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Kann man ein Liebesgefühl steuern?

E
Zitat:
Ich denke schon, dass das geht.
Die Frage ist nur: Tut er dem gleibten Menschen das bewusst an, weil er weiß, wo seine Schwachpunkte sind oder tut dem anderen etwas weh aus ganz anderen Gründen, deren Ursache in ihm liegen.

Es ist ja wirklich so, dass man den Menschen, die/den man am meisten liebt, auch am meisten zumutet. Das ist einfach eine Folge von Innigkeit, sich öffnen (oder wie das immer heißt. Man vertraut meist auch seine weniger schönen Seiten eben diesem Menschen an und erwartet dann, dass dieser sie versteht oder zumindest mitträgt.
Ich glaube, Liebe sollte man nicht so einseitig als ausschließlich etwas Wunderbares hinstellen. Sie hat auch ihre anderen Seiten, die einem Leid zumuten/zufügen. Liebe macht Menschen nicht zu Engeln, aber sie kann das gemeinsame Leben schöne machen, kann verzeihen, auch wenn Schmerz zugefügt wird. Das ist ein großes Thema.


sehr interessant! Ich teile Deine Ansicht und könnte- um beim Thema zu bleiben- einen Ehebruch durchaus verzeihen. Wichtig wäre aber für mich, dass mein Partner emotional mit mir geht, mitfühlt, wie es für mich ist. Damit meine ich nicht, dass er Schübeweise Vorwürfe über sich ergehen lassen sollte, nein aber ich würde mir wünschen, dass er mir zur Seite steht, wenn ich traurig bin. Narzissten tun das aber meistens nicht. Sie empfinden sogar die Getroffenheit und Trauer des Partners als Angriff.

14.09.2014 17:02 • #61


J
Ihr mitgefühl, zumindest den mir durch den ehebruch verursachten schmerzen gegenüber (verdammt, das tut 99 prozent der menschen brutal weh, mit oder ohne alte wunden) zeigte sich anfangs durch reservierte Anteilnahme, später durch drängende vergebens- und heilungsforderungen und letztlich durch vorwürfe.

Klingt narzisstisch oder?

Jay

14.09.2014 17:21 • #62


A


Kann man ein Liebesgefühl steuern?

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A
Zitat von Jay da b:
Ihr mitgefühl, zumindest den mir durch den ehebruch verursachten schmerzen gegenüber (verdammt, das tut 99 prozent der menschen brutal weh, mit oder ohne alte wunden) zeigte sich anfangs durch reservierte Anteilnahme, später durch drängende vergebens- und heilungsforderungen und letztlich durch vorwürfe.

Klingt narzisstisch oder?
wie ich schon schrieb bin ich der ansicht liebe fügt keinen schmerz zu.
damit meine ich natürlich auch, das beide seiten liebe füreinander haben können.
das was du schreibst liest sich für mich nach ego und zwar auf beiden seiten.
es schmerzt nur das ego - ego verursacht unser leid.
ego trennt uns voneinander - liebe verbindet uns miteinander
und nur so können wir auch mitgefühl für den anderen haben und auch verständnis für ihn aufbringen und ihm auch vergeben
- auch wenn er einen ehebruch begannen hat.
das wird einen grund gegeben haben - irgendetwas fehlte dem partner.
es liegt dann daran ob man in der liebe für ihn bleiben kann - und vergibt
oder im ego bleibt, den anderen verurteilt und ihn dafür hasst oder verdammt
unser ego hält uns klein - uns herz macht uns groß.

14.09.2014 19:50 • #63


J
Im Umkehrschluss kann man also davon ausgehen, jemand liebt nicht, wenn er dem Anderen bewusst Schmerz zufügt?
Ich glaube da ist etwas wahres dran!
Ansonsten ist es Egoliebe?

Also kann man alle Illusionen verwerfen, wenn man Schmerz verspürt und das Gefühl hat, es wurde wissentlich zugeführt?

14.09.2014 20:04 • #64


R
Nein, so ist es nicht.
Ob du Schmerz verspürst und das Gefühl hast, jemand hätte dir absichtlich weh getan, ist DEINE Wahrnehmung und muss mit dem Partner überhaupt nichts zu tun haben.

Außerdem sich Menschen, die jemanden lieben, auch keine Engel und sie können sich gegenseitig schon richtig treffen.
Wie man z.B. einen Streit austrägt, hängt von der Streitkultur ab und nicht von der Liebe.

Und was auch ein Trugschluss ist:
Liebe ist ..... wenn du mich dauernd in Watte packst.

14.09.2014 20:13 • #65


J
Ich bin mir da nicht so sicher.
Je länger ich meinen Partner kenne, desto mehr öffne ich mich.
Streiten ist auch möglich aber ich will nicht veletzen.
Es kann aber auch sein, das folgt nur meiner Empfindung.
Andere mögen da anders denken.
Doch wenn ich jemanden wirklich von Herzen liebe, dann habe ich Respekt vor seiner Gefühlswelt
und möchte ihn nicht ernsthaft, wissentlich verletzen.
Ich möchte, dass es ihm gut geht, weil ich ihn liebe.
Das heisst aber nicht, dass ich mich nicht auseinandersetzen oder streiten kann.
Doch wenn ich spüre, ich verletze ernsthaft, dann tut es mir doch selbst weh.

14.09.2014 20:24 • #66


A
Zitat von Jonathan.:
Im Umkehrschluss kann man also davon ausgehen, jemand liebt nicht, wenn er dem Anderen bewusst Schmerz zufügt?
Ich glaube da ist etwas wahres dran!
Ansonsten ist es Egoliebe?

Also kann man alle Illusionen verwerfen, wenn man Schmerz verspürt und das Gefühl hat, es wurde wissentlich zugeführt?
jonathan

jemand kann nur schmerz in uns auslösen, wenn dieser schmerz schon in uns ist, es ist ein hinweis, dass wir noch etwas altes aufzulösen haben.

würden wir aber vorher schon diesen schmerz verarbeitet haben, weil wir die ursache erkannt und schon behoben haben, würde es diesen schmerz nicht mehr in uns geben aber deshalb können wir natürlich auch weiterhin traurig sein über etwas, was uns nicht gut tut. z.b. wenn der partner uns anlügt o.a.

meine erfahrung ist, trauer und schmerz sind nicht eins.
trauer kommt von der liebe, sie trauert auch um etwas
aber leid kommt von unserer ego-angst - ego ist ja ursprünglich nur aus angst vor neuem schmerz entstanden, vor dem wir uns schützen wollen - und das ist eine illusion.
meistens entsteht unser ego wegen unserer ursprünglichen, frühen verlassenheits- oder einsamkeitsgefühle, durch erfahrungen, die wir mit frühesten bezugsperonen machten und diese gefühle wollen wir unter allen umständen vermeiden.
bei trennungen kommen diese oft wieder an die oberfläche, deshalb das alte schmerzempfinden.

leiderfahrungen entstehen durch unsere projektionen - unbewusst läuft ein altes programm immer wieder ab - bis wir es stoppen und verändern können. ralf2 schrieb es sehr passend :
Zitat:
Ob du Schmerz verspürst und das Gefühl hast, jemand hätte dir absichtlich weh getan, ist DEINE Wahrnehmung und muss mit dem Partner überhaupt nichts zu tun haben.


ich finde dazu auch den buchtitel von chuck spezzano wahrheitsgemäß :
wenn es weh tut ist es keine liebe ...
ich ergänze diesen titel noch mit : .... zu dir selbst !
schmerz ist immer ein hinweis auf einen mangel an liebe ...
wenn du dich lieben kannst - hat schmerz keine chance - trauer ja!

14.09.2014 20:38 • #67


J
Für mich ist Trauer aber auch psy. Schmerz

14.09.2014 20:43 • #68


A
Zitat von Jonathan.:
Für mich ist Trauer aber auch psy. Schmerz

ja, kann jeder anders sehen, wahrnehmen.

für mich ist trauer eine natürliche reaktion auf etwas mir bedeutendes verloren gegangenes, auf etwas was ich vermisse oder nach etwas, nach dem ich mich sehne, z.b.: vertrauen, wenn mir statt achtung jetzt missachtung entgegengebracht wird oder wegen verlust einer person o.a.
emotionaler schmerz wurde erschaffen - durch die gedanken, die wir wegen etwas hatten.

trauer hat meist einen realen bezug auf etwas.
leid hat meist einen unrealen bezug auf etwas.

14.09.2014 20:55 • #69


J
Ich verstehe Deine Ansätze aber versuche Bsp. zu finden, um es mir selbst verständlich zu machen.

Ist es denn nicht real, wenn mich jemand wissentlich langfristig quält und ich leide?
Das ist doch dann Leid und keine Trauer. Es hat doch dann einen ganz realen Bezug.
Da dort eine ganz klare Verbindung besteht. Ich meine jetzt so eine Art von Qual, die offensichtlich ist und bei der es keine anderen Interpretationsmöglichkeiten gibt.

14.09.2014 21:03 • #70


J
Ich denke da jetzt drüber nach.
Für mich war das mit der Egoliebe sehr verständlich und ich glaube, das wahre Liebe langfristig nicht wissenlich verletzen will. Das hat für mich Aussagekraft!

14.09.2014 21:06 • #71


R
Jonathan, nicht die Liebe verletzt, sondern der andere lässt sich von einem Menschen verletzen. Dieser Mensch ist auch mal genervt oder wütend oder was weiß ich.

14.09.2014 21:13 • #72


J
Liebe alena,
Auch wenn du aus meinem geschreibsel dies so nicht herauslesen konntest, ist es doch tatsächlich so, dass ich mich auch in der phase der ego-liebe befinde.
Nur gibt es nicht null oder eins. Egoliebe oder wahre liebe.
Dazwischen halten sich viele von uns auf.

Wenn mir jemand mim auto über die latschen fährt, grob fahrlässig oder bedingt vorsätzlich, dann führen aussagen wie mensch dein fuss war doch vorher schon schräg, jetzt mach mal hin, heul nicht und lass schnell gut heilen zu solch einem gesicht

Der dalai Lama kennt kein verhalten, welches sein Mitgefühl schmälern könnte.
Aber mit dem anderen Geschlecht hat der auch keine echten Zusammenstöße.

Wir sind die masse derer, die sich auf dem weg befinden und wahre liebe ist sehr selten zu finden. Erstaunlich,,dass die liebe überhaupt sich nicht bereits aus dem staub gemacht hat.
Egoliebe ist daher besser als nix.

14.09.2014 21:20 • #73


J
......und ich bin der Ansicht, dass man jemanden da abholen sollte wo er ist.
Der der wahrhaft liebende auf einen trifft, der da noch nicht wohnt, dann kann er seine maßstäbe ansetzen.
Bringen wird's aber nix...oder?

14.09.2014 21:32 • #74


A
Zitat von Jay da b:
Liebe alena,
Auch wenn du aus meinem geschreibsel dies so nicht herauslesen konntest, ist es doch tatsächlich so, dass ich mich auch in der phase der ego-liebe befinde.

Egoliebe ist daher besser als nix.

Jay ja doch - ist mir nicht entgangen
wir sind doch alle mehr oder weniger ego´s - ich auch - weil ich finde ein gesundes ego schadet uns allen nicht.

ego verdammt das, was es als dunkel empfindet, deshalb war es für mich auch notwendig meine dunklen seiten anzunehmen und mich so wie ich bin akzeptieren zu lernen.
dann kann ich auch eher den partner so lieben und sein lassen wie er ist.

ja, wir befinden uns alle auf anderen entwicklungsstufen, der eine kann schon vergeben und der andere tut sich noch schwer damit.

dankbarkeit hat mir sehr geholfen gelassener dabei zu bleiben, dankbar dahinzuschauen, was ich alles am anderen habe anstatt dahin, was mir von ihm fehlt, denn in wirklichkeit ist es das, was ich selbst in mir finden muss und kann.

wenn jeder für sich die verantwortung übernimmt selbst gut für sich zu sorgen und eigentlich nichts von anderen braucht, sondern er in ihm eine bereicherung erkennt, entlastet den anderen sehr und die beziehung fliesst besser.
und das abhängigkeitsproblem löst sich.
abhängig kann nur jemand werden, der sich nicht selbst genug fühlen kann.

14.09.2014 21:58 • #75


A


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