Liebe Mitlesende und -Leidende,
Die gute Nachricht vorweg: er ist weg, der Liebeskummer. Nach fast 130 Tagen heulen, Sehnsucht, Hoffnung, Kontaktsperre, Eifersucht, Schockstarre und elenden Herzschmerz Hat er sich mit einem Feuerwerk verabschiedet.
Ich möchte hier allen Mut machen, ganz egoistisch auf ihre Gefühle und ihren Bauch zu hören und sich nicht an irgendwelche ominösen Regeln fremder Menschen zu halten.
Ganz im Ernst: es gibt doch kaum was zu verlieren, nur Erfahrung zu gewinnen.
Nach 3 Monaten Kontaktsperre, durch mich selbst eingerichtet, habe ich nun beschlossen, doch anzurufen.
Dazu: er hat schon eine Neue, soviel wusste ich.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er dadurch, dass ich ständig den Wunsch anzurufen niederkämpfen musste, noch viel präsenter in meinen Gedanken war und das alles viel mehr Energie zog als ich habe.
Ich rief an, rechnete fest damit, dass er auflegen würde oder sowas. Ich war sogar sicher, dass das passieren würd, aber ich hatte halt auch das Gefühl, es nochmal versuchen zu müssen.
Wir sprachen eine halbe Stunde.
Er ist nach nur 4 Wochen schon mit ihr zusammen gezogen und will bereits im Sommer heiraten (nach ein paar Monaten Beziehung.... Sportlich).
Ich dachte erst, diese Breitseite würde mich von den Füßen holen, doch siehe da: nichts dergleichen geschah. Ich war und bin ganz ruhig damit.
Er hat erzählt, wie sehr er sich verändert hat usw....nichts davon habe ich bemerkt.
Was ich bemerkt habe, war, dass ER auf einmal derjenige war, der reden wollte und jemanden zum Zuhören bräuchte.
Und auf einmal: WOW! Ich! Wie der Phönix aus der verdammten Asche. Habe einen Blick auf alles geworfen. Auf mich mich, auf ihn. Auf das, was er da grade tut und dachte: Nö.
Habe bemerkt, wie er mich als Gesprächspartner nicht wirklich fesseln kann, weil ich den ganzen Sermon von ihm schon mal gehört habe. Weil ich sehe und spüre, dass gar nicht so viel dahinter ist. Weil ich mich bewegt habe und er dagegen nur glaubt, es getan zu haben und in wilden Aktionismus verfällt.
Es wird noch einiges erfordern, meinen Frieden mit mir zu machen. MIR selbst mein Verhalten zu vergeben. Weiter an mir zu arbeiten und glücklich zu sein.
Ihn brauche ich dafür gewiss nicht.
Hört auf eure Gefühle. Wenn es eh brennt, macht ein richtiges Feuer draus. Wenn ihr im Schmerz zerfließt, dann richtig in Sturzbachmanier, wenn die Sehnsucht euch zerreißt, klebt mit einem Anruf zusammen. Macht, was immer ihr meint, was nötig ist, damit es EUCH besser geht.
19.03.2015 21:22 •
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