Kann eine unglückliche Liebe das ganze Leben vergiften?

Hi! Ich bin weiblich, 32 Jahre und seit 13 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich lebe mit ihm auch seit 8 Jahren zusammen. Das wäre damals fast schon auseinander gelaufen, weil mein Freund sich nicht auf mich festlegen konnte bzw. wollte. Erst als ich Druck machte, gab er nach und wir suchten eine gemeinsame Wohnung. Wir sind dann beide von den Eltern direkt zusammen gezogen. Blöderweise habe ich mich kurz darauf fremdverliebt und hätte alles für diesen anderen getan. Ich wollte mich auch für ihn trennen, bzw. war schon fast getrennt, als der einen Rückzieher machte. Ich litt sehr darunter. Mein Freund wollte es dann noch mal versuchen und hat sich seitdem um 180 Grad gedreht. Er ist sehr süß zu mir. Er schmeißt den Großteil des Haushalts, ist aufmerksam und verwöhnt mich. Nur ich bin seitdem mit dem Kopf und mit dem Herz nie wieder ganz zu ihm zurück gekehrt. Gerade jetzt wo uns ein weiterer Corona Winter ins Haus steht, mit home Office und so, geht's mir wieder sehr schlecht. Ich hab den anderen seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Trotzdem geistert der mir durchs Hirn. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß er the ohne and only gewesen wäre. Total bescheuert. Kann es sein, daß man diesen Fluch nie wieder los wird? Muss ich mich jetzt doch noch trennen, obwohl mein Freund mir vor kurzem sogar einen Antrag gemacht hat? Was ist los mit mir? Ich fühle mich in meinen eigenen Gedankenkreisen gefangen.

Zitat von Vicky32:

daß er the ohne and only gewesen wäre. Total bescheuert. Kann es sein, daß man diesen Fluch nie wieder los wird?

Der one and only-Typ hat dich abgesägt. Nun hast du einen nice guy, der deinem Druck nachgibt und alles für dich macht. Wenn du dann immer noch bad guy-Sehnsucht hast - wäre es dann fair, den Antrag deines Freundes anzunehmen mit dem Gefühl, du willst eigentlich mehr Aufregung, als mit ihm möglich ist? So bist du doch emotional auf dem Sprung, mit dem nächsten ins Bett zu gehen, der diese Seite von dir anspricht. Also werde dir klar, was du eigentlich willst.

Als es anfing mit deinem Freund, warst du 19. Scheint, du denkst wie manche Frauen in deiner Situation, dass es doch so wie bisher nicht alles mit den Männern gewesen sein kann.

Kann schon sein, das ich so eine bin. Aber das werde ich bitter bereuen. Eigentlich war das immer mein Traum, Hochzeit, Haus und Familie. Jetzt könnte ich es bekommen aber trauere so einem Bad boy hinterher. Der hat mich ja nur flachgelegt, eine weitere Kerbe in den Bettpfosten geschnitzt und hat mich dann eiskalt abserviert. Warum trauert man 6 Jahre lang um so einen? Entgegen jedem Verstand? Warum setzt man dafür noch Jahre später das komplette Leben in den Sand. Ich könnt mir selber gerade in den Hintern beißen. Mit meinem Freund hätte ich alles, wovon ich immer geträumt habe. Ok, er ist jetzt ein Softie. Aber ich habe ihn doch selbst dazu gemacht!

Mein Freund hat sich damals zuerst auch sehr schwer getan, sich auf mich einzulassen. Kann es sein, daß ich ihm dieses Rumgeeier nie verziehen habe und das jetzt meine Rache ist?

Zitat von Vicky32:

Was ist los mit mir? Ich fühle mich in meinen eigenen Gedankenkreisen gefangen.

Blöde Frage, aber liebst du deinen Freund? Oder ist es mehr Bequemlichkeit? Die Routine? Das Sichere?

Zitat von Vicky32:

Ok, er ist jetzt ein Softie. Aber ich habe ihn doch selbst dazu gemacht!

Tja - you cant always get what you want. Frage dich einfach, ob dir dein Freund langt um Jahrzehnte mit ihm zusammen zu leben. Auch S.. Wenn du Zweifel hast, solltest du fairerweise auf eine Heirat verzichten.

Andererseits - 6 Jahre herumträumen heißt ja, dass du irgend etwas vermißt in deinem Leben. Kannst du das auch mit deinem Freund haben? Vielleicht solltest du ihm mehr Freiraum geben in eurer Beziehung, damit er sich für dich attraktiver entwickeln kann.

Von mir aus könnte mein Freund soviel Freiraum haben, wie er will. Leider will er aber nicht. Der hängt total an mir und das wird mir inzwischen viel zu viel. Noch einen Corona Winter mit ihm 24/7 im home Office und die Hochzeit hat sich sowieso erledigt.

Zitat von Vicky32:

Der hängt total an mir und das wird mir inzwischen viel zu viel.

O.k. - wenn du es so siehst, ist doch eigentlich die Sache klar, oder?

Mein Freund braucht sehr viel Nähe. Immer schon. Er kommt aus einer großen Familie und ist sehr eng mit seinen Eltern und Geschwistern. Deshalb wollte er auch lange nicht ausziehen. Ich musste ihn da regelrecht raus schweißen. Jetzt hat er bei mir angedockt und das belastet mich total. Lasse ich ihn jetzt fallen, mache ich mir schwere Vorwürfe.

Ob ich ihn noch liebe? Keine Ahnung! Ich fühle gerade gar nix außer Panik.

Zitat von Vicky32:

Lasse ich ihn jetzt fallen, mache ich mir schwere Vorwürfe.

Aber du kannst doch keine Beziehung führen, bzw. eventuell sogar eine Ehe eingehen, aus Mitleid?
Auch wenn es hart wird, wenn du nicht glücklich bist, dann mache einen Cut.
Du schreibst sehr klar und abgeklärt über die Sitation, so dass es klar wird, wie es über kurz oder lang endet.

Zitat von Vicky32:

Ich fühle gerade gar nix außer Panik.

Panik wovor? Wegen des Antrags? Vor der erneut belastenden Winterzeit während der Pandemie?

Zitat von Vicky32:

Lasse ich ihn jetzt fallen, mache ich mir schwere Vorwürfe.

Ja gut - du hast ihn dir gezähmt. Dann ist dir als Mensch mit gewisser Verantwortung natürlich klar, dass er leiden wird, wenn du ihn verläßt. Wenn du aber nur aus Verantwortung und Anstand bei ihm bleibst, obwohl in deinen Gefühlen die Sehnsucht nach Freiheit, Aufregung und Abenteuer ist - dann hat eure Beziehung auf Dauer trotzdem wenig Chancen.

Von einer Heirat garnicht erst zu reden. Wäre nach deiner Schilderung eigentlich nicht angebracht und eine Lüge ihm gegenüber.

Der andere war das genaue Gegenteil. Der war sehr frei, stark und unabhängig. Den einzufangen hätte mich gereizt. Hat aber nicht geklappt. Der hat mir nie was versprochen, im Gegenteil. Er hat immer deutlich gesagt, daß mit uns ist rein S.. Trotzdem hab ich mich verknallt. Und so, wie es aussieht zum ersten und einzigen Mal im Leben .

Panik wovor? Wegen des Antrags? Vor der erneut belastenden Winterzeit während der Pandemie?

Ja, beides!