Kann ein Neustart nach Affäre funktionieren?

Zitat von hahawi:

Wenn man es wiederholt und wiederholt angesprochen hat und es ändert sich nix?
Warum sollte das dann keine Lösung sein?

Nicht in jedem Fall.

Weil,es keine Lösung ist.
Zumindest nicht für meinen Mann, er hat sich dabei ja offensichtlich nicht lange wohl gefühlt.
Die meisten fühlen sich ja nicht wirklich wohl, in einer Affäre.
Das Forum zeigt das ja auf.

Eine andere Lösung wäre wohl eher, sich zu trennen, wenn man kein Weiterkommen sieht.

Liebe TE ,
Wie lange ging denn seine Affäre ? Oder läuft die gar noch ?

Zitat von Isely:

Eine andere Lösung wäre wohl eher, sich zu trennen, wenn man kein Weiterkommen sieht.

Das ist die Frage.
Es können ja viele andere Dinge passen, nur hier nicht.
Und wenn der Partner trotz vieler Interventionen nicht darauf eingeht, warum soll man sich dann mittels einer Trennung wirtschaftlich in Schieflage bringen?

Zitat von Isely:

Einen Betrüger der weiter heimlich betrügt möchte niemand.

Zitat von Isely:

Auch keinen der nur von Neuanfang redet und keine Taten folgen lässt.

Zitat von Isely:

Ja und man braucht das Gefühl man sei trotz Betrug noch etwas wert

Das bestreitet (soweit ich es dem Faden entnehmen konnte), doch gar keiner...

Zitat von Isely:

Den sollte einem der Betrüger geben, wer sonst auch ?

Du Dir selbst @Isely - ebenso, wie sonst auch, oder ziehst Du Deinen Selbstwert grundsätzlich aus den Handlungen Deines Gegenübers? Das halte ich ehrlich gesagt, für höchst bedenklich, so zu verfahren...

Zitat von Isely:

Wie soll neues Vertrauen entstehen , nachdem es missbraucht wurde?

Dies liegt an Dir, nicht an Deinem Gegenüber. Du musst Dich selbst entscheiden, ob Du diesen Betrug verzeihen kannst, den Schmerz aushalten und Deinem Partner diesen Fehler zugestehst, oder ob Du Dich trennen möchtest. Beides ist zu 100 % nachvollziehbar, ganz ohne Frage. Aber Du kannst nicht hergehen und Deinen Schmerz auf ihn übertragen, ihn zu Kreuze kriechen lassen. Das hat mit Verzeihen ganz und gar nichts zu tun, sondern eher mit Heimzahlung und kann daher keine Basis, für einen erfolgreichen Neustart sein. Denn die Beziehung startet sofort wieder in einem massiven Ungleichgewicht und Machtgefälle, das kann nicht gut gehen.

You can't eat your cake and have it too!

Zitat von Isely:

Ich habe sie zumindest benötigt.

Das kann ich absolut nachvollziehen, nur warum reichst Du Dir denn selbst nicht genug aus, um das zu wuppen? Wenn Du selbst nicht genug Eigenliebe mitbringst in die Beziehung, warum soll Dein Partner diese für Dich zusätzlich noch aufbringen?

Zitat:

Dafür muss er mir nicht bis ans Ende meiner Tage die Füsse küssen.
Aber am Anfang schon...

Das möchte ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen in meiner Partnerschaft, ein schrecklicher Gedanke, wie mein Mann vor mir am Boden ist und meine Füße küsst - es sei denn, ich liege neben ihm, dann wäre da zumindest noch Augenhöhe gegeben...

@te - ich kann Dir nur dringend davon abraten, nun den Spieß umzudrehen - denn dadurch hast Du nichts auf partnerschaftlicher Ebene gewonnen, sondern bringst im Gegenteil eine noch erheblichere Dysharmonie und Dysbalance in die Partnerschaft, was am Ende fatal ausgehen könnte - und zwar für Euch beide.


Liebe Grüße
Simply

Zitat von SimplyRed:

Du Dir selbst @Isely - ebenso, wie sonst auch, oder ziehst Du Deinen Selbstwert grundsätzlich aus den Handlungen Deines Gegenübers? Das halte ich ehrlich gesagt, für höchst bedenklich, so zu verfahren.

Ich rede ja von mir.
Die Frage des Threads ging ja in die Richtung , ist es möglich und wenn, wie ?

Ehrlich gesagt möchte ich jetzt hier auch gar nicht meinen Umgang mit dem Betrug in den Focus setzen.

Aber nur so viel dazu , wenn man viele Betrogene hier liest , die ihren Partner dennoch behalten möchten, haben alle gewisse Erwartungen an einen Neubeginn.
Selbstverständlich , hat das nicht ausschliesslich mit Selbstwert zu tun.
Oder nur soviel als das dieser kurzfristig natürlich durch den Betrug angeknackst ist.
Aber das kann man vielleicht nur nachvollziehen , wenn man selbst betrogen wurde.

Ich hatte die TE ja gefragt wie lange der Betrug ging oder ob er nun offen weiter ausgelebt wird.
Vielleicht antwortet sie ja noch darauf, wenn sie möchte.

Zitat von hahawi:

Das ist die Frage.
Es können ja viele andere Dinge passen, nur hier nicht.
Und wenn der Partner trotz vieler Interventionen nicht darauf eingeht, warum soll man sich dann mittels einer Trennung wirtschaftlich in Schieflage bringen?

Das wäre dann eine offene Ehe, die nur auf dem Papier besteht, damit Vermögen nicht geteilt werden muss?

Wäre absolut nichts für mich.

Zitat von tina1955:

Das wäre dann eine offene Ehe, die nur auf dem Papier besteht, damit Vermögen nicht geteilt werden muss?

Wäre absolut nichts für mich.

Eine Einseitige offene Ehe

Zitat von Isely:

Eine Einseitige offene Ehe

Das ginge für mich erst recht nicht.

Zitat von tina1955:

Das ginge für mich erst recht nicht.

Ja aber das wäre ja dann die Sicht des Betrügers, ich habe geredet, du wolltest nichts ändern also besch...
ich dich eben...
Und das eigene Gewissen ist so mit auch gleich beruhigt.
Na ja , hat schon ein Geschmäckle.

Vielleicht meldet sich die TE ja morgen nochmals.

Gute Nacht

Liebe Andi,

ich habe keine Erfahrung mit dem Neubeginn nach Affäre, kann Deinen (Euren?) Wunsch aber gut verstehen.

Was ich hier dazu lese, ist oft, dass der Betrüger dann Zeit seines Lebens dafür zuständig ist, die Scherben aufzusammeln und zu kleben. Und dass sogar reparierte Stellen mal wieder zerbrechen können und er/sie von neuem anfangen kann...

Meiner Meinung nach kann es SO nicht funktionieren. Wenn Reue da ist, so ist das sicherlich mal die Grundvoraussetzung! Dass das aber die andauernde Aufgabe des Betrügers ist - das kann's nicht sein!
JEDE Beziehung sollte auf Augenhöhe geführt werden.

Ein paar Wochen, Monate...gut. Aber JAHRE? Niemals.

Daher ist es meiner Meinung nach unabdingbar, sich professionelle Hilfe mit ins Boot zu holen, wenn man diesen Schritt wagen möchte.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Betrüger sein Büßerhemd bald leid ist, sich aber vermutlich nicht traut, das zum Ausdruck zu bringen und sich somit die Fronten wieder unbewusst verhärten.
Da hilft ein Therapeut.

Ich habe die wenigen Post nochmals gelesen, keiner hat was, von auf ewig büssend geschrieben.

Ich zB schrieb vom Anfang, nach einer Affäre, - sicherlich tut dies Not, natürlich ist es vor einen Betrogenen

Ich finde einfach das gehört dazu, Einsicht zu zeigen, ehrliche Einsicht. Es ist ja sehr schwer als Betrogener darauf ewig warten oder hoffen zu müssen.

Danach folgen in der Regel viele Gespräche ,man redet wieder miteinander, evt. Therapien, und dann sollte es auch irgendwann einmal gut sein, sicher gibt es auch mal Rückschritte, wo man alles wieder in Frage stellt , schön und hilfreich wenn einen der Partner da weiter unterstützt, und insgeheim erwartet man das ja auch.
Es unterstreicht ja auch den neuen Zusammenhalt und den Spruch,- in Guten , sowie in schlechten Zeiten.

Augenhöhe stellt sich Stück für Stück wieder ein, dass ist der Weg den man Neu gemeinsam beschreitet.
Jedenfalls war es bei mir so.

Und das wünsche ich der TE sehr, - viele Gespräche, ein Partner der ernsthaft an einer neuen Beziehung mit ihr interessiert ist und sie bei Zweifel nicht im Stich lässt.
Irgendwann verblassen die Narben, automatisch, hoffentlich.

Zitat von Löwin45:

Weißt du, wenn du nicht gerade jemanden auf dem Kicker hast, finde ich deine Kommentare hilfreich und manchmal sogar richtig gut.
Aber - bitteschön - was soll das hier?
Was hat Iselys Fall im Detail mit der Fragestellung der TE zu tun?
Wenn dich ihr Fall so triggert, dann kläre es doch bitte per PN.

Die TE hat explizit eine Frage gestellt, ob und wie es möglich ist, eine Affäre zu verzeihen.
Genau das wurde beantwortet.
Nicht mehr und nicht weniger
Wenn dir nicht alle Antworten gefallen, so what.
Dann ist es eben so.
Selbstverständlich kann man über einige Ansichten diskutieren.
Aber, hier wirkt es wie ein Kleinkrieg, den du versuchst anzuzetteln.
Ich frage mich, warum.

Ehrlich gesagt versteh ich das Problem nicht, der Meinungsaustausch beinhaltet das Miteinander komunizieren, bedeutet also auch auf Aussagen einzugehen..somit findet ein Ausstausch statt. Die TE selber hat sich noch nicht zu Wort gemeldet, kann aber die sachliche und unterschiedliche Darstellung/Einstellung unterschiedlicher Foris nachlesen und das für sich passende raus filtern oder auch hinterfragen.

Also bei mir ist es so:

Ich bereue es sehr, meinen Mann mit dem Betrug verletzt zu haben und dabei auch direkt sein Vertrauen missbraucht und verspielt zu haben.

Die Affäre selber bereue ich nicht. Denn es gab Gründe, weshalb es dazu kam (zB 7 Jahre kein S.!) und für die bzw das nicht Aussprechen aller Unzufriedenheiten, die Unfähigkeit zu konstruktiven Gesprächen darüber etc...sind wir beide verantwortlich.

Insofern könnte ich meinem Mann nie sagen es war ein Fehler, denn durch die Affäre (bzw neue Partnerschaft) habe ich sooo vieles erkannt, was meinen Mann über Jahre von mir entfernt hat.

Insofern würde ich eh bezweifeln, dass es bei uns je zu einer Reunion kommen kann, denn ich möchte auf gar keinen Fall wieder dahin zurück, wo wir standen. DAS sieht bei vielen anderen Ehen hier trotz der Affäre anders aus, da gibt's ein gesundes S*xleben, der Umgang ist respektvoll, es herrscht tiefes gegenseitiges Vertrauen und es passt eigentlich alles.

Deswegen würde es aber in meinem Fall auch nie funktionieren, wenn nun mein Mann (nach immerhin Jahren der Trennung aufgrund der neuen Partnerschaft) einem Neuanfang zustimmen würde, OHNE mindestens die gleichen Erkenntnisse über SICH gesammelt und reflektiert zu haben, wie ich. Und erst Recht nicht, wenn er erwarten würde, dass ich mir alle Schuld überstülpe.
Eigentlich auch nicht nur für ein paar Wochen...(denn sowas ist dann bald ein Selbstläufer und ZACK - hat man seine neue Rolle in der Beziehung).

Zitat von trixi-77:

Die Affäre selber bereue ich nicht. Denn es gab Gründe, weshalb es dazu kam (zB 7 Jahre kein S.!) und für die bzw das nicht Aussprechen aller Unzufriedenheiten, die Unfähigkeit zu konstruktiven Gesprächen darüber etc...sind wir beide verantwortlich.

Und hast Du das die gesamte Zeit über ebenso gesehen, oder kam diese Perspektive erst später? Wie bist Du damit umgegangen?

Liebe Grüße
Simply

Ich muss gestehen, die meisten Erkenntnisse kamen erst jetzt. Natürlich war mir sonnenklar, dass wir viel zu lange wie Bruder und Schwester lebten, das ging ja zT auch von mir aus! Aber die Mechanismen, wie es überhaupt so weit gekommen ist, welche Anteile er und ich jeweils daran haben...das ist mir erst später so richtig bewusst geworden. Wir haben es intern genauso gut überdeckt, wie nach extern, wo wir die perfekte Familie waren...
Und vieles andere wurde mir auch noch bewusst, über das Intimleben hinaus.

Mit diesem Satz werde ich nun vermutlich einige Betrogene jetzt auf die Palme bringen, aber: der Betrug war AUCH ein übergrosser Warnschuss an meinen Mann, den er nicht genutzt hat.
Meines Erachtens nützt der Beziehung weder das vor die Tür setzen mit Kontaktsperre noch das weinerliche Aussitzen der Affäre.
Es wäre gut gewesen, er wäre da endlich ins Handeln gekommen, mir zu zeigen, dass er mich respektiert und wertschätzt und dazu auch noch scharf auf mich ist.
Aber in der Situation ist das vermutlich nicht möglich.
So nehmen diese Geschichten dann leider ein anderes Ende...