Hallo Wellenklang,
die Leut sagen immer - und Du eröffnest auch damit -
Zitat: hier gibt es ja immer 2 Parteien, der/die Betrogene/r und der/die Betrüger/in.
Aber ist nicht der normale gang der Dinge, dass man sich trennt, wenn man unglücklich ist? Und nicht den langjährigen Partner, der einem evtl. blind vertraut und die Hand dafür ins Feuer legt, dass seine Frau so etwas NIEMALS tun würde, hintergeht?
Ich meine, über einmalige Ausrutscher, bei denen es nur um S. geht, kann man streiten. Aber längerwährende Affären mit involvierten Gefühlen... Ich mein, Du musst doch planen, wann und wie ihr Euch seht, Deinem Mann und den kindern lügen auftischen... Fühlt man sich da nicht selbst mies bei? Da greift doch wieder der alte Spruch: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Aber das sind nur meine 2 Cents.
Du holst Dir von Deiner Affäre, was Dir in Deiner Ehe fehlt. Aber wenn es so wichtig ist, dass Du es dringend brauchst und es Dir holen musst. Wäre das nicht ein Trennungsgrund?
Ist nicht eine Partnerschaft - eigentlich eine tolle Sache - etwas Schlechtes, wenn man nur aus Abhängigkeit und Pflichtgefühl da bleibt?
Du schreibst sehr ausführlich, wie sehr es Dich stört, dass er Dir keine Wärme zeigen kann. Seit Jahren. Da stellt sich mir die Frage: Schon immer?
Wenn dem so ist, dann bist Du einfach an einen Menschen geraten, der es nicht anders gelernt hat, der es nicht anders kann. Er weiß nicht wie und warum, kann es nicht nachvollziehen. Und das wusstest Du dann von Anfang an!
Wenn er etwas täte, dann einfach aus Deiner Erwartungshaltung heraus. Würdest Du das wollen? Du würdest spüren, dass er gar nicht so richtig weiß was er da tut. Er würde sich verstellen und verbiegen.
Du schreibst es ja selbst:
Zitat:und ich rede wieder erneut auf ihn ein.. das ich davon nichts merke..usw.. UND es ändert sich dann für 2-Wochen
Er gibt sich Mühe. Aber irgendwann ist es zu anstrengend, er vergisst es... Wasauchimmer. Er versteht, was Du ihm sagen wilst, aber er begreift es nicht. Er kann es nicht begreifen, weil er innerlich so anders gestrickt ist als Du.
Und ihn immer wieder darauf aufmerksam zu machen, bringt auch nichts. (was erzähl ich, hast Du ja selbst längst gemerkt)
Da würde eine Paartherapie vielleicht helfen. Damit er sich Dir öffnen könnte, müssten seine Denkmuster, seine Verhaltensweisen analysiert werden. Herausfinden, woher das kommt. Wenn er denn den Willen hat, sich auf Dich einzustellen.
Du bekämpfst seit Jahren das Symptom, die Ursache bleibt verborgen und deshalb kommt das Problem auch immer wieder.
Aber ich würde einfach sagen: Ihr gehört nicht zusammen.
Es gibt eben solche und solche Menschen:
Männer, die ihre Liebe zeigen, indem sie der Frau einmal im Monat Schmuck kaufen. Und es gibt eben Frauen, die genau das mögen. Andere wiederum (so wie Du, denk ich) verzichten mit einem Lächeln auf allen Schmuck der Welt, wenn sie nur einmal im Monat ne Streicheleinheit und ein liebes Wort bekommen, ohne danach betteln zu müssen.
So, meine Sichtweise auf Eure Beziehung.
Und meine persönliche Empfehlung: Tu das Richtige. Das menschlich korrekte. Spiel mit offenen Karten, beichte Deinem Mann. Verlass ihn oder gib ihm noch eine Chance, vllt. das ganze auch aus der Tiefe zu bearbeiten. Aber hintergehe ihn nicht so. Ich mein, wie lange soll denn das mit der Affäre jetzt gehen? Lies mal hier im Forum, wie viele Leute meinen, sie hätten ihren Partner niemals gekannt, weil sie nach vielen Jahren Affäre verlassen wurden. Sie fallen aus allen Wolken und sie soooo tief verletzt von diesem Verhalten, wie sie sonst nichts hätte verletzen können.
Möchtest Du Deinem Mann, der ja augenscheinlich ein netter Mensch, ein toller Vater und auch sonst sehr hingebungsvoll ist, das antun? Möchtest Du auf der Seite der Trennung stehen, wo Du am Ende die Böse bist? Und das er Dich in die Arme eines Anderen getrieben hat? Möchtest Du ihm das wirklich an den Kopf werfen? Glaubst Du das selbst?
Ich versuche wirklich, nicht zu bewerten (ich oller Moralapostel ), dass Du Dich anderweitig verliebt hast. Ist nun einmal passiert, macht man nix dran. Aber sei um himmelswillen ehrlich zu denen, die Dich lieben. Du musst doch mit Dir selbst leben können und jeden Morgen in den Spiegel blicken.
Greetz,
Finkognito