Ihr Lieben,
Danke für Eure Antworten. Jede einzelne hilft, denn man hat das Gefühl, dass Ihr wisst, was ich empfinde. Klar, ich habe Freunde und jammer auch bei denen. Natürlich helfen sie mir, reden allgemein hilft. Trotzdem fühlt man sich denen verbundener, die diese Situation kennen.
Wisst Ihr, manchmal wird jede Sekunde zur Qual, das Schlafen gehen, das Aufwachen ist auch nicht besser. Immer wieder das Bild, wie ich meine Sachen aus seiner Wohnung hole und die Schlüssel einwerfe. Weg von dem Ort, an dem ich so glücklich war. Selbst in Momenten größter Ablenkung sitzt die Trauer auf meiner Schulter, wie ein gut bekannter Freund. Es gibt Augenblicke, da tritt die Trauer zur Seite, weg ist sie aber nie. Dann hatte ich heute Stress mit einem Vorgesetzen - da könnte man nur noch ins Bett und heulen. Früher hätte ich mich bei ihm ausgeheult und er hätte micht getröstet. Das geht nun nicht mehr.
@ElliElli
Ja, ich kenne das nur zu gut: Abschied auf Raten. Man denkt, man macht wieder einen Schritt auf den anderen zu, nährt sich an. Aber irgendwie tritt man nur zur Seite, zurück usw. Da bin ich mit nur 12 Monaten vergeblicher Hoffnung ja gut. Ich habe den Kontakt auch deshalb abgebrochen, weil ich Angst hatte, ihn glücklich mit einer anderen zu sehen. Kennst Du seine neue Partnerin?
Ich glaube an Deiner Stelle wäre ich so dumm und würde immer noch die Hoffnung festhalten. Obwohl man auch manchmal instinktiv weiß, dass es genau jetzt genug ist.
Ich bin noch nie verlassen worden - einmal hat sich zwar auch mein Partner getrennt, aber da war ich 21 und wir haben viel gestritten. Mit 21 Jahren denkt man sich auch schnell: Ach, da kommt schon noch wer. Jetzt, nachdem ich schon quasi bei ihm wohnte, ist das schwieriger. Bitte schreibe mir weiter, ob Du die Kontaktsperre hältst. Vielleicht können wir uns gemeinsam stützen. Und ich beneide Dich sogar ein wenig, so merkwürdig es klingt. Du hast den Schritt selbst gewagt, könntest ihn jederzeit anrufen. Dass Dein Kopf Dein Herz diesmal überstimmt ist wirklich eine große Stärke.
@Grace_99
Danke. Meine Situation ist gegen Deine viel leichter. Es muss die Hölle gewesen sein und dass Du heute sagst, da kommt man durch, hilft mir sehr. Noch habe ich leider keine Ahnung, wie ich meine Enttäuschung überwinden kann. Jeder Tag beginnt und endet traurig, ich kann mich an nichts erfreuen und funktioniere. Hat es Dir nicht auch geholfen, dass Du Kinder hattest? Einen Grund weiterzumachen? Und wie ist das Gefühl, dass Du durch die Kinder immer noch an ihn gebunden bist?
@Vegetari
Ja, genau so ist es! Es fühlt sich an, als wäre er tot. Nur: Ich weiß, er ist noch da. Ich schaue auf die Dächer der Stadt und denke, irgendwo da draußen ist er. Vielleicht mir der Neuen. Vielleicht nicht. Hat er sie schon unseren wenigen gemeinsamen Bekannten vorgestellt? Ist er glücklich? Wir haben im letzten halben Jahr alle 2-3 Tage voneinander gehört, uns meist am Wochenende gesehen und gemeinsam gekocht. Jetzt sitzt er in seiner Wohnung und ist glücklich, ich sitze wieder in meiner und bin unglücklich. Klar, das ist auch viel Selbstmitleid, aber all die kleinen Dinge von denen wir uns erzählt haben, all die ausgetauschten SMS - er war halt auch mein engster Vertrauter. Ich war abhängig von seiner Zuneigung, das ist schon wahr. Obwohl mich sonst alle für eine starke Persönlichkeit halten ...
Ich möchte auf jeden Fall eine Therapie machen. Danke für das Beispiel. Wie tot ... ja, wie tot und trotzdem da, denn es bin nur ich, die trauert. Ich frage mich halt: War unsere Zeit so wenig wert, dass eine andere kommt und er sich ein Jahr nach ihr verzehren muss?
@Payne
Danke für Deine liebe Antwort! Es ist schon wahr Ich wollte Dir nicht weh tun!, Es tut mir leid!, Ich fühle mich schon schlecht genug!sind alles Floskeln. Natürlich ist es schwer, einem Menschen, den mag mag, die Wahrheit zu sagen und ihm weh zu tun. Aber was mich beelendet ist, dass er ein Jahr den wahren Trennungsgrund nicht nannte und sich die Option mit mir bewahrt hat. Hätte er ganz klar gesagt: Ich habe x. kennengelernt und da fiel mir auf, dass ich Dich zwar sehr mag, die Liebe aber auf der Strecke blieb! Wäre es einfach besser gewesen. Vielleicht hätte ich trotzdem gekämpft, aber ich hätte gewusst, woran ich bin.
@p86
Es ist genau umgekehrt. Ich habe mein Bauchgefühl nicht verdrängt. Es sagte mir: Es ist noch nciht vorbei. Der Kopf sagte: Wer Dich so verletzt hat, der ist es nicht wert. Vielleicht habe ich in einer Blase gelebt, vielleicht war es eine Illusion. Aber das Wort freuen passt wohl nicht ganz zur Situation, weil sie erst einmal weh tut!
@DieSonnige
Du hast einen Punkt getroffen. Ich bin kein geduldiger Mensch. Abwarten ist nicht meine Sache. Vor einem Jahr hatte ich irgendwann den Plan, ihn zurückzugewinnen. Daran konnte ich mich abarbeiten. Jetzt habe ich keinen Plan mehr. Er hat eine Ansage gemacht und ich muss mich schützen und will auch den letzten Rest Würde noch behalten.
Interessant finde ich, dass Du sagst, Dein Ex hat Dir seine Planung übergestülpt. So ist das wohl, wenn man verlassen wird. Einer ist dazu verurteilt, es hinzunehmen. Er hat warm gewechselt und ich begreife nicht, was so komplett schief lief. Das macht mich irre. Aber da Du beschreibst, nach 7 Monaten ist es zwar nicht gut, aber besser - das macht mir Mut. Wurdest Du auch verlassen?
@BastiBoy
Natürlich ist es eine Ausrede. Ich glaube sogar, dass es schwierig ist, einem anderen weh zu tun. Aber wenn er mir schon so weh getan hat, dass er die Beziehung beendet ohne Vorwarnung und Streit, dann hätte er auch den Mut haben müssen, mir die wahren Gründe zu nennen. Stattdessen ließ er sich von mir bemitleiden und ich hab das auch noch gemacht.
Du hast den Nagel auf den Kopf gesprochen: Im letzten Gespräch meinte er, er will nicht, dass ich ihn hasse. Es geht ihm schon sehr schlecht damit, dass er mir so weh tun muss. Er weiß, er ist jetzt der blödste Mensch auf der Welt und ich kann auch alle Schuld auf ihn schieben. Dann hat er geweint. Ich habe mich verabschiedet und aufgelegt. Eine Ende, dass diese Beziehung nicht verdient hatte. Aber welches Ende ist schon gut. Er hat mir weh getan, egal ob er es wollte oder nicht.
01.12.2016 23:19 •
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