18

Jugendliebe wiedergetroffen - Gefühlschaos

P
Hallo,

Ich bin hier mit einem frischen Problem, dass mich heute nicht schlafen lässt.
Ich bin seit 8 Jahren verheiratet und habe drei kleine Kinder. Abgesehen von den üblichen Alltagsproblemen (wenig Zeit für Zweisamkeit) und dem Umstand, dass ich die politische Haltung meines Mannes ätzend finde, läuft meine Ehe gut. Ich liebe meinen Mann.

Vorgestern war ich nach langer Zeit mal wieder aus. Viel getanzt und gelacht. Und ich habe nach 15 Jahren meinen ersten Freund wiedergetroffen. Wir waren damals 5 Jahre zusammen und haben uns dann getrennt, weil unsere Lebenswege einfach zu unterschiedliche Richtungen genommen hatten und wir viel gestritten haben.
Wir haben lange geredet und es war total seltsam: er fragte immer wieder, ob ich glücklich sei und wirkte insgesamt unzufrieden / unglücklich auch wenn er kaum etwas von seinem Jetzt-leben erzählt hat.
Ist jetzt auch nicht so, dass ich bei seinem Anblick gleich ein feuchtes Höschen bekommen hätte und einiges von dem, wie er geredet hat, kam mir seltsam vor, allerdings waren wie auch beide betrunken.
Ende vom Lied: wir haben zu viel geredet und zu viel getrunken und bevor er ins Taxi stieg, haben wir geknutscht und...oh mein Gott, er kann immer noch so gut küssen.

Ich habe meinem Mann davon erzählt und wie es dazu kam: ich fühlte mich geschmeichelt, habe vielleicht auch nach dem unbeschwerten Lebensgefühl gesucht, getrunken, mir einen Kick versprochen....All das ist mir rational zumindest klar.
Heute schrieb mir mein Ex eine sms, dass es schön war mich zu sehen usw und dass er mich gerne nochmal nüchtern treffen würde. Auch das habe ich meinem Mann gesagt, auf der Ebene ist alles klar.

Ich weiß, rational, ich sollte keinem Treffen zustimmen. Emotional ist es leider anders. Ich will ihn sehen, mit ihm sprechen, schauen, wie es sich bei Licht anfühlt. Ich will ihn nochmal küssen.

Aus Erfahrung weiß ich leider auch, dass meine Ratio noch nie über mein Bauchgefühl gesiegt hat.
Vielleicht bin ich auch nur noch durcheinander und brauche noch etwas Zeit.

09.01.2017 02:43 • #1


S
So toll kann dein Eheleben samt Ehemann gar nicht sein, wenn der Ex aus längst vergangenen Tagen dein Höschen zumindest halbfeucht macht, obwohl er sich bei seiner ersten Vorstellung gar nicht sooo toll präsentiert hat, abgesehen vom ganz wichtig zu erwähnenden Kuss natürlich.

Erstmal vor der eigenen Türe kehren wäre wohl angebracht, aber das würde wohl einiges auslösen... dabei haben Gewohnheit, Bequemlichkeit und Sicherheit auch ihre Vorzüge. Was sagt dein Mann zu alledem?

09.01.2017 03:00 • x 1 #2


A


Jugendliebe wiedergetroffen - Gefühlschaos

x 3


P
Ich habe lange mit meinem Mann gesprochen und er hatte kein Problem damit. Wir haben uns gegenseitig immer viel Freiräume gelassen.
Ich habe nicht gesagt, dass meine Ehe so.toll ist. Wir haben natürlich auch Probleme, Alltag, wenig Zeit, die Kinder, Jobs...Aber wir stehen zueinander und sind ehrlich. Wie gesagt: ich liebe meinen Mann und ich will auch keinen anderen als Partner, schon gar nicht meinen Ex.

09.01.2017 11:18 • #3


Hase87
Zitat von Pudel:
Ich habe lange mit meinem Mann gesprochen und er hatte kein Problem damit. Wir haben uns gegenseitig immer viel Freiräume gelassen.
Ich habe nicht gesagt, dass meine Ehe so.toll ist. Wir haben natürlich auch Probleme, Alltag, wenig Zeit, die Kinder, Jobs...Aber wir stehen zueinander und sind ehrlich. Wie gesagt: ich liebe meinen Mann und ich will auch keinen anderen als Partner, schon gar nicht meinen Ex.


Hat er kein Problem mit einem weiteren Treffen?
Ich denke dann solltest du abwägen ob der ,,Freiraum'' ein weiteres Treffen erlaubt...Mit allen Konsequenzen die daraus entstehen könnten.

09.01.2017 11:26 • #4


S
Zitat:
Wie gesagt: ich liebe meinen Mann und ich will auch keinen anderen als Partner, schon gar nicht meinen Ex.

Muss ja ne sehr lockere Ehe sein, wenn er kein Problem damit hat. Locker in dem Sinn, dass eh alles wurscht ist.

Einerseits willst du den Ex wieder treffen und schauen wie es sich bei Licht anfühlt. Andererseits willst du keinen anderen Partner, schon gar nicht deinen Ex, und liebst deinen Mann.

Deinem Mann ist es also wurscht, für dich/euch scheint es keine Gefahr für die Ehe zu geben da du deinen Mann ja liebst, und mit deinem Ex könntest du so nebenbei mal richtig Spaß haben.

Dann verstehe ich nicht wo das Problem liegt, warum du dieses Forum aufsuchst und von einem Herz-Ratio-Dilemma sprichst.

09.01.2017 11:52 • x 1 #5


Luto
Zitat von Shank:
Muss ja ne sehr lockere Ehe sein, wenn er kein Problem damit hat. Locker in dem Sinn, dass eh alles wurscht ist.

Ja, locker klingt das, ob alles wurscht weiß ich nicht... aber es wäre schon eher ungewöhnlich, wenn es Deinem Mann total egal wäre, dass Du eine alte Liebe noch einmal sehen und v.a. küssen willst. Das finden Männer, die ihre Frau lieben und begehren im Regelfall nicht lustig... aber es gibt natürlich immer Ausnahmen. +

09.01.2017 12:02 • x 1 #6


P
Shank, schade, dass du gleich so einen abwertenden Ton anschlägst. Ist es tatsächlich so unmöglich zu glauben, dass es tatsächlich Menschen gibt, die einander Freiräume einräumen können, ohne sich in Eifersucht und Besitzansprüchen zu verheddern? Wir sind beide der Meinung, dass flirten und knutschen sowohl dem Einzelnen als auch der Beziehung gut tun kann. Mehr jedenfalls, als aus Angst und Scheinmoral solche Wünsche zu unterdrücken.
Wie dem auch sei: ich möchte auch meinen Ex nicht aus egoistischen Motiven heraus ausnutzen. Er ist unzufrieden und projiziert scheinbar einiges davon auf mich.
Andererseits gefällt mir das Flirten, die Anspielungen, die versehentlichen Berührungen...Da herrscht eine Spannung, die mich reizt.

09.01.2017 12:33 • x 1 #7


S
Zitat:
Shank, schade, dass du gleich so einen abwertenden Ton anschlägst.

Findest du? Ich finde mich einfach nur sehr direkt und damit kann nicht jeder.




Zitat:
Ist es tatsächlich so unmöglich zu glauben, dass es tatsächlich Menschen gibt, die einander Freiräume einräumen können, ohne sich in Eifersucht und Besitzansprüchen zu verheddern?

Sofern sie sich im Zuge der Freiräume auch nicht in Eifersucht, Besitzansprüchen oder anderen lustigen Dingen verheddern.





Zitat:
Wir sind beide der Meinung, dass flirten und knutschen sowohl dem Einzelnen als auch der Beziehung gut tun kann.

Wenn allerdings mehr daraus wird, dann wirds unter Umständen gar nicht gut für die Beziehung sein. Was ja nichts schlechtes sein muss.




Zitat:
ich möchte auch meinen Ex nicht aus egoistischen Motiven heraus ausnutzen. Er ist unzufrieden und projiziert scheinbar einiges davon auf mich.

Der hört sich jetzt schon langweilig an.




Zitat:
Andererseits gefällt mir das Flirten, die Anspielungen, die versehentlichen Berührungen...Da herrscht eine Spannung, die mich reizt.

Wie du meinst. Gibts diese Spannung mit dem Ehemann nicht?

10.01.2017 06:28 • x 1 #8


S
Schon wieder das wichtigste vergessen. Ich weis noch immer nicht weshalb genau du hier bist.

In der Überschrift steht Gefühlschaos. Im ersten Beitrag etwas über ein Herz-Ratio-Problem. Weiter unten steht, du möchtest deinem Ex gegenüber nicht egoistisch sein. In deiner Ehe ist es dir allerdings gestattet, mit anderen Männern zu flirten und rumzumachen. Die weitere Folge wäre denkbarerweise eine Bettgeschichte, aber dank Freiräume wohl kein Problem.

Also: Warum bist du hier, wo liegt das Problem?

10.01.2017 07:00 • #9


machtlos
Ich wäre sehr, sehr vorsichtig.
Finde es persönlich total klasse, dass Ihr Euch soviele Freiräume zugesteht. Und ich bin auch bei Dir, dass ein bisschen Flirten die Beziehung wieder interessanter gestalten kann.
Allerdings solltest Du Dir vorher Gedanken darüber machen, ob Du S ex und Liebe trennen kannst.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis zwei Beziehungen (unter anderem auch meine), wo die Frauen aus durchaus intakten Beziehungen aufgrund des Nervenkitzels ein kleines Abenteuer gestartet haben, aus dem sie dann emotional nicht mehr heraus gekommen sind.

Da kann ganz, ganz viel kaputt gehen. Bist Du Dir allerdings sicher, dass Du hier zwischen Nervenkitzel und Gefühlen klar differenzieren kannst, dann viel Erfolg!

Beste Grüße,
Jens

10.01.2017 11:00 • x 1 #10


P
Wir waren lange zusammen, ich kenne diesen Menschen und er mich - auf eine Art jedenfalls.
Ich denke, Jens, da liegt das Problem. Es ist spannend und reizvoll, WEIL ich natürlich auch emotional etwas mit der Person verknüpfe. Ich kann ja nicht ausblenden, dass ich ihn mal geliebt habe. Das macht es eben schwierig. Nein, ich bin kein Mensch, der S. und Gefühle gut trennen kann und deswegen sollte ich die Finger von der ganzen Sache lassen.
Shank, nein, diese spezielle Art von Reiz gibt es ab zwischen mir und meinem Mann nicht mehr. Warum? Weil man sich ja schon hat. Klar flirte ich auch noch mit meinem Mann, es ist aber einfach anders.

10.01.2017 20:40 • #11


machtlos
Vielleicht solltest Du mit Deinem Mann gemeinsam den se xuellen Horizont erweitern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein offenes Paar so auch wieder zu zweit auf der emotionalen Ebene weiter kommen und Neues an sich und dem Partner entdecken kann.

Viel Spaß beim Forschen!

11.01.2017 10:44 • x 1 #12


Sashimi
Die Fragestellerin soll ihrem Drang nachgeben. Das ist keine Aufforderung zu einem Ehebruch, sondern die Möglichkeit sich selbst kennenzulernen. Nichts ist schlimmer als eine verpasste Chance und je mehr dieser Momente einem durch den Lappen gehen, desto größer wird der Frust in der Ehe. Ich formuliere es mal vorsichtig: Eine Ehe kann durchaus intakt bleiben. Der größte Fehler ist meistens, dass Menschen inkonsequent sind. Wenn die Fragestellerin also dem nachgibt und erkennt, dass es eben nur ein schönes Erlebnis bleibt, wird es der Ehe keinen Abbruch tun. Entscheidet sie sich bis zum äußersten zu gehen, sollte sie jeglichen Egoismus und Anspruch ablegen, dieses Problem in die Ehe zu tragen. Nur das zählt und genau das muss man mit sich selbst aushandeln!

11.01.2017 12:00 • x 2 #13


Timeslider
Hallo Pudel,
als ich deinen ersten Post gelesen habe kamen in mir sehr ungute Gefühle hoch.

Genau so lief es bei meiner Frau ab. Die alte Jugendliebe wieder getroffen. Sich nett unterhalten (kein knutschen etc.).
Sie hat es mir auch gleich erzählt. Dass sie sich noch einmal zu einem Kaffee treffen, kein Problem für mich. Mein Vertrauen zu meiner Frau war grenzenlos und unsere Ehe lief gut.

Der Kontakt blieb, nur per SMS. Auch er war so furchtbar traurig dass seine Ehe (angeblich) nicht so gut lief. Mit der Zeit gelang es ihm tatsächlich, eine Art „Bedauern“ hinsichtlich seiner Beziehung bei meiner Frau zu wecken.

Immer wieder so ein Mal im Monat eine SMS von ihm. Nur dass es schön ist, sie wieder getroffen zu haben. Er muss oft an sie denken. Ein schönes Wochenende, einen schönen Urlaub etc. Die SMS erschienen meiner Frau so bedeutungslos, dass sie mir nach einer gewissen Zeit nicht mehr davon erzählte (so sagte sie).

Er hatte ewig keine Chance auf mehr bei meiner Frau bis, na ja, bis auch wir gewisse Belastungsproben in der Ehe hatten. Kind lange im Krankenhaus, zeitweise dann im Rollstuhl, zweites Kind Probleme in der Schule. Viel Arbeit für mich da Firmenwechsel.

Wie wäre es gelaufen wenn wir zusammen gekommen wären? Dann würde ich nicht in einer so schlechten Ehe leben und du hättest die jetzigen Probleme nicht. Die Flöhe, die er ihr ins Ohr setzte mutierten immer mehr. Er entwickelte sich zu einem Schattenmann.
Gegen einen Schattenmann und dem was wäre wenn, sein hätte können, ob nicht alles viel viel besser wäre wenn es anders gelaufen wäre kann der „Alltagsehemann“ nur schlecht ankommen. Eigentlich keine Chance.
Sie trafen sich nur ein- bis zweimal im Jahr auf einen Kaffee und schwups „ist da vielleicht mehr?“
Klar, der Ehepartner ist da nicht mehr so aufregend wie das vertraute Fremde das ein Ex nach so langer Zeit in sich trägt. Und die Spannung verliert sich zu einem großen Teil nach einer bestimmten Zeit (leider). Dafür tritt Vertrauen, tiefe Liebe, gegenseitige Fürsorge etc. in die Partnerschaft ein. Spannung nach XX Jahren? Wie soll ein Ehepartner etwas jagen, was neben einem im Bett liegt?

Unsere eigentlich lösbaren Alltagsprobleme mutierten zu Monstern. Dann kam es zu einer Affäre.
Das Ende? Kannst du hier hundertfach lesen. Nein, er war nicht hinter ihr her. Sie war es die nicht von ihm lassen konnte. Unsere Ehe sei so schlecht dass er nicht anders konnte als sie zu trösten. So seine Erklärungen ggü. Seiner Frau. Er werde sofort jeden Kontakt abbrechen. Eine furchtbare Zeit für mich und auch für meine Frau brach an. Das Vertrauen war dahin.

Lange Rede – kurzes Fazit:
Lass dich nicht einlullen. Ob er unglücklich ist oder nicht gehört nicht zu deinem Leben. Hättest du ihn damals geheiratet würde er so über dich bzw. eure Ehe sprechen.

Was kannst du gewinnen?
Eine aufgewärmte Essen das nach kurzer Zeit wohl ziemlich fad und schal schmeckt. Es hatte einen Grund warum ihr nicht zusammengekommen seid.

Was kannst du verlieren?
Eine Ehe, eine Familie und und und. ggf. sogar den Respekt deiner Kinder, deiner Familie und auch vor dir selbst.
Denke bitte nach bevor du in etwas hineingerätst dessen Weg zu dir Selbst ............ mit großer Wahrscheinlichkeit ein Irrweg ist.

11.01.2017 15:20 • x 7 #14


P
Vielen Dank für eure Denkanstöße.

Zuerst: ich glaube, ich habe ein durchaus spannendes S.leben und da auch einen weiteren Horizont als die meisten. Mein Mann und ich haben immer viel ausprobiert und uns - ohne auf Details einzugehen - auch sicher nie auf das Schlafzimmer beschränkt.
Mir ist nicht langweilig im Bett.

Ich weiß auch noch allzu gut, warum wir uns damals getrennt haben und weiß, dass meine Lebensführung heute mit seiner nicht vereinbar wäre.
Er war mein erster richtiger Freund, mein erster Lover. Wir waren zusammen von 17-22 und hatten eine sehr intensive Zeit, die wir praktisch täglich miteinander verbracht haben.

Bisher habe ich die Füße stillgehalten und mich auch nicht gemeldet bei ihm.
Ich werde das dabei belassen und nicht den ersten Schritt in der Richtung unternehmen.

Ich würde allerdings wirklich gerne nochmal nüchtern mit ihm sprechen. Warum? Weil es mich tatsächlich (abgesehen von allem anderen) schlicht interessiert, was er in der Zwischenzeit alles gemacht hat. Und ich ihn (möglicherweise) ja auch dann in einem ganz anderen Licht sehe (ohne den Pegel, das Tanzen, die Musik und das Aufgekratztsein beim Ausgehen).

Dann wieder denke ich: was solls? Es ging jahrelang ohne ihn, es wird auch weiter ohne ihn gehen (wenngleich ich doch all die Jahre immer mal an ihn gedacht habe).

Das Ganze hat viele Erinnerungen an früher aufgeworfen, die ich total vergessen hatte. An mich. Wie ich mal war. Vielleicht trauer ich dieser Zeit auch nach, heute, wo ich viele Verantwortungen habe und hoffe, etwas davon zurückholen zu können...

12.01.2017 01:38 • x 1 #15


A


x 4