich samstag verlassen, wieder völlig hilflos darstehe und meine frühere Stärke komplett verloren habe. Ich habe vorhin erfahren, dass er direkt nach der trennung zu ner alten bekannten gefahren ist und mit ihr jetzt durch ihr bett hüpft. Ich merke richtig wie ich innerlich schrumpfe...Er sah mir weinend in die augen und sagte er hätte es nach der trennung nicht ertragen können allein zu sein. Er musste sich Nähe woanders suchen weil er die Trauer nicht ausgehalten hat. Und ich sitz hier jetzt, fühle mich um lichtjahre zurückgeworfen in meiner persönlichkeitsentwicklung, und frage mich was Liebe eigentlich ist...

11.09.2014 19:06 • #14


H
Zitat von Jonathan.:
Ob es pubertär ist, sich in einen Menschen zu verlieben, der sich nicht grade wohlwollend verhält ist fraglich.

Das habe ich auch nicht gemeint.
Die Frage ist, ab wann man für sich selbst einschätzt verliebt zu sein. Wenn ich mich an meine Jugendjahre zurückerinnere, ging das mit dem Verlieben sehr viel schneller als heute. Da reichte schon das Aussehen und die Faszination der ero. eines weiblichen Körpers, um Feuer und Flamme zu sein. Und für diese Zeit war das auch absolut in Ordnung, weil man hormonell noch völlig durcheinander bzw. in der Selbstfindung war.
Die Frage für mich ist, ob man auf diesem Level stehen bleiben will. Ich will es nicht und bin es auch nicht.
Für mich ist heute der intellektuelle Aspekt viel wichtiger als der ero.. Es kann die schönste Frau der Welt vor mir stehen, aber wenn aus ihr nur Unreife, Naivität und seichtes Geschwätz hervorquellen, interessiert sie mich schon nicht mehr. Das gilt im gleichen Maße für die Zicke. Auf mich wirkt ein solches Verhalten nicht anziehend, wie es Frauen gern in den Fachblättern verkauft wird, sondern in höchstem Maße unerwachsen und anstrengend. Ich will kein Kleinkind mit Knackarsch und Brüsten sondern eine selbstbewusste Partnerin. (Sorry!)
Aber das hat sicher etwas mit dem Alter zu tun. Wenn man jung ist, will man das Abenteuer und die Bestätigung des Mann-Seins, indem man möglichst viele Weibchen in sein Bett bekommt. Später denkt man(n) in Richtung Familie und da ist eine Frau á la Megan Fox, als Paradebeispiel für infantil-männliche Fantasien, einfach nicht mehr passend. Und jetzt kommt die maskuline Reife ins Spiel. Kann man schon erwachsene Prioritäten setzen oder sitzt das Hirn immer noch unterhalb der Leiste?

Zitat:
Ich könnte mich nicht in jemanden verlieben, wenn er bedingungslos alles machen würde, was ich von ihm will.

Das ist ein sehr gesundes Gefühl, finde ich! Behalte das bei. Unbedingt!

11.09.2014 19:10 • x 1 #15


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