@DaisyL
Zitat von DaisyL: Woran du das erkannt hast, weiß ich nicht genau, aber du hast es gut erkannt. Habe ein Problem mit/in mir selber.
Ich kenne es von mir selber und auch von Erfahrungen aus meinem ehemaligen Klinikalltag, die Ursachen im psychosomatischen Bereich waren fast immer gleich - zu geringe Wertschätzung, wenig Selbstannehme, wenig Urvertrauen und das unbewusste Muster es so weiterzuleben, auch wenn es schadet, es ist eben alt vertraut.
Zitat von DaisyL: Zum Glück bin ich gerade in guten Händen (in 2 Wochen wieder Termine bei 2 Kopfdoktoren und beim Kardiologen.
Körperliche Ursachen gehören natürlich als Erstes abgeklärt und behandelt, diese können dann bei Beziehungsproblemen, Trennungen usw. verstärkt Einfluss nehmen.
Unverarbeitete Gefühle können sich psychosomatisch äussern und sich auf unsere HRV=Herzratenvariblität legen. Aber auch ein normal gesundes Herz schlägt nicht regelmäßig.
Deshalb gehören unbedingt fachärztliche Untersuchungen dazu um das eine von dem anderen unterscheiden zu können.
Zitat von DaisyL: Mir kam heute in den Sinn, dass ich unbedingt wollte, dass mein Sohn gestern eine schöne Zeit hat. Mir war das so wichtig und wir hatten auch eine schöne Zeit.
Genau so ist es, du hast dir selbst damit auch gut getan und dich somit selbst auch wichtig genommen, denn dein Wunsch und Bedürfnis hat sich damit erfüllt ! Sei dankbar dafür auch für deinen Sohn! Schaue dir täglich an wofür du dankbar sein kannst, auf das, was alles immer noch für dich da ist, das kann heilungsfördernd wirken.
Zitat von DaisyL: Ich dachte heute: Ich wünschte ich würde mich so sehr lieben, wie ich meinen Sohn liebe. Traurig und ich schäme mich, aber eine wahre Erkenntnis für mich.
Deine Traurigkeit hat ja ihre Berechtigung, dir ist schmerzhaft bewusst, dass dir noch etwas fehlt, ein Mangel vorhanden ist, dafür brauchst du dich nicht schämen, sondern dankbar sein weil es dir bewusst ist und du so die Möglichkeit hast liebevoller und fürsorglicher mit dir umzugehen.
Und auch traurig darüber zu sein, dass es einem anderen gelungen ist deine Gefühle zu missachten.
Zitat von DaisyL: Bin gestern aus einem altem Muster ausgebrochen, habe mich anders Verhalten als sonst in einer sehr blöden Situation und selbst danach, als ich nur für mich war, habe ich mich mich selbst nicht hochpushen lassen das zeigt mir, dass ich es auch in Zukunft schaffen kann.
Genau das kannst du schaffen, Schritt für Schritt denn langsam kommen wir auch ans Ziel, oft sogar mit mehr Festigkeit und Stabilität.
Zitat von DaisyL: Seit ein paar Tagen schlafe ich besser, meine Strategie die Alpträume zu vergessen funktioniert langsam, glaube ich und morgens weine ich auch nicht mehr. Nur ab und zu zwischendurch.
Du hast eine riesen Enttäuschung erlebt, Weinen ist da doch erlaubt, sogar wichtig um Stresshormone abfliessen zu lassen und sich erstmal besser zu fühlen.
Ich versuche, oft erfolgreich, meine Träume selbst dank Kraft meiner Gedanken zu beinflussen in dem ich mir kurz vor dem Einschlafen vorstelle z.B. an einen warmen Sandstrand wohlig in er Sonne zu liegen, mich wohl fühle und geborgen fühle oder schöne Lieder höre, Atemübungen mache, etwas Kreativität ist da hilfreich um das Unbewusste zu überlisten und es mit positivem zu überschreiben.
Zitat von DaisyL:. . . morgens weine ich auch nicht mehr. Nur ab und zu zwischendurch.
Aber trotzdem denk ich immernoch ständig an die Illusion von ihm und uns und fühle diese Leere, bin traurig (auch, wenn du das evtl kindisch findest).
Versuche mich nicht hängen zu lassen.
nicht mehr soviel weinen müssen sehe ich als einen Fortschritt an.
Wahrscheinlich musst du unverarbeitetes Altes mit dem jetzigen Schmerz von heute verarbeiten und das ist es, was doppelt weh tut. Wir müssen lernen alte Erfahrungen mit denen von heute zu trennen.
Das innere, verletzte Kind ist und bleibt vorhanden, wenn wir uns um dieses nicht fürsorglich kümmern, es trösten, diesem Anteilnahme, Mitgefühl, Kraft, Zuversicht schenken. Damit können wie diesem Kind(uns selbst) helfen wieder zu vertrauen und Resilienz aufzubauen und dieses so wieder in ein natürliches freies Kind-Ich umzuwandeln.
Als Erwachsene haben wir andere Möglichkeiten mit schmerzhaften Krisen umzugehen und uns Hilfe und Unterstützung suchen.
Du bist auf einem guten Weg, willst deine Geschichte aktiv angehen und ändern was zu ändern geht und dir möglich ist. Mehr als das kannst du nicht tun!
Dein Ex ist -meiner Einschätzung nach- ein teilweise armer Mensch, der von aussen Beifall braucht weil er innerlich selbst große Mängel in sich rumträgt, er muss andere kleiner machen. Mal zeigt er dir die eine Seite, mal die andere - Zuckerbrot und Peitsche. Seine guten Anteile haben vermutlich lange dafür gesorgt, die anderen auszuhalten, bis es irgendwann zuviel wurde.
Gut das du da ausgestiegen bist und dich jetzt in den Fokus setzt.
Deinem Sohn kannst du darin Vorbild sein und ihm Zuversicht, Selbstfürsorge und Stärke vermitteln.