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Je wieder so lieben können, wie das erste Mal?

M
Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch allen.

Gestern einsam und verkopft habe ich mir einige Gedanken gemacht und frage mich, ob ich nach soviel Schmerz nach der Trennung einer langjährigen Beziehung je wieder so frei und vorbehaltslos lieben kann wie ich es einst tat?

Nach der festen Vorstellung mein Leben mit einer Person zu planen, Schwächen gezeigt habe (die mir aber teilweise passiv später um die Ohren flogen - so mein Empfinden) und wirklich bereitwillig vertraut habe, fällt es mir schwer sich vorzustellen je wieder ohne Vorsichten, Hintergedanken und einfach frei in die nächste Beziehung zu starten. Ich merke dass ich mich etwas davor fürchte, als gebranntes Kind nun mich vom Feuer fernhalte, weil ich weiss was es anrichten kann in mir.

Ich möchte so nicht sein und mich graust der Gedanke, dass sowas Schönes jetzt für immer belastet ist und bleibt.

Hat jemand Erfahrungen wie die nächste Partnerschaft nach so einer Trennung erstmals ausschaut? Wie überwindet man die selbst errichtete Barriere? Und ist man fähig dann wieder frei lieben zu können, wie beim ersten Mal?

Vielen Dank

01.01.2020 07:22 • x 1 #1


Heffalump
Zitat von McCree:
Und ist man fähig dann wieder frei lieben zu können, wie beim ersten Mal?

ja ich denke schon, und das Beste, man selbst ist reifer, kommuniziert seine Wünsche und Träume mehr. Ich glaube, wenn dir jemand begegnet, der dein Herz zum klingen bringt, sind die Bedenken zunächst auf Eis

01.01.2020 07:31 • x 1 #2


A


Je wieder so lieben können, wie das erste Mal?

x 3


mafa
Zitat von McCree:
Und ist man fähig dann wieder frei lieben zu können, wie beim ersten Mal?


Ich kann nur für mich sprechen, für mich ist es nicht mehr so möglich .Das ist halt sehr individuell, kommt eben noch immer darauf an was man schon hinter sich hat. In gewisser Art und Weise ist es ja auch ein Schutz vom Körper. Dazu sind Erfahrungen da. Diese kann man auch nicht einfach ignorieren ... Und es braucht auch wesentlich länger um wieder Vertrauen aufzubauen.

Aber diese Leichtigkeit die ich mit 20 hatte, habe ich jetzt mit 40 nicht mehr...

01.01.2020 07:38 • x 4 #3


Heffalump
Zitat von mafa:
Und es braucht auch wesentlich länger um wieder Vertrauen aufzubauen.

Kommt immer auf die Verletzung an, die du erfahren hast und wie bereit du bist, dies als Einzelerfahrung hinter dir zu lassen, Aber gesehen davon, deine Geburtstagstorte leuchtet - somit alles Gute

01.01.2020 07:42 • x 2 #4


E
Ich kann es nicht mehr.
Und ich habe das Gefühl, ich werde es nie wieder können.
Mein innerer Kompass hat sich so massiv vertan, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann. Und damit anderen nicht.

01.01.2020 07:58 • x 4 #5


M
Ich merke für mich selber und habe es auch in meinem Freundeskreis gesehen, dass man schon sehr straight in eine verkorkste Richtung läuft.
Das geht soweit, schon völlig abseits von dem was in einer Beziehung so ablaufen könnte, dass man sich eher nach schwachen Partnern umguckt. Partner bei denen es aufgrund ihres sozialen Status oder ihren durchschimmernden emotionalen Abhängigkeiten eher unwahrscheinlich ist, diese Tragik noch einmal zu erfahren.
Tendenzen die für mich davor nicht im Entferntesten in Frage kamen, da Ungleichgewichte auch niemals zu Glück führen.

Trotz meiner Erkenntnis über mich selbst, rutsche ich dennoch darauf zu...
Ich glaube es herrscht hier auch nicht das Prinzip, dass sich Gleich und Gleich (in der jetzigen frischen Lage) zusammentun, sondern es ist einfach dieser Selbstschutz der einen dazu treibt.

01.01.2020 08:06 • x 1 #6


Heffalump
Zitat von McCree:
Glück

definiere

was bedeutet es für Dich

01.01.2020 08:07 • #7


M
Zitat von T4U:
definiere

was bedeutet es für Dich


Eine Lage in der man sich ergänzend und fähig das Leben zu genießen, auf gemeinsame Ziele hinsteuert, um dadurch noch mehr Glück und Erfüllung zu erfahren. (Bezogen auf eine Beziehung)

Ungleichgewicht führt da zu vielen Reibungen, die gemeinsame Ziele stark handicapen können oder werden.

01.01.2020 08:11 • #8


Heffalump
Zitat von McCree:
Bezogen auf eine Beziehung

bedeutet, sich nicht ausruhen, Beziehung ist Arbeit, Lohn ist Glück, Stillstand ist Ende?

01.01.2020 08:21 • #9


J
Zitat von McCree:
Ich merke für mich selber und habe es auch in meinem Freundeskreis gesehen, dass man schon sehr straight in eine verkorkste Richtung läuft.
Das geht soweit, schon völlig abseits von dem was in einer Beziehung so ablaufen könnte, dass man sich eher nach schwachen Partnern umguckt. Partner bei denen es aufgrund ihres sozialen Status oder ihren durchschimmernden emotionalen Abhängigkeiten eher unwahrscheinlich ist, diese Tragik noch einmal zu erfahren.
Tendenzen die für mich davor nicht im Entferntesten in Frage kamen, da Ungleichgewichte auch niemals zu Glück führen.

Trotz meiner Erkenntnis über mich selbst, rutsche ich dennoch darauf zu...
Ich glaube es herrscht hier auch nicht das Prinzip, dass sich Gleich und Gleich (in der jetzigen frischen Lage) zusammentun, sondern es ist einfach dieser Selbstschutz der einen dazu treibt.

Schwache Partner sind noch gefährlicher. Grosse Vorsicht!

01.01.2020 08:24 • x 1 #10


A
Zitat von McCree:
Und ist man fähig dann wieder frei lieben zu können, wie beim ersten Mal?


Meiner Meinung nach, ist das sehr individuell. Nach einer längeren Beziehung ist man kein unbeschriebenes Blatt mehr. Und je älter man ist, hat man schon Ecken und Kanten. Ich möchte so geliebt werden wie ich bin. Klar kann man an dem ein oder anderen arbeiten, aber man möchte sich ja auch nicht verbiegen. Und jeder geht auch mit seinen Erfahrungen anders um.


Zitat von mafa:
Aber diese Leichtigkeit die ich mit 20 hatte, habe ich jetzt mit 40 nicht mehr


Erstmal herzlichen Glückwunsch
Dem stimme ich absolut zu. Und ich glaube auch nicht, dass sie wieder zurück kommt.

Zitat von Eidechse:
Mein innerer Kompass hat sich so massiv vertan, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann. Und damit anderen nicht


Auch dem stimme ich voll und ganz zu.

Ich möchte es nicht, aber die jetzige Erfahrung hat mich sehr verändert. Und ich finde im Moment nicht zum positivem. Vielleicht ist es eine Schutzreaktion des Körper bzw meiner Seele, weil ich mehr Zeit zum heilen brauche.

Ich habe die Hoffnung, dass ich nochmal lieben kann nicht aufgegeben. Aber ich weiß nicht, wo mich die Liebe finden soll.
Das größere Problem ist meine Ausstrahlung. Wer möchte diesen Schutzwall durchbrechen und mein wahres ICH kennenlernen.

Das macht mir ein bißchen Angst.

01.01.2020 09:11 • x 4 #11


M
Als Ersteller des Themas erwische ich mich schon selbst dabei, wie verkopft diese nun entstandene Ausgangslage ist.
Auf der einen Seite sind die Befürchtungen und Fakten wahr:
- Ja, man wurde verletzt.
- Ja, man wird sich schützen.
- Und ja, was ist schon so wie das erste Mal?

Als Gegenüber hat man eben auch meist eine Person die das Gleiche oder Ähnliches erlebt hat, hier treffen also zwei Fronten aufeinander. Ich denke, dass man all diese Negativität die man jetzt vielleicht hat und sieht, in der Praxis dann ggf. eher wieder übersehen wird.

Schließlich hat man auch eine gewisse Sehnsucht und die Person gegenüber ebenfalls, hier kommen dann automatisch auch sehr positive Gefühle: die Einsamkeit verfliegt, die erste Welle der Verliebtheit greift und am Ende ist die Erinnerung an das Alte gegenüber dem Neuen eben auch ein alter Hut. Ich hoffe, dass präsente Gefühle und Zuneigung die Altlasten in den Schatten stellen.

Die Frage ist, wie schützt man sich ohne es sich ständig ins Bewusstsein zu rufen und somit eine krankhafte Haltung gegenüber Liebe und Partnerschaft zu entwickeln?
Manipuliert man den Grad der nächsten Beziehung in dem man erst super spät Dinge wie Ich liebe dich sagt oder eine Ewigkeit braucht, um an gemeinsames Wohnen oder eine Zukunft zu denken?
Wie umgeht man das? Naiv wieder hineinlaufen ála no risk no fun (im Endeffekt macht das ja diese jugendliche Verliebtheit aus)?

01.01.2020 09:25 • x 2 #12


mafa
Naja was das ganze nicht unbedingt erleichtert, ist eine Kindheit mit Eltern die sich über 1 Jahrzehnt gestritten haben.
Dann eine Exfrau die einem betrogen hat und sonstige kleine Enttäuschungen. Es ist ein schreckliches Gefühl sich gleichzeitig wieder nach dieser Leichtigkeit und dem Verliebtsein zu sehnen, und gleichzeitig in diesem Gefängnis zu sitzen mit diesen dicken Mauern.
Man hat auch nicht gerade wirklich Vorbilder, im Freundeskreis kenne ich jetzt nicht wirklich eine Beziehung die ich beneiden würde. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt ...

01.01.2020 09:37 • x 1 #13


A
Diese Frage kann ich leider nicht so beantworten.
Kann nur aus meinem momentanen Zustand sprechen. Wahrscheinlich ist meine Wunde noch zu frisch und brauche somit selbst einen Weg dahin.

01.01.2020 09:42 • x 2 #14


F
Natürlich kann man wieder so lieben, sogar auf eine andere schöne Weise ! Wer weiss wer da kommt, ich hatte Beziehungen wo ich so begehrt wurde und habe die waren der Hammer. Es gab auch welche wo man gegenseitig sehr Eifersüchtig war, was sicher mit Unsicherheit zu tun hatte. Oder Beziehungen wo von Beginn an eine sogenannte alte Vertrautheit vorhanden war. Auch gab es sehr Temperamentvolle Beziehungen ect.

Du weisst nicht wer da kommt. Du weisst nicht ob es was besseres ist aber auf jeden Fall etwas anderes schönes! Jede Beziehung und Liebe ist anderst, aber diene grosse Liebe war definitiv nicht dabei sonst wärst du nicht hier im Forum!

01.01.2020 09:56 • x 6 #15


A


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