Hey, grosser Brandkiller,
wir zwei, wir sind schon wirkliche Helden Ich les natürlich immer bei Dir mit und verfolge Deinen Kampf mit Dir selbst und mit Deiner Holden. Ich kann Dich total verstehen, weil ich ähnlich entscheidungsfreudig bin wie Du. Wie naklar sagt, die Entscheidungsfreudigkeit einer Bahnschranke (hey naklar )
Aber auch von mir einen grossen Schulterklopfer, hast Du richtig gemacht
Ist ja nicht so, dass man nicht wüsste, wies geht - bei anderen zumindest. Aber selbst steckt man so drin in dem Schlamassel, dass man nicht mehr weiss, was hinten und vorne ist. Bei Dir ist es noch schlimmer, weil Euer Kind noch klein ist. Unsere sind wenigstens schon erwachsen.
Ja, wie ist der Stand? Weiss ich eigentlich genausowenig wie Du. Mein Mann hat ja jetzt eine Wohnung und zieht in den nächsten Tagen um. Er schweigt sich nach wie vor aus über seine Parallelbeziehung. Angeblich hätten sie keinen Kontakt mehr.
Er sagt mir aber, dass er mich liebt und immer lieben wird. Dass er sich nicht wirklich trennen will sondern nur räumliche Distanz braucht. Was auch immer er damit meint.
Ich hab in der Vergangenheit jede Möglichkeit genutzt, ihm Fragen zu stellen, um mehr Klarheit zu bekommen. Auch gestern wieder.
Ich werde das jetzt einstellen. Bringt nämlich gar nix. Ich werde nur Bruchstücke erfahren, bei denen ich nicht mal sicher sein kann, dass die stimmen. Selbst wenn ich die volle Wahrheit erfahre, was nützt mir das?
Die wichtigsten Fakten kenne ich: er hat mich belogen und betrogen, eine Parallelbeziehung geführt, mich aus seinem Leben ausgeschlossen - und das über Jahre hinweg.
Er sagt zwar, dass er sich nicht trennen will und dass er mich liebt. Sein Verhalten spricht aber eine konträre Sprache.
Er verhält sich eigentlich ähnlich wie Deine Frau. Am liebsten wäre ihm, wenn ich gar nix mehr anspreche, einfach aussitzen. Wir könnten dann auch ganz freundlich miteinander umgehen, spräche nix dagegen. Er kann dann sogar charmant. Körperlich bleibt er in Sicherheitsdistanz. WG wäre der richtige Ausdruck dafür.
Tja, Ehen in dieser Form gibts viele. Nur für mich ist das nicht geeignet. Ich kann und will nur ganz oder gar nicht. Deshalb muss ich mit den Konsequenzen leben. Was für mich ne harte Nummer ist, weil ich leider gefühlsmässig immer noch involviert bin. Aber da muss ich jetzt durch.
Jetzt hab ich Dir einen Roman geschrieben, lieber Brandkiller. Aber ich sehe so oft Parallelen zwischen Deiner und meiner Geschichte.
Vielleicht könnten wir uns gegenseitig ein bisschen stützen und auf kontraproduktives Verhalten aufmerksam mache. Was hältst Du davon?
Ich stehe auch vor der Entscheidung, gemeinsam eine Woche zu verreisen mit meinem Mann. Ich werds mir verkneifen. Bringt nix und für mich ist es wieder schwerer dann. Wir sind ja auch einen Schritt weiter als Ihr.
Aber bei Dir find ich das gut. Du hast da nochmal die Möglichkeit, in aller Ruhe zu schauen und zu beobachten und dann zu einer Entscheidung zu kommen. Hoffentlich schaffst Du es, das mit etwas Abstand zu tun - quasi einen Schritt zurückzutreten ... ich weiss, leichter gesagt als getan.
Herzliche Grüsse
Seesternchen (jetzt gibts noch jmd mit meinem Namen hier )