Jakobsweg bei Liebeskummer?

R
Guten Morgen!
Vor ca. 2 Monaten haben meine Ex-Freunding und ich uns einvernehmlich getrennt. Wir haben beide gemerkt dass wir einfach zu unterschiedlich sind und dass es so nicht ein Leben lang weiter gehen kann. Ca. 3 Wochen ging es mir blendend. Dann kamen erste Zweifel ob wir nicht genug gekämpft haben etc. Mein Gedanke war, dass die Trennung uns vielleicht wieder zusammenschweisen könnte. Daraufhin bekam ich heftigen Liebeskummer und muss toujours an sie denken. Man muss dazu sagen es war meine erste ernste Beziehung und wir waren 11 Monate zusammen. Ich bin 29 und sie 27. Allerdings hatte sie schon mehrere Beziehungen die alle in die Brüche gegangen sind.
Ich habe seither 2 Mal versucht wieder mit ihr zusammen zu kommen. Ihre Reaktion war, wie wenn man eine Prinzessin geärgert hätte: trotzig und kalt. Das hat mich natürlich weiter verletzt. Ich konnte nicht mehr und hab 2 Wochen jeden Tag geheult und das Gefühl kennt wahrscheinlich jede/r von euch. Sie hat es sogar noch gesteigert indem Sie vor meinen Augen mit nem Typ Arm in Arm vorbei gelaufen ist. Als sie mir dann auch noch geschrieben hat, ob sie Hallo gesagt hätte, kamen wieder die Zweifel, ob sie denn noch was von mir will. Ich hab ihr geantwortet dass ich gerade ganz arg Liebeskummer habe und dass es am Besten wäre wir schreiben für eine Zeit lang nichtmehr und treffen sowiso nicht. Sie hat gesagt dass sie mich jetzt in Ruhe lässt. Habe sie in Facebook und WhatsApp blockiert. Letzte Woche war ich dann in einer Liebeskummerpraxis. Seither ist mir klar, dass wir zwei einfach nie eine Chance hätten, auf Dauer glücklich zu werden. Ich ging gestärkt aus dem Gespräch und mir geh es seither auch einiges besser. Nur der Liebeskummer ist immer noch da und ich vermisse sie so schrecklich...

Nun zum eigentlichen Problem: Meine Liebeskummercoachin ist bis 6. Juni im Urlaub. Und jetzt würde ich mich über ein paar Meinungen freuen zu meinem Vorhaben. Ich würde ca. 2 Wochen auf den Jakobsweg nach Spanien zum pilgern. Ich erhoffe mir davon Ablenkung, Zeit für mich und auch ein Stückweit zu mir selbst zu finden und mit dem Alleinsein wieder klar zu kommen. Ein Freund meinte, dass ich dann alleine wäre und das wär jetzt das Falsche... Ich war früher schon oft allein weg, z.B. Rom, Stockholm, Kanaren. Und dort hatte ich auch ab und zu etwas Heimweh, hielt sich aber in Grenzen.
Meint ihr in so einer Situation wäre es falsch, alleine irgendwo hin zu gehen? Ich muss noch sagen, dass ich ein sehr sensibler Typ bin.

Vielen Dank für euer Interesse! Ein schönes Wochenende wünscht euch
Ritchy

16.05.2015 08:21 • #1


L
Hy Ritchie,

ich war zwar noch nie auf dem Jakobsweg, kenne aber jemanden.... so weit ich das verstanden habe, gibt es auf den Wegen/ in den Herbergen viele Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen; es sind aber auch viele Leute auf dem Weg, die wirklich nichts anderes suchen, als die rein platonische Begegnung, auch mal wieder ihre Ruhe haben wollen. Da ist es vielleicht sogar besser, auf dem Weg zu gehen, anstatt in ein Hotel auf den Kanaren zun reisen, wo man mit glücklichen Paaren zusammen frühstücken muss!?!

Viele Grüße!

16.05.2015 09:07 • #2


A


Jakobsweg bei Liebeskummer?

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L
Hi, ja, ich sehe es genauso wie Dein Freund: wenn Du ein sehr sensibler Typ bist, ist es gerade kein richtiger Zeitpunkt für 2 Wochen am Stück alleine zu bleiben. Verschiebe lieber Deine Reise auf einen späteren Zeitpunkt und lecke erstmal Deine Wunden.

In 5-6 Monaten -vorausgesetzt Du wirst die KS behalten - wird es anders aussehen.

Jetzt brauchst Du mal Zeit für Dich alleine, mal Zeit unter Deinen Leuten, im Kreis deiner Liebsten. Wenn der erste Schock vorbei ist (in 3-4 Monaten) und Du einigermassen zu Dir selbst gekommen bist, wirst Du mehr Zeit mit Dir alleine verbringen können. Jetzt brauchst Du Vertrautheit, bekanntes Umfeld und menschliche Wärme. Das kriegst Du nicht in einem fremden Land, bei fremden Leuten oder nur aus eigener Kraft heraus.

Mach dir das Leben daher nicht noch schwerer als das im Moment ist.
Gehe von mir aus jeden Tag alleinespazieren (10-20km), da kriegst du physische Belastung und kannst alleine sein, aber wirst immer die Möglichkeit haben wieder kurzfristig nach Hause zu kommen, wenn es dir danach ist.
Ich halte deine Idee mit dem Jakobsweg im jetzigen Zeitpunkt für verfrüht, auch wenn die Idee an sich verlockend ist.

Gute Besserung.

16.05.2015 09:18 • #3


S
Hey ritchy,

Ich glaube das du deinen Urlaub antretten solltest, sicherlich kann man Heimweh bekommen oder sich nach der Ex sehnen... Aber letztendlich müssen wir iwann alle lernen alleine klarzukommen

Und luiseR hat recht neue leute (wdnn auch nicht auf einer liebesebene) kennenzulernen schadet meistens nicht.

Lass dir die laune nicht verderben, vile spaß

gruß

16.05.2015 09:22 • #4


A
Zitat von Ritchy:
Ich würde ca. 2 Wochen auf den Jakobsweg nach Spanien zum pilgern.

Ich erhoffe mir davon Ablenkung, Zeit für mich und auch ein Stückweit zu mir selbst zu finden und mit dem Alleinsein wieder klar zu kommen.

Ein Freund meinte, dass ich dann alleine wäre und das wär jetzt das Falsche...
hallo ritchy

was dein freund für falsch hält muss für dich noch lange nicht so sein.
wie fühlt es sich an wenn du daran denkst den jacobsweg anzutreten ?

das hast so die gelegenheit dich aufs wesentliche zu kontzentrieren und das bist du selbst. du nimmst deine gefühle mit und hast die chance sie einfach durchfliessen zu lassen, dann sind sie in 86 sec. weg. allerdings kann es sein, dass du dich wie eine zwiebel schichtweise da hindurch fallenlassen musst, bis du an die wurzel kommst.

ich finde die idee gut - gefühle musst du immer allein durchleben und du musst auch allein deinen weg gehen.

vertraue und folge deinem bauchgefühl, du selbst weisst, was dir gut tut!

16.05.2015 09:47 • #5


L
Hallo,

nicht wundern, habe oben noch als Gast geschrieben
Eine gewisse Stabilität braucht man wohl auch auf dem Jacobsweg, allerdings sollen die Menschen, die die Herbergen haben, sehr nett und hilfsbereit sein. Da wäre noch die Frage, ob Du Dir Leben auf einfachstem Jugendherbergsniveau vorstellen kannst- oder alternativ genügend Geld hast, Dir Zimmer spontan zu leisten, wobei es wohl auch sein kann, dass die nicht zu kriegen sind.

Ich bin auch schon allein mit Rucksack gereist nach Trennung- ein bißchen Vertrauen, wenns für Dich passt, in Gott, hilft, offen für die Begegnungen zu sein, die Du brauchst!
Auch Einsamkeitsgefühle können einen hinbringen zu einem Alleinsein, das wohl tut.

Wie stabil fühlst Du ich denn, Ritchie, und gäbe es alternativ gute Freunde, mit denen Du viel machen könntest, wenn Du zu Hause bleiben würdest?

Liebe Grüße!

16.05.2015 10:03 • #6


N
Hallo Ritchy,

ich hatte auch mal einen thread bzgl Jakobsweg gepostet.
https://www.trennungsschmerzen.de/pilger ... 24366.html
kannst ja mal reinschauen wenn du magst!

16.05.2015 16:59 • #7




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