DA mein Name erwähnt, da bin ich.
Zunächst einmal.
Jeder hat, kann und soll eine Meinung haben, ob man einen Betrug verzeiht oder nicht. Entscheidend ist, was man als Betroffener entscheidet. Nichts anderes zählt.
Ich gebe mal meine gedanken hinein, auch aufgrund der zeitlichen Entfernung, die den Blick doch an manchen Stellen versachlicht hat.
ganz grundsätzlich: Für die Qualität einer Beziehung sind beide verantwortlich, aber die Entscheidung zur Affäre- diese trifft der Affärenführer ganz alleine und trägt dafür die volle Verantwortung! Niemand sonst! Diese Erkenntnis ist banal und zwingend- allerdings bedarf es einer bestimmten Abgeklärtheit, sie auch zu akzeptieren. In der Anfangsphase neigt der Betrogene dazu, sich eine Mitschuld zu geben.
Bei uns war das erste halbe Jahr davon geprägt, dass ich als Betrogener im Prinzip die Bedingungen des Revivival hab diktieren lassen und on top mir manches einfach schön geredet. Während die körperliche Affäre vorbei war, blieb es bei einer emotionalen Affäre. Die beiden blieben verbunden und er gab sogar Tipps, wie wir als Paar wieder zusammen kommen könnten. Ich habe es als meinen Weg gesehen und habe die Kritik hier im Forum komplett ausgeblendet und negiert.
Nach einem halben Jahr dann habe ich für mich erkannt, wo meine Grenzen sind. Und da erst startete der wahre Prozess.
Ich habe din Faden heute nchmittag kurz überflogen und hatte met meiner Frau kurz gesprochen. Meine Frage war, ob das halbe -dreiviertel Jahr vergeblich gewesen war, also hätte cih vorher den Druck erhöht. Ihre Antwort war, dass sie die Zeit ebenso gebraucht hat um überhaupt die Entscheidung für oder wider die Ehe zu treffen.Hätte ich sie vorher vor die Wahl gestellt, wäre sie wahrscheinlich gegangen.
Ich glaube, dass zu einer erfolgreichen (!) Ehe 2.0 folgendes gehört:
* Trennung vom Affärenmensch. Das ist ein schmerzhafter Prozess und dauert.
Dazu ist eine Kontaktsperre mmn unumgänglich. Deine Frau, lieber TE hat leider gegen den Grundsatz verstoßen, Never F.. the company. Dies hat zur Folge dass es ungleich schwerer wird. @Leonhard s Frau ist nach wie vor eine Kollegin. Nach seiner Schilderung, haben sich alle neu orientiert und aufgestellt. Das heißt für mich, dass es möglich ist. Ich hingegen war überaus froh, dass der Am und meiner Frau eigentlich in zwei unterschiedlichen Ökosystemen leben- eine vollkommene Trennung machbar.
Ich bin der Auffassung, dass wir heute in einem Arbeitnehmermarkt leben. Ein anderer Job sollte sich in aller Regel leicht finden. Von daher sollte man diesen Punkt nicht von vorn herein ausschließen.
* Aufbau einer Beziehung zu sich selbst. Erst wenn ich weiß wer ich bin, kann ich mich dem Du nähern und dem Raum dazwischen. Ich muss lernen, mich selber regulieren zu können. Das kann jeder, die Frage ist, ob man bereit ist, das zu tun.
* Unabhängigkeit vo Partner:Letztendlich ist meine Erkenntnis nach drei Jahren Beziehungsarbeit in einem Lehrgang und coaching. Eine Beziehung zum Du wird erst möglich, wenn man sie nicht braucht. David Schnarch bringt dazu den Vorschlag, dass die Paare sich umarmen sollen und dabei fest auf den eigenen Beinen stehen sollen.
*Verzeihen
Ich bin der festen Überzeugung, selbst in Trennungsfall sollte man dem anderen verzeihen, einfach, um der eigenen Heilung wegen. Das muss nicht von heute auf morgen sein- das Verzeihen ist letztenendes das Ergebnis eines Prozesses. Es bedeutet, dass das erlittene Unrecht nicht mehr zwischen dem Verletzten und dem Verletzer steht. Es wird zur Vergangenheit und spielt in der Gegenwart keine Rolle mehr.
*
Lernen in Beziehung zu gehen. Guten S. kann ich als hetero Mann mit nahezu jeder Frau haben. Das ist also kein Kriterium für die Verbindung. In Beziehung zu gehen heißt: Den anderen wahrzunehmen in seiner Person und anzunehmen. sich zu reiben und aufeinander zuzugehen. Vom Herzen beim anderen zu sein.
Sich austauschen über das, was einem wirklich bewegt.
David Schnarch beschreibt allerdings eine Form des S. zwischen langjährigen Partnern als starkstromsex- der reine körperliche Akt wird verknüpft mit der Liebe zum anderen. Das ist mMn eine völlig andere Hausnummer.
* Entscheidungen treffen.
Liebe ist nur in Dineyfilmen. Im wahren Leben ist es das Ergebnis einer Entscheidung.
Du siehst, liebr TE es ist unumgänglich dass an dieser Stelle beide Partnerr gefordert sind. Beide müssen wollen und man kann nur Angebote machen. Auf das andere hat man keinen Einfluss. Grob gesprochen: Ob deine Frau den AM trifft oder nicht kannst Du nicht bestimmen. Du kannst ihr letztenendes nur ein Angebot machen, was natürlich auch Bedingungen enthalten darf.
So abschließend nch meine persönliche Meinung zu offenen Beziehungen. Ich persönlich bin der Auffasung, dass es ebenso wie Polyamorie für die meisten Menschen nicht das richtige Modell ist. Damit solche Beziehungen funktionieren muss die Beziehung zum Stammpartner extrem gefestigt sein und erfordet extrem viel Vertrauen und Kommunikation. Für die meisten Menschen ist eine Öffnung lediglich eine Legitimation zum Fremdvogeln. Nicht mehr und das wiederum ist extrem verletzend für den anderen.
23.07.2023 21:06 •
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