Du hast es richtig erfasst: Er muss den Weg alleine gehen - und Du kannst nur an der Seite stehen!
Du kannst ihm Anregungen geben und Vorschläge machen (z. B. psychologische Hilfe anzunehmen, was er ja getan hat, auch wenn Du das Ergebnis für nicht gut genug hältst), Du kannst ihm signalisieren, dass Du für ihn da bist, dass Du ihn unterstützen willst. Und das war es! Du kannst ihm nichts abnehmen, keine Entscheidungen für ihn treffen und nicht dafür sorgen, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt.
Ich finde die Aussagen Deines Psychologen sehr fragwürdig. Normalerweise sollte er Dich dabei unterstützen, auf DICH zu achten und Dich selber zu stabilisieren. Du hast ja offensichtlich auch Baustellen - sonst wärst Du nicht beim Psychologen. Medikamentöse Unterstützung von vornherein abzulehnen, ist ebenfalls speziell. Wobei Psychologen eh keine Rezepte ausstellen, also ist hier irgendwas durcheinander gebracht worden. War Dein Freund evtl. bei einem Psychiater?
Last but not least ist es höchst unprofessionell, wenn Dein Psychologe sich mit Dir über Behandlungsmöglichkeiten Deines Freundes unterhält, ihn nach Rücksprache mit Dir jetzt auch behandelt und sich mit Dir darüber auch noch austauscht. Es gibt nämlich so etwas wie eine Schweigepflicht! Hört sich für mich alles sehr speziell an.
Ich verstehe gut, Silana, dass Du unter der Situation leidest und dass Du traurig bist. Das tut mir leid. Aber wie gesagt: Du kannst nichts machen. Außer für ihn da sein, wenn er das möchte. Allerdings kannst Du dann evtl. auch viel Zeit in der Warteschleife verbringen...
16.04.2016 00:43 •
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