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Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

WeissesPapier
Sie kannte sicherlich die Sache mit meinem Vater, aber sie wollte mir da nichts reinwürgen. Diese Kälte hat sie nicht. Ihr war am Anfang gar nicht bewusst, was sie da anrichten kann.

Nein, eher die klassische Geschichte - unsere Beziehung lief nach 20 Jahren nicht mehr rund, viele andere Pflichten sind dazugekommen, wenig Lust. Dann wurde sie 40 und hat sich gefragt, ob das schon alles sein soll. Dazu scheut sie Auseinandersetzungen, also hat sie sich nicht mit mir über unsere Beziehung auseinandergesetzt, sondern ist in eine Traumwelt geflohen. In eine Welt, in der ein deutlich jüngerer Sportler sie begehrt hat, mit ihr geschlafen hat. Sie hat das mit Nähe verwechselt, dachte, er freut sich auf sie.

Durch all die Lügen, die Geheimnisse hat sie sich immer weiter von mir distanziert, die Beziehung wurde immer schlechter. Ihre eigene Rolle dabei hat sie nie gesehen, hat die ganze Schuld bei mir abgeladen. Die andere Beziehung fand sie toll, dort war sie glücklich. Bei uns ging alles den Bach herunter, bis wir kurz vor der Trennung standen. Ganz am Schluss, als schon alles aufgeflogen war, wollte sie wieder flüchten, aber da blieb sie einmal stehen und hat gekämpft. Zum Glück, denn ich hätte sie nicht mehr hereingelassen.

Und jetzt frage ich mich, ob ich weiter kämpfen soll. Sie tut sich immer noch schwer, sich damit auseinanderzusetzen. Am liebsten würde sie alles verdrängen. Aber das geht nicht mehr.

22.10.2013 19:47 • #46


WeissesPapier
Ich steuere gerade auf ein anderes Leben zu. Meine Frau ist stark in der Kirche engagiert. Sie besucht die Gottesdienste, singt im Chor, leitet den Kinderchor. Und ich bin heute aus der Kirche ausgetreten. Hat 5 Minuten gedauert, musste noch 30 Euro bezahlen und das wars. Aber lieber lebe ich ohne Kirche nach meinen Überzeugungen. Und nicht so tun, als hätte ich so hohe moralische Ansprüche, aber lebe in Wirklichkeit ein ganz anderes Leben.

24.10.2013 22:09 • #47


A


Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

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D
Hallo weisses Papier,
habe eben deine Geschichte überflogen-mir ist es so ähnlich ergangen-nur nicht ganz so krass. Frage mich auch oft ob ich mich nicht mal trennen soll von meiner Frau-sind schon 32 Jahre zusammen. Es darf doch alles nicht wahrsein. Habe im Moment wenig Zeit melde mich später noch mal. hier kannst du meine Geschichte nachlesen.
https://www.trennungsschmerzen.de/vom-be ... 13280.html

25.10.2013 04:13 • #48


G
ich denke, ich habe die Affäre meiner Frau sehr gut überstanden und es sieht insgesamt nicht so aus, als würde ich sie verlassen.
Das was WP schreibt geht aber auch mir so. So für immer.......das sehe ich nicht.
Ich kenne nun meine Sehnsucht nach Offenheit und erbarmungsloser Ehrlichkeit. Man spiegelt sich in einer Partnerschaft im Anderen und ich möchte diesen Spiegel wirklich kennen.

Es ist nun so, dass da ein Fleck auf dem Spiegel bleibt. Wie ein Bereich, der nicht reflektiert.
Ich wünschte so sehr, dass dieser vergeht und erhoffte, dass dies mit dem Zutun meiner Frau gelingt.
Es ist nicht so.
Ich stoße auf undurchdringliche Mauern, die, komme ich zu nahe zudem wehrhaft sind.
Nicht dass ich es mit einem sehr verschlossenen Menschen zu tun hätte. Das liegt schon weit im innern.
Man könnte gemeinsam aus einer Affäre viel lernen. Das klappt nur eher gering.

Jetzt habe ich entschieden, das Thema ihr gegenüber abzuhaken. Es wird jetzt zum Tabu.
Den Fleck werde ich mit mir und anderen Menschen weiterbehandeln.

Wenn er bleibt, werde ich sie verlassen, da ich eine tiefe, vertrauensvolle und offene Beziehung ersehne

05.11.2013 15:09 • #49


P
habe die ganze geschichte erst heute gelesen. mir geht es seit etwa 2 monaten ziemlich genau gleich. gibt es dich noch? wie gehst es dir?

04.09.2014 16:07 • #50


WeissesPapier
Doch, ich bin noch da, leider. Meine Geschichte ging noch weiter:

https://www.trennungsschmerzen.de/wann-w ... 18201.html

05.09.2014 13:05 • #51


J
Hallo Weißes Papier,

wie geht es dir und deiner Ehe? Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation und deine Beiträge haben mich berührt. Ich finde mich in vielen Situationen wieder. Vielleicht kannst du mir helfen. Ich würde so gerne über die Geschichte hinwegkommen, habe aber gerade starke Zweifel, dass ich das schaffe, zu groß ist der Vertrauensbruch.

Jessica

25.11.2014 21:08 • #52


G
Hallo Jessica,

magst du darüber schreiben?

26.11.2014 11:19 • #53


WeissesPapier
Wie geht es mir? Tja, das ist nicht so einfach zu sagen. Ich bin mit meiner Frau zusammen. Manchmal denke ich, wir haben es geschafft. Aber ich habe meine Zweifel. Stille Zweifel. Ich glaube nicht daran, dass diese Beziehung langfristig bestehen wird. Dafür ist der Vertrauensbruch wohl doch zu groß, die Verletzungen zu tief. Nicht wegen dem S.. Darüber kann man hinwegkommen. Aber die ganzen Lügen, das ganze falsche Spiel. Ich fühle mich von ihr entfremdet. Sie ist für mich nicht mehr die Frau, die ich geliebt habe. Mit der ich so lange zusammen war. Und ich weiß nicht, ob ich diese Frau überhaupt kenne, ob ich sie noch mag.

Und ich weiß nicht, ob ich diese Beziehung überhaupt noch will. Ich könnte sie weiter führen, klar. Bietet ja auch Vorteile. Aber ich könnte sie genauso gut beenden. Sie bedeutet mir nicht mehr allzu viel. Sie hat ihre Unschuld verloren, ihre Leichtigkeit. Und was ist eine Beziehung wert, die ich genauso gut beenden könnte? Nein, ich glaube, sie wird über kurz oder lang zu Ende sein.

27.11.2014 22:25 • #54


G
Einzige positive, die sich aus dem herauslesen läßt...du leidest nicht mehr so heftig wie früher,
Ich erkenne da, die von mir selbst erlebte Phase des Abfindens, ist bei mir +- auch so abgelaufen.
Nun, ich lebe damit schon fast 5 Jahre, die Ehe besteht noch, aber die Gründe, warum ich (noch) bleibe, liegen auch ganz woanders....

28.11.2014 00:17 • #55


M
Es ist so schade, dass du diese Gedanken hast, über Trennung nachdenkst, wirklich in Erwägung ziehst.
Da hatte ich deinen Thread verfolgt und gehpofft, es komme zum positiven Ende.
Im Moment suche ich nach jedem Strohhalm, der sich bietet, um nicht aufzugeben. Aber immer mehr
komme auch ich zur Erkenntnis, dass es wohl das Ende bedeutet.
Wie konnte es nur so weit kommen. Ein täglicher Kampf ums (über)leben.

28.11.2014 11:45 • #56


S
Hallo weißes Papier,
du warst für mich auch immer der Funke Hoffnung, dass es funktioniert der sogenannte Neuanfang. Dachte du bis weiter. Nun schreibst du das, was wohl die meisten Betrogenen fühlen. Diese Unschuld und Leichtigkeit. Sie ist weg. Da hast du recht. Muß es erst wieder wachsen? Keine Ahnung. So wie es bei uns gerade ist, fühle ich mich auch wie so manch andere Betroffene hier. Wir sind wieder im Alltag angekommen wie vor dieser schrecklichen Zeit. Und das macht Angst bzw. gibt mir das Gefühl, das es vorher keinen Anlaß zu dem gab, was er angerichtet hat.

Mir geht es wie Marielle, ich suche hier auch immer noch nach jedem STrohhalm, um nicht aufzugeben. Es ist schwer immer noch für mich.

01.12.2014 13:04 • #57


R
Ihr Lieben, was und wer zwingt euch so einen Überlebenskampf zu führen. Das ist doch ein Leben ohne jegliche Qualität. Hochs und abs und am Ende überwiegt nur die Verzweiflung und der Schmerz.
Wofür ist es gut, lohnt es und wenn was ist dann der Lohn dafür?
Es ist doch so, dass das Ende solch eines Lebens nicht absehbar ist wenn überhaupt. Ist man selbst dafür nicht zu schade, denn ein zweites Leben hat keiner von euch.
Ich bin eine, die gegen solch eine Ehe entschieden hat und mir geht es heute recht gut, auch wenn ich in der Anfangszeit meine Schweirigkeiten hatte. Aber es war nur eine bittere Zeit und nicht ein verbittertes Leben.
Heute freue ich mich über jeden neuen Tag und fühle mich frei von all diesen Dingen. Bin bald 50, aber im Herzen wieder wie 30. Alles wieder neu und alles wieder von neu. Ich weiß nicht was noch kommt und wie es wird, aber zurück in die alte Ehe mit diesem Pack will ich nie wieder!

01.12.2014 13:45 • #58


WeissesPapier
Zitat von Randy:
Ihr Lieben, was und wer zwingt euch so einen Überlebenskampf zu führen. Das ist doch ein Leben ohne jegliche Qualität. Hochs und abs und am Ende überwiegt nur die Verzweiflung und der Schmerz.

Also, einen Überlebenskampf führ ich hier ganz und gar nicht. Verzweiflung und Schmerz? Bin ich schon lang drüber weg. Klar, man kann sich jederzeit reinschmeissen und sich darin suhlen, aber das bringt nun mal nicht viel.
Zitat von Randy:
Wofür ist es gut, lohnt es und wenn was ist dann der Lohn dafür?

Wofür es gut ist? Ich lebe gerne mit meiner Frau zusammen. Muss ich bloß das Wochenende Revue passieren lassen. Samstag früh hab ich mit meiner Frau geschlafen, danach ausgiebig gefrühstückt. Abends sind wir mit Freunden essen gegangen, dann zusammen in ein Abo-Konzert bei unseren Symphonikern. Danach noch mit unseren Freunden zwei Flaschen Wein getrunken, dann ab ins Bett. Sonntag früh wieder mit ihr geschlafen, Frühstück mit den Kindern - waren mal wieder zuhause - zwei Stunden mit dem Hund raus, zusammen in die Sauna, danach Raclette mit den Kindern gegessen. Kann mir ein schlechteres Wochenende vorstellen.
Zitat von Randy:
aber zurück in die alte Ehe mit diesem Pack will ich nie wieder!

Das ist kein Pack. Das ist eine Frau, die einen Riesenfehler begangen hat, der ihr unendlich leid tut. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie es nicht nochmal tun wird. Weil sie nicht dumm ist. Sie weiß genau, dass ihr diese ganze besch.... Affäre gar nichts gebracht, aber sie sehr viel gekostet hat. Fast ihre Ehe zerstört hat, was sie nie wollte. Nein, nochmals macht sie das nicht, so lernfähig ist sie.

Warum ich dann immer noch zweifle? Weil es doch tief geschnitten hat, tief verletzt hat. Man kommt darüber hinweg, auch die Flash-Backs verschwinden irgendwann. Aber so eine Situation bringt einen auch immer dazu, über sein Leben nachzudenken und sich zu fragen Was will ich denn noch? Nicht War das schon alles? Ich bin zufrieden mit meinem Leben. Aber was will ich noch? Die Kinder groß und aus dem Haus, finanzielle Situation geklärt, mit der Arbeit reichts jetzt auch mal. Was will ich noch tun und mit wem?

Aber jetzt ist erst mal gut. Weihnachten kommt, danach ihr Fünfziger, kurz darauf unser dreißigster Jahrestag. Das will ich nicht kaputtmachen, sondern mit ihr feiern. Danach schau ich weiter.

01.12.2014 17:24 • x 1 #59


R
Ich hab das eher an die letzten zwei Damen geschrieben. So wie du jetzt erzählst, sehe ich das Problem ausschließlich bei dir. Du kannst schlecht verzeihen und schlecht vergessen, ist auch nicht viel besser und wahrscheinlich nur die Frage der Zeit.

01.12.2014 17:47 • #60


A


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