Hallo zusammen!
Ich hatte bereits in einem anderen Thema von meiner Trennung im Frühjahr berichtet und wie es dazu kam.
Inzwischen ist viel passiert.
Mein Mann hat eine Kur gemacht, in der Anpassungsstörungen und depressive Tendenzen festgestellt wurden. Nach der Kur ging es ihm recht gut. Er hat Vieles in Angriff genommen, auch haben sich tatsächlich Dinge verbessert, wie z.B. der Kontakt zu unserem Sohn. Andere Dinge wiederum sind nach zwei Monaten, vor allem als er wieder länger im Arbeitsleben war, erneut in alte Muster gerutscht.
Wir kommen soweit gut miteinander aus. Ich würde sagen, ein freundschaftliches Miteinander, und ich betrachte mir das ganze aus sicherer Entfernung, habe ja eine eigene Wohnung bezogen. Wir treffen uns recht häufig, machen mal was zusammen, auch für unser Kind. Hatten teilweise schöne Gespräche. Es kam sogar in einer guten Phase das Gedankenspiel auf, dass ich in die obere Etage des Hauses ziehe, er unten wohnt und wir so eine Art Eltern-WG führen und wir so die Kosten für beide Seiten gering halten können.
Ich habe dann nach einigen Auseinandersetzungen so meine Zweifel bekommen. Er wurde wieder sehr respektlos, wenn ich eine andere Meinung hatte, hat meine Ideen/Wünsche bezüglich Zukunft abgeschmettert und mich letztendlich wieder mit Schweigen bestraft, weil ich davon nicht abrückte (wie früher).
So kam es zu einer erneuten Aussprache, in der er mir klipp und klar sagte, ich solle doch dieses Hirngespinst von Liebe in einer Ehe aufgeben und zurückkommen, um das Konstrukt Familie für das Kind aufrecht zu erhalten.
Ich fragte ihn, wie er sich das vorstelle, so ohne jegliche Liebesgefühle und Intimität.
Das wäre alles überbewertet, man könne auch so zusammenleben. Die Hauptsache wäre doch, dass das Kind nicht leide, indem es immer auf einen Elternteil verzichten müsste. Man müsse auch mal was durchziehen und wenn man das überstanden hat, stellen sich die Gefühle schon wieder ein.
Ich schreibe nun hier, weil ich mal eure Meinung dazu wissen will.
Mir ist schon bewusst, dass Verliebtheit nicht ewig anhält, dass man an Beziehungen arbeiten sollte und nicht aus einer Laune heraus alles aufgeben.
Aber ist Liebe in einer Beziehung zuviel verlangt? Ist das zu naiv?
Ich finde nicht, dass ich mit Liebe, Geborgenheit und Respekt gegenüber dem Partner, idealerweise noch eine ähnliche Weltanschauung, überhöhte Ansprüche an eine Beziehung habe und kann es irgendwie nicht so richtig fassen, dass er von mir erwartet, die Ehe auf dieser o.g. Grundlage weiterzuführen.
25.10.2019 16:59 •
#1