Liebe Maus,
meine Geschichte habe ich hier noch nicht geschrieben. Ich habe viele Jahre meinen Schmerz nicht zugelassen, dachte immer das es irgendwie weitergeht. Vor 2 Wochen habe ich angefangen zu schauen ob es irgendwo ein Forum gibt indem Leute mehr Mut beweisen und einfach ihren Schmerz beschreiben können. Ich kann Dir heute nicht sagen warum ich dann damit angefangen habe zu lesen. Ich weiss nur, dass es wahnsinnig gut tut zu begreifen, dass ich nicht allein mit meinem Ärger dasteh. Die eine oder andere Antwort habe ich hier gegeben. Ich versuchs mal mit meiner Kurzfassung:
Ich habe 2 Ehen und mehrere Beziehungen hinter mir. Das klingt vielleicht schlimm für Manchen der Beständigkeit mit Liebe in seinem Leben sucht. Aber auch ich habe von Beginn an eine Beziehung gesucht wo Liebe geben und nehmen ist, wo einer für den anderen da ist. Immer - auch nach vielen Jahren noch.
Dies habe ich bis heute nicht gefunden. Ich wollte die Traumfamilie und bin jedesmal auf die Schnauze gefallen. Dazu muss ich sagen, dass ich (Erkenntnis heute) von der 1. Minute an Unmengen in jede Beziehung investiert habe. Ich habe mich sofort untergeordnet, habe mein ICH einfach beiseite geschoben, wollte perfekt für jeden Mann sein. Ich habe nur gegeben, gewollt habe ich nur Liebe. Hilfe habe ich abgelehnt. Ich bin so erzogen worden selbstständig zu sein.
Ja und dann habe ich mir die Männer nach meinem Vorbild Papa gebaut- der wie ich heute weiss eigentlich nie zu mir stand. Für ein bischen Liebe von meinem Papa habe ich mich krumm gemacht. Habe den Haushalt geschmissen, meine Jugend vorbei sausen lassen, war immer für ihn da, aber für mich nie. Ich habe mich für Liebe treten lassen, anschreien lassen und auch schlagen lassen. Ich habe ihn immer finanziell untestützt, gab ich ihm Geld bekam ich wenigstens einmal ein Danke...............
Ja und so lebte ich mein Leben viele Jahre. Mein Sohn aus meiner ersten Beziehung war von einem Mann der mit damals 28 Jahren unheimlich unselbstständig war. Ein Muttersöhnchen dem immer alles abgenommen wurde. Ich konnte seiner Mutter nie was Recht machen, immer stichelte sie über mich, nahm mich an die Hand wie ein kleines Kind um mir dann zu sagen, dass ich zu allem unfähig sein. Die Beziehung hielt 3 Jahre, dann kapitulierte ich. Ich war gegen seine Mutter machtlos. Vom Papa meines Sohnes bekam ich stets gute Ratschläge was ich wie in der Pflege unseres Kindes zu tun hatte- er selbst half nie. Ich habe mich in den 3 Jahre vollkommen kaputt gemacht. 6.00 Uhr morgens die erste in der Kindergrippe, 18.00 Uhr die Letzte, dazwischen Arbeiten, anschliessend Haushalt. Der Papa von meinem Sohn saß zur Erholung zu Hause, er machte ja Schichten und seine Mutter meinte, dass er dann viel Ruhe brauchte. Aber wo war meine Ruhe?
Dann lernte ich meinen 1. Mann kennen, wow war ich begeistert. Er war für mich da, gab mir das Gefühl erwachsen zu sein. Ich wurde dann schwanger, sein Heiratsantrag klang so: Du hast schon ein uneheliches Kind, ich auch- das gemeinsame machen wir ehelich! Gesagt, getan und ich war verheiratet. Wir fuhren dann am gleichen Tag auf Hochzeitsreise. Abends war er das 1. Mal sturzbesoffen, und Alk. bestimmte sein Leben. Das war schon vorher so nur habe ich die Augen verschlossen, Warnungen ignoriert. Um unsere gemeinsame Tochter kümmerte er sich nie, Windeln wechseln, spazieren gehen- alles meine Aufgabe, Urlaube unmöglich- logisch mit 3,8 im Kessel und das jeden Tag von Montag bis Sonntag. Auch hier suchte ich dann das Weite, fing erneut von vorn an.
Ich bildete mir ein nicht allein sein zu können und so folgte Beziehung 2- Schläge waren hier an der Tagesordnung und als er meinen Kindern gegenüber handgreiflich werden wollte habe ich ihn rausgeschmissen. Ich wusste ja wie es ist als Kind geschlagen zu werden das hätte ich NIE zugelassen.
Dann lernte ich meinen Nochmann kennen- die Scheidung steht kurz bevor, Trennungsjahr ist um. Wir haben ein Haus gekauft, uns ein tolles Leben erträumt. Dann bin ich dahinter gekommen, dass er mit einer anderen Frau Mailkontakt hat, SMS schreibt. Ich habe ihn ins Gebet genommen und wollte wissen was das soll. Um mir zu zeigen wie harmlos alles ist zeigte er mir eine Mail von ihr. Sie begann mit: Mein Liebster..... und endete mit Deine Liebste.........Daraufhin bin ich zusammen gebrochen, ins Krankenhaus gekommen und am Tag der Entlassung machte er mir einen Heiratsantrag. Und ich blöde Kuh habe den mit Freude angenommen, war der glücklichste Mensch auf der Erde.
Auch hier dasselbe Bild: Ich habe geschuftet bis zum Umfallen, er wurde arbeitslos und ertrank im Selbstmitleid. Er tat nichts mehr. Kam ich von der Arbeit räumte ich ihm die Sachen vom Tag nach. Morgens räumte ich ihm die Sachen von seiner Nacht nach. Einen Job wollte er sich nicht suchen, ich verdiente ja gut. Hier habe ich lange versucht diese Ehe zu retten, wir hatten auch viele schöne Momente und er schlug mich nicht, trank nicht. Aber irgendwann konnte ich sein Anblick nicht mehr ertragen. Ich dachte ich ersticke in seinem Beisein. Das war dann der Augenblick mich zu trennen. Ich habe mich anschliessend um alles gekümmert. Hausverkauf, Scheidung und wieder habe ich neu begonnen.
Bei meiner letzten Beziehung dachte ich von nun an machst Du alles besser: ich habe ihm gesagt, dass ich mit einem trinkenden Mann nicht leben werde, dass ich selbstständig sein will und das ich um Unterstützung bitte. Bevor wir zusammengezogen sind haben wir uns getestet, viele Monate geschrieben, telefoniert und wunderschöne Wochenenden verbracht. Er gab mir Liebe, half mir, war für meine Kinder ein toller Ersatzpapa. Bis zu dem Tag an dem wir zusammengezogen sind: Er wollte nur noch mal schnell Sonntag Nachmittag weg. Heimgekommen ist er voll wie ein Radlader. Und so gings dann weiter. Er war in seinen nüchterenen Phasen der liebste Mann der Welt, leider wurden diese Phasen immer kürzer. Er hat mittlerweile seinen Führerschein versoffen, seinen Job verloren und mich letzt Endes auch. Und nun? Nun steh ich wieder am Anfang- aber an einem Punkt wo ich selbst für mich was mache. Der Anfang ist getan: Ich schreibe hier und die Wahrheit über mich selbst zu schreiben ist bitter. Mittlerweile kann ich einen Rabattvertrag über Papiertaschentücher abschliessen so viel habe ich in den letzten Wochen verbraucht.......Du siehst - ich habe meinen Humor noch nicht verloren, mich nicht aufgegeben denn sonst würde jetzt meine Geschichte nicht zu lesen sein.
Und alles begann in meiner Jugend mit einem Traum, einem Wunsch: DEN Mann fürs Leben zu finden..............................
Danke fürs Lesen, ist wirklich viel geworden.
Ich wünsch Dir nen tollen Tag, genieß die Sonne und versuche wie ich nach vorn zu schauen.
LG