Freundin hat jemand kennengelernt - kämpfen / loslassen?

@Gast006
Ich sehe das anders. Meines Erachtens geht es hier um das mangelnde Selbstwertgefühl, dass durch Bestätigung von außen, kompensiert wird. Das ist nur eine Form der Kompensation, durch die man schnell ein gutes Gefühl erlangt. Genauso gut, könnte sie dadurch auch übermäßig Sport betreiben, oder eben auch eine Essstörung entwickeln, usw.
Das alles sind Formen, um das schlechte Selbstwertgefühl zu erhöhen.

Man muss somit hier den mangelnden Selbstwert therapieren und nicht das Fremdgehen.

Das Fremdgehen ist nur die Folge daraus. Und außerdem möchte ich betonen, dass es hier nur um „Küssen“ geht. Sie ist einmal kurz verwirrt gewesen von den Gefühlen her.
So etwas ist gleich mal geschehen. Vorallem wenn man jung ist, sich noch nicht wirklich gefunden hat und dazu noch das große Bedürfnis nach Bestätigung hat.

Was anderes wäre es vielleicht, wenn sie eine richtige, längere Affäre gehabt hätte. Selbst das habe ich z. B. auch bei meinem Mann verziehen, weil ich die Gründe dafür nun weiß und auch meine Fehler reflektiert habe.

Zitat von Gast006:

ich glaube aber eher nicht, dass man eine Neigung zum Fremdgehen wegtherapieren kann. Ich denke, er muss sich eher überlegen, ob er zukünftig damit leben kann und - das meine ich völlig unironisch - ich kenne viele Männer, die das können und tun. Es ist also möglich. Aber die hören dann auch irgendwann auf, ihre Frauen zu kontrollieren oder jedes mal eine Szene zu machen, wenn es wieder zum Fremdgehen kommt.

Vielleicht ist es diesen Männern ja auch Recht, wenn sie von ihren Frauen ihre Ruhe haben und Wissen darüber Bescheid.

Vielleicht leben diese Paare auch eine offene Beziehung?

Man weiß doch nie genau, welches Beziehungsmodell andere Paare führen.

Nur weil du es so siehst, kann es für einen anderen doch in Ordnung so sein.

Zitat von Flower1:

Vielleicht leben diese Paare auch eine offene Beziehung?

Du hast aber schon verstanden, dass wir HIER NICHT von einer offenen Beziehung reden im Thread?

Zitat von Andi1337:

Wow auch danke für deine Meinung. Ich kann gar nicht auf alles was jetzt geschrieben wurde eingehen weil es so viel ist, aber interessant wie die Meinungen hier sind, ich schreib noch ein paar Punkte auf, die mir wichtig sind: - das wichtigste: ich will nichts bereuen. Und ich weiß, dass mir das ewig nachhängt, ...

Ich finde deine Entscheidung nachvollziehbar und hätte mich SEHR überrascht, wenn sie anders ausgefallen wäre. Wie gesagt, im Grunde treffen praktisch alle Männer die Entscheidung so, wie du sie auch getroffen hast und du brauchst dich (auch vor dir selbst) für nichts rechtfertigen.

Ein Punkt

Zitat von Andi1337:

- ich verstehe auch, dass ich Bedingungen stellen muss, und auf meine mentale Gesundheit achten. Ich habe ihr gesagt fremdgegen geht für mich künftig einen Schritt früher los. Keine Heimlichtuereien.

Du kannst ihr gerne diese Bedingungen stellen. Aber mach dich nicht verrückt - einhalten wird sie diese nicht. Man kann seine Persönlichkeit nicht einfach so ändern außer man will es unbedingt und selbst dann nur mit Therapie. Aber diesen Druck hat sie nicht. Sie geht (nicht völlig zu unrecht) davon aus, dass die Sache nun abgehakt ist. Du musst lernen, damit zu leben, wenn du mit ihr zusammenbleibst. Das ist nichts Schlimmes, ich kenne Männer, die leben mit ganz anderen Dingen (wie zum Beispiel sogar öffentlich bekannte Zweitbeziehungen der Frauen einschließlich meine Frau ist mit ihrem Freund im Urlaub) und würden sich trotzdem nicht trennen.

@paul258 Ich bin auf das Zitat von Gast 006 eingegangen, dass sich viele Männer in seinem Bekanntenkreis mit dem Fremdgehen der Frauen abfinden.

Zitat von Flower1:

Vielleicht ist es diesen Männern ja auch Recht, wenn sie von ihren Frauen ihre Ruhe haben und Wissen darüber Bescheid. Vielleicht leben diese Paare auch eine offene Beziehung? Man weiß doch nie genau, welches Beziehungsmodell andere Paare führen. Nur weil du es so siehst, kann es für einen anderen doch in Ordnung ...

Nein, ich rede nicht von offenen Beziehungen, sondern eher davon, dass der Mann weiß, dass seine Frau ohnehin nie treu sein wird und er vor der Wahl steht, sich zu trennen oder eben mit dieser Frau zusammenzubleiben und sich für zweiteres entschieden hat.

Und irgendwann ist es dann für ihn auch ok. Aber nicht von Anfang an, das ist für mich der Unterschied zu einer offenen Beziehung.

Zitat von simana:

Jeder pimmpert mit jedem Hauptsache man bekommt seinen Spaß. Und wer nie Fremdgegangen ist taugt nichts für eine Partnerschaft.

hier wurde weder gepimpert noch fremdgegangen.

Zitat von simana:

So kommt, so mancher Beitrag bei mir an.

Das nennt man Confirmation Bias, du siehst das was du sehen willst, nicht das was in der Summe geschrieben wurde.

Zitat von Gast006:

ich glaube aber eher nicht, dass man eine Neigung zum Fremdgehen wegtherapieren kann.

Wo siehst du hier eine Neigung zum Fremdgehen? Ich sehe hier keine, ich sehe einen Ausrutscher.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Irgendwie finde ich ihre Story noch nicht ganz rund.
Wenn der Typ sie bedrängt hat und sie ihn ständig weggeschubst habe, müsste sie eher empört und sauer auf ihn sein und nicht gefühlsverwirrt...
Und knutschen kann man beim wegschubsen auch nicht wirklich.

Natürlich ist die Geschichte mit dem Wegschubsen Unsinn. Die beiden haben geflirtet, sich geneckt und geknutscht. Nich toll, ist aber auch kein Weltuntergang, wenn sie daraus lernt. Dass ich einem Menschen, den ich liebe, in so einem Fall eine zweite Chance geben würde, stände für mich außer Zweifel. Klar kann man direkt alles beim ersten Fehler des Partners in die Tonne kloppen... das führt dann dazu, dass man ständig auf der Suche nach dem perfekten Partner ist. Die oder der soll natürlich attraktiv, anziehend, intelligent, begehrt aber auch niemals nur ein mal wankelmütig sein oder gar fehltreten.

Ich habe da einfach eine andere Weltsicht. Kein Mensch ist perfekt und das Gesamtpaket macht's.
Plus: Einen Fehler gestehe ich jedem Menschen zu. Macht sie/er den selben Fehler dagegen 2x ist es Absicht oder fahrlässige Beziehungstötung.

Zitat von Flower1:

@paul258 Ich bin auf das Zitat von Gast 006 eingegangen, dass sich viele Männer in seinem Bekanntenkreis mit dem Fremdgehen der Frauen abfinden.

Wobei ich nicht genau weiß, was da immer genau besprochen wurde. Von zwei, dreien ja, aber das sind nicht viele.

Jedenfalls kenne ich durch aus viele, die ihre Frauen nach dem Fremdgehen zurückgenommen haben und eigentlich niemand, der sich getrennt hat, wenn die Frau zurück wollte.

Zitat von Gast006:

Du kannst ihr gerne diese Bedingungen stellen. Aber mach dich nicht verrückt - einhalten wird sie diese nicht. Man kann seine Persönlichkeit nicht einfach so ändern außer man will es unbedingt und selbst dann nur mit Therapie. Aber diesen Druck hat sie nicht. Sie geht (nicht völlig zu unrecht) davon aus, dass die Sache nun abgehakt ist. Du musst lernen, damit zu leben, wenn du mit ihr zusammenbleibst. Das ist nichts Schlimmes, ich kenne Männer, die leben mit ganz anderen Dingen (wie zum Beispiel sogar öffentlich bekannte Zweitbeziehungen der Frauen einschließlich meine Frau ist mit ihrem Freund im Urlaub) und würden sich trotzdem nicht trennen.

Das sind so platte, verallgemeinernde und abwertende Beiträge, über die ich mich tierisch aufregen kann. Da wird dem TE versucht einzureden, seine Freundin wäre für ewig eine Beziehungs-Schlampe. Nach dem Motto: Einmal fremd geknutscht, unheilbares Fremdgänger-Gen.

Ich frage mich echt, was mit dir gemacht wurde, so ein negative Welt- und Frauenbild hier zu transportieren.

Zitat von Gast006:

Nein, ich rede nicht von offenen Beziehungen, sondern eher davon, dass der Mann weiß, dass seine Frau ohnehin nie treu sein wird und er vor der Wahl ...

Ja, das ist ein Unterschied zu einer offenen Beziehung und wird wahrscheinlich oft auch so vorkommen.
Diese Leute haben für sich dann abgewogen, was für sie wichtiger ist. Den Erhalt der Familie, Haus usw., oder lieber eine Trennung.
Vielleicht gibt es da welche, die damit gut leben können und andere sind damit unglücklich, verbleiben aber trotzdem in dieser Situation, weil es ihnen doch noch mehr Vorteile bringt, als Nachteile.

Zitat von unbel-Leberwurst:

Das sehe ich ja auch so, das wäre für mich absolut kein Trennungsgrund.
Wenn ich aber danach weiter angelogen werde, ist das nicht besser als die Sache selbst.

great minds think alike

Zitat von carlos7:

Das sind so platte, verallgemeinernde und abwertende Beiträge, über die ich mich tierisch aufregen kann. Da wird dem TE versucht einzureden, seine Freundin wäre für ewig eine Beziehungs-Schlampe. Nach dem Motto: Einmal fremd geknutscht, unheilbares Fremdgänger-Gen. Ich frage mich echt, was mit dir gemacht wurde, ...

Abwertend bist nur du.

Du bist so frustriert mit dem, was deine Frau macht, dass du offenbar gar nicht merkst, dass es hier gar nicht um deine Frau geht.

Du argumtentierst doch ganz offensichtlich nur aus deiner eigenen Situation heraus, die gar nicht auf die des TE hier passt.

Zitat von Flower1:

Ja, das ist ein Unterschied zu einer offenen Beziehung und wird wahrscheinlich oft auch so vorkommen. Diese Leute haben für sich dann abgewogen, was für sie wichtiger ist. Den Erhalt der Familie, Haus usw., oder lieber eine Trennung. Vielleicht gibt es da welche, die damit gut leben können und andere sind damit ...

Genau so.

Was für den einen völlig ok ist, ist für den anderen schwierig. Und auch was man selbst schwierig finden würde, mag für jemand anders wieder vollig normal bzw. in Ordnung sein.

Das Schöne ist doch, dass wir Menschen einfach verschieden sind.