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Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

S
Hallo WeissesPapier,
schön von dir zu lesen, und schön dass ihr die Liebe wieder findet
Zitat:
Ich habe mich für einen Neuanfang entschieden – mit meiner Frau.

ich freue mich für euch,
ich weiß nicht ob es noch ein steiniger Weg wird, aber es klingt alles sehr reflektiert und positiv,
bleibt in stetiger Kommunikation,
sobald dir oder ihr etwas aufstößt besprecht es,
ich freue mich für euch und deinen Mut oder Glauben an sie, an euch!

Ich wünsche euch das Beste und hoffe es wird euch nie wieder so extrem einholen!

19.05.2013 20:38 • x 1 #31


Z
Hallo, vor einiger Zeit schon kam mir deine Geschichte ein wenig vor wie meine Geschichte. Und ich habe dir geraten: Weiter kämpfen.

Offenbar hat sich auch eure Geschichte in die Richtung entwickelt, wie meine. Das freut mich!

Auch bei uns war es so, dass auch ich einen Anteil dran hatte, dass mein Mann offener für andere Frauen wurde.

Und zum Glück war noch genug Liebe in ihm vorhanden, so dass wir einen Neuanfang starten konnten und bis jetzt läuft es sehr gut.

Viele Grüße
Zarifah

27.05.2013 00:45 • #32


A


Kämpfen? Oder Trennung nach langer Zeit?

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WeissesPapier
Vor über 9 Monaten hat sich meine Frau endlich getraut, mir ihre Affäre zu gestehen, die ja schon vor einigen Jahren passierte. 9 Monate – man könnte denken, eine lange Zeit. Genug Zeit, um alles zu verarbeiten, um darüber hinwegzukommen. Und vieles hat sich auch getan. Wir sind immer noch zusammen, und in vieler Hinsicht ist unsere Beziehung besser geworden. Zu einer Beziehung, wie man sie sich wünscht. Mit viel Nähe, viel Offenheit, viel Liebe, viel Zärtlichkeit. Aber manches ist durch die Affäre auch verloren gegangen. Die Unschuld, die Leichtigkeit, das unbeschwerte. Das Urvertrauen. Ich misstraue ihr nicht, kontrolliere sie nicht. Sie hat keinen Liebhaber, wird auch keinen mehr haben, solange ich bei ihr bin. Aber der Glaube, dass da ein Mensch ist, der immer bei dir sein wird, komme was da wolle, der ist weg. Und ich befürchte, der wird auch nicht wieder kommen.

Inzwischen kann man die Affäre auch mal vergessen. Der brüllende Schmerz ist weg. Aber dafür ist ein leiser Schmerz geblieben. Manchmal schaue ich sie an, und eine Traurigkeit schleicht sich in mich. Dann zuckt man innerlich die Achseln und denkt „Kosch nix mache. Passiert ist passiert“. Und selten hat man einen Flashback. Dann ist der Schmerz wieder da. Richtig körperlich. Der Magen zieht sich zusammen, das Herz rast, die Arme schmerzen. Gottseidank ist das meistens schnell wieder vorbei.

Manchmal sitzt man abends da und schaut in die Nacht. Und die Nacht schaut zurück. Und dann schleicht sich der Richter an. Und sagt: „Ich entscheide. Was sagt unser Gesetz?“ Und der Ankläger kommt und sagt: „Auf einen Betrug von über einem Jahr steht die Höchststrafe. Die Trennung.“ Und irgendwo hat er recht. Würde mir jemand die Geschichte erzählen und mich um meinen Rat als Unbeteiligten fragen, würde ich zur sofortigen Trennung raten. Was sollte da noch zu retten sein?

Aber es gibt auch andere Stimmen. Richter und Ankläger waren noch nie bestimmende Teile meiner Persönlichkeit. Ich verurteile Menschen nicht sofort, versuche ihre Beweggründe zu verstehen.

Zuerst kommt der Partner. Er sagt: „Auch du hast Verantwortung an der ganzen Situation. Du hast dich zuerst von ihr abgewandt. Sie fühlte dich von dir vernachlässigt, nicht beachtet, nicht begehrt. Und sie hatte recht. Du hast woanders hingesehen, wolltest ein anderes Leben. Außerdem liebt sie dich. Und du liebst sie. Und was ist dein Plan? Wenn du sie jetzt bestrafst, bestrafst du dich doch nur selbst. Denk auch an all die guten Zeiten, all das tolle, was ihr gemeinsam hattet.“

Dann kommt der Liebhaber. Er sagt: „ Du begehrst sie. Und sie dich. Du findest sie scharf. Der S. mit ihr ist der beste, denn du je hattest. Gib das bloß nicht auf.“

Und dann der Familienvater. Er sagt: „Ihr habt zusammen zwei tolle Kinder aufgezogen. Ihr habt etwas aufgebaut, eine Familie, die es wert ist, für sie zu kämpfen. Sie war immer eine tolle Mutter, eine tolle Frau.“

Aber all diese Stimmen sind ambivalent. Sie haben alle ihr Fett abgekriegt. Und das weiß der Ankläger. Zum Partner sagt er: „Natürlich haben auch wir Verantwortung. Nach über zwanzig Jahren war vieles eingeschlafen. Aber ist das ein Grund, mit einem anderen Mann zu schlafen? Du hast dir auch keine andere Frau gesucht. Wie lange hat sie dich belogen, dein Vertrauen missbraucht? Sie hat das total in ihr Leben integriert. So richtig nach Terminkalender. Montag Sport, Mittwoch Musik, Freitag erst Sport, dann mit anderem Mann schlafen. Und hat sie an all das tolle gedacht, an die guten Zeiten mit dir?“ Und der Partner ist ruhig.

Zum Liebhaber sagt er: „Dich hat sie doch ausgetauscht. Sie wollte keinen S. mit dir, sondern mit dem anderen. Mit dem hat sie viel öfter geschlafen. Und es hat ihr gefallen.“ Und der Liebhaber ist ruhig.

Zum Familienvater sagt er: „Eine tolle Mutter? Das hat sie wahrscheinlich wirklich geglaubt. Schließlich hast du immer auf die Kinder aufgepasst, während sie mit dem anderen zusammen war. Dafür warst du gut genug. Aber welchem Risiko hat sie die Kinder ausgesetzt? Dass sie als Trennungskinder aufwachsen, so wie du? Du weißt, wie schlimm dass ist. Und hat sie an ihre Familie gedacht? Sie hat ihn in euer Heim gelassen, mitten in das Herz eurer Familie. Mitten rein.“ Und der Familienvater ist ruhig. Und dann vertagt der Richter die Sitzung.

Aber die anderen Stimmen werden stärker. Und Richter und Ankläger schwächer. Sie waren noch nie wichtig. Aber zur Zeit haben sie Oberwasser, und sie genießen es. Endlich sind sie raus, endlich sind sie die Chefs. Nicht für lange. Sie werden wieder verschwinden.

Was bringt mir eine Trennung? Es wäre eine Flucht. Und es bleibt ja nichts zurück. Ich nehme alles mit mir. Ich bleibe lieber stehen und kämpfe. Weil ich glaube, nein weiß, dass ich alles verarbeiten werde. Weil ich hoffe, dass wir eine Beziehung haben können, die es wert ist, Beziehung genannt zu werden. Wie viele Menschen leben nebeneinander her, sehen den anderen gar nicht mehr? Und wie viele Menschen hassen sich, sind durch ihren Hass aneinander gekettet, leben in ihrer privaten Hölle?

Ich glaube, dass wir es schaffen können. Es ist hart, das ganze hat mich wahnsinnig verletzt. Da muss ich durch. Aber wenn ich das schaffe, wartet eine echte Beziehung auf mich. Es gibt keine Garantie, aber ich kann es schaffen. Wofür waren die ganzen Schmerzen sonst gut?

Zu all denen, die daran denken, eine Außenbeziehung zu beginnen, wie z.B. Paula, möchte ich noch etwas sagen. Ihr werden einen Weile Spaß haben, eine Weile glücklich sein. Aber das wird nur kurz sein, dann holt euch die Wirklichkeit ein. Und ihr werdet vor einem Trümmerhaufen stehen. Ihr werdet Menschen vernichten, nicht nur eure Partner, sondern auch euch selbst, eure Familien. Ist das den Spaß denn wert?

20.10.2013 23:33 • x 1 #33


Timeslider
Hallo WeissesPapier,

vielen Dank für dieses Posting. Ich habe es mit viel Aufmerksamkeit gelesen. Du hast so viele Gefühle, die in mir umtriebig sind, in Worte gefasst.

Die Zeiten in denen Ankläger in mir die Oberhand gewinnt nenne ich meine Schattentage. Ein dunkler, grausamer Schatten liegt dann auf meiner Seele und bedrückt mich.

Bei mir sind es nun 15 Monate her, dass ich es erfuhr. Der laute Schmerz ist in mir auch zu einem stillen mutiert.

Manchmal klappt es auch unheimlich gut. Ich kann den Ankläger rasch zurückweisen und zu ihm sagen „ich habe mich entschieden und gesehen, dass die Entscheidung gut ist. Geh zurück in deine Ecke und lass mich in Ruhe“. Das sind die Zeiten in denen ich gut loslassen kann.

Die Schattentage in denen das Loslassen nicht so gut klappt, werden weniger und sind nicht mehr so intensiv. Mir ist aber klar, dass es kein Vergessen gibt. Lediglich der Umgang mit dem Ankläger bzw. mit den Schatten der Vergangenheit ändert sich.

Womit ich am meisten kämpfe ist mein blöder, überbordender Gerechtigkeitssinn. Gerechtigkeit, Redlichkeit, Loyalität und Fairness sind mir in meinem Elternhaus als hohe Güter mitgegeben worden. Was ich damit sagen will ist, dass mich der Ankläger antreibt, einen Ausgleich, eine Balance herzustellen.

WeissesPapier schrieb
Zitat:
Zum Partner sagt er: „Natürlich haben auch wir Verantwortung. Nach über zwanzig Jahren war vieles eingeschlafen. Aber ist das ein Grund, mit einem anderen Mann zu schlafen? Du hast dir auch keine andere Frau gesucht. Wie lange hat sie dich belogen, dein Vertrauen missbraucht? Sie hat das total in ihr Leben integriert. So richtig nach Terminkalender.


Du schaffst es, über diese Anklage immer mehr hinwegzusehen und hast anscheinend keine Gedanken, dass eine Vergeltung erforderlich ist. Da bist du emotional viel weiter als ich. Respekt.

Ich habe damit große Probleme.
Genauso treiben mich die Gedanken zu einem Ausgleich ggü. dem „Anderen“ um. Er war es ja, der meine Frau mit Liebesschwüren und Komplimenten bearbeitet hat.

Rache ist nicht richtig. Ich will auch keine. Ist ein Ausgleich auch falsch? Wie soll er aussehen? Hast du in diese Richtung etwas unternommen?

Ich fasse es nicht, 15 Monate danach bei diesem Thema emotional immer noch nicht weiter zu sein. Ich bin von mir selbst enttäuscht.

21.10.2013 11:15 • #34


S
Weisses Papier und Timeslider,
sehr interessant, die Bilder mit dem Richter, Ankläger...etc.
Es hat den Anschein, dass es sich um quasi eigenständige innere Persönlichkeiten handelt, die mit den Jahren in einem gewachsen sind.
Nie wird man sie gegen ihren Willen ignorieren können. Die kommen immer zurück. Es sind die Schützer in gefährliche, vergangenen Zeiten und bewachten unser Seelenheil.

Ich z.B. habe in mir den Krieger entdeckt, der mit Kriegsbemalung kalt und wütend auf seinem Gaul auf den Angriff wartet. Bereit alles ohne Gewissen zu bekämpfen, was ihn bedroht.
Ich mag ihn nicht besondes. Aber bewundern tuh ich Ihn schon.
Ich habe ihn gebeten, jetzt wieder schlafen zu gehen und ihm versprochen mich zu melden wenn ich Ihn brauche.

Richter, Ankläger, Zyniker etc. sind nicht so einfach zu besänftigen.
Letzter lacht über Dich und die Liebe und hält Dich für dumm.

Meine Devise ist, söhn Dich mit ihnen aus und gib letztendlich dem Liebenden die Gesamtführung.

21.10.2013 12:16 • #35


WeissesPapier
Hallo Timeslider,

man erwartet von uns, wieder „normal“ zu sein. Die Partnerin nicht nur unter diesem einem Aspekt zu sehen, sondern auch die anderen Seiten zu sehen. Aber da hat sich eine dunkle Seite gezeigt, die man nie gesehen hat. Und diese Seite ist so fremd, daß sie zeitweise alles andere überdeckt.

9 Monate, 15 Monate - ist das lange? Irgendwo habe ich gelesen, daß Menschen ganz unterschiedlich auf einen solchen Betrug reagieren. Manche sind psychisch stark, verarbeiten dies und denken nach 2 Jahren nicht mehr daran. Nicht nach 2 Monaten. Bei anderen zerstört es das ganze Leben.

Es gibt schlimmere Dinge, die einem passieren können. Wenn dem Partner, gar den Kindern etwas passiert. Das wäre wohl das schlimmste. Aber ein solcher Betrug ist schon hoch anzusetzen. Weil er so unerwartet kommt. Man vertraut aus vollem Herzen und wird aus dem Hinterhalt getroffen. Mitten ins Herz. Das tut schon verdammt weh.

Rache? Was wäre dies? Gerade gegenüber dem anderen? Aber der ist unwichtig. Vollkommen. Das ganze betrifft nur meine Partnerin und mich. Aber will ich mir ihr gegenüber rächen? Sie bestrafen? Manchmal schon. Aber wie, ohne mich selbst zu bestrafen? Also Rache fällt aus. Ich bin auch kein rachsüchtiger Mensch. Aber ein Ausgleich? Wäre gut. Aber mir ist leider noch keiner eingefallen.

22.10.2013 11:41 • #36


WeissesPapier
Hallo Sammy,

du hast recht, das sind schon eigenständige Teile einer Persönlichkeit. Der Krieger gehört auch dazu, der alles bekämpft, was seinen Clan bedroht. Am schlimmsten ist wohl der Berserker, der aus seiner Höhle ausbricht, um alles zu vernichten, was er sieht. Wenn da die Wut ausbricht, wird es schlimm.

Ich hoffe, daß ich sie irgendwann besänftigen kann, mich mit ihnen ausgleichen kann, sie wieder integrieren werde. Denn wenn sie endgültig die Führung übernehmen, wäre ich wohl unerträglich. Und dann wäre die Beziehung wohl zu Ende.

22.10.2013 11:47 • #37


S
WP,
mir hat es bislang sehr geholfen, heraus zu bekommen wann Krieger, die Anderen und ganz besonders der nette Skeptiker/Ichtrauekeinem geboren wurden.
Die Jungs (bei mir zumindest bislang keine weibl. Wesen) sind teilweise so alt wie mein Bewusstsein.
Hier liegt m.E. eine ungeheure Chance regulierend auf blockierendes Verhalten einzugreifen.
Denn z.B. der wütende Krieger ist zwar unglaublich stark und hemmungslos, im Kopf aber ......drei.

Am Ende ist nur der Liebende unsterblich

Ich will hier aber nicht klug daherreden........es hat mich nicht im Ansatz so hart geroffen wie Dich und TS.
Komplett sinnlos ist der ganze Kack aber nur dann, wenn wir daran nicht auch wachsen.

LG
Sammy

22.10.2013 12:06 • #38


Olli69
@ WeissesPapier Timeslider,

falls ihr das noch nicht gelesen habt, hier mal ein Link zu einem Beitrag von Alena-52 eingestellt, nicht verfasst, hoch intressant, etwas älter, aber regt zum nachdenken an.

Wie gesagt, falls ihr ihn noch nicht kennt: https://www.trennungsschmerzen.de/warum- ... t7384.html

Gruß Olli.

22.10.2013 12:07 • #39


WeissesPapier
Den Text habe ich schon gelesen, und in der Theorie klingt das alles ganz toll. Aber ich glaube, daß die meisten, die dieses Geschenk bekommen haben, es sehr gerne umtauschen würden.

22.10.2013 13:51 • #40


Olli69
Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.

Dennoch, so hab ich die Geschichte noch nie betrachtet. Ob mir dies irgendwann mal helfen wird, ich weiß es nicht.

Allein der Ansatz der Betrachtung dieses Themas war für mich überraschend.

22.10.2013 13:56 • #41


G
der oben verlinkte text ließt sich fast so, wie die üblichen pseudoanalysen der unzähligen seitensprungsportalen. fazit, am ende sollte sich der betrogene bei dem betrüger bedanken, so viel wurde dadurch für ihn getan. entweder ist der psychoheini krank, oder die mehrheit der menschen, die zu einer solchen denkweise nicht fähig sind.

22.10.2013 14:37 • #42


H
Hallo WeissesPapier,

für deine Entscheidung möchte bzw. muss ich dir meinen Respekt ausdrücken!

Ich möchte nur wenige Anmerkungen bezüglich deiner Entscheidung beitragen.

Unser größtes Problem besteht vermutlich darin, dass wir uns bei all unseren

Entscheidungen, mindestens einer weiteren Person gegenüber, zu irgendetwas

verpflichtet fühlen. Alleine schon die Frage: Was werden die anderen denken?,

beeinflusst uns völlig unbewusst, in unseren Entscheidungsfindungen!

Wenn man von einer persönlichen Entscheidung überzeugt ist und diese auch

noch von Herzen kommt, dann ist es aber immer die richtige Entscheidung (!).


In diesem Sinne wünsche ich euch alles erdenklich Gute (!)


PS

Der Name Weisses Papier ist cool und da fällt mir (zufällig wieder) etwas ein.

Frage:

Was tut eine Frau, die auf ein weisses Blatt Papier blickt?

Antwort:

Sie liest ihre Rechte !

Anmerkung für unsere Weibchen:

Es war ein Scherz (!).


VG Holzer

22.10.2013 16:22 • #43


WeissesPapier
An Gast_m:

Ganz so hart würde ich das nicht sehen. Das ist ein Ideal - nicht leiden, nicht kämpfen, sondern es annehmen, es verarbeiten und daraus lernen. Aber Ideale sind nicht so leicht zu erreichen. Aber wenn man nichts daraus lernt, nicht daran wächst - für was war das ganze dann gut?

An Sammy:

Wann sind die Teile der Persönlichkeit denn entstanden? Partner, Liebhaber und Familienvater hauptsächlich im Zusammenspiel mit ihr. Ich bin mit ihr zusammen, seit ich 23 bin, sie ist die wichtigste Frau in meinem Leben. Deshalb sind die auch am ehesten bereit, ihr zu verzeihen.

Richter und Ankläger sind wohl in meiner Jugend entstanden. Mein Vater hat es zweimal geschafft, ein solches Doppelleben zu führen. Als ich etwa zehn war, hat er eine andere Frau kennengelernt und lebte einige Jahre heimlich mit ihr in einer anderen Stadt, bevor er sich von meiner Mutter trennte. Wieder ein paar Jahre später wollte er zurück und meine Mutter hat ihn genommen. Das ging eine Zeit lang gut, bis es von vorne los ging - andere Frau, einige Jahre heimliche Beziehung, Trennung von meiner Mutter. Da sind Richter und Ankläger entstanden und haben ihn auch verurteilt. Aber danach sind sie wieder verschwunden - bis jetzt.

Krieger und Berserker gehören schon zu mir, seit ich denken kann. Der Krieger würde ja auch gerne für sie kämpfen. Er würde alles für seine Familie, für Partner und Kinder tun. Aber dann fragt ihn der Ankläger: Hat sie für dich, für euch gekämpft? Nein, stattdessen hat den Feind mitten in das Heim deiner Familie geholt. Und dann zieht sich auch der Krieger zurück.

Holzer:

Habe ich mich schon entschieden? Ich würde gerne ja sagen, aber wenn die dunklen Schattennächte kommen, zweifle ich daran. Dabei geht mir die Meinung der anderen am A. vorbei. Die interessiert mich nicht mehr. Es mag egoistisch klingen, aber momentan geht es nur darum, was für mich gut ist.

22.10.2013 17:05 • #44


S
Hallo wp,

Betz gibt eine richtung vor, die ich fuer richtig halte. Allein zu erkennen, wie weit man davon entfernt ist, ist schon intrerssant. Jesus und die anderen sind auch unerreichbar und deshalb doch vorbilder....so hoffe ich.

Der krieger ist leicht zu besaenftigen. Aber wenn ich ihn brauche, kann ich vollkommen gefuehllos alles platt machen was mich oder zu beschuetzende bedroht.
Entscheidend ist, ich habe ihn im griff....immer.

Ich gebe zu, dass ich, als ich die story mit dem doppelleben deines vaters las, spontan .....fuer moeglich hielt, dass deine frau dich damit konfrontieren wollte. Unbewusst, so hoffe ich. Es ist schwer zu glauben, dass sie dich liebt und diese sicher noch aktive stelle in dir trotzdem und nach dem motto nicht mein problem anheizte.
So wie du schreibst, wirst du auch keine dumme frau haben also wusste sie um dieses thema bescheid.
Es heisst,nur partner und besonders liebende, koennen einen so erschuettern, dass was auf- und gradgeruettelt wird was nicht rund laeuft.

Aber einer treulosen ehefrau den Ar. so lange zu versolen bis kein sitzen mehr angenehm ist, liegt auch mir naeher als dankbarkeit an der stelle.

Schau doch, wenn du willst, welche der inneren jungs du heute noch dein leben mitbestimmen lassen willst. Vieleicht hat der ein oder andere jetzt ruhe zu geben und du wirst freier.

Ich hoffe
Sammy

22.10.2013 17:43 • #45


A


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