Kann man aktiv einem anderen Partner ausspannen?

Zitat von BernhardQXY:

Puuuh, schwierig. Zur Strafe würde ich niemals meine Frau verlassen. Aus vielen Gründen. Zum einen stelle ich mich über sie. Du hast mich verletzt, daher obliegt mir die Zukunft der Beziehung ist nicht die Art von Beziehung, in der ich leben will.

Naja, so war es nicht gemeint... Ich hatte nur das Bild aufgegriffen aufgrund des Wortes rehabilitiert in dem von mir zitierten Beitrag.

Zitat von Felica:

Ich habe hier keinen im Forum betrogen. Doch, hat er/ sie. Wie jeder Mensch, der seine Tat eingesehen und gebüßt hat. vielleicht nicht ...

Dann ist er für mich nicht rehabilitiert,wenn die Beziehung zerbricht. Für mich bedeutet Rehabilitation,dass beide Partner es schaffen ihre Ehe neu aufzustellen. Rehabilitation bedeutet Eingliederung in die Gemeinschaft und auf die Partnerschaft,dass sie weiter besteht. Deshalb sehe ich es so,dass der Betrüger diese nur erhoffen kann. So wie die Gesellschaft einem eine neue Chance bieten kann.

Zitat von Felica:

Was wäre denn meine Strafe?

Auch dir sage ich, ich habe lediglich das Bild aufgegriffen. Du hast von Rehabilitation gesprochen. So kam ich auf dieses Bild.

Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, würde mein Mann mich nochmal betrügen.
Ob er aber dann eine Trennung von mir als Strafe verstünde, steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt.
Ich vertraue einfach darauf, dass er seine Bewährung (das ist eine Metapher!) nutzt und ohne weiteres Vergehen (das ist eine Metapher!) zuende bringt.
Wann sie zuende ist seine Bewährung (das ist eine Metapher!)?
Wenn ich kein komisches Gefühl im Bauch mehr bekomme, wenn ich ihren Namen höre; höre, dass er ins Büro muss; höre, wann er auf welche Dienstreise muss; eigentlich auch gerne ohne ihn mal was unternehmen möchte, aber ich ihn ungern alleine lasse. Warum ich das noch nicht weiß, ob das Gefühl noch kommt oder wann es ganz vorbei sein wird? Wegen Corona.
Das Leben ist noch nicht normal... Zumindest bei uns.
Und so lange wir noch in unserer Corona-Blase leben, kann ich zwar genießen, was ich habe, aber nicht final heilen und Sicherheit bekommen.
Deshalb ist mein Mann in meinen Augen noch auf Bewährung (Achtung! Metapher!).
Aber echt, mit mir auf Bewährung zu sein ist wirklich super

Zitat von Butterblume63:

Für mich bedeutet Rehabilitation,dass beide Partner es schaffen ihre Ehe neu aufzustellen.

Für mich bedeutet Rehabilitation, dass er/sie nicht mehr am Betrug gemessen wird.

Zitat von Butterblume63:

Deshalb sehe ich es so,dass der Betrüger diese nur erhoffen kann.

Da kann dann ab einem bestimmten Punkt viel Willkür seitens des Betrogenen bei sein.

Irgendwann sollte dieser Prozess abgeschlossen sein, so wie auch bei echten Straftätern.

Zitat von Felica:

Irgendwann sollte dieser Prozess abgeschlossen sein, so wie auch bei echten Straftätern.

Das ist wohl richtig und wünschenswert.
Aber wie ist es in der Realität von tatsächlichen Straftätern?
Ihnen wird oft noch lange nach Absitzen der Strafe oder nach einer Bewährung mit Skepsis begegnet. Auch da muss Vertrauen mühsam wieder aufgebaut werden.

Aber ich will dieses Bild hier nicht länger stressen

Zitat von Trust_him:

Ob er aber dann eine Trennung von mir als Strafe verstünde,

Für mich wäre die Trennung eine Strafe. Aber ich fände es verkehrt, wenn es die Trennung gäbe, um mich zu bestrafen.

Viel verständlicher wäre es, wenn mein EM die Ehe nicht mehr führen könnte und es dann zur Trennung käme.

Zitat von Felica:

Für mich bedeutet Rehabilitation, dass er/sie nicht mehr am Betrug gemessen wird.

Inwiefern misst man denn seinen Partner .... Wie meinst du das?

Zitat von Trust_him:

Ihnen wird oft noch lange nach Absitzen der Strafe oder nach einer Bewährung mit Skepsis begegnet.

Oder aber sie führen sich so gut auf, dass Ihnen Strafe erlassen wird.

Zitat von Trust_him:

Inwiefern misst man denn seinen Partner .... Wie meinst du das?

Du verwendest das Wort Bewährung . Wer sich bewährt, wird ja auch anhand seines Verhaltens o.ä.gemessen.....

Zitat von Felica:

Für mich wäre die Trennung eine Strafe. Aber ich fände es verkehrt, wenn es die Trennung gäbe, um mich zu bestrafen.

Viel verständlicher wäre es, wenn mein EM die Ehe nicht mehr führen könnte und es dann zur Trennung käme.

Das Ergebnis ist das Gleiche. Du wurdest verlassen. Ob das jetzt als Strafe gedacht war oder nicht, ist doch an dieser Stelle irrelevant. Ausserdem steht es einem überhaupt nicht zu, seinen Partner zu bestrafen. Das darf nur ein Richter und Fremdgehen ist nunmal hierzulande nicht strafbar.

Es ist eher wie in der Erziehung. Kinder lernen auch nicht wirklich gut durch Lob oder Strafen, sondern durch logische Folgen oder nachvollziehenbare Konsequenzen.

Wenn ich meinem Mann seinen Betrug nicht verzeihen kann, er kann ihn aber nicht rückgängig machen, dann ist die logische Konsequenz, dass wir nicht zusammen bleiben können.
Das hat dann nichts mit Strafe zu tun.

Zitat von Felica:

Oder aber sie führen sich so gut auf, dass Ihnen Strafe erlassen wird.

Ja, aber wie reagiert die Gesellschaft auf Straftäter? Skeptisch. Da ist es egal, ob volle Strafe abgesessen, Bewährung überstanden oder wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Viele haben echte Probleme, anschließend einen guten Job zu finden. Es wird ihnen allgemein mit Skepsis begegnet.

Zitat von BernhardQXY:

Wenn Dein Mann es nicht mehr aushält, dass er misstrauisch beäugt wird, selbst wenn er nur brötchen holt und dabei die Standortfreigabe vergisst, dann ist es ebenso logisch, dass er sich trennt.

Selbstverständlich!

Zitat von Trust_him:

Ob das jetzt als Strafe gedacht war oder nicht, ist doch an dieser Stelle irrelevant.

Nein, das macht für mich einen großen Unterschied. Wer bin ich denn, dass mein Partner mich bestrafen darf!? Bei allem Respekt für den Betrug, ehrlich, aber die Augenhöhe muss bleiben. Da gebe ich Bernhard völlig Recht.

Ich bestrafe noch nicht mal meine Kinder.

Zitat von Trust_him:

Kinder lernen auch nicht wirklich gut durch Lob

Da irrst Du Dich gewaltig. Sprach die Pädagogin. Sorry....

Zitat von Trust_him:

Wenn ich meinem Mann seinen Betrug nicht verzeihen kann, er kann ihn aber nicht rückgängig machen, dann ist die logische Konsequenz, dass wir nicht zusammen bleiben können.

Richtig, das meinte ich. Trennung wegen Empfinden, aber nicht als Strafe.