Jeder ist so wie er ist .

G
Hallo Leute,

ich lese hier immer wieder, daß Beziehungen auseinandergehen und der Verlassene dann die Schuld bei sich sucht.

Das ist meiner Meinung nach Blödsinn.

Für eine Beziehung benötigt es zwei, für die Trennung nur einen.

Eine Beziehung ist eine (stille) Übereinkunft einen Teil seines Weges mit jemanden gemeinsam zu gehen. Solange beide dazu stehen gibt es kein Problem. Sobald aber einer für sich entscheidet, sich nicht mehr an diese Übereinkunft gebunden zu fühlen (aus welchen Gründen auch immer), so ist dieser Mensch es, der die Beziehung auflöst.

Manchmal ist diese Verhalten böse manchmal ist es gut. Das liegt natürlich immer an der Situation und im Auge des Betrachters.

Fakt ist jedoch, jeder Mensch ist so wie er ist. Und das ist gut so! Natürlich tut es weh verlassen zu werden, und Mann/Frau ist verletzt, aber passt auf, daß ihr euch keine Schuhe anzieht, die euch nicht passen.

Ich z.B. habe mich von meiner Freundin getrennt, weil ICH nicht mehr mit ihrer Art zurecht gekommen bin. Sie hat sich in die eine Richtung entwickelt, ich mich in eine Andere. MIR steht es aber nicht zu, über IHRE Entwicklung zu richten. Ich kann nur entscheiden ob ich es akzeptieren kann oder nicht, und in diesem Fall konnte ich es (leider) nicht.

Also ihr lieben, Schuldzuweisungen sollten eigentlich nicht sein und einen auf gar keine Fall dürfen diese einen runterziehen. Wenn Kritik kommt, so überlegt euch, ob ihr daraus einen Nutzen für euch ziehen wollt, wenn nicht dann in die Ablage P damit.

Liebe Grüße
Gerd

20.01.2005 16:15 • #1


E
Hallo Gerd,

ich denke es schadet nicht, auch mal die Schuld bei sich selber zu suchen, so lange das konstruktiv, und man offen genug ist, auch daraus lernen zu wollen. Und vielleicht sogar zu seinen Fehlern stehen zu können, ohne das ständige schlechte Gewissen... Ich denke nicht, daß jeder Mensch so unvernünftig sein muß wie er ist, sondern daß jeder Mensch es in seiner Macht hätte, sich zum Positiven zu verändern. Damit meine ich im speziellen, seine Taten an die Worte und sein Denken anzugleichen. In vielen Dingen muß er sich ja im Leben zwangsläufig anpassen, warum nicht auch in einer Beziehung, wenn es auch zu seinem eigenen Vorteil gereicht? Gesunder Egoismus ist nämlich allemal besser als dämliche Egozentrik, und sie hilft auch dem Partner.
Der Mensch ist kein Tier, er ist vernunftbegabt. Ohne diese Vernunft kann er alleine nicht überleben. Wer trotzdem überlebt ist zwangsläufig ein Parasit, der die Vernunft Anderer für seine Zwecke mißbraucht, und der seine Umwelt auf unfaire Weise emotional aussaugt. Leider gibt es viel zu viele dieser Menschen, die regelrecht aus dem Fenster springen und soviel Glück haben immer wieder aufgefangen zu werden... Die lernen bestimmt nichts dazu, solange die Landung weich ist.
Also: An sich arbeiten ja, schlechtes Gewissen haben: NEIN.

cu

21.01.2005 17:02 • #2


W
Hallo und Gerd

Ich denke, ähnlich wie , hat der Mensch die Fähigkeit sich weiterzuentwickeln und somit eben nicht so zu bleiben, wie er ist.
Wir haben oder sollten zumindest die Fähigkeit besitzen, aus unseren Fehlern zu lernen.
Der begriff Schuld ist beim Zerbrechen einer Beziehung wohl fehl am Platz, weil man damit automatisch die andere Seite als unschuldig betrachten muß und damit hier keine Weiterentwicklung mehr möglich wird.
Mitverantwortung gefällt mir viel besser, leider wird genau die von den Verlassern einfach ignoriert und dann einseitig die Schuld dem Partner zugeschoben. Das halte ich für sehr billig,
genauso billig, wie die Flucht vor der eigenen Verantwrtung in eine neue Partnerschaft, was ja viel einfacher ist, als selbst zu seiner Mitverantwortung zu stehen.
Woher soll dann bei denen die Bereitschaft zur Weiterentwicklung kommen?

Möglicherweise wird auch durch den Schmerz des Verlassenwerdens erst der Wille geboren, an sich zu arbeiten.
Vielleicht sogar aus gesundem Egoismus heraus, um solche Situationen künftige vermeiden zu wollen.
Deshalb glaube ich, dass nicht die Verlasser weiter sind.
Meist lassen diese doch, aufgrund nicht zufriedenstellender Umstände, einfach ihre Gefühle erkalten, anstatt sich zu bemühen die Umstände und sich selbst zu ändern.
Um die Liebe auf Dauer am Leben zu erhalten ist eben auch Arbeit und Anstrengung notwendig.
Deshalb sind für mich die Verlassenen weiter, die eben bereit sind über sich nachzudenken, nicht ihrer Schuld, aber Mitverantwortung zu stellen und nicht in ihrer Selbstgerechtigkeit stecken bleiben.
L.G.

23.01.2005 15:20 • #3