Kämpfen oder aufgeben ?

Hallo Liebe Community,

ich lese nun schon eine Weile mit auf der Suche nach einer Lösung für mich und meine Frau. Eine Meinnung von aussen könnte mir vielleicht weitere Impulse geben...

Wir sind etwas mehr als 10 Jahre zusammen. Haben zwei Kinder, Haus, sind finaziell im Grünen Bereich. Nach der Babypause arbeitet Sie auch wieder halbtags in einem Job der Ihr Spass macht. Dennoch ist der Alltag natürlich vorhanden - und genau hier fängt - so denke ich zumindest Ihre Depression oder auch die allgemeine Unzufriendenheit an.

Sie sagt mir, dass Sie innerlich leer sei, keine Gefühle mehr für mich und die Kinder empfindet. Das war schon nen ziemlicher Hammer an dem ich immer noch zu knappern habe...

Zuerst dachte ich an die typische Midlife Crises aber mit ~36 Jahren erscheint mir das noch zu früh.
Alle Gespräche münden momentan im Streit, da ich einen richtigen Grund einfach nicht ergründen oder verstehen kann. Sie sagt der Alltag sei schön, daran gibt es nichts auszusetzen. Nun - nachdem ich in den letzten Monaten heraus bekommen hatte, dass Sie ein Verhältnis mit einem anderen hatte ist das natürlich nicht mehr so recht zu glauben...

Ich vermute, dass Sie frisch verliebt ist - zugeben kann/will Sie es nicht. Auch nicht was denn Ihre innere Unzufriedenheit ausmacht. Ich sei ein wunderbarer Partner und Papa, aber ich fühle mich nicht wohl...

Ehrlich gesagt bin ich mit der Situation ein wenig überfordert oder einfach zu rational denkend. Wenn es ein Problem gibt, so existiert für mich immer eine eindeutige Ursache. Somit kann man(n) an der Ursache auch arbeiten - leider habe ich diese Chance schon gar nicht .
Das frustiert natürlich zutiefts da alle Versuche die Situation zu verbessern - bisher natürlich keine Wirkung entfachen. Dies führt mich hier zu euch.

Derzeit sprechen wir über Trennung aus einem einfachen Grund: Sie ist der Meinung, dass Sie beziehungsunfähig sei und meine/unsere Liebe der Kinder nicht reflektieren kann. Sie empfindet dabei nichts?

Habt Ihr vielleicht Ideen wie ich die Situation retten könnte? Versuche mit mehr Zeit zu zweit werden ein Stückweit abgelehnt. Der heutige Vorschlag gemeinsam zum Psychologen zu gehen scheint zumindest nicht ganz abwägig angenommen worden zu sein.

Vielleicht ist eine Trennung der bessere Weg. Dabei möchte ich Ihr die Kinder auf gar keinen Fall überlassen - mit dem was ich in den letzten Wochen alles zu hören bekomme haben, geht das gar nicht... abgesehen davon habe ich mich wegen Ihr Sterilisieren lassen. Also für mich ist der Zug abgefahren eine neue Familie zu gründen.

Bin gespannt auf eure Antworten, zumindest tut es gut das ganze mal herunterzuschreiben...

Grüße

Zitat von Grashuepfer:

Sie sagt mir, dass Sie innerlich leer sei, keine Gefühle mehr für mich und die Kinder empfindet.

Nun - nachdem ich in den letzten Monaten heraus bekommen hatte, dass Sie ein Verhältnis mit einem anderen hatte ist das natürlich nicht mehr so recht zu glauben...

Ich vermute, dass Sie frisch verliebt ist - zugeben kann/will Sie es nicht. Auch nicht was denn Ihre innere Unzufriedenheit ausmacht. Ich sei ein wunderbarer Partner und Papa, aber ich fühle mich nicht wohl...

willkommen

da scheint etwas gewaltig nicht zu stimmen bei ihr. das die liebe zum partner auch verloren gehen kann ist leider manchmal so. aber wenn ich als mutter nicht mal mehr liebe für meine kinder empfinden kann ist das schon grausam ! ?

dann hat/te sie einen andern - und den kann sie lieben ?

der alltag, du als partner und papa wäre alles wunderbar ?
warum hat sie dann einen anderen und liebt ihre familie nicht mehr ?

du schreibst sie fühle sich leer ? für die kids, halbtagsjob, haus und garten und partnerschaft muss sie täglich viel kraft aufbringen - da muss man auch immer wieder auftanken, damit das alles weiter aufrecht erhalten werden kann.

wie seid ihr miteinander als paar umgegangen ?
gebt ihr euch gegenseitig kraft, stütze ?
habt ihr genügend zusammen unternommen ?
hast du ihr auch mal gesagt, dass sie immer noch eine interessante, begehrenswerte frau für dich ist ?
habt ihr auch mein auszeit für euch gehabt ? für eigene freunde ? hobbys ?

ich vermute, sie holt sich jetzt woanders etwas, was ihr innerhalb der beziehung fehlte. sie hat einen selbstschutz aufgebaut - läßt gefühle nicht zu - vielleicht weil sie sich selbst nicht mehr spürt in dieser leere - möglich, dass der andere in ihr diese gefühle wieder erweckt hat oder erwecken soll. vielleicht bekommt sie bei ihm mehr aufmerksamkeit ? bestätigung als frau ?

es könnte gut sein, dass sie selbst nicht so genau weiss, was ihr fehlt.
es spricht einiges für eine mögliche depression - das kann aber nur ein facharzt abklären. den könnte sie nach deiner aufforderung aufsuchen, möglicherweise könnte auch eine paartherapie helfen - dazu muss sie aber bereit sein.

wichtig ist natürlich ein offenes gespräch, es kann sein, dass sie aggressiv oder streitsüchtig reagieren könnte - eben weil sie sich selbst nicht erklären kann, was in ihr vorgeht. sie könnte deshalb auch schuldgefühle in sich tragen. eine mutter, die ihren kindern keine liebe/gefühle mehr entgegenbringen kann - muss starke innere konflikte mit sich austragen.

lasse dich nicht auf streit ein - verlasse dann sofort die situation, bis sie(du) sich beruhigt hat, sage ihr, dass du wiederkommst und weiter mit ihr reden möchtest - ohne streit.

alles gute!

Hallo Alena-52,

Danke für Deine ausführliche Antwort .

In Deinen Worten und Fragen sind einige wahre Aspekte drin. Unsere Zweisamkeit in Punkto gemeinsame Unternehmungen sind definitiv zu kurz gekommen. Diese Qualitätszeit zu Zweit ist mit zwei Kleinkindern nicht einfach und sicherlich ein Problem das heute sichtbar wird. Unsere beiden sind inzwischen über 5 und 7 was es uns auch ermöglicht wieder das Partnersein zu leben.

Vor ca. 2 Jahren ist Ihr schonmal die Decke auf den Kopf gefallen. Dies war verständlicherweise für mich absolut nachvollziehbar nach mehr als 5 Jahren zu Hause. Auch hier gab es schon eine Krise in der das ein oder andere in der Gefühlswelt Kaputt ging. Dabei habe ich Sie in der Jobsuche aktiv unterstützt und es absolut befürwortet, ergo nicht dagegen gearbeitet.

Wie sind wir miteinander umgegangen? Hmm, selbstkritisch betrachtet gehören immer zwei zu einer Krise. Im grossen und ganzen gut, jeder hatte seine Freiräume und Rückzugsgebiete für die Erholung. Sicherlich gab es auch den ein oder anderen Stress Moment indem die Fetzen gefolgen sind - Alltag eben. Hier und da ein Blumenstrauss und Komplimente waren auch dabei. Vielleicht zu wenige - das ist etwas was ich nur schwer erfassen kann. Klagen über zu wenig Gespräche, also tiefgehende Gespräche waren hier und da. Vielleicht ist dies eines der Kernprobleme...

Mein grosses Problem ist, dass ich Sie manchmal einfach nicht verstehe wenn Sie mir versucht Ihre mentalen Probleme zu verklickern. Das führt natürlich bei Ihr zu Frust und schlussendlich auch bei mir - Ein Kreislauf. Hier sind Männer und Frauen einfach sehr verschieden, oder anderst ausgedrückt - ich zu rational denkend.

Es ist vieles Gesprochen worden in den letzen Monaten. Ich habe einfach den Eindruck Sie ist nach wie vor nicht ehrlich zu mir, zu sich selbst. Sei es aus Selbstschutz, oder um die Ehe nicht völlig wegzuwerfen, zumindest nicht gleich.

Ich frage mich wie ich diesen Kreislauf durchbrechen kann. Habe uns ein gemeinsames WE organisiert, teilweise ohne Kinder in dem wir beide mal wieder nur uns haben - und das ganze auswärts. Ich hoffe das hilft für eine Kurzkorrektur...

Grüße