War wohl ein Fehler, wer hätte es erahnen können... Ich fragte sie, was sie sich denn von dem Abend versprechen würde, Ihre Antwort einen schönen Abend. Wir trafen uns und ich war recht zufrieden mit meinem Verhalten. Ich habe mich nicht verstellt, war aber dennoch gelassen und distanziert. Nach dem Smalltalk und zwischen den Veranstaltungsplätzen redeten wir immer wieder über ernstere Themen. Ich sagte ihr, dass ich mich gewundert hatte, dass sie sich gemeldet hat, da ich gedacht hätte, dass sie sich aufgrund der letzten Treffen eher fernhalten wollte. Sie lachte nur und meinte, dass sie es schwer finden würde so gar nichts von mir zu hören und dass sie mich nicht komplett auf ihrem Leben verlieren will. Wir stellten fest, dass diese 3 Wochen nun die längste Zeit nach der Trennung war, in der wir keinen Kontakt hatten - unglaublich und ich sagte, dass sicher ein Fehler von uns war, da wir so nie die Möglichkeit hatten uns zu vermissen. Sie sagte, dass sie mich schon vermisst, nur eben nicht wie früher...
Immer mal wieder kamen dann solche Gespräche zustande und einmal fragte ich, wie sie sich denn eine solche Freundschaft vorstellen würde. Sie sagte, so wie das hier, worauf ich nur entgegnete, dass das doch zwecklos sei: Mit meinen Freunden könnte ich über alles reden, aber du willst nicht wissen, wenn ich eine Neue habe und ich möchte nicht wissen, wenn du einen anderen Typen kennen lernst. Sie wusste nicht, was sie entgegnen sollte und ich fuhr fort, dass ich mir aktuell eine solche Freundschaft nicht vorstellen kann, man aber schauen könnte, was sich entwickelt. Sie war enttäuscht und sagte nur, dass ihr das so schwer fallen würde.
Als es später wurde sagte ich irgendwann, dass ich nun doch bald gehen möchte,weil ich müde sei. Wir setzten uns hin und holten uns noch etwas zu Trinken. Kurzes Geplänkel, bevor ich dann fragte, was sie denkst, was bei uns nicht funktioniert hat, mit dem Hinweis, dass ich einfach aus der Beziehung auch lernen möchte. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir zu viel aufeinander gehockt, zu wenig für uns selbst getan hätten. Sie sagte aber auch, dass wir am Ende unsere Gefühle verloren hätten. Das Gespräch lenkte sich in die Richtung, dass wir auf einmal darüber sprachen, ob man es denn nochmal versuchen könnte. Sie sagte ihre Gefühle für mich hätten sich in den letzten 3 Wochen nicht verändert, sie wären nur freundschaftlich und ihr würde der gewisse Funke fehlen. Ich sagte ihr, was ich heute gerne alles mit ihr getan hätte, ihre Hand zu halten, sie in den Arm zu nehmen etc. und dass man das eben nicht als Freunde haben kann. Sie fragte, was ich mir den vorstellen würde, was passieren könnte. Ich schlug vor, dass wir gemeinsam nach Hause gehen würden und einfach nur beieinander seien. Sie war zögerlich und es wechselte in ihr hin und her, dass das eine gute Idee sei oder eben nicht. Sie legte ihre Hand auf den Tisch, die sie vorher darunter versteckt hatte und ich nahm sie. So hielten wir uns eine Weile und die Hoffnung in mir keimte natürlich hoch. Doch dann zog sie sie wieder zurück und sagte, dass immer ein Schatten über uns hängen würde, wenn wir es wieder versuchen. Immer dieser Schatten, dass wir 6 Monate getrennt waren, weil die Liebe weg war, wir beide das Single-Leben schei. finden und wieder zusammen wären, weil wir der schönen alten Beziehung hinterher sehnen, wir aber auch nicht die Zeit zurück drehen könnten. Sie sagte, dass unsere Zeit vielleicht einfach abgelaufen sei. Ich versuchte ihr Zuversicht zu geben, meine Zuversicht mit ihr zu teilen, doch es war immer wieder wechselhaft, wie sie reagierte. Einmal sogar sagte sie, dass wir ja zusammen nach Hause gehen könnten, aber was dann?.
Irgendwann war dann Aufbruchsstimmung in dem Cafe und wir machten uns auf zur Bahn. Ich brachte sie zum Gleisabgang und da standen wir wieder. Hin und her ging es erneut, doch ich konnte sie nicht überzeugen. Ich nahm sie in den Arm und sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Ich versuchte sie zu küssen, doch sie wandt den Kopf leicht ab. Keiner wollte gehen und keiner wusste, wie es weiter gehen soll. Schließlich nahm sie mich in den Arm und hielt mich ganz fest für eine gefühlte Ewigkeit. Sie streckte sich hoch küsste mich auf die Wange und wandte sich zum Gleis. Sie drehte sich mehrmals um. Nach kurzem Abwarten lief ich ihr hinterher, nahm sie erneut in den Arm und sagte nur Mach's gut., sie erwiderte dasselbe und stieg in die angefahrene U-Bahn. Wir schauten uns noch durch die Scheibe durch an. Auf dem Heimweg konnte ich nicht fassen, dass meine letzten Worte eben das waren und rief sie an. Sie hob sofort ab und sagte nur hallo und ich sagte ihr, dass meine letzten Worte hätten ich liebe dich sein sollen, verabschiedete mich und legte auf, ohne eine Antwort von ihr zu erwarten.
Und nun sitze ich hier und schreibe diese Worte. Ich weiß nicht so recht, wie es mir geht. Während ich den ganzen Abend so distanziert war, so konnte ich mich auch nicht so richtig in mein Gesagtes hineinsteigern. Ich weiß nicht, wie viel des Gesagten von Herzen kam oder ob ich inzwischen einfach nur ehrgeizig versuchen will, sie zurückzubekommen. Gerade packt es mich auch wieder und ich bin drauf und dran, vor Ihrer Tür zu stehen und ihre Reaktion abzuwarten. Einerseits bin ich sauer auf sie, dass sie mich nun wieder aus dieser Zeit der Kontaktsperre herausgezogen hat, andererseits bin ich sauer auf mich selbst, dass ich mich darauf eingelassen habe. Aber die Hoffnung überlagert immer den Verstand...
30.10.2016 09:56 •
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